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HIILFE !! 17 Nov 2003 16:26 #208344

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Ich habe heute eine für mich sehr wichtige Frage an Euch und ich hoffe, daß ihr mich richtig versteht. Es geht mal wieder um meine Mama. Ich mache mir solche Sorgen um Sie, weil ich irgendwie das Gefühl habe, ihr ist alles scheißegal !
Das alles was ich jetzt hier schreibe soll kein Vorwurf an meine Mu sein, ich würde ihr gerne helfen, kann das aber nicht, weil ich einfach nicht weiß, wie man sich mit Dialyse fühlt. Vielleicht könnt ihr mir so ein bischen Einblick in das Seelenleben und bezgl. der Belastbarkeit eines Dialysepatienten geben.

Es ist folgendes: Meine Mu geht jetzt seit ziemlich genau 1,5 Jahren 3x wöchentlich zur Dialyse, Sie ist 60 Jahre alt, ca. 155 cm groß und fast 90 kg schwer, außerdem leidet Sie an Diabetes Typ II, der mit Insulin eingestellt ist.

Langsam habe ich das Gefühl, daß sich meine Mama systematisch selber zu Grunde richtet und ich weiß einfach nicht wie ich ihr helfen kann. Ich kann ihr gegenüber das alles auch nich so aussprechen, wie ich es hier tue, weil ich angst habe sie zu verletzen und das möchte ich auf gar keinen Fall. Es ist so, daß sie sich total gehen läßt, wenn ich aus dem Büro nachhause komme, sitzt sie vor dem Fernseher und schaut sich irgendwelche blödsinnigen Talkshows an, in der Wohnung sieht es auch wie Sau. Alles fliegt irgendwo rum nur nicht da wo es hingehört. Die Hunde können machen was sie wollen, hauptsache sie hat keine Arbeit damit. Wenn ich sie frage wie es ihr geht kommt nur ein Na ja es geht so und immer der Zusatz, daß sie Kopfschmerzen hat. Überall stehen angefangene Flaschen Wasser rum, geht sie in die Küche setzt sie eine dieser Flaschen an und trinkt einen Schluck, so verliert sie natürlich die Kontrolle über die Trinkmenge und muß jedesmal bei der Dia Überstunden machen, weil sie teilweise bis 5 kg zunimmt, dann versagt der Kreislauf. Ich denke, das macht kein Körper auf Dauer mit.
Am Samstag hatte sie eine Unterzuckerung, es war uns fast unmöglich in diesem Chaos einen Traubenzucker zu finden, solche wichtigen Sachen behandelt sie einfach wie Banalitäten, so als ob sie an ihrem Leben kein Interesse mehr hat. Sie tut nichts im Garten, hat kein Hobby, wenn ich mit ihr spazieren gehe, dann hält sie sich bei jeder Möglichkeit irgendwo fest oder muß sich hinsetzen, dieser Spaziergang endet dann spätestens nach 10 min. laufen und 25x ausruhen. Ist das normal ? Es hört sich jetzt vielleich gemein und übertrieben an, aber es ist tatsächlich so. Früher sind wir oft zum shoppen in die Stadt gefahren, ich habe da heute gar keine Lust mehr zu, weil es immer so ist, daß ich den Eindruck habe meiner Mutter macht es keinen Spaß und am liebsten wäre sie jetzt zuhause vorm Fernseher.
Wenn es mir mal schlecht geht oder ich Sorgen habe, dann fragt sie garnicht danach, es interessiert sie nicht. Ich kann kein Gespräch mehr mit ihr führen, worüber auch ? Setze ich mich zu ihr und will ein bischen plaudern ist der Fernseher so laut, daß ich mein eigenes Wort nicht verstehe oder sie liest demonstrativ in irgendeiner Zeitung. Sie hat ja auch nichts zu erzählen, weil sie den ganzen Tag nichts tut.

