Hallo Bammertaler,
zunächst zu Deiner Frage, wie viel Gewicht meiner Mama entzogen wurde als sie die heftigen Probleme mit dem Kreislauf hatte: Es sollten drei Liter entzogen werden, aber es musste zunächst bei zwei Litern und dann schon bei 1 1/2 Litern abgebrochen werden, da das der Kreislauf meiner Mutter nicht ausgehalten hat und es sonst zum Kollaps gekommen wäre.
Zu Deiner Frage, was für einen Beutel meine Mama im Bauch haben muss: Da habe ich erst eine Frage an Dich, nämlich: kennst Du das Verfahren der Bauchfelldialyse (CAPD)? Falls nicht, schließe ich hier eine kurze Erklärung an: Durch eine Operation wird ein Katheter in den Bauch eingesetzt. Ein Schlauch wird durch die Bauchdecke gestoßen, durch den wird dann vier Mal am Tag (etwa alle fünf bis sechs Stunden /für 20 bis 30 Minuten) die Bauchfelldialyse durchgeführt (alles hoch steril, mit ständiger Desinfektion und Mundschutz ...etc.).
Dabei wird 1,5 bis 2 Liter Dialysat-Flüssigkeit in den Bauch bzw. unter die Bauchdecke eingelassen, diese Dialysat-Flüssigkeit umspült dann das Bauchfell. Nach etwa fünf Stunden ist diese Flüssigkeit mit Giftstoffen gesättigt (das Bauchfell übernimmt ja nun quasi die Funktion der Nieren) und wird aus dem Bauchraum über den Katheter abgelassen und durch frische Dialyselösung ersetzt. Der Bauchraum ist also über 24 Stunden mit Dialyselösung gefüllt, und es findet eine kontinuierliche Entgiftung statt. Ein sehr schonendes Verfahren, das meine Mutter gut verträgt.
Meine Mutter muss auch nach der Umstellung auf die Nachtdialyse (mit dem APD-Gerät) einen Beutel, das heißt: den Inhalt eines Beutels Dialyseflüssigkeit, im Bauch haben, damit nicht nur die Entgiftung, sondern auch die Entwässerung ausreichend gewährleistet ist. Durch die Umstellung auf die CCPD (= kontinuierlich cyclische Peritonealdialyse), einem automatisierten Verfahren, bei dem ein Gerät über Nacht die Dialysatflüssigkeit mehrmals austauscht, soll die Bauchwand bei meiner Mutter zusätzlich (zu dem Netz, was demnächst zur Stärkung der Bauchdecke eingesetzt werden soll) entlastet werden, da meine Mama über Nacht ja im Bett liegt und damit die Dialysatflüssigkeit nicht nach vorne gegen die Bauchwand drückt, sondern sich gleichmässig im Bauchraum verteilt. Allerdings scheint durch diese Form der Bauchfelldialyse über Nacht bei meiner Mama keine ausreichende Entwässerung gewährleistet zu sein, so daß zusätzlich ein sogenannter Tagbeutel empfohlen wird (d.h. das Gerät befüllt den Bauchraum zum Ende der Nacht und der Patient beläßt diese Flüssigkeit über Tag bzw. wechselt zusätzlich 1 x über Tag die Dialysatflüssigkeit). Dies bedeutet im Falle meiner Mama, daß die Bauchwand über Tag durch diesen Tagbeutel doch wieder belastet wird, allerdings nicht in dem Maße wie durch die bisherigen mehreren Beutelwechsel. Ob dies dauerhaft durchführbar ist (im Hinblick auf ausreichende Dialyse und/oder Bauchwandbelastung), bleibt abzuwarten.
Wenn es noch Fragen gibt, melde Dich.
Jetzt erst einmal: alles Gute für Dich!!
Es grüßt Dich, Cordelia