THEMA:

Hallo,
mein Vater (73 Jahre) ist seid 6 Monaten Dialysepatient.
Vor kurzem war er in der Klinik zur Dialyse und nach 1,5 Stunden kamen 2 Krankenschwestern und sagten der Apparat sei defekt und er müsse an ein anderes Gerät angeschlossen werden. Meinem Vater konnte sich das nicht erklären, weil alles wie gewohnt funktioniert hat. Ihm ist keine Fehlermeldung oder sonstige Störung an dem Gerät, bzw. an sich selbst aufgefallen.
Drei Dialyse Termine später kam der Zuständige Arzt auf ihn zu und bat ihn in sein Büro, um mit ihm etwas Wichtiges zu besprechen.
Da wurde ihm mitgeteilt, dass man ihn versehendlich an ein Gerät angeschlossen hatte, an dem vorher ein Patient mit Hepatitis C Virus war.
Mein Vater müsse jetzt erst einmal das Testergebnis der Blutanalyse abwarten, ob bei ihm der Virus festzustellen wird. Das Ergebnis würde in 6 Wochen vorliegen und bis dahin soll er sich ganz normal verhalten, als sei nichts vorgefallen. Mein Vater wurde dann ohne weitere Erklärungen verabschiedet.

Zurzeit liegt das Ergebnis noch nicht vor.

Als ich das erfahren habe, sagte ich ihm er solle ein Gedächtnis Protokoll erstellen von den oben genannten Tagen und zu einem Anwalt gehen, um sich beraten zulassen.
1. Finde ich den Vorfall Grobfahrlässig.
2. Falls der Befund positiv ist, muss die Klinik, für die mindere Lebensqualität meines Vaters und Folgekosten aufkommen.

Jetzt meine Fragen:
Was können wir tun?
Was für Möglichkeiten haben wir?
Ist jemandem ein Ähnlicher Fall bekannt?
Lg Sonnenkinder

Was für ein KH war das denn?
Sowas darf wirklich nicht passieren!
Machen solltest du wenn weiter nichts geschieht ( was ich sehr für deinen Vater hoffe) nichts.
Ansonsten ist es schon sehr richtig das ein Gedächnisprotokoll erstellt wurde.
Man sollte sich auch noch die Namen aller Beteiligten merken.
Wenn er sich angesteckt hat solltet ihr vor allem erstmal eine Strafanzeige stellen.
Im Rahmen dessen erstellte Gutachten könnte man dann in einem Zivilverfahren benutzen. Das kommt dann günstiger da ihr ja dort dann erstmal das finanzielle Risiko tragt.

Hallo Sonnenkinder,

es gibt 2 Möglichkeiten, wie das passieren konnte.
1. Maschinen, an denen Patienten mit Hepatitis dialysiert werden, müssen gekennzeichnet sein. Wurde Dein Vater mit so einer Maschine behandelt ist das grob fahrlässig.
2. Jeder Dialysepatient wird routienemässig (jährlich, oder Gast- bzw. Urlaubsdialyse) auf Hepatitis und HIV getestet. Sollte festgestellt werden, dass bei jemanden eine Neuerkrankung vorliegt, werden alle Patienten, die in den letzten 14 Tagen mit dieser Maschine behandelt wurden untersucht (Labor)und aufgeklärt. Eigentlich logisch. Dann wird die Maschine einer intensiven Desinfektion unterzogen und kann wieder für alle genutzt werden.
Um Dir etwas die Angst zu nehmen, die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Hepatitis C über die Maschine sehr, sehr gering.(Fast unmöglich) Nach jeder Dialysebehandlung werden die Geräte desinfiziert. (ca. 30 Minuten mit heißer Zitronensäurelösung)
Blut, oder dessen Bestandteile, können auch nur in die Maschine gelangen, wenn der Dialysefilter kaputt ist und somit Blut mit der Dialysierlösung in Verbindung kommt. Dann wäre auch nur die abfließende Leitung verseucht die aber bei der anschließenden Spülung und Desinfektion mit gereinigt wird.
Hepatitisinfektionen treten seit der Einführung von EPO immer seltener auf. Durch das EPO werden Bluttransfusionen immer weiter überflüssig. Früher war, bedingt durch die „Renale Anämie“, das der Hauptinfektionsweg für Hepatitis.
Heute kommt es natürlich auch noch zu solchen Infektionen. Dann meistens durch fehlerhafte oder mangelhafte hygienische Maßnahmen.
Ich denke einmal, Dein Vater wird sich nicht angesteckt haben. Für ihn ist die psychische Belastung bis in 6 Wochen die „Entwarnung“ kommt natürlich enorm.
Macht Euch jetzt noch nicht mit eventuellen rechtlichen Schritten verrückt.
Auf jeden Fall würde ich aber mit dem leitenden Arzt ein klärendes Gespräch führen. Vielleicht wird dadurch eine „Sicherheitslücke“ aufgedeckt, die eine Wiederholung solch einer Verwechselung für andere Patienten verhindern kann.

Mit freundlichen Grüßen
Lops15

hallo, ich gebe lops15 recht, die wahrscheinlichkeit, sich an der dialysemaschine angesteckt zu haben tendiert eher gegen 0. macht euch jetzt nicht fertig mit den nerven, ich tau mir das gar nicht zu sagen, aber ich glaube, bei uns sitzen die hep- patienten auch nicht separat. das bringt mich auf die idee mal nachzufragen. aber laßt den kopf nicht hängen, es ist bestimmt nichts passiert.solche begebenheiten muß man sich aber trotzdem genau merken.alles gute und liebe grüsse jeanette

Hallo, also zu Punkt eins muss ich auch sagen das es sehr fahrlässig ist, in dem Zentrum wo ich vorher war wurden die Maschinen immer extra mit einem gelben Aufkleber gekennzeichnet.
Was nun die Ansteckungsgefahr angeht braucht ich euch sicher keine Sorgen machen, denn letztendlich könnte man sich dann ja bei jeder Dialyse mit sonstwas anstecken, da man ja nie sicher sein könnte womit der Vorgänger am Gerät sich zwischen zwei Blutabnahmen infiziert haben könnte.

Gruß
Jürgen

Hallo Peter,
ob Dein Punkt 2 vorlag lässt sich ja einfach prüfen, in dem man sich erkundigt ob noch andere Patienten betroffen waren und untersucht werden mußten.
Ist das NICHT der Fall, würde ich mit dem klärenden Gespräch definitiv warten bis das Ergebnis vorliegt.
Ist es negativ, also kein Virus, würde ich auch dieses Gespräch suchen.
Ist es jedoch positiv, würde ich dieses Gespräch maximal nach einer Beratung durch einen Anwalt, aber auf keinen Fall vorher, suchen - wenn überhaupt.

LG
MaRIO