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nervös 05 Mär 2003 15:39 #201952

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Hallo,

ich habe mir erst einige Beiträge durchgelesen und habe jetzt selbst einige Fragen. Mein Mann wird in ca. 3 Wochen an die Dialyse müssen. Er hat heute seine Kur angetreten (die eigentlich schon längst hätte angelaufen sein sollen!). Erst einige Tage vor der Kur sind seine Werte schlechter geworden, so dass direkt im Anschluß an die Kur der OP-Termin im Krankenhaus gemacht worden ist, so er denn die Kur ohne Zwischenfall übersteht. Es läuft alles etwas durcheinander bei uns, da es eigentlich geplant war, eine Lebendspende in Angriff zu nehmen. Ich sollte dafür in Frage kommen, nur leider mahlen unsere Mühlen langsam und so warten wir immer wieder auf Termine. Am meisten belastet mich jetzt allerdings, dass ich nicht weiß, in welchem Zustand ich meinen Mann nun wiedersehe. Wir haben zwei Kinder 5 und 11 Jahre alt . Wie gehen die mit diesem Thema um. Wie kann ich es am besten erklären ? Ich weiß, mein Beitrag ist etwas durcheinander, so wie ich aber vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen. Tschüß Marcel.

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Re: nervös 06 Mär 2003 12:19 #201971

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Ich glaube, man sollte einfach versuchen, die Dialyse als etwas Normales in den Familienalltag einzubauen, das von jetzt an einfach dazugehört.

Wenn ich mich erinnere, wie die Kinder (waren damals im Kindergartenalter) meines Bruders auf meine Mutter an der Dialyse reagiert haben:

Man hatte ihnen erklärt, dass die Grossmutter krank ist und sie deswegen 3x in der Woche an diese Maschine gehängt wird, dort werde ihr Blut gewaschen, danach gehe es ihr wieder besser. Man hat ihnen auch gesagt, dass die Grossmutter sterben würde, wenn es die Dialyse nicht gäbe. Die beiden haben die Grossmutter viele Male zu Hause und im Dialysezentrum besucht. Sie fanden das Dialysezentrum sehr interessant. Die Maschine mit all den Schläuchen, die Nadeln, das Stechen, das Blut, der Shunt der sich so seltsam anfühlt wenn man ihn berührt. Sie haben während ihres Besuches mit den anderen Patienten Kontakt, waren neugierig, haben ihnen Fragen gestellt (Kinder sind eine willkommene Abwechslung an der Dialyse...). Sie haben mitbekommen, dass meine Mutter Diät halten muss, dass sie nicht viel trinken darf, auch wenn sie möchte, dass sie sich nach der Dialyse etwas hinlegen muss und dass sie nicht weit spazieren kann.

Älteren Kindern kann man das ganze vielleicht zusätzlich noch mit Zeichnungen, Schemas usw. erläutern oder ihnen sogar ein entsprechendes Buch in die Hand drücken.

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Re: nervös 08 Mär 2003 14:17 #202004

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Ich selbst bin vor genau einem Jahr zum ersten Mal an die Dialyse gekommen und ich weiss noch ganz genau,wie geschockt wir (meine Tochter ,damals 7 und mein Mann) waren. Die Diagnose kam aus heiterem Himmel.Ich war eigendlich nur zur Untersuchung dort hingefahren,und wir dachten mit ein paar Medikamenten kann man das schon wieder richten. Meine Tochter war sehr still,und wollte nicht mit uns darüber reden.Sie blockte immer ab,wenn ich ihr erklären wollte,was dort mit mir passieren würde.Erst,als mein Mann sie bei meiner dritten Dialyse einfach einmal mitnahm,und sie sah,dass es ja im Grunde genommen nichts schlimmes ist,was da mit mir gemacht wird,begann sie Fragen zu stellen,und war ganz interressiert an der Maschine fühlte,wie warm das Blut in den Schläuchen ist,und kommt jetzt gern immer mal wieder zu Besuch. Ich gehe abends zur Dialyse,und wir haben das in unseren Alltag integriert. Es ist als wenn ich alle 2 Tage eben abends ausgehe.Ich sehe das als meinen First Class Feierabend. Gutes Essen,kalte und warme Getränke,nette Menschen,Service bis ans Bett, Fernsehn,oder in Ruhe mal ein Buch lesen, man kann sich dran gewöhnen.Ich denke immer,man muss versuchen,das Beste draus zu machen.In diesem Sinne...

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Re: nervös 09 Mär 2003 00:20 #202009

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Bei mir lief es ganz unterschiedlich. Mein Großer, 18 J, der will einige Erklärungen und dann geht er äußerlich cool damit um, er will nicht darüber reden. Meine Tochter, 16 J, die interessiert sich für alles, erst die Sprechstunde während der CAPD - Zeit, jetzt mit Shunt alles genau befühlen und wissen wollen, wie es funktuioniert. Mein Jüngster, 13 J, hat sich alles angesehen, sowohl während CAPD alös auch nun an der HD, guckt mich an, wie es mir geht und geht dann ganz normal damit um. Meine Dialysen sind in den Alltag integriert und, ich glaube das ist das entscheidenste, wir reden nicht den ganzen Tag über meine Krankheit und die Dialyse und die ganze Prcedere gehört selbstverständlich zu meinem und unserem Familienleben. Und dann hat es auch Vorteile, die nicht zu unterschzätzen sind, was die Kinder sehr wohl gespürt und konkret erfahren haben. Mit der Dia geht es mir besser, ich bin nicht mehr so kaputt und genervt und wir spüren miteinander (alle 5), dass wir uns gegenseitig brauchen und stützen. Das hat in unserer Familie eine neue, für mich positiv erfahrbare Qualität gegeben. Noch ein letztes: Ich denke, es gibt kein Patentrezept, wie mit Kindern zu verfahren ist, wichtig ist, dass sie mit ihrer Persönlichkeit, gleich welchen Alters, in den Ablauf so eingebunden sind, dass sie angstfrei damit umgehen können und es in ihre Alltagsrealität als etwas für die Familie Positives aufbnehmen können. Bei uns war und ist es immer noch ein spanmnender, aber sehr lohnender Prozeß. Euch alles Gute hemago

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Re: nervös 09 Mär 2003 20:05 #202020

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Danke, an alle die mir geantwortet haben. Es hat mir Mut gemacht und ich denke auch wir werden unseren Weg finden mit der Sache umzugehen.
Marcel

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Hi :)