Um Euch diesen besagten Leserbrief vom 5.5. im Mannheimer Morgen zu zeigen, hab ich Ihn kurzerhand abgeschrieben:
Leserforum:
Wo geht der Weg hin?
Neuer Plan für Organspenden, Bericht vom 25.4.
In Zeiten der Gier konnte es wohl nicht ausbleiben, dass auch dieser letzte Besitzstand des Menschen, sein eigener Körper, irgendwann in wirtschaftliche Berechnungen einbezogen wird. Wie so oft bei Themen, mit denen Geld zu verdienen ist, wird meist nur einseitig berichtet, werden entscheidungsrelevante Fakten verschwiegen, stattdessen über rührseelige Filme Mitleid erzeugt (Sachsenklinik), vielschichtige spirituelle Aspekte ausgeklammert und, wenn das alles nichts hilft, per Gesetz nachgeholfen.
So locker und leicht, wie oft dargestellt, ist ein Leben nach einer Transplantation nämlich auch nicht, abgesehen mal von der neuerdings so transplantationsfreundlich zurechtgebogenen Hirntodregelung, über die man genug streiten könnte. Genügen die menschlichen Ersatzteillager aus Katastrophengebieten nicht, die z.B. aus Not ihre Nieren verkaufen, um unsere Nachfrage nach angeblich problemlosen Ersatz zu befriedigen? Wo geht der Weg denn hin? Erfahrungsgemäß wird man irgendwann für den Widerspruch einer Organentnahme eine Gebühr verlangen, die von Jahr zu Jahr teurer wird, und siehe da, schon kann man eine Menge Material im Inland abgreifen, ohne erst nach Indien ausweichen zu müssen.
Zynisch? Wer die Entwicklung weltweit beobachtet, kann sich ausrechnen, wo der Trend hingeht. Ethikkommission hin oder her...allesa kein Geschäft, oder?
Elli Raßmus, Mannheim
Dieser Leserbrief ist völlig wirr und voller Wiedersprüche. Eigentlich kann man auf sowas nicht adäquat reagieren, da er außerhalb jeder Diskussionskonventionen steht. Und bei jedem bewussten Menschen kann sowas nicht wirklich Eindruck hinterlassen. Trotzdem habe ich folgendes online geantwortet, vielleicht wirds veröffentlicht:
Wogeht der Weg hin? Leserbrief von Elli Raßmus vom 5.5.07
Als Patient der selbst acht Jahre auf eine Nierentransplantation gewartet hat wünsche ich mir nur eins, eine ehrliche und sachliche öffentliche Diskussion wenn es um das Thema Organspende geht. Insofern kann der Beitrag von Frau Raßmus nicht unbeantwortet bleiben, der diffamierende, unsachliche und tendenziöse Thesen vertritt.
Der Organhandel ist in Deutschland verboten und es ist diffamierend, wenn den Ärzten und Patienten pauschal eine Beteiligung an solchen kriminellen Aktivitäten unterstellt wird.
Zur Hirntodregelung: der Hirntod wird ja schon lange aufgrund anderer Notwendigkeiten auf der Intensivstation diagnostiziert und die Hirntodregelung zum Zwecke der Organentnahme hat da eindeutig mehrere Sicherheitsaspekte hinzugefügt. Es ist also unrichtig zu behaupten, die Regelung würde zurechtgebogen.
Und tendenziös ist der Hinweis auf eine mögliche Gebühr, wovon noch nie gesprochen wude und die der Relevanz des Themas nicht angemessen ist.
Insofern würde ich gerne wissen welche entscheidungsrelevanten Fakten der Beitrag von Frau Raßmus geliefert hat. Die Wiederspruchslösung hat gerade den Vorteil, daß jeder Bürger sich mit Sicherheit gegen eine Organspende entscheiden kann, während man heute in der Regel auf die Aussagen der Angehörigen zurückgreifen muss.
Grüsse Grille