THEMA:

Hallo,

ich bin sein August an der Dialyse und habe noch eine ausreichende Restfunktion der Niere (Urinausscheidung weitestgehen o.k.). Wie kann ich diese Restfunktion über die Ernährung lange erhalten.

Vielen Dank für Eure Antworten
Winston

Hallo winston,
mit Restfunktion meinst Du sicherlich hier, dass Deine Nieren noch genug Flüssigkeit ausscheiden. Ich fürchte, im Laufe der Zeit wird die Ausscheidungsfunktion der Niere unter der Dialyse langsam geringer werden, ohne dass Du es beeinflussen kannst. Das hängt wohl damit zusammen, dass jetzt die Maschine die Nieren bei ihrer Arbeit entlastet, ihnen sozusagen nicht nur die Entgiftung des Körpers sondern auch die Entwässerung abnimmt, laienhaft ausgedrückt. Nachdem Du im Vordialysestadium sicherlich möglichst viel trinken solltest, um die Nierenfunktion anzuregen, gilt es jetzt, die Trinkmenge an die Restausscheidung anzupassen. Dabei gilt tägl. die Regel: Urinausscheidung+500ml = Trinkmenge. Eine gute Kontrollmöglichkeit ist natürlich auch der Gang auf die Waage. Sobald Du zwischen den Dialysen beginnst zuzunehmen, (also Wasser einzulagern), solltest Du Dich an obige Regel halten.
Viele Grüße. Anja

Ich habe nach 1 1/2 Jahren Hämodialyse immer noch 100 % Ausscheidung. Laut meinem Nephrologen hängt dies auch vom Blutdruck ab. Ich persönlich lege Wert darauf, dass bei der Dia so wenig wie möglich Wasser abgenommen wird, d.h. dass ich mir mein Sollgewicht so setzten liess, dass der Blutdruck noch in Ordnung ist aber so wenig wie möglich Wasser entzogen wird. So liegt meine Ultrafiltrationsmenge i.d. Regel zwischen 0 und 1,2 Liter. Oft liege ich auch unter dem Soll. Ich trinke derzeit auch noch recht viel (2-3 Liter pro Tag). Die Niere hat hinsichtlich der Ausscheidung also noch ne Menge zu tun. Vermutlich liege ich aus medizinischer Sicht an dem einen oder anderen Punkt falsch. Nebenbei prüfe ich mich selbst mittels Waage und Abtasten, ob Wassereinlagerungen vorhanden sein könnten. Aber bis jetzt geht es noch ganz gut. Ich denke aber auch dass die Ausscheidefähigkeit auch stark mit der Grunderkrankung zusammen hängt. Evtl. könnte sich Herr Dr. Grieger noch dazu äußern ?

Gruß

Paddy

Hallo Winston,

ich bin seit 4 1/2 Jahren Dialysepatientin und habe immer noch eine gute Ausscheidung, sodass ich noch viel trinken kann und auch nicht allzusehr auf Kalium achten muss. Dies allerdings nur dank meiner Ärzte, die für ausreichend Diuretika (Lasix usw) gesorgt haben bzw. im Laufe der Zeit gesteigert haben, ohne Wasserabnahme an der Maschine einzustellen. Dies ist nicht in allen Zentren so (Abnahme an der Maschine ist billiger als Tabletten). Natürlich kommt es auch auf den Blutdruck an, aber sieh zu, dass du solange wie möglich ohne Ultrafiltration auskommen kannst. Die Niere wird es Dir danken.
Viel Glück Chrisi

Hallo,

leider kann mich erst heute bei Euch für Eure Antworten bedanken und möchte dies hiermit auch tun. Als 75-jähriger ist mir das Internet noch nicht ganz vertraut und ich bedarf doch noch der Hilfe von meinem Sohn.

Viele Grüße
Winston

Hallo Paddy.

Der Verlauf der Restausscheidung ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Blutdruckabfälle unter der Dialyse und ein Trockendialysieren scheinen die restfunktion stärker zu beeinträchtigen. Eine Abhängigkeit von der Grunderkrankung konnte ich bisher nicht feststellen. Bei PD bleibt die Restausscheidung häufig länger erhalten als bei HD.

Mit besten Grüßen.

Dr. Manfred Grieger