Ja....Rehageld ist für die meisten mit dahinvegetieren vergleichbar.
Es bekommt jeder nur 30€ Taggeld, das sind 900€ im einen 30 Tage Monat.
Die Behörde macht es sich da einfach, wer vorher Vollzeit oder Teilzeit gearbeitet hat, kann doch noch sicher geringfügig arbeiten.
Zusätzlich keine Rezeptgebührenbefreiung, die muss man extra beantragen, alle 3 Monate -_-
Ich komme übrigens aus Wien Umgebung, wohn in der Region zwischen Mödling und Schwechat ;)
Einen Behindertenstatus mit 60 GdB hab ich erst seit diesem Sommer, also nach 1,5 Jahren an der Dialyse.
Musste mich da auch erst selber schlau machen, weil es wird einem seitens der Behörden nicht geholfen um Kosten zu sparen.
Die ersten 8 Monate an der Dialyse hatte ich ein einkommen von 0€ und musste mir noch um 60€ im Monat die Selbstversicherung selber zahlen....
Bin sogar 1x aus der Intensivstation auf Reverse nachhause um meine Krankenversicherung zu verlängern.
Meine Situation ist ja die, dass ich immernoch bei den Eltern wohne und deshalb das als gemeinsamer Haushalt angesehen wurde....obwohl keine Unterhaltspflicht und statt Geld übrig haben meine Eltern chronisch Geld zuwenig, weil Kettenraucher.
Musste mich seit Ende meines Zivildienstes schon selbst krankenversichern und mit 0€ offiziellem Einkommen auskommen.
Bin ja Wirtschaftsinformatiker, Schwerpunkt eCommerce und Softwareentwicklung, wenn mir "langweilig" ist, programmiere ich Botnetzwerke die Arbeitsabläufe selbstständig durchführen, meistens basierend auf optischer Bilderkennung.
Immer wenns mit der Jobsuche nicht gut lief, hab ich die Zeit mit Weiterbildung verbracht....
Mein ganzes Leben ist schon seit Jahren ziemlich kompliziert....
Nachdem meine Ärzte über Jahre hinweg mein Nierenversagen nicht bemerkt hatten und ich nie zu einem Nephrologe geschickt wurde, kam ich ja viel zu spät an die Dialyse....hatte schon ein sehr starkes Lungenödem und wäre ohne Dialyse noch am selben Tag gestorben.
Hatte zu der Zeit aber schon den Lebenswillen aufgegeben, seit 2 Jahren nicht mehr das Haus verlassen und über 12 Stunden am Tag nur programmiert.
Mit den paar Jobs die ich zwischendurch hatte, hab ich durchwegs wegen unangenehmen Arbeitsklima schnell das Weite gesucht. Ging einmal so weit, dass mich ein Kollege aus einem Streitgespräch heraus bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hat....ironischerweise war das bei der A1, die im Jahr davor zum beliebtesten Arbeitgeber des Jahres gewählt wurde....
Unkündbare Behinderte in einem staatsnahen Betrieb sind übrigens echt NERVIG. Da gibt es einige Partei-Freunderl, die seit Jahren nicht mehr zur Arbeit erscheinen während die Gesunden deren bezahlte Arbeit erledigen müssen....
Mal abgesehen davon, dass man in Österreich ja keine Heim-Hämo bekommt, weil die Krankenhäuser ihr HD-Monopol fest im Griff haben. Find keinen Rechtsweg das von der Krankenkasse bewilligt zu bekommen und weiterhelfen wie das geht tut mir auch keiner, ich bekomm immer nur gesagt: Geht nicht. Gibt es schon lange nicht mehr in Ö.
Dialysezeiten im Spital hab ich auch kaum Mitspracherecht weils keine freien Plätze gibt, Krankentransporte für am Abend gibts nicht weil das Rote Kreuz zuwenig Personal einstellt und überall einspart.
