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Frage Pflegegrad u.v.m 12 Mai 2025 20:56 #527626

  • Too
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Guten Abend,

Zu meiner Person:

Ich bin 38 Jahre alt und habe seit 2009 Diabetes.
Zudem noch Reto Pathie, Neuropathie, Poly Neuropathie.

In den letzten Jahren wurde man Nierenwert immer schlechter. Es steht jetzt bei GFR 19.

Ich spritze jede zwei Wochen Epo .
fühle ich mich schlapp oft ,mit Müdigkeit Phasen und kann keine langen Strecken mehr zurücklegen.

Demnächst habe ich einen Termin, um den Schant (Zugang) zu bekommen.

Davor habe ich noch eine Menge Untersuchung, die jetzt beginnen im Krankenhaus und extern.

Jetzt würde ich gerne wissen, welchen Pflegegrad man bekommt und was einem alles so zusteht, in Form von Geldleistungen und welchen pflegegrad man dann hat??

Den Antrag dafür habe ich schon bei der Krankenversicherung eingereicht.

Es wäre toll, wenn jemand seine Erfahrung und Tipps für mich hätte.

Mit freundlichen Grüßen

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Frage Pflegegrad u.v.m 13 Mai 2025 01:29 #527627

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Deutschland, Schweiz, Österreich oder welche deutschsprachige Region bist du?^^

Mit Dialysebeginn steht dir Berufsunfähigkeitspension zu, einen Behindertengrad der dir soziale Vorteile bringt, aber für eine Pflegestufe brauchst du eine bestimmte Anzahl an Stunden Pflegeaufwand im Monat.
In Österreich wäre die Grenze z.B. bei 90 Std/Monat um auf Pflegestufe 1 zu kommen. In Deutschland und der Schweiz wirds wohl recht ähnlich sein, die Grenze erreichen die meisten knapp nicht.

Für die Berechnung des monatlichen Pflegeaufwands macht ein Arzt der Behörde einen Hausbesuch, schaut sich deine Krankengeschichte und deine Lebenssituation an und ganz wichtig, deine Medikamentenliste.
Je mehr Blutdrucksenker, Schmerzmittel und sonstige neurologisch regulierende Medikamente die dich Müde machen, umso höher die Pflegestufe - die Medikamente sind ein wichtiger Maßstab um zu schätzen wieviel Pflege du brauchst.
Besser man hat auch Medikamente auf der Liste stehen die man nur an schlechten Tagen braucht und die Blutdrucksenker in der Dosierung wie du sie in deinen schlechtesten Wochen brauchst.
Das heißt jetzt nicht, dass du dringend übertreiben musst, aber du musst der Behörde zeigen wie schlecht es dir wirklich geht und wie es dir geht wenn du an deinem Tiefpunkt bist.
Darum hab ich Fentanyl Schmerzpflaster auf meiner Liste, von dem Zeug ist man sofort ein Pflegefall und total schwindelig im Kopf. Ich nehm die Pflaster in Wirklichkeit nur ganz selten, hab 4 Pflaster in 20 Monaten verbraucht.
Bekommen dürfte ich 10 Pflaster pro Monat die für je 3 Tage reichen, also steht das so auf der Medikamentenliste und ich geb beim Hausbesuch natürlich an alles so wie nach der übertriebenen Medikamentenliste zu nehmen.

Im Alter von 38 kanns übrigens auch eine Hürde geben, je nach Bundesland wo du wohnst gibts Regelungen, dass die Eltern für berufsunfähige Erwachsene wieder Unterhaltspflichtig werden, mir werden 12,5% vom Einkommen meiner Mutter von der Pension abgezogen, das ist in etwa soviel wie ich mit Pflegestufe 2 wieder dazu bekomm -_-

Meine gesundheitliche Situation zusammengefasst: 34 Jahre jung, Niederösterreicher,seit 7 Jahren Dialyse + Epilepsie+Rheumatoide Arthritis, BU-Pension+Behindertengrad 60+Pflegestufe2 bei 110 Stunden Pflegeaufwand im Monat
Im Gegensatz zu dir keine Neuropathien und kein Diabetis, dafür eben die Epilepsie.
Ich wohne bei Mutter+Stiefvater, leiblicher Vater tot. Da ich bei den Eltern lebe lässt sich leicht glaubhaft machen, dass ich meinen Haushalt nicht allein bewältigen kann und meine Eltern für mich viel übernehmen müssen, wegen der Epilepsie darf ich nicht einmal mit einem Fahrrad im Straßenverkehr teilnehmen. Wird mit deinen neurologischen Problemen ähnlich sein, du brauchst wem der dich für jeden Schaß von A nach B fährt.

Dass ich eine Pflegestufe beantragt hab kam erst nach 5 Jahren Dialyse, als ich nach einem schweren Corona-Verlauf mich wie ein Pflegefall gefühlt habe und wochenlang im Spital war.
Da hatte ich statt eines Hausbesuchs den Arzt der Behörde direkt am Krankenbett zu besuch, das geht aber nur wenn man wochenlang stationär im Spital ist.
Und obwohl ich damals nicht einmal selbstständig aufs Klo konnte gabs nur eine geringe Pflegestufe, nach 1nen Jahr dann der Hausbesuch (der war letzte Woche).
Die Einschätzung vom Arzt war übertrieben optimistisch weil der gleich eine Prognose gemacht hat wie der Pflegeaufwand für das nächste Jahr nach erfolgreicher Reha aussehen könnte.
Weiß nochnicht ob ich die Pflegestufe 2 behalten werde oder nicht, aktuell hab ich sie noch, werd sicher im nächsten Monat einen Brief von der Behörde bekommen wie das Urteil vom Hausbesuch dieses Jahr ausgegangen ist.

lg
Chris

P.S.
Jedes Spital hat einen Sozialarbeiter, bei dem musst du dir aber einen Termin ausmachen, der erklärt dir welche Sozialgelder und Leistungen etc. du beantragen kannst und kann direkt mit deinen Ärzten Rücksprache halten.
Du könntest ja jetzt schon im Spital wo du deine Shunt-Operation machst oder in dem für dich später die Dialyse geplant wäre mal nachfragen ob du zu der Zeit wo du sowieso im Krankenhaus bist auch einen Termin beim Sozialarbeiter bekommen kannst, weil die Shunt-OP dein Leben noch weiter verändert und du Unterstützung dringend nötig hast.

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Frage Pflegegrad u.v.m 13 Mai 2025 09:56 #527628

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Hallo Too,

herzlich willkommen hier.

Meinst du tatsächlich Pflegegrad oder Grad der Behinderung? Mit Beginn der Dialyse bekommst du den GdB 100.

Bezüglich einer Pflegebedürftigkeit - das müsstest du bei deiner Krankenkasse beantragen. Bist du denn pflegebedürftig?
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Frage Pflegegrad u.v.m 13 Mai 2025 13:15 #527629

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Hallo Too,

herzlich willkommen hier.

Meinst du tatsächlich Pflegegrad oder

Grad der Behinderung? Mit Beginn der Dialyse bekommst du den GdB 100.

Bezüglich einer Pflegebedürftigkeit - das müsstest du bei deiner Krankenkasse beantragen. Bist du denn pflegebedürftig?

Ja, ich kann nicht mehr einkaufen, richtig Fensterputzen und brauche einige Zeit um in den 2 Stock zu
kommen.

Darüber hinaus habe ich noch eine Ataxie und fast alle Begleiterkrankungen von Diabetes.

Erbrechen Durchfälle Wasser,ödeme habe ich auch immer wieder.

GDB ist beantragt.


In Diesem Zustand müsste ich normalerweise Pflegestufe eins bekommen.

