THEMA:

Kurz vor Weihnachten tauchen vermehrt wieder Sternfrüchte (Karambole, Carambola) in den Obstregalen auf.
Die sternförmige Frucht die gesund sein soll, findet sich gelegentlich in Obstsalaten oder als essbare Deko in der Adventszeit auf den Tellern bei allen möglichen Speisen.
Auch als gesundheitsfördernden Saft habe ich die Sternfrucht schon gesehen.
Leider zeigt die Frucht bei Nierenkranken Vergiftungserscheinungen. Verantwortlich ist ein Toxin das Caramboxin. Daneben soll die Sternfrucht reich an Oxalat sein (da gibt es allerdings unterschiedliche Angaben).
Auch für Nierengesunde ist die Sternfrucht wohl nicht ganz unproblematisch. Näheres unter

www.domreptotal.com/karambole-sternfruch...und-giftig-toedlich/

Gesünder ist es Apfel- oder Birnenscheiben sternförmig zu schneiden und zur Deko verwenden.

Oldman

Für ganz Neugierige:

Nierenkranke sollten ganz auf Sternfrüchte verzichten, so wie auf Grapefruit. An Sternfrüchte habe ehrlich gesagt auch nicht mehr gedacht. Aber wer isst hierzulande schon ganze Sternfrüchte?

Die von oldman angegebene Webseite domreptotal.com (ein Ratgeber für Ferien in der Dominikanischen Republik, wo Sternfrüchte wahrscheinlich in jedem Dessert und Garten zu finden sind) enthielt nicht viele Informationen und ich war neugierig, was sonst noch so zu finden ist.

domreptotal.com gibt als Refenz Wikipedia an und dort wird unter anderem auf diese Seite verwiesen Scinexx zu Sternfrucht Da steht etwa dasselbe wie auf domreptotal.com nur mit etwas mehr Worten. Schliesslich bin ich auf dieser Seite hier gelandet NCBI/NLM zu Sternfrucht Toxizität Dort werden unter anderem zwei Fälle geschildert:

1. Fall:
Eine 56jährige Frau mit gut eingestelltem Diabetes Mellitus seit 12 Jahren. Bis dahin ohne Nierenschädigung. Sie hatte auf einer Pilgerreise 200ml konzentrierten Saft aus 6 Sternfrüchten getrunken, um Diabetes Mellitus zu heilen. Weil sie sich schwach und lethargisch fühlte, kam sie zum Arzt. Ihr Kreatinin war von normalen 80 µmol/L auf 290 µmol/L gestiegen. Es wurde interstitielle Nephritis (durch Oxalat ausgelöst) diagnostiziert, mit Kortison behandelt und nach 3 Wochen konnte sie mit normalen Kreatininwerten entlassen werden. Es war keine Hämodialyse nötig.

Der 2. Fall:
Ein 60jähriger Mann mit gut eingestelltem Diabetes Mellitus seit 5 Jahren. Sein Kreatinin war innert einer Woche von 133 µmol/L auf 312 µmol/L gestiegen. Er hatte vor 1 Woche während 4 Tagen je eine Sternfrucht gegessen. Es wurde ihm übel und er fühlte sich schwach. Es wurde interstitielle Nephritis (durch Oxalat ausgelöst) diagnostiziert. Die Anamnese deckte auf, dass der in den letzten 2-3 Jahren jeden Monat 5-6 Sternfrüchte konsumiert hatte. Es war jedoch das erste Mal, dass er so viele (4) in so kurzer Zeit (4 Tage) konsumiert hatte. Hämodialyse war nicht nötig. Nach 2 Wochen war sein Kreatinin wieder auf 133 µmol/L gesunken.

Auffallend ist, dass die beiden offensichtlich GANZE Sternfrüchte gegessen haben und nicht nur die Dekoscheiben, die man hierzulande auf Desserts findet. Auch Menschen mit normaler Nierenfunktion sollten also Sternfrüchte nicht im Übermass essen. Bei Menschen mit bereits geschädigten Nieren führen bereits kleinere Mengen zu Vergiftungserscheinungen und dann zu noch mehr Nierenschädigung, was dann meist(!) mit Hämodialyse behandelt werden muss.

Als Risikofaktoren, um Vergiftungserscheinungen zu entwickeln, werden angegeben:
- bereits geschädigte Nieren
- Einnahme von grossen Mengen oder(!) auf leeren Magen

Die Symptome der durch Sternfrucht ausgelösten Nierenschädigung zeigen sich innert einer Stunde nach der Einnahme. Vor allem: Schluckauf, Übelkeit, Erbrechen und neuropsychiatrische Symptome wie Schlaflosigkeit und Krampfanfälle. Die neuropsychiatrischen Symptome können nicht mit Peritonealdialyse behandelt werden.

Hallo!
Das Sternfrüchte für Nierekranke gefährlich sind wußte ich, aber Grapefruits auch? Das ist mir neu. Kann mir jemand sagen, warum?
Gruß,
Hachiko

Hallo Hachiko!

Enzyme in einer Reihe von Zitrusfrüchten können die Wirkung von Medikamenten (z.B. Antiallergika, Immunsuppressiva) verstärken oder abschwächen.
Oder sie führen schlicht dazu, dass ein Medikament den Körper nicht verlässt, weil der Abbauweg blockiert ist. Wenn der Patient dann sowohl Medikament als auch solches Obst täglich weiter zuführt, kann er sich vergiften.

Grapefruit und Medikamente

In der Forensuche gibt es über 150 Beiträge mit dem Stichwort "Grapefruit".

Freundliche Grüße,
fabienne

Hallo fabienne!
Na, dann weiß ich ja jetzt Bescheid. Ja, das mit den Medikamenten hatte ich auch schon oft gelesen, aber das gilt dann ja nicht nur für Nierenkranke. Und Grapefruits esse ich sowieso nur selten seit es nur noch Rote zu kaufen gibt, und keine Rosa mehr. Die waren nämlich irgendwie saftiger.
Gruß,
Hachiko

Prinzipiell gilt das auch für Nicht Nierenkranke und sonstige Medikamente
Aber da die Immunsupressiva aufgrund der Toxizität so gering wie möglich dosiert werden, kann der Verzehr von Grapefruites zu einem geringerem Blutspiegel führen, der wiederum eine Abstoßungsreaktion auslöst. Ist diese aber erst einmal in Gang gesetzt, so lässt sich diese auch nicht mehr so einfach aufhalten.

Wirken dagegen irgend welche Schmerzmittel oder sonstige Arzneien bei Nierengesunden nur Zeitversetzt oder verringert, hat das in der Regel keine weitergehenden Folgen, außer das die Medikamente eben mal nicht anschlagen.