Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA:

Wasaist so schlimm am sterben ? 01 Apr 2010 23:44 #449256

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Hallo,

es handelt such hier um die Beschreibung eines Rettungsarztes und seine Verantwortung vor der er bei jedem Eisatz seht.
22.03.2010

Ethik
Was ist so schlimm am Sterben?
Der Rettungsmediziner Michael de Ridder über seine Erlebnisse mit Todkranken, die Lebenserhaltung um jeden Preis und die ärztliche Beihilfe zum Suizid.

zu lesen Lebensehaltung

vG peter

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Wasaist so schlimm am sterben ? 02 Apr 2010 08:57 #449257

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Irgendwo hat er ja recht.
Meine Mutti ist vor 5 Jahren an Krebs verstorben. Irgenwann kam der Anruf, dass es nun bald soweit sei und wir doch noch einmal vorbeikommen sollten.
Was ich natürlich auch getan habe, sie hat es sogar noch mitbekommen. Kurze Zeit später setzte alles aus, sie wurde künstlich beatmet, stand unter Morphium und es war eine einzige Tortur. Ich weiss nicht mehr genau wie lange aber so um die 26 Stunden sassenwir anihrem Bett und haben gehofft, das sie es endlich schafft. Sie hatte keine Patientenverfügung und du sitzt als Angehöriger daneben und kannst nichts machen.

Gleichwohl ist es so, dass selbst wenn an eine Patientenverfügung hat, der behandelnde Arzt das auch wissen muss. Stellt euch mal vor, ihr liegt im Krankenhaus undbracuhr nun also warum auch immer Lebenserhaltene, Lebensverlängernde Massnahmen und die 2 Verwandten, die eine Abschrift der Verfügung haben, können nicht erreicht werden bzw. finden das gute Stück nicht......dann hast du Pech gehabt.
Rettungskräfte am Unfallort fragen nicht erst ob du eine Verfügung hast, sie holen die ins Leben zurück.
Zu dem muss so wie ich weiß, die Verfügung alle 5 Jahre erneuert werden, Adressen abgeglichen werden und so weiter, auch das darf man also nicht vergessen.
Und da frage ich mich doch, muss ich michso gut auf meinen Tod vorbereiten, obwohl ich es doch gar nicht will ? Warum dürfen nicht einfach meine Angehörigen entscheiden ?

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Wasaist so schlimm am sterben ? 02 Apr 2010 18:37 #449260

  • chrisi
  • chrisis Avatar
  • Offline
  • Benutzer ist gesperrt
  • Benutzer ist gesperrt
  • Beiträge: 1886
  • Dank erhalten: 0
Lebenserhaltung um jeden Preis? Dagegen habe ich eine Patientenverfügung. Das was der Rettungsarzt erzählt, ist doch ein völlig anderes Thema und ich gebe ihm weitgehend Recht. Ich plädiere auch für ein Recht zum Sterben sowie ich ohnehin für noch mehr Mündigkeit bin. Die beschriebenen Härtefälle (leider keine Ausnahmen) haben mit normaler Dialyse und TX überhaupt nichts zu tun.

So wie du hier im Forum ständig argumentierst, (besser: argumentieren lässt, denn selbst tust du das ja nicht), dürft es weder Diabetiker, Asthmatiker, Dialysepatienten, körperlich oder geistig Behinderte und selbstverständlich auch keine Transplantierten geben. Es gibt bestimmt noch einige hundert Krankheiten, auf die das zutrifft.

Aber was um Himmels Willen hat das alleine mit Organspende zu tun? Da muss man halt grundsätzlich über chronisch Kranke reden (ob sich deren Behandlung überhaupt lohnt), wenn das dein Ansinnen ist, nicht aber alleine in Verbindung mit Organspende und TX.

Mir gehts besser mit meiner neuen Niere, als während meiner gesamten Diazeit. Nun sag mir nicht, das sei unwürdig und Lebensverlängerung um jeden Preis.

Dauerhaft leblos an einer Maschine liegen, ohne Chance je wieder normal zu leben, oder nur noch unter Morphium o.ä. schmerzfrei sein zu können, will wohl keiner. Dagegen kann man ja heute was tun.

Das, was du ansprichst, hat eine ganze andere Dimension und außerdem... