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Angst um geliebten Menschen 31 Okt 2005 11:22 #215782

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Hallo!
Sicher geht es hier allen so - aber ich muss es mir doch mal von der Seele schreiben: Ich habe manchmal - gerne vor dem Einschlafen - so schreckliche Angst, Sabine zu verlieren. Dann empfinde ich es als so furchtbar ungerecht: Sie ist doch noch so jung (42) und warum grade sie...?! (bla, bla, bla...) Sie ist sehr tapfer, auch wenn ihr nach spätestens der Hälfte der Dia-Zeit bis zum Schluss der Arm weh tut. Sie ist so viel kraftloser als früher, so viel anfälliger... Es tut manchmal so weh! Ich liebe sie doch so doll... Natürlich weiss ich, dass es vielen schlimmer geht, besonders die Kinder tun mir leid, aber in diesen Momenten hilft das auch nicht! Und ich habe Angst vor der Transplantation, in die sie so große Hoffnungen setzt. Was wenns schief geht? Kann ich dann stark genug für sie sein?

...

Danke fürs Zuhören!

Bianca

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Re: Angst um geliebten Menschen 04 Nov 2005 12:21 #215783

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Hallo Bianca und Sabine,
dich Bianca, kann ich gut verstehen, weil ich schon einen lieben Menschen, der sein Leben 24 Jahre mit Dialyse und 3 Nierentransplantationen verlängert hat, verloren habe. Jetzt, seit Jan.2005 ist meine Tochter (Erdbeermund) an der Dia. Die Angst, einen lieben Menschen zu verlieren, ist immer da, nur durch die Umstände wird es uns täglich bewußt gemacht. Es gibt aber noch so viele schöne Stunden, die man gemeinsam genießen kann und auch sollte.
Euch wünsche ich alles Gute
Liebe Grüße
Barbara

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Re: Angst um geliebten Menschen 04 Nov 2005 14:37 #215784

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Hallo!
Das tut mir leid und auch sehr weh zu erfahren, wie eine Krankheit einem etwas wegnehmen kann, was man doch am Liebsten vor allem Bösen, Schlechten und Schmerzhaften bewahren möchte. Ich fühle mich dann sehr macht- und hilflos...
Natürlich schätze und liebe ich die guten Stunden und Tage und genieße die schönen Momente, aber das passiert ja nie gleichzeitig.
In den schlechten, traurigen und verzweifelten Zeiten sind die Hoffnungen und die positiven Erinnerungen nicht greifbar - so als gäbe es nur Angst, Traurigkeit und Depression.
Aber niemals würde ich auf diese Liebe verzichten wollen, auch wenn es nur einen einzigen schönen Moment gäbe. Wenn mich jemand vorher vor die Wahl gestellt hätte, diese Liebe zu erleben in der Gewißheit, wie schmerzhaft und traurig es werden würde, ich hätte trotzdem keine Sekunde gezögert und es gewagt.
Aber ich hätte es auch zu schätzen gewußt, wenn es ausschließlich schön und leicht gewesen wäre - da bin ich sicher! ;-)

Liebe Grüsse...

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Re: Angst um geliebten Menschen 05 Nov 2005 15:17 #215785

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hallo bianca
ich kann deine angst sehr gut verstehen, meine kleine tochter ist an der CAPD. freue dich mit sabine auf die ntx die hoffentlich bald kommt und du wirst sehen das euch ein neues leben geschenkt wird.
egal was auf euch noch zukommt, glaub mir, ihr werdet es schaffen. du wirst nicht wissen wie du es geschafft hast, aber du bzw. ihr werdet es schaffen. und das gute ist die schlechten erinnerungen verdrängt man so dolle das man nachher fast nur schöne erinnerungen hat.

aber diese angst kenne ich nur zu gut...

alles liebe und schnell eine niere für sabine
wünscht steffi & family

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Re: Angst um geliebten Menschen 29 Nov 2005 09:33 #215786

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Hallo Bianca,

wenn Du über Liebe sprichst, wird mir sehr warm ums Herz. Man könnte Euch beide um diese Liebe beneiden, auch wenn sie wie Du schreibst alles andere als leicht ist.

Ich bin zwar kein Angehöriger, sondern selbst von Nierenversagen betroffen (10 J. Dia und seit 2,5 J. transplantiert) aber ich hatte auch so eine Liebe gehabt. Zu meiner damaligen Freundin wurde oft gesagt, wie sehr man sie bewundert. Wie stark sie doch sei. Sie antwortete darauf meist, das nicht sie, sondern ich das größere Leid ertragen müßte. Nicht sie sei die Starke, sondern ich.

Ich bin da ganz anderer Meinung. Das was Ihr - all unsere Angehörige, Eltern, Ehefrauen oder -männer, Kinder oder Geschwister oder einfach nur gute Freunde von uns Nierenkranken mit unserer Krankheit mitmacht, möchte ich nicht ertragen müssen. Ihr müsst oft hilflos daneben stehen und zusehen, wie Eure Liebsten Schmerzen ertragen, immer schwächer werden oder sogar sterben müssen. Ich glaube, ich würde darüber verrückt werden. Es ist eine Sache, am eigenen Leib Schmerzen und Leid zu ertagen. Aber es ist noch einmal eine ganz andere, zuzusehen, wie das Liebste, was man hat auf Erden, Leid erträgt.

