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Schlaflosigkeit wegen Dialyse? 29 Sep 2023 21:13 #524058

  • jasmin.pia
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Hallo,
Ich bin erst seit März Dialyse-Patientin (oder Detox - wie ich es lieber nenne).

Seit Mai etwa habe ich ziemliche Schlafstörungen. Sowohl beim Ein- aber vor allem mit dem Durchschlafen.
Nachts nutze ich Extraneal, meine Trinkmenge habe ich schon enorm reduziert, damit der Bauch nachts nicht so voll ist.
Arzt und Pfleger geben mir nur herkömmliche Tipps, wie Fenster öffnen, Tee trinken, Buch lesen usw. - aber das hilft nicht. Ich wache meistens nach 1,5 bis 2 Stunden auf und bin dann auch erstmal wach, sodass ich vllt auf 5 Stunden Schlaf in Summe komme, aber eben nicht am Stück.

Hat da jemand Erfahrungen mit? Liebsten Dank!

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Schlaflosigkeit wegen Dialyse? 29 Sep 2023 22:51 #524059

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Ja, ich, hinlänglich. Das ist ein Problem von vielen Dialysepatienten.

Unter PD hatte ich es stark und ein Psychiater hat mir Schlaftabletten aufgeschrieben, die angeblich nicht abhängig machten. War aber falsch. Nach meiner Transplantation habe ich lange gebraucht, um wieder davon loszukommen.

Jetzt habe ich in der Reha wieder schlafen gelernt. Nach 6 Jahren HD. Ab und zu durfte ich eine halbe Zopiclon nehmen. Die stellen das Grübeln ab. Ich habe sie zu Hause liegen, für den Notfall. Aber regelmäßig würde ich sie nie nehmen.

Fenistiltropfen haben mir schon damals geholfen. Sie machen müde. Aber mit der Zeit lässt die Wirkung nach. Die sind auch nicht für immer zu empfehlen.

Nierenärzte sind vorsichtig mit Verschreibungen wegen des Abhängigkeitspotentials.

Ich wünsche Dir, dass Du eine Strategie für Dich findest.
Folgende Benutzer bedankten sich: mutand, heka59

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Schlaflosigkeit wegen Dialyse? 29 Sep 2023 23:14 #524060

  • jasmin.pia
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Das tut mir leid. Aber wenn es jetzt wieder besser ist, dann freut mich das. Vielen Dank!

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Schlaflosigkeit wegen Dialyse? 30 Sep 2023 12:13 #524062

  • heka59
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Hallo jasmin.pia,

ich stimme dem, was ulineu geschrieben hat, vollkommen zu:
  • Schlafprobleme haben sehr viele Dialysepatienten
  • Schlafmittel haben ein Abhängigkeitspotential
Dazu kommt noch, dass Schlafmittel ein Gewöhnungspotential haben. Das heißt, dass bei regelmäßiger Einnahme die Dosis im Laufe der Zeit immer mehr erhöht werden muss, um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Ein "Bedarfsmedikament", daheim zu haben, das man im "Notfall" einnehmen kann, wie bei ulineu das Zopiclon, ist sicher eine gute Lösung.

Leider gibt es kein Patentrezept, das jede Person erfolgreich anwenden kann, um gut schlafen zu können. Ein paar Empfehlungen hast Du ja schon vom Dialysepersonal bekommen. Ob Entspannungsübungen Dir helfen, kannst Du mal testen.

Wichtig: Auf diesem Gebiet "Schlaf" werden immer wieder frei verkäufliche Medikamente angeboten. Bevor Du so ein Medikament nimmst, bespreche es mit Deinem Nephrologen. Auch frei verkäufliche Medikamente können unerwünschte Wechselwirkungen mit Deinen Medikamenten haben.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Möglichkeiten findest, um zu einen ausreichenden und erholsamen Schlaf zu kommen.
Vielleicht kannst Du ja mal in diesem Forum schreiben, was bei Dir geholfen hat. Oft sind Erfahrungen des Einzelnen hilfreich für viele Andere.

Liebe Grüße
heka59

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Schlaflosigkeit wegen Dialyse? 30 Sep 2023 23:19 #524063

  • Christian
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Also ich hab recht viel Erfahrung mit Schlaftabletten und muss sagen, das Thema Abhängigkeit und Gewöhnungseffekt wird übertrieben dargestellt.

Schlaftabletten sind sinnvoll um im Gehirn einen gesunden Tag-/Nacht-Rythmus einzuprogrammieren.
Man nimmt die Tabletten zur selben Uhrzeit, geht zur selben Zeit schlafen und hofft darauf, dass das Gehirn diesen Tagesablauf so beibehält.
Also eine Übergangslösung - keine Dauerlösung und schon garkein Dauerkonsum.

Ich hatte schon in meiner Jugend ständige Schlafprobleme, besonders als ich meine österreichische Matura (Abitur) gemacht hab.
Da war ich oft in einer Situation, wo ich funktionieren musste und nicht die Freiheit hatte mal unausgeschlafen zu erscheinen - extrem hoher Leistungsdruck war alltag.

Ich bin Hämodialysepatient und an meiner Dialyse ist es immer sehr laut. Wenn ich hellwach zur Dialyse komme nehm ich eine Schlaftablette, komme ich in normalem Zustand eine Halbe. Komme ich müde zur Dialyse nehm ich keine.
Gibt Wochen da nehm ich sehr oft keine Schlaftablette und schlaf trotzdem gut durch.....Abhängigkeit kommt von mangelnder Selbstdisziplin sag ich.
Weil man sollte von Anfang an sehr selbstkritisch sein, ob man die Tablette jetzt wirklich braucht oder es nicht mal ohne probieren möchte - immer mit dem Gedanken im Hinterkopf man möchte eben nicht abhängig werden.
Ich nehm aber auch nur 10mg Zolpidem, eher schwache Wirkung - man hört auf zu grübeln, kann leicht mit einer Tasse Kaffee wieder neutralisiert werden.


Und zum Thema Schlafprobleme ansich: Jeder Psychiater wird dir sagen, der häufigste Fehler ist es das Bett für andere Aktivitäten als Schlaf zu nutzen.
Das eigene Bett sollte im Gehirn ganz klar für den Verwendungszweck "Schlaf" vorgesehen sein, wer sich andere Aktivitäten angewöhnt erlaubt es dem Gehirn das Bett mit anderen Dingen als Ruhe zu verbinden.
Besonders im Bett fernzuschauen wäre ein großer Fehler, weil sich das Gehirn dann an Informationsaufnahme im Bett gewöhnen würde.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und unser Denken basiert stark auf unterbewussten Erwartungshaltungen. Sitze ich am Esstisch erwarte ich Essen und werde hungrig, liege ich im Bett erwarte ich Schlaf und werde müde, sitze ich im Bürosessel bin ich fleißig und konzentriert und werde unruhig wenn nichts passiert.
Jeder Bereich hat seine eigenen Gefühle je nachdem wie man sein Leben gestaltet.

lg
Chris

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Hi :)