Essen: ein leidiges Thema, ich habe noch nicht erlebt, daß meine Mutter irgendeine Diät einhält, weder Diabethiker-Diät noch Dialyse-Diät, was sie am liebsten ißt ist Leberkäse, Rinds- und Bratwürste usw., alles was vom Phosphat her ganz schlecht für sie ist, das weiß sie auch, aber sie nimmt einfach keine Rücksicht darauf, dementsprechend sind natürlich auch ihre Werte.
Ich habe Angst davor, daß sie mir so einfach weg stirbt und das schlimmste daran ist, daß ich glaube es ist ihr egal. WAS SOLL ICH TUN, bin echt verzweifelt.

Gruß
Susanne

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Re: HIILFE !! 17 Nov 2003 16:58 #208345

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Liebe Susanne,
es ist schwer, Dir in dieser Situation vernünftige Tips zu geben. Ich denke aber, es ist sehr wichtig, dass Du Deiner Mama sagst und zeigst, wie sehr Du und Deine Familie an ihr hängen, wie sehr sie gebraucht wird. Es sollte versucht werden, Deiner Mama wieder einen Sinn für das Leben zu geben. Das müßte m.E. in ganz kleinen Schritten probiert werden. Ich meine auch, dass Dir das alleine nicht gelingen kann. Du solltest professionelle Hilfe holen und/oder Dich bei solchen Stellen (Psychologen, Therapeuten etc.pp.) erkundigen, was wann und wie am besten zu tun ist.

Sage Deiner Mama auf jeden Fall, wie sehr Du Angst um sie hast und dass Du sie liebst. Deine Mama sollte nicht das Gefühl haben, Mitleid zu bekommen, sondern sie sollte Aufgaben erledigen, damit sie spürt, dass sie nützlich ist.

Was mich etwas wundert, ist die Tatsache, dass das Verhalten Deiner Mama noch oder erst nach 1,5 Jahren Dialyse so ist. Eigentlich sind diese Gefühle Deiner Mama typisch für die Anfangszeit nach Beginn der Dialyse, aber nach 1,5 Jahren?

Ich bin der Ansicht, Deiner Mama wird es besser gehen, wenn sie merkt, dass sie noch Dinge tun kann und spürt, dass Du sie dabei unterstützt. Vielleicht hilft es auch, wenn Du Deiner Mama einige Schicksale von Usern bei dialyse-online erzählst und dabei darauf hinweist, dass viele jetzt wieder voll im Leben stehen. Ich denke, es ist bei jedem(r)von hier in unterschiedlicher Ausprägung ein Stimmungswandel eingetreten, der einen erst einmal ganz nach unten geworfen hat. Auch ich blieb davon nicht verschont. Mir selbst haben diese User hier, meine Eltern und letztlich mein Verstand geholfen, die Tatsache der Dialyseabhängigkeit für mein restliches Leben lang zu akzeptieren. Auch eine mögliche spätere Transplantation bewirkt ja nur einen zeitlichen Aufschub der Abhängigkeit, wenn auch mit sehr viel mehr Freiheiten. Aber immer wird ein Damoklesschwert über meinem Kopf schwingen und mir bewußt machen, dass ich sehr krank bin. Und trotzdem liebe ich das Leben, weil ich arbeiten kann, weil ich spüre, dass ich etwas bewirken kann, weil es Menschen gibt, denen ich sehr viel bedeute, weil mein Leben einfach Sinn macht und weil bewußter diese einzigartige Existenz auf dieser Welt warnehme.

Ich kann Deine Ängste, Deine Gefühle sehr gut verstehen. Aber bitte verzweifle nicht. Versuche, Deine Mama aus dieser Lithargie zu holen. Es sind leider nur Anregungen, und ich bin kein Psychologe. Doch vielleicht bringt es etwas Erleichterung und Hilfe.

LG vom beuteltier Björn

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Re: HIILFE !! 18 Nov 2003 22:05 #208404

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Liebe Susanne,

es ist toll, wie sehr Du Dich um deine Mutter kümmerst und sorgst!

Dennoch: irgendwie habe ich so ein Gefühl, daß die Verhältnisse bei Euch ein bißchen verdreht sind: so, als wäre Deine Ma Dein kleines Kind.

Damit möchte ich Dich auch nicht verletzen, manchmal sind aber Veränderungen im Leben einfach dran. Du schreibst, daß Deine Mutter nicht an Deinen Problemen interessiert ist. Hast Du denn vielleicht auch noch jemand anderen, dem Du Dich in solchen Fällen anvertrauen kannst? Oder ist Deine Leben mit dem Deiner mutter so eng verbunden wie sonst vielleicht zwischen einem älteren Ehepaar? Führst Du auch ein Eigenleben, an dem Du deiner Mutter keinen Anteil gibst?

Möglicherweise erscheinen Dir diese Fragen als völlig in die falsche Richtung gehend, dann vergiß sie halt wieder.

Auf alle Fälle wünsche ich Dir die Kraft, eine für Dich erträgliche Lösung Eurer Familienproblematik zu suchen und zu finden. Liebe Grüße Debi

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Re: HIILFE !! 19 Nov 2003 08:49 #208412

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Hallo Debi,
natürlich habe ich auch Freunde und einen Partner und ein eigenes Leben, Menschen mit denen ich mich austauschen kann. Was ich mit meinem Beitrag sagen wollte war, daß sich meine Mutter so verändert, es ist nicht normal, daß sie nicht mal fragt Na wie gehts, Oh, warst du beim Friseur oder wie läufts im Job. Es interessiert sie nicht was um sie rum passiert. Ich kann doch nicht einfach die Augen schließen und mein Leben führen, denn zu meinem Leben gehört natürlich auch meine Mutter. Und unser Verhältnis war immer sehr gut, jeder hat sich um den anderen gesorgt, wir haben ab und zu auch was zusammen unternommen und nur mal geplaudert, aber das alles macht gar keinen Spaß mehr, weil ich immer das Gefühl habe es ist ihr alles zuviel.
Ich erhalte hier ja wirklich Zuspruch und gute Meinungen, nur meine Frage Wie fühlt man sich mit Dialyse und vor allem wie belastbar ist man damit werden leider nicht beantwortet.
Es betrifft natürlich auch massiv mein Leben, wenn meine Mutter nicht mal mehr Lust hat ihren Haushalt ordentlich zu machen, denn ich wohne im selben Haus einen Stock höher, ich bin dadurch täglich damit konfrontiert und mit Sicherheit bleibt dann auch viel an mir hängen, weil sie nicht mehr dazu in der Lage ist oder einfach keine Lust hat was zu tun. Ich weiß ja eben nicht ist es keine Lust oder kann sie einfach nicht ! Es lief eine zeitlang alles so super mit der Dia und plötzlich gehen die Probleme vom anfang wieder los ist das normal ?
Meine Mutter bemüht sich auch überhaupt nicht sich mal zu beschäftigen. Könnte sie denn nicht an einer Gymnastikgruppe teilnehmen, ab und zu auch am Wochenende mal was unternehmen? Wie ist das denn bei Euch ?

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Re: HIILFE !! 19 Nov 2003 14:12 #208427

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hallo susanne,
ich denke, deine mutter hat eine ausgewachsene depression und das trinkverhalten spricht für latent suicidale tendenzen.
deshalb wäre es angebracht, professionelle hilfe zu suchen.
so wie du deine mutter beschreibst,hat sie sich nie an gesundheitliche vorschriften gehalten, deshalb wird sie es auch jetzt nicht tun solange sie sich weigert, sich der krankheit wirklich zu stellen und die verantwortung für ihr leben in die eigenen hände zu nehmen.
die diagnose ist ein schock und eine traumatisierung. durch dieses traumatische ereignis werden häufig die normalen bewältigungsmechanismen außer kraft gesetzt. sie reichen für diesen fall nicht aus, es muß nach anderen möglichkeiten gesucht werden. dabei kann manchmal psychotherapeutische hilfe notwendig werden.
ich glaube, es ist keine frage der objektiven belastbarkeit mit dialyse, die ist sehr unterschiedlich je nach alter und konstitution, sondern der psychischen verfassung.
und des umgangs mit der krankheit. und die muß sie selber finden. das kannst du ihr nicht abnehmen. du kannst sie aber mit den auswirkungen auf dich z.b. deiner hilflosigkeit konfrontieren und deiner angst, sie zu verlieren. und sprich es aus, daß du den eindruck hast, daß sie sterben will. schonung hilft an der stelle nicht weiter. rede mit ihr übers sterben; manchmal wendet sich dadurch das blatt und es kommen die dinge und menschen wieder in den blickpunkt, für die sich ein leben noch lohnt. aber sie muß es selber in sich finden, es nützt nichts wenn du es ihr vorsagst.
zu so einem gespräch brauchst du mehr mut und kraft als hinter ihr her zu räumen und darüber zu jammern.
ich wünsche dir diesen mut und die kraft für diesen schritt. ich weiß es ist nicht einfach.
herzlichen gruß theodora

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Re: HIILFE !! 19 Nov 2003 20:14 #208441

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Hallo Susanne!

Ich denke Deine Mutter hat fast keine Kraft mehr, das Leben zu bewältigen.
Daß sie niedergeschlagen ist, ist völlig normal - jeder der in einer solchen Situation noch kompromißlos glücklich wäre, bedürfte wirklich dringend einer psychischen Behandlung.
Ich denk das Beste wäre, (tut mir leid daß ich das jetzt so schonungslos schreibe - aber es ist eben meine felsenfeste Überzeugung) sie einfach direkt zu fragen ob sie noch leben will.
Ich denke eine ehrliche Geradlinigkeit ist hier wirklich angebracht.
So wie ich die Sache sehe, ist Deine Mutter einfach gedanklich schon mehr anderswo als hier.
Auch ein Psychologe kann sie meiner Meinung nach da nicht mehr wirklich rausholen.
Ich an Deiner Stelle würde es so akzeptieren, wie es ist - aber ich denk ich kann es eben sehr gut verstehen.
Mag jetzt alles sehr hart klingen - aber man muß lernen,
daß das Leben eben nicht perfekt ist, bzw. so, wie man es sich wünschen würde. (Leider !!)

Alles Gute

Peter

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Re:Rückfrage 19 Nov 2003 22:37 #208443

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Hallo Theodora,

ich habe an einem Punkt eine Verständnisblockade: meinst Du, wenn jemand einmal sein Leben wirklich in die Hand genommen hat, ist er/sie bleibend gefeit vor Rückschlägen in depressive Phasen? Ich erlebe rundum mehr so ein auf und ab: immer wieder mal so eine Zeit, wo sich Lebensumstände ändern und eben wieder neue Bewältigungsstrategieen gesucht werden müssen... Ein dauerhaftes Hoch wär mir ja lieber ;-) , bloß habe ich das - bislang jedenfalls - nicht erreicht.
Liebe Grüße und Dank für Deine fachkompetente Antwort im Voraus. Debi

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Re: HIILFE !! 20 Nov 2003 08:42 #208447

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Hallo Peter,
ich weiß nicht, aber ich kann es nicht einfach so akzeptieren wie es ist. Es gibt keinen Grund, daß sich meine Mu so hängen läßt, sie ist doch erst 60 Jahre alt, das ist zu früh zum sterben. eigentlich hat sie in ihrem Leben alles erreicht, sie hat ein Haus, sie hat 2 (wie ich meine gut geratene Töchter), sie hat 2 Enkel und keine Geldsorgen. Es ist immer jemand für sie da, wenn sie jemanden braucht.
Ich glaube nicht, daß sie sterben möchte, sie möchte nur einfach nicht krank sein und das versucht sie durch Trotzreaktionen einfach zu ignorieren (funktioniert leider immer nur bis zur nächsten Dia). Außerdem fehlt ihr wohl eine Aufgabe, ich meine, ich würde auch verrückt werden, wenn ich den ganzen Tag nur zuhause rumhängen würde. Meine Schwester und ich haben schon vorschläge gemacht, bei uns am Ort gibt es einen Frauenbund, es gibt einen Dialyseverein, der sich 1x im Monat trifft, wir haben angeboten mit ihr dahin zu gehen, aber sie will nicht. In den Seniorenverein will sie auch nicht, da sind sie alle zu alt usw. usw. So findet sie für jede Beschäftigung eine Ausrede. Was mir zu schaffen macht ist, daß es mir langsam egal ist, am Anfang dacht ich immer ich müsste helfen, mittlerweile bin ich soweit, daß ich einfach denke oh ich will nichts hören, mach was du willst, ich gehe meinen Weg und du gehst halt deinen. Aber irgendwie belastet mich diese Gleichgültigkeit meiner Seits. Manchmal bleibe ich absichtlich länger im Büro, nur damit meine Mu schon zur Dia unterwegs ist wenn ich nachhause komme, ist das nicht schrecklich ?

