THEMA:

Hallo zusammen,
ich habe jetzt seit fast 1,5 Monaten meinen CAPD-Katheter ... und fast täglich ist dieser umgeknickt und verursacht mir Schmerzen.
Letztere sind nicht dolle, aber schon nervig. Es passiert eigentlich immer nachts und dann werde ich idR auch wach.
Wenn er sich nachts wirklich doll verlegt hat, habe ich den Tag über an der entsprechenden Stelle weiterhin Schmerzen, als ob etwas gereizt wäre ... selbst, wenn der Katheter wieder richtig liegt.

Ich wollte mal fragen, ob das irgendwer auch hatte und wie er es (hoffentlich) in Griff bekommen hat.

Mein Arzt hat gesagt, dass ich mich damit irgendwie abfinden muss, solange der Ein- und Auslauf klappt.
Man könne den Katheter wohl "festnähen", aber das würde er nicht empfehlen, weil es andere Probleme verursacht ...

Mir geht's seit Beginn der CAPD so viel besser und eigentlich komme ich damit sehr gut klar. Aber dass das wirklich 6/7 Tagen pro Woche passiert ist irgendwie unschön....

Hallo auch,

5 Meter Rolle Fixierpflaster besorgen und vorm Schlafen gehen knapp nach dem Exit ankleben, damit Lageveränderungen nicht bis zum Exit vordringen und vom Pflaster abgefedert werden.
In den ersten 3 Monaten darf der Katheter sich nicht soviel bewegen können, dass er an der Austrittsstelle zieht oder sonstwie die Haut belastet, die braucht Ruhe zum Einheilen und Einwachsen lassen.
Wenn etwas Schmerzen verursacht, muss man es eindeutig vermeiden und Gegenmaßnahmen finden. Schmerzen ignoriert man jedenfalls nicht, der Körper schmerzt nicht grundlos sondern wenn ihm etwas nicht gefällt.

lg
Chris

Ich bin die Freundin, deswegen antworte ich (als bisher stille Mitleserin) mal ;)
Es ist nicht der Katheteraustritt gemeint, der Schmerzen bereitet. Das Endstück (normalerweise im Douglasraum) bewegt sich leider immer in Richtung Becken. Kurz nach dem Training lag er sogar so weit oben, dass er am Darm anstieß. Es sollte eigtl. schon mit einem Draht per OP gerichtet werden. Durch Corona und auch, weil er einen Tag vor OP wieder gut lag, fand die OP dann aber nicht statt.
Seitdem rutscht der Katheter aber fast jede Nacht wieder ins Becken, eigtl. sobald mein Freund mal liegt.
Der Nephrologe meinte, das Endstück könnte wohl auch im Bauch festgenäht werden!?! Solange aber alles läuft, sollte man dies nicht tun. Jedenfalls ist bisher auch kein Muster erkennbar (außer beim Liegen) wann er sich falsch hinlegt. Abführen tut er ab und zu, aber auch dann legt er sich falsch. Haben andere ähnliche Erfahrungen? Tipps? Kann das was anatomisches sein? Oder hilft da nur, Katheter neu legen?

Über Ideen und Erfahrungen freuen wir uns sehr, weil wir bisher echt nicht viel über solche täglichen (!) Probleme mit dem Katheter gelesen/gefunden haben.

Hi,
Wenn ich dich richtig verstehe, drückt das innere Ende des Katheters an die Bauchdecke und verursacht Schmerzen? So ist es jedenfalls bei mir relativ häufig. Ich mache seit November PD.
Ich erzeuge dann immer durch eine Bauchbandage Gegendruck. Beim Beutelwechsel und dem Auslassen der Flüsigkeit drücke ich dann ein wenig auf die Druckstelle und bewege mich ein paar Schritte. Dadurch "rutscht" das Katheterende wieder ein Stück runter, nach 1-2 Stunden spüre ich es dann meist gar nicht mehr. Das hält dann ein paar Tage an.
Hoffe das hilft dir!

Hey Mike,
vielen Dank für die Antwort ... je, genau, das innere Ende des Katheters ist das Problem. Dieses liegt entweder im Bereich des rechten Beckenknochens oder aber rechts im "Darm".
Ich lege mich beim Auslauf dann immer auf die rechte, beim Einlauf auf die linke Seite ... während des Einlaufens mache ich noch ein paar "Verrenkungen", hebe das rechte Bein etc. - damit klappt es bisher auch, den Katheter wieder an die richtige Position zu bringen.