Und mit Vormittags Hämo von 7-11 jeden Di,Do,Sa wirds schwierig mehr als das Rehageld zu verdienen....
Mal abgesehen davon nehm ich viele verschiedene Blutdrucksenker, da fühlt man sich ständig wie auf Schlaftabletten -_-
Ich finde ja meinen Bluthochdruck wesentlich nerviger als Nierenversagen+Dialyse. Mal abgesehen davon, dass ich so nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen kann und mir Öffis zu anstrengend und zu dreckig sind. (fast alle Busse riechen bissl nach Urin....in Wien sowieso jeder cm jedes Busses xD)
EGAL....zurück zum Thema....
Wäre dumm wenn deine Frau dir eine Niere spendet. Wäre vermutlich ebenso möglich, dass ihr beide die OP nicht überlebt, das Risiko besteht ja durchaus und das Kind ist dann Vollweise.
Dass sich deine Frau einen gesunden Mann sucht wäre aber wohl übertrieben, oder?
Solange du in der Beziehung immernoch deinen Part spielst, guter Ehemann und Vater bist, sollte es egal sein ob du Karriere hast oder nicht.
Meine Stiefschwester ist eine chronisch Arbeitslose, weil nur Hauptschulabschluss auf 2ten Bildungsweg und keine Lehre...aber eine gute Mutter o_O
Ist denke ich ziemlich ungesund, sein Selbstwertgefühl aus der Karriere zu beziehen. Solltest dir lieber die Frage stellen, ob du ein guter Mensch bist, welchen Nutzen du für deine Gemeinschaft hast, welche Verantwortung du wirklich trägst und was deine Gemeinschaft an dir vermissen würde, solltest du irgendwann sterben.
Wenn ab morgen alle Krankenschwestern streiken, merken wir das in Ö sofort. Wenn ab morgen alle Juristen streiken, merken wir erst im nächsten Jahr. (bei manchen Jobs wie Investmentbanker würden wir noch 10 Jahre später lachen und sie nicht vermissen....)
Sprich der Nutzen den ein Mensch für seine Gesellschaft hat, lässt sich nicht an Karriere und Einkommen messen, dafür gibt es zuviele Jobs die in Wirklichkeit nur heiße Luft produzieren.
Nicht zu vergessen, in den Jobs die einen Karriere-orientierten Menschen anziehen, gibt es auch viele Neider und Konkurrenten, die dir nicht nur den Weg schwer machen wollen, sondern dich am liebsten tief fallen sehen wollen.
Ich hab z.B. keine Karriere mehr, obwohl ich ursprünglich der Jahrgangsbeste auf meiner Schule war und ich aus allem was mit Informatik zu tun hatte immer einen Konkurrenzkampf gemacht hatte.
Mit dem Weltbild das ich früher hatte, wäre ich heute nicht mehr lebensfähig und nurnoch dauer-depressiv.
So ist das wohl, wenn man wie ein Buchhalter den Wert eines Menschen an seinen Personalkosten und seinen Einkommensnachweis ermitteln will....
Wie ich mein Selbstwertgefühl jetzt definiere.....keine Ahnung.
Bin etwas zu tief in mich gegangen, hab zu intensiv über das Thema Existenzängste nachgedacht.....dass ich feststellen muss, dass ich von Existenzängsten zerfressen bin.
Ich habe Angst davor mich transplantieren zu lassen, weil ich das Gefühl habe es wird eh total schief gehen.
Dass meine Spenderniere auf die selbe Art zerstört wird, wie meine eigenen Nieren. (IgA Nephritis)
Was wenn alles schief läuft mit dem TX und ich nach 2 Jahren trotzdem das Rehageld gestrichen bekomme?
Obdachlosigkeit nach dem TX? Unzähliche mögliche Szenarien in meinem Kopf.... Mäh...darum verkrieche ich mich in meinem Dialyse-Schneckenhaus und bin erst garnicht auf der Warteliste -_-
lg
Chris