Ich komme aus Hamburg.

Gruß geht raus!

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Frage Pflegegrad u.v.m 14 Mai 2025 06:55 #527632

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Hallo Too,
Du bekommst in Deutschland eine Pflegestufe, wenn Du Pflege brauchst. Haushaltsarbeit, die Du nicht erledigen kannst, gehört nicht zur Pflege.
Es gibt im Internet Rechner, mit denen man sich zumindest annähernd ausrechnen kann, welchen Pflegegrad man erreicht.
Um den Pflegegrad zu ermitteln, kommt eine Fachkraft der Pflegeversicherung ins Haus um eine lange Liste mit Fragen zu den Alltagsverrichtungen abzufragen und zu ermitteln, welchen Bedarf man hat. Im Internet findet man auch die Leistungstabellen zum Pflegegrad.
Ich habe PG3, weil ich mich in vielen Bereichen nicht mehr selber versorgen kann, z.B. kann ich nicht ohne Pflegeperson duschen oder Haare waschen, kann keine Treppen steigen, etc.
Außerdem hat die Begutachtung mir einen Rollstuhl zugesprochen, anders kann ich nicht mehr aus dem Haus, z.B. zum Arzt.
Für die Begutachtung empfehle ich Dir eine Person Deines Vertrauens dabei zu haben, Deine medizinischen Unterlagen, incl. Medikamentenplan Deines Arztes bereitzuhalten, außerdem solltest Du die Person benennen können, die die Pflegearbeiten übernimmt. Bei mir teilen sich meine Tochter und mein Mann die Pflege. Es sind pro Woche ca. 21 bis 25 Stunden Auffwand, Pflegegeld bekomme ich jetzt so um die 600 Euro, plus einige Zusatzleistungen, z.B. kann man Zuschüße zu notwendigen Umbauten bekommen, Pflegehilfsmittel, wie Handschuhe, und noch einiges mehr. 2x im Jahr kommt eine Beraterin zu uns, die mit Tipps zu Problemen hilft, bei uns zum rollstuhlgerechten Badumbau, etc.
Der Medikamentenplan spielt bei der Zuerteilung des PG in Deutschland nicht so eine große Rolle, eher schon, ob Du Deine Medikamente selbständig vorbereiten und zuverlässig einnehmen kannst, ohne Hilfe, natürlich auch NW wie z.B. Schwindel und Gangunsicherheit, die dazu führen können, dass Du betimmte Erledigungen nicht ohne Hilfe schaffst.
Es geht also nicht darum, wie krank Du bist oder welche Krankheiten Du hast, sondern darum, wie stark diese Dich dabei einschränken, Dich zu versorgen.
Liebe Grüße!
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Frage Pflegegrad u.v.m 14 Mai 2025 16:47 #527639

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Naja gewisse Haushaltsarbeiten die man nicht erledigen kann müssten auch in Deutschland zur Pflege und zum Pflegeaufwand in Stunden gerechnet werden.
z.B. Patient kann nicht selber Kochen, Patient kann nicht selber Einkaufen oder Patient kann nicht selber putzen
Da lässt dich die Behörde auch nicht im Dreck ersticken und verhungern. Wenn du keine Angehörigen hast, stellt die Behörde eine "Heimhilfe" die für die angegebenen Stunden pro Monat nach Terminvereinbarung helfen kommt.
Und für hungrige Patienten die nicht kochen können müsste es in Deutschland auch ein "Essen auf Rädern" geben, nicht wahr?!
Pflege ist eben nicht nur den Patienten körperlich zu pflegen, sondern ihn auch nicht verwahrlosen zu lassen, man will ja den Patienten nicht in Dreck und Ungeziefer leben lassen wenn er selbst nichts mehr kann. o.O

Ich sag das Prinzip ist sich grundsätzlich gleich, der Patient hat x Stunden Pflegeaufwand pro Monat und bekommt deshalb Pflegestufe y und die entsprechende Geldleistung die er an seine pflegenden Angehörigen zahlen kann oder wenn er niemanden hat kriegt er eine Heimhilfe von der Behörde gestellt statt dem Geld.