Das Problem: Bei mir hält das keine paar Tage an. Der Katheter liegt eigentlich jeden morgen falsch und verschiebt sich auch während des Tages gerne mal ... und nach 1-2 Stunden sind die Schmerzen auch nicht weg. Besonders, wenn sich der Katheter "weiter oben" in der rechten Bauchhälfte verheddert, bleiben die Schmerzen noch länger da. Als ob dann etwas am Darm "gereizt" wäre oder so ...

Weiß nicht genau was ich machen soll, würde das gerne in den Griff kriegen. Aber wie gesagt - es ist egal, ob ich abführe, was ich esse, wann ich esse, wie ich mich bewege / liege / einschlafe, ... ich erkenne kein Muster, wann das passiert.

Da der Katheter kurz nach der OP für rund eine Woche stark abgeknickt war und falsch lag, bis er sich richtig gelegt hat, befürchte ich so etwas wie eine "Sollknickstelle", an der er immer wieder abknickt ..

Hiho,

klingt ja echt fies. Ich nehme an, du hast bisher nur mit dem betreuenden Nephrologen und nochnicht mit dem verantwortlichen Chirurgen gesprochen der die OP durchgeführt hat?

Ich würde an deiner Stelle im Spital anrufen und explizit wegen Post-Operations-Beschwerden um einen Kontrolltermin beim verantwortlichen Chirurgen bitten, der wird vermutlich die meiste Erfahrung haben ob das Ergebnis so ist wie er es sich vorgestellt hat und ob Nachbesserungen sinnvoll sind :/

lg
Chris

Hey Christian,
vielen Dank für die Antwort ... ich habe tatsächlich schon mit dem Chirurgen gesprochen.

Kurz nach der OP war der Katheter für eine Woche dauerhaft (und schmerzhaft) abgeknickt, deswegen war eigentlich schon eine OP zum Korrigieren geplant.
Diese haben wir aber kurzfristig abwenden können, weil der Katheter am Morgen des OP-Termins wieder richtig lag.

Der Chirurg hat mehrmals betont, dass die OP bei mir super verlaufen ist. Dadurch, dass ich recht schlank bin, konnte man wohl alles super sehen und da hin legen, wo es hin gehört.
Solche Beschwerden wie bei mir kannte er nicht ...

Ich hab langsam die Befürchtung, dass ich mich entweder damit abfinde, oder einen ganz neuen Katheter setzen lassen muss. Letzteres will ich eigentlich vermeiden ._.

vg niklas

Hallo Niklas,
ist deine Aussage - umknickender Katheter - bildgebend gesichert? Wenn ich mal ein zwei Tage nicht auf dem Topf war, habe ich ähnliche Schwierigkeiten. Sind nach erfolgreicher Entleerung weg.
Hälst Du deinen Stuhl weich genug, gehst Du regelmässig aufs Klo?

Gruss Jan

Bildgebend gesichert ist er in den ersten Wochen nach der 1. OP gewesen. Danach wurde er in einer 2. OP gerichtet, Schlauch hätte wohl ungünstig verschlungen im Darm gelegen, sie haben die Position angepasst. Danach ging kurze Zeit später das Ganze aber wieder los. Da es danach aber gerade nur nachts passiert und nach dem ersten Wechsel sich die Position des Katheters verbessert bzw. wieder runterrutscht, konnte der Arzt bisher nichts sehen. Daher halten der Nephrologe und Co. meinen Freund auch schon als hypersensibel. Selbst komplett geleerter Darm durch Abführmittel oder nur leichtes Essen zum Abend, andere Schlafpositionen oÄ führen zu keiner Verbesserung.
Fakt ist leider, dass mein Freund so gut wie jeden Morgen mit Schmerzen aufwacht und sein Katheter rechts liegt. Sich auf die rechte Seite im Bett oder auf dem Sofa zu drehen ist auch fast immer mit Schmerzen verbunden. Auch wenn, der Katheter am Tag wieder richtig liegt - die Stelle scheint auch sehr gereizt zu sein.
Hat jmd. Erfahrung, dass der Schlauch zu lang sein kann (mein Freund ist recht schmal gebaut, gibt es Einheitsgrößen?) und sich dadurch in der Liegeposition nach oben hin abknickt? Irgendwer schrieb im Forum auch, dass er mehrere Katheter bekommen hatte und er irgendwann "auf den Darm" gelegt wurde. Vielleicht kann sich derjenige noch einmal melden und das näher erläutern?
Hat jmd. Erfahrung mit einem Schneckenkatheter oder führt der zu anderen Problemen?
Aktuell sind wir mit unserem Latein am Ende und die Ärzte haben auch keine Ideen mehr.
Über jeden Rat und Tipp von euch wären wir sehr dankbar!

