THEMA:

Hallo zusammen, wieder mal eine frage von mir an euch: mein dialyseregime musste ich etwas ändern, so dass ich den 2. beutel nicht während der mittagspause auf arbeit einfüllen kann, sondern ich muss den 2. wechsel früher, also während der arbeitszeit machen. ich glaube, hier mal gelesen zu haben, dass solche ausfallzeiten (im hier genannten beispiel aber hämodialyse) irgendwie von der krankenkasse mit dem arbeitgeber verrechnet werden, man also keine lohneinbusse hätte. hat jemand darüber infos oder auch erfahrungen mit der freistellung? es würde sich bei mir um 2,5 h in der woche handeln, die ich aber nicht die chance hab, nachzuarbeiten, einfach weil ich da nicht so fit bin. ich mache derzeit einen wechsel auf arbeit im saniraum, verlasse also die firma nicht mal zum dialysieren. wie wird das in euren praxen gehandhabt? da mien arbeitgeber, nun ja, nicht übermässig entgegenkommend ist, will ich sozusagen eine fertige lösung präsentieren. gibt es gesetzliche vorschriften über die freistellung bei dialyse bzw. allgemein chronisch kranken während der behandlung? die aok war mir bisher nicht hilfreich, naja klar, wenns denen ans geld geht, dann schalten die auf durchzug.
ich bin voll berufstätig und möchte diesen status eigentlich auch nicht ändern. es wäre nett, wenn ich recht viele informative antworten bekäme von euch.
danke claudia

Hallo sussisorglos!
Ich habe von 92 bis 94 CAPD gemacht.War während meiner Dia-zeit voll Arbeitsfähig,mein Arbeitgeber hat mich dabei voll unterstüzt.Ich hatte pro Tag ca eine Stunde Arbeitsausfall die mein Arbeitgeber vonn meiner KK (AOK) erstattet bekommen hat.ich hatte keinen Verdienstausfall.Raum wurde auch nach meinen Anforderungen neu gemacht.
Ich wünssche dir viel Erfolg.
Bei Fragen kannst du mir eine E-mail schicken.
Guß Blume

Hallo susi, ich will Dich ja nicht entmutigen aber meine bisherigen Erfahrungen als CAPD Patient waren da eher negativ. Ich hatte vor meiner jetzigen Arbeitsstelle als Beamter(wos zum Glück keine Probleme mehr gibt) drei andere Berufe und es war überall ein Problem. Die Chefs waren ach so verständnisvoll doch eigentlich war ich nur ein lästiger Kostenfaktor, egal wie oft ich krank war oder wie gut meine Arbeit war.Ich bekam sehr oft auf subtile Weise gerade von den Führungspersönlichkeiten zu spüren, dass ich nicht in ein modernes Firmenkonzept passe(flexibel, dynamisch, belastbar, ausdauernd,bla,bla,bla).Heute weiß ich, dass ich das alles auch und gerade wegen der CAPD kann, wenn nur die Rahmenbedingungen einigermaßen stimmen. Ich hatte damals jedoch keinen Schimmer davon, dass die Krankenkasse meine Fehlzeiten bezahlen würde, ich kenn das allerdings auch nur von Kollegen an der HD. Du solltest auf jeden Fall vorher das Ganze wasserdicht machen und mit einem einwandfreien Plan vor Deinen Chef treten um erst gar kein wenn und aber aufkommen zu lassen.Helfen kann ich Dir nicht aber lass Dich nicht klein kriegen....Alles Gute

Hallo Sussi...,
ich dialysiere während meiner Arbeitszeit am Schreibtisch, meine Kollegen sind informiert und kennen das Verfahren. Ich bin nicht sehr starr an Zeiten gebunden, so das ich relativ flexibel bin, wann ich dialysiere. Leider kenne ich Deinen Arbeitsbereich nicht, aber ist es unbedingt erforderlich, daß Du in den Saniraum zum dialysieren mußt.

