Liebe Katarin,
zunächst einmal mein herzlichstes Beileid zum Tod Deiner geliebten Mutter!
Die Mutter zu verlieren ist so ziemlich das Schlimmste, das man im Leben erfahren muss. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass da immer eine große Lücke bleiben wird! Mit der Zeit (bei Dir handelt es sich ja erst um wenige Monate) wirst Du merken, dass Deine Mutter in Deinen Gedanken immer bei Dir ist, dass tiefe Dankbarkeit anstelle der Trauer tritt; das Schönste ist, Du trägst sie immer mit Dir und in den unerwartesten und schönsten Momenten spürst Du sie. Du kannst das jetzt noch nicht glauben und glaubst keinem, der das schon erfahren hat? Ich kann das verstehen, trotzdem - es ist so!
Deine Mutter hat Dich zu einem selbständigen Menschen erzogen, der eines Tages ohne sie glücklich sein soll (hoffentlich!!!). Das war sicher der innigste Wunsch Deiner Mutter! Du solltest ihren Wunsch erfüllen und dankbar werden für die Zeit mit ihr. Einfach gesagt!??? Ich denke, es hat überhaupt nichts mit Dialyse zu tun. Die Dialyse schenkt Lebenszeit und nimmt sie nicht. Das sie so friedlich eingeschlafen ist, ist ein weiterer Trost! Das Du sie nicht mehr sprechen konntest und nicht bei ihr warst,kann nur dann auf Dein Gemüt schlagen, wenn etwas zwischen Euch nicht ausgesprochen war. Das kann ich mir bei der Schwere und Länge der Erkrankung, die Du immer mitgetragen hast, nicht vorstellen!
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Trauerzeit und denke daran: Deine Mutter wünscht sich für Dich ein gelungenes Leben - wo immer sie ist und sich an Dir hoffentlich freut!
In Dir lebt sie weiter, in Deinen Erinnerungen und vor allem in Deinen Zukunftsplänen.
Gruß
Trockengewicht (schon 6 Jahre Waisenkind - 57 Jahre alt)