DANKE und lieben Gruß,
Melina

Hallo Zusammen,
ich kämpfe nun auch seit knapp einer Woche mit einem offensichtlich in Lage verändertem Katheter... So ein Mist. Bekomme alles normal rein, und ca. 1400ml auch problemlos raus. Den Rest musst ich mittels Geduld und Akrobatik irgendwie rauswürgen. Zum Glück ohne Schmerzen.
Mein Prof. rät zum Abführen, z.B. Bittersalz. Und zusätzlich Hopsen und Treppen steigen. Das mache ich jetzt ein paar Tage noch, und dann werde ich geröngt.
Reponiert wird, wenn nötig mittels Laparoskopie - wasn Scheiss.

Haltet durch Leute, Gruss Jan

Hallo Jan,
diesen "Scheiss" hab ich 4x mitgemacht.
Der erste PD-Katheter kam nach knapp 3 Monaten in Fehllage. Er wurde dann laparoskopisch wieder zurück gebracht. Nach 14 Tagen-wieder Fehllage. Im Nachhinein sagte man das der wohl ne Art Sollknickstelle entwickelt hatte und somit schnell wieder in Fehllage kam.
Dann wurde mir ein anderes Kathetermodell eingesetzt. Beutelwechsel war damit nur unter Novalgin möglich. Erneut Katheterwechsel, nach 2 Tagen!!!! wieder Fehllage. Habe mich dann nochmal zu einem Wechsel bequatschen lassen, dieser war dann nach 3 Monaten auch wieder in Fehllage.
Dann Umstieg auf HD, die ersten 6 Wochen mit Demers-Katheter und jetzt geht es mir gut und die Dialyse läuft gut.
Meine Nephrologen meinten ich bin ein PD-Versager.

Wenn du Fragen hast kannst du dich gerne melden.
Gruß Jule

Hallo Jule,
Bei PD Versager muss sich ja doch ein bisschen schmunzeln;-)

Das ist ja wirklich eine Schande dass das bei dir so schief gelaufen ist. Bei mir könnte die volle Blase der Grund sein. Ich bin als Kind sehr viel operiert worden und habe allerlei Punktion durch die Blasendecke bekommen um einen sterilen Urin ran zu kommen.
Ich hab öfter schon festgestellt dass wenn ich geschallt wurde, dass mir der Arzt sagt, dass ich eine volle Blase habe was ich selber gar nicht bemerkt habe. Ich vermute dass die Enervierung meiner Blase damals einen mitbekommen hat. Ich gehe zwar so oft wie möglich pinkeln auch für kleinste Mengen, aber ich hab natürlich bedenken dass das jetzt mit dem Katheter immer wieder vorkommen kann.

Mal sehen, ein paar Tage habe ich ja noch. Was denkst du wie lange brauche ich nach einer Bauchspiegelung um wieder körperlich arbeiten zu können?

Gruss Jan

Guten Morgen,

ich war gestern im CT. Mein Katheter hat es bis unter das Zwerchfell, hinter den rechten Leberlappen geschafft.
Nicht schlecht oder?!
Bin mit dem Motorrad hingefahren. Die ist ziemlich hart gefedert und demnach bin ich gut durch gerüttelt worden.
Und siehe da, ich kann wieder schmerzfrei so ziemlich alles entlassen und muss mich für den Rest mit dem Oberkörper nur ganz vorbeugen.

Heute gehe ich mit meiner 125er Enduro ins Gelände - odentlich durchschütteln lassen.

Vielleicht kann ich die OP am nächsten Montag noch abwenden...

Gruss Jan

Na dann viel Glück Jan,

Motorradfahren klingt schon gut, such dir eine strecke mit unebenen Boden, am besten einen kurzen Pflasterstein-Abschnitt und steigere deine Theorie ans Limit?! :D

Du könntest auch Trampolin-Springen probieren, solang es dir keine Schmerzen verursacht. (Ist schön Wuchtig beim Aufkommen)

lg
Chris