Wenn man via Folter von einer Person ein Geheimnis erzwingen will, dann nützt es wenig einen starken Menschen selbst zu foltern. Aber selbst der Stärkste wird schnell schwach werden, wenn man seine Liebsten foltert. Das wußte man schon im Mittelalter.

Ein sehr makabares Bild, ich weiss, verzeih bitte. Was ich Dir damit sagen will ist, Ihr seid die eigentlich Starken ohne die wir Kranken noch viel schwächer wären.

Danke dafür und weiterhin viel Kraft und alles Gute für Sabine.
(Ich hab das meiner großen Liebe damals nie sagen können, vielleicht ist sie deswegen gegangen. Doch heute hilft es mir, es Dir zu sagen.)

Gruß Eulenspiegel

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Re: Angst um geliebten Menschen 29 Nov 2005 11:25 #215787

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Hi Eulenspiegel,

Dein Beitrag hat mich sehr berührt. Ich selbst bin eine Betroffene (5 J. CAPD / 2 J. TX / seit 1 J. CAPD).

Als ich Deinen Beitrag gelesen habe musste ich an meine Angehörigen (meine Eltern u. Geschwister, mein Freund) und mir kamen sogar fast die Tränen.

Du hast vollkommen recht, denn wäre ich alleine auf dieser Welt, ohne meine Familie und meinen Freund, dann hätte ich sicher schon längst aufgegeben. Wäre heut nicht mehr.

Ihr gebt uns alle die Kraft uns bei unserem schweren Weg zu begleiten und einfach für uns da zu sein, wenn wir Hilfe und Zuneigung brauchen.

Ich wünsche Euch allen noch alles gute und immer nach vorne schauen.

LG
Alegra

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Re: Angst um geliebten Menschen 29 Nov 2005 16:47 #215788

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Hallo eulenspiegel!

Das ist aber sehr nett von Dir (und von Alegra auch...). *zwinker*
Ja, ich glaube auch, dass unsere Liebe etwas Besonderes ist (*PROTZ*)...
Ich fühle mich aber nicht wie eine Heldin - ich bekomme ja auch sehr viel von Sabine (Wärme, Geborgenheit, gemeinsames Lachen, na und Sachen, die nich hier her gehören...). Es war aber auch sehr schön am Anfang der Beziehung, als sie noch ganz gesund war!!!
Manchmal ist es super schwer das alles auszuhalten und an anderen Tagen können wir die blöde Krankheit fast vergessen...
Das nennt man wohl LEBEN, wa?

Liebe Grüße aus der Hauptstadt

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Re: Angst um geliebten Menschen 30 Nov 2005 19:52 #215789

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Hallo Bianca,

ich kenne diese Gefühle.... auch ich habe ständig Angst um meinen Partner, er wartet auf Nieren-Pankreas-Tx und bekommt morgen den Katheter für die PD. Er ist gerade erst 34 Jahre und wir hatten erst so verdammt wenig Zeit miteinander. Es tut so weh, zu sehen wie er in nur einem Jahr immer schwächer geworden ist. Meist verdränge ich den Gedanken daran, dass ich (und die Jungs) ihn verlieren könnte, manchmal bin ich aber auch am fluchen, warum er, ich, WIR .....
Im Moment versuche ich die Zeit mit ihm zu genießen und ein ganz normales Leben zu führen.
Ich habe als wir uns kennengelernt haben gewusst, dass all das auf uns zukommen könnte, aber nicht sooo schnell und ich habe nicht mit dieser Angst gerechnet. Zeigen tue ich ihm diese Angst fast nie, ich weine, wenn ich allein bin um ihn nicht noch zusätzlich zu belasten.
Aber ob damit wir Angehörigen damit wirklich die stärkeren sind .... ich weiss nicht.

Euch allen alle Kraft und Zuversicht der Welt.
Die Hoffnung stirbt immer zuletzt

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Re: Angst um geliebten Menschen 01 Dez 2005 15:00 #215790

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ihr seid echt so süß... mir kommen fast die tränen.
für einen menschen den man liebt geht man bis ans ende der welt und noch weiter. ich würde für mein baby ALLES tun, und das sehen die anderen muttis bestimmt genauso. und wenn man einen betroffenen angehörigen hat (schwester, freundin, papa, etc...) versucht man ihm/ihr das leben so angenehm wie möglich zu machen.

lg steffi

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Re: Angst um geliebten Menschen 02 Dez 2005 18:01 #215791

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Hallo Catyyy und ein Hallo an alle Anderen, ich bin Angehörige und mein Mann ist betroffen. Ich weiß nicht ob ich die Stärkere bin. Selbst 4 Jahre nach der Transplantation habe ich Angst. Angst ihn irgendwie zu verlieren. Durch meinen Beruf sehe ich zu viel und dann male ich mir immer das Schrecklichste aus. Mein Mann hat die Einstellung, er ist gesund und ich denke es ist gut so. Er ist med. unbeleckt und das hilft ihm. Ich stehe ihm in allen Lebenslagen bei und doch weine ich manchmal heimlich. Ganz schlimm finde ich, was bei Jasmin 1712 passiert ist. LG katrin

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Re: Angst um geliebten Menschen 05 Dez 2005 20:48 #215792

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So, da war sie grad mal wieder, die Angst :-)

Am Freitag war die Op für den CAPD Katheter, hat länger gedauert als geplant und schon war der ständige Begleiter wieder mal da .....

Hat aber alles gut geklappt, und er ist auch schon wieder zuhause :-)

Gruß an alle

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Hi :)