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Re: Re:Rückfrage 20 Nov 2003 17:11 #208464

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hallo debi,
natürlich hat man nicht ein für alle mal die bewältigung geschafft. wie du sagst und sicher schon oft durchexerziert hast, gibt es aufs und abs und phasen relativer ruhe.
ich denke aber daß es zu beginn z.b. einer krankheit eine initialphase gibt, wo ich entscheide wie ich zukünftig damit umgehen will/sollte/müßte. manche menschen schaffen es nie, mit der krankheit zu leben, sie nehmen lieber die folgen in kauf als etwas bei sich selber zu ändern. da ist man dann als angehöriger, als freund, als arzt, als psychotherapeut machtlos.
herzlichen gruß theodora

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Re: HIILFE !! 20 Nov 2003 19:46 #208474

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Hallo Susanne!

Irgendwie klar, daß Du auch mal daran denkst, die Flinte ins Korn zu schmeißen - denke da brauchst aber kein schlechtes Gewissen haben; irgendwie hat ja Deine Mutter Dir gegenüber auch keines wenn Sie sich so gibt.
Besteht eigentlich für Deine Mutter keine Chance mehr sich transplantieren zu lassen - vielleicht hätte Sie nochmal Glück
u. es würde damit besser.

Viele Grüße

Peter

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Re: HIILFE !! 20 Nov 2003 20:05 #208476

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Hallo Susanne,
halte Dich an das, was theodora schreibt, ich finde, das sind handfeste kompetente Ansätze. Verschließe Dich nicht auch noch, sondern sage Deiner Mutter wie Du Dich fühlst. Wenn Ihr ein so gutes Verhältnis habt, mußt Du doch auch keine Angst haben, sie zu verletzen.
Sie soll, verdammt noch mal, die Augen aufmachen. Es ist nicht alles vorbei, Du brauchst sie. Schleppe sie zum Psychologen! Wenn sie nichts unternimmt, kannst Du ihr auch nicht helfen. Was ist gut daran zu sterben? Es wäre feige, sich so einfach davon zumachen, weil Menschen zurückbleiben die einen lieben. Das alles könntest Du Deiner Mutter sagen. Manchmal hilft ein harter Ton mehr als ewige Rücksicht. Verletzt werden wir alle immer wieder mal. Überlege Dir mal, was Deine Gefühle sind. Eher Traurigkeit, Verzweiflung oder Wut auf Deine Mutter. Ich glaube, ich wäre wütend. Das kann sie ruhig spüren. Ich wünsche Dir ein gutes Händchen im Umgang mit Deiner Mutter.
Viele Grüße. Anja

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Re: HIILFE !! 21 Nov 2003 14:49 #208487

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Hallo, ja, ich denke ich sollte ihr einfach mal sagen, wie ich mich dabei fühle, wenn sie sich so hängen läßt, da habt ihr recht. Es ist aber nicht einfach.
Wie ich schon sagte, ich weiß ja nicht wie sie sich fühlt, ich habe immer Angst, ich tu ihr vielleicht unrecht. Aber wenn sie sich halt mit keiner Diät hält und immer zuviel trinkt, dann ist sie eigentlich selber schuld, daß es ihr schlecht geht. Im Grunde weiß ich das, aber es fällt schwer es auszusprechen.
Es tut aber echt gut wenigstens hier mal zu sagen, was ich denke !
Zu dem Posting von Peter, ja über Transplantation haben wir auch schon gesprochen, aber sie steht nichtmal auf einer Spenderliste, weil sie sich um nichts kümmert oder vielleicht hat sie auch Angst davor. Ich habe ihr auch angeboten ihr eine von meinen Nieren zu spenden, aber da geht sie garnicht drauf ein, ich kann sie ihr ja nicht aufzwingen.
Viele Grüße und danke fürs Zuhören
Susanne

