Liebe Lara
Wie schon von anderen erwähnt, muss man aufpassen bei Ernährungsumstellungen. Rücksprache mit dem Nephrologen und Ernährungsberatung sind wichtig. Die Einschränkungen bei Dialysepatienten sind individuell. Man kann einiges falsch machen. Ernährung in der Vor-Dialyse-Phase ist nicht dasselbe wie während der Dialyse und auch während der Dialyse können die Empfehlungen/Vorschriften von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein (hängt dann zB davon ab, wieviel Urin man noch lösen kann).
Wenn man noch keine oder wenig Einschränkung betreffend Kalium und Phosphat und Trinkmenge erhalten hat, kann man spätestens jetzt die Nieren wo möglich entlasten bzw. nicht unnötig belasten:
- ein optimal eingestellter Blutdruck
- Alkoholkonsum wenn nötig vermindern, ebenso Rauchen.
- Medikamente, die die Niere belasten oder sogar schädigen wenn möglich reduzieren oder vermeiden. Welche das sind, weiss der Nephrologe. Und der Nephrologe ist dann darauf angewiesen, dass du keine Medikamente (oder Nahrungsergänzungsmittel usw.) einnimmst, von denen er nichts weiss.
- Salzkonsum reduzieren. Das bedeutet nicht, salzlos zu essen. Viele Menschen konsumieren zu viel Salz und eine stufenweise Reduktion ---auf ein gesünderes Niveau--- ist nicht so schwierig.
- Kalium einsparen - nicht ohne Ernährungsberatung. Der Körper braucht eine bestimmte Menge Kalium, sonst kann es gefährlich werden.
- Phosphat einsparen - nicht ohne Ernährungsberatung. Viele phosphathaltige Lebensmittel haben auch viel Eiweiss und beim Einsparen besteht die Gefahr, dass der Körper dann zuwenig Eiweiss bekommt.
- an der Trinkmenge herumschrauben - nicht ohne Rücksprache mit Nephrologe.
- andere Ernährungsumstellungen - nicht ohne Rücksprache mit dem Nephrologen bzw. nicht ohne Ernährungsberatung.
Es gibt diverse Kochbücher, die es einem leichter machen, sich an Einschränkungen zu gewöhnen. Meist sind auch Tipps und Tricks enthalten. Häufig empfohlen wird das Buch „Alles ist erlaubt“.
Hilfreich sind Lebensmitteltabellen, in denen man nachschauen kann, welche Lebensmittel besonders viel Phosphat oder Kalium enthalten, und bei welchen man weniger aufpassen muss.
Lebensmitteltabellen zB
- die Liste von
Braun
und die von
Davita
finde ich praktisch
- welche Inhaltstoffe zu hoch sind, kann man zB auf dieser Liste von
Salmon
nachschauen.
- die Liste von
STADA
ist eine Kombination, streicht aber auch Wichtigkeit der individuellen Menge pro Patient hervor
Auch eine Liste der künstlichen Phosphate ist hilfreich, weil der Körper diese zu 100% aufnimmt, im Gegensatz zu tierischen und pflanzlichen Phosphaten.
Tierisches Phosphat nimmt man zu ca. 80% auf, pflanzliches zu ca. 40% und künstliches zu ca. 100%
zB E-Nummern: E322, E338-341, E343, E450a-c, E540, E543-544
Am einfachsten druckt man sich die Liste aus und steckt sie in den Geldbeutel, damit man sie beim Einkaufen konsultieren kann.
Eine längere Diskussion dazu ist
diese hier
Du hast noch diesen Punkt genannt: „welche Lebensmittel besonders viel Flüssigkeit enthalten und wie ich das ggf. einberechne weiß ich noch nicht“
Das muss man normalerweise nicht beachten bzw. der Nephrologe bezieht das ein, wenn er einem sagt, wieviel man ca. noch trinken darf / soll.
Das hört sich alles ziemlich kompliziert an, aber man gewöhnt sich daran. Wirklich!! Es gibt Dialysepatienten, die alles essen, vom einen oder anderen einfach etwas weniger. Und sie kommen damit durch.
Man gewöhnt sich auch daran, die Verwandten und Freunde zu sensibilisieren bzw. dazu zu bringen, nicht beleidigt zu sein, wenn du etwas nicht (mehr) isst, was sie mit viel Aufwand gekocht haben oder wenn du Getränke freundlich ablehnst.
War das eine kurze Zusammenfassung? Naja…
Liebe Grüsse
Kohana