Gr??ß Star

Hallo sussisorglos!
Hast Du meine Nachricht bekommen,wenn ja ,schreibe mir bitte zurück ob Du erfolg hattest.
Gruß Anita

kannst du die Mittagspause nicht einfach vorverlegen?

ja ich muss in den saniraum, wir sind ein grossraumbüro mit viel durchgangsverkehr. und zeitgebunden bin ich insofern, dass ich nachts leer bleib, und tagsüber nur 3x dialysiere, da hab ich schon ein etwas strengeres zeitregime. ich dialysiere mit 1,36er beuteln / baxter, um aber die 6 stunden in der woche bis zur pause zu überbrücken, muss ich ab und zu mal einen 2,27er beutel nehmen. wenn ich die aber regelmässig nehm, hab ich probleme mit dem gewicht, wegen der hohen glucosekonzentration. und nehm ich nur 1,36er, dann lagere ich viel flüssigkeit ein, 6 stunden sind halt ganz schön lang. cycler kann ich überhaupt nicht nehmen, da ich eh schon schlafprobleme hab und 2 katzen, die wohl darauf tanzen würden...
kurz und gut, den saniraum muss ich nutzen, das ist auch nicht eigentlich mein problem, sondern, dass ich eben manchmal mit dem 1,36er beutel vor der mittagspause wecc
hseln gehe und eigentlich angenommen hab, die krankenkasse steuert da was zu, weil ich sonst, ja den nächsten beutel auch noch während der arbeit wechseln muss und so komme ich gar nicht mehr zur ruhe. aber die aok hat jegliche zahlung der arbeitsausfallzeiten abgelehnt. naja, mache ich es eben weiter so wie bisher, heimlich mal 20 min. verschwinden...

Hi, kann mir gut vorstellen, dass Dich das nervt (habe selber fast 7 Jahre PD gemacht). Aber warum bleibst Du nachts leer? Es ist doch besser, die Zeit zu nutzen, in der Du schläfst, als sich so herumquälen zu müssen. Mit einem 4. Beutel könntest Du evtl. auch den Beutel mit der höheren Glucosekonzentration vermeiden. Wenn es nicht unbedingt sein muss, nimm sie nicht, denn je geringer die Konzentration ist, desto besser für das Bauchfell (und fürs Gewicht sowieso). Alles Gute, Ulli

es wurde festgestellt, dass sich die diaöysequalität nicht wesentlich bessert, wenn ich einen 4. beutel in der nacht mache, ausserdem lagere ich nachts bis zu 500 ml ein, müsste da also einen 2,27er nehmen. ein weiteres problem ist für mich, dass ich morgens grosse schmerzen habe, wenn ich nachts einen beutel drinhatte, hab schon halbe füllung usw. probiert immer das gleiche.ich habe dann morgens so grosse schmerzen, die es mir schier unmöglich machen, überhaupt aufzustehen, geschweige denn zur arbeit zu gehen. eigentlich komme ich mit meinen 3 wechseln gut hin, hätte halt nur die zeit gerne etwas flexibler gestaltet.

Bei aller Skepsis kannst ja mal als Beutel Extraneal probieren. Hat den Vorteil, dass der länger im Bauchbleiben kann und nicht Glucosehaltig ist. Bei mir hat er auch gut Wasser gezogen. Nachteil: Manche haben unangenehme Nebenwirkungen, dann geht`s halt nicht. Das Regime ist dadurch halt zeitlich noch flexibler, je nachdem, wie lange deine Arbeit geht, mußt du u.U. nur einen Beutel im Büro wechseln. Red mal mit dem Doc darüber. Alles Gute hemago

Hallo Susi,
ich bin auch capd patient und habe einen super chef, der mir wirklich sehr entgegenkommt, ich mache auf arbeit 2 wechsel (mittags und dann zwischen 16 und 17 Uhr), so gehe ich frisch von der arbeit weg und kann auch noch was mit freunden erleben oder sport treiben nach der arbeit, wegen finanziellen mitteln, mein ag hat beim versorgungsamt - integrationsstelle einen antrag auf minderleistung gestellt, war zwar nicht ganz einfach das durch zu bekommen, aber wir haben das geschafft, ich hatte aus der presse artikel gesucht von ärzten die den minderausfall bei dialysepatienten bestätigen und mit ein paar beispielen haben wir den antrag durchbekommen, das geld bekommt der ag und dafür kann ich dann auch während der arbeitszeit dia machen und auch zum arzt gehen, denn alles nach der arbeitszeit kann ich auch nicht erledigen, das wird zu stressig, wenn du noch fragen hast einfach mailen, ach ja und wenn der saniraum umgeändert werden muss wegen dir dann kann das dein ag auch beantragen, viele grüße vicki

danke dir. leider hab ich mit extraneal probleme gehabt, unter anderem mit austrocknen, kein natürliches wasserlassen mehr. und ich konnte nachts nicht schlafen, hatte trotz weniger füllmenge (1,5 l) bauchschmerzen und morgens dann ständig übelkeit. ich nehme extraneal nur im äussersten notfall, wenn ich zum beispiel mal eine längere autofahrt vorhabe und tagsüber den bauch leerlasse, mache ich nachts vorher einen extraneal wechsel.