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Re: HIILFE !! 25 Nov 2003 10:51 #208568

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ich weiß ja nicht wie sie sich fühlt, ich habe immer Angst, ich tu ihr vielleicht unrecht
Meine Mutter hat/hatte auch gerade wieder eine Riesenkrise und ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir mit Deiner Mutter geht. Meine Mutter kämpft seit Wochen gegen Übelkeit. Verschiedene Ursachen kamen/kommen in Frage und wurden/werden angegangen. Das einzige was sie einigermassen essen konnte/kann ist Suppe (nur schon der Gedanke was koche/esse ich heute ist eine Qual). Dann kam noch eine starke Erkältung hinzu und der Magen hat die Husterei mit noch mehr Übelkeit gedankt. Meine Mutter war total am Boden, fast nicht mehr vom Sofa (zeitweise aus dem Bett) zu bringen. Seit dem letzten Wochenende geht es ein bisschen besser, weil der Husten nachlässt.
Die Familie steht da ziemlich rat-/hilflos. Soll man sie jetzt machen lassen oder drängen/ermuntern, aufzustehen, sich abzulenken, etwas zu essen zu versuchen? Es ist immer eine Gratwanderung weil man eben nicht in den Menschen hineinsehen kann. Manchmal spielen (nicht mit Absicht) wir Familienangehörigen so etwas wie guter Cop/schlechter Cop - d.h. eines drängt, das andere tröstet. Naja, so wird wenigstens alles versucht...

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Re: HIILFE !! 28 Nov 2003 08:13 #208627

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Hallo an alle,
komisch, aber immer, wenn ich mich hier mal so richtig ausgeheult habe, gehts es meiner Mutter plötzlich wieder besser. Seit Montag dieser Woche läuft alles wieder super gut, ohne, daß ich auch nur ein Wort zu meiner Ma gesagt habe.
Am Dienstag abend, als ich nochmal mit meinem Hund raus bin sagt sie plötzlich ich komme mit, wenn du nichts dagegen hast. ich dacht schon ach herrje, das wird wieder was werden, habe einen Weg gewählt, der keine Steigung hat und siehe da, wir waren eine ganze Stunde unterwegs mit nur einmal kurz stehenbleiben.
Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich sagen soll, sie ist plötzlich wieder wie umgedreht. Gut gelaunt, nicht so bequem usw. Ich hoffe es bleibt jetzt mal wieder eine zeitlang so..
Vielleicht schreibe ich bei der nächsten Krise gleich hier uns Forum und schimpfe mal richtig, dann wirds gleich wieder besser !
Nochmal Danke an alle
Susanne

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Re: HIILFE !! 28 Nov 2003 22:46 #208641

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Hallo Susanne,

danke für die Mitteilung dieser Beobachtung! Das finde ich ganz spannend und nachahmenswert. Euch eine lange Dauer des Hochs und liebe Grüße zum Advent von Debi

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Re: HIILFE !! 29 Nov 2003 20:00 #208652

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hallo sussanne,
da hast du etwas wichtiges entdeckt. mich wundert deine beobachtung nicht.
es ist oft so, daß daß entscheidende die veränderung in deinem eigenen empfinden und denken ist, die sich dann - wie von zauberhand - auch auf die umgebung auswirkt. das zeigt einfach, daß wir nicht nur über das verbale miteinander kommunizieren sondern auch über gestikk, mimik, atmosphärische schwingungen.
aber vergiß trotzdem nicht, in einem geeigneten moment, mit deiner mutter über die sache zu reden.
herzlichen gruß theodora

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Hi :)