Hallo Gerlinde,
zuerst einmal zu den Werten, sie sind wirklich nicht gerade erfreulich, im Moment bin ich ständig zur Kontrolle, zwei mal wöchentlich bei meinem Nephrologen und alle 4 bis 6 Wochen in Hannover.
Das Sandimmun wurde nach der Nebenschilddrüsen OP ersatzlos abgesetzt, ich dachte, ich bekomme nun etwas anderes evtl. Prograf, da sagte die Ärztin zu mir: bei ihren schlechten Nierenwerten brauche ich das nicht mehr.
Man hatte aber auch bei einer Nierenpunktion festgestellt, dass Sandimmun die Niere zusätzlich noch geschädigt hatte.
Nun nehme ich nur noch Cortison und Myfortic (Immunsuppression) und das nervige Warten begann.
Bei der nächsten Kontrolle in Hannover sprach ein Arzt endlich aus, was ich schon lange befürchtet hatte, dass diese Niere nicht mehr lange halten wird.
Natürlich war und bin ich am Boden zerstört, was mir aber in dieser Situation auch nicht weiter hilft.
Deshalb habe ich mich in psychologische Behandlung begeben und muß sagen, es hilft mir sehr.
Mir fällt es sicherlich nicht immer leicht, gut mit diesem Thema umzugehen.
Zumal meine Tochter jetzt auch betroffen ist, da kehrt man seine eigenen Probleme erst mal an die Seite.
Was ich bei Deinem Freund sehe ist dieser ständige Streß, dem er sich aussetzt.
Das kann nicht gut sein, ich merke längere Streßsituationen auch gleich an der Verschlechterung der Blutwerte.
Ich glaube das Fortgehen am Abend ist weniger problematisch, genauso die Ernährung nach einer Transplantation, da man eigentlich wieder alles essen darf.
Ein Riesenproblem ist die unregelmäßige Einnahme der Tabletten. Bestimmte Immunsupressiva muß man alle 12 Stunden nehmen (z.B. Sandimmun oder Prograf), damit fordert er ja geradezu eine Abstoßung heraus.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Blutdruckmessung, das sollte er auch regelmäßig überprüfen.
Natürlich auch die regelmäßigen Kontrollen beim Arzt.
Ich finde er geht sehr leichtfertig mit seiner Niere um, es ist doch auch schon seine zweite Niere !
Ich glaube auch, dass Du mit der Feriendialyse sehr gut zurecht kommen wirst. In manchen Ländern z.B. Türkei gibt es im Außenbereich schöne Anlagen, die meistens mit einem Pool ausgestattet sind.
Da können sich die Angehörigen aufhalten, natürlich nur wenn sie wollen. Es gibt bestimmt viele Dinge, die man auch mal alleine machen würde.
Es gibt sicherlich Dialysestationen, die man einmal besichtigen kann, bei uns ist es jedenfalls so, wenn man fragen würde. Aber das ist im Moment sicherlich nicht der Punkt, der Dir weiterhelfen würde.
Im Moment ist es wichtig die Niere Deines Freundes noch ein wenig zu erhalten.
Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle, weniger Streß, viel trinken (ist jedenfalls bei mir so), jeden Tag Blutdruck messen und vor allem die Tabletten regelmäßig nehmen.
Vielleicht sollte er eine Kur beantragen.
Mein Mann hat seine 3. Niere genau 4 Monate nach meiner Transplantation bekommen, das war im März 2006.
Nierenkrank ist er aber schon seit seinem 10. Lebensjahr (jetzt ist er 55) Das Alter eines Mannes darf man ja schreiben [lol]
Du kannst das alles auf seiner Userseite unter caissa nachlesen. Leider habe ich es noch nicht geschafft, meine Userseite neu zu schreiben.
Ich hoffe doch, dass ich Dir etwas helfen konnte,
Viele liebe Grüße aus Herford
von Ulrike