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Frage Pflegegrad u.v.m 14 Mai 2025 19:35 #527641

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@Christian,
putzen fällt überhaupt nicht unter Pflegeaufwand, kochen und für Nahrungsmittel sorgen (= einkaufen) bis zu einem gewissen Grad schon.
Für Putzhilfe kann man, wenn man einen von der Pflegekasse anerkannten Dienst dafür findet, die 131 Euro Entlastungsbeitrag im Monat verwenden, dafür findet man aber kaum jemanden.
Hindernis ist die Anerkennung.
Man muss selber suchen, gestellt wird niemand.
Mit Glück bekommt man eine Liste anerkannter Dienstleister, die man abtelefonieren muss. Hier nur Absagen bisher. Deshalb verfällt der Entlastungsbeitrag bei mir.
Essen auf Rädern gibt es natürlich, aber die Qualität ist in aller Regel nicht so, dass das Essen für Nierenkranke, evtl. noch mit Diabetes geeignet ist.
Folgende Benutzer bedankten sich: Ulineu, blanja

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Frage Pflegegrad u.v.m 15 Mai 2025 01:50 #527646

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Tut mir leid, dass es in deiner Region wohl schwer ist einen Pfleger und eine Putzfrau vom Amt zu bekommen.

Das Thema Pflege war schon seit jahrzehnten bei meiner Oma ein großes Thema, die hatte nur 1ne Niere, die zweite wurde wegen eines Tumors entfernt und hatte Diabetis mit viel Insulin spritzen.
Alle Verwandten sind immer weiter weggezogen und irgendwann war sie ganz allein in Wien....aber dort regiert SPÖ und die Senioren sind die klare politische Mehrheit, darum funktioniert Pflege, Putzfrau und Essen sehr gut.
Und das auch bis zum Schluss, sie starb weil sie die Dialyse verweigert hat und niemanden etwas erzählt hat, die Diagnose haben wir nach ihrem Tod in den letzten Entlassungsbrief vom Krankenhaus wo sie ne Woche vorher war gefunden.
Die ist einfach auf Reverse nachhause und keiner von der Familie hat was erfahren.
Einige Wochen nach ihrem Tod kam der Brief, dass ihr Pflegestufe von ich glaub Stufe 4 auf 6 erhöht wird.

Jedenfalls ist der Unterschied zwischen Stadt und Land enorm.
Aber über die Pfleger in Wien kann man jedenfalls sagen, die stehlen wie die Raben, bloß nix von wert rumliegen lassen weil zapzarap ist alles weg. Haben da leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Das Essen auf Rädern war jedenfalls am selben Tag frisch gekocht und für die Mikrowelle zum Aufwärmen abgepackt.....war viel besser als die Fertigprodukte aus dem Supermarkt.

Und wie fair wurde meine Oma bei der Pflegestufe wohl eingestuft? Die hatte Diabetis, künstliche Hüftgelenke, künstliche Kniegelenke, schwerste Schmerzen aber wollte selten Medikamente nehmen, weil sie selber Diplomkrankenschwester war....
Die konnte kaum gehen, kaum stufen steigen, aber hat mich und meine Schwester großgezogen. Was sie gut konnte war brüllen, kochen und mit der Krücke zuschlagen. Und im Haushalt mithelfen war natürlich für uns Kinder auch Pflicht. Wie beurteilt man das objektiv, wieviel Pflegeaufwand hat man da? Antwort: Keinen, weil noch viel zu selbstständig. Jede normale Mensch hätte Pflegestufe 4 gekiegt aber meine Oma war tapfer. -_-

lg
Chris - der jetzt depressiv wird weil er das gekochte Essen seiner Oma vermisst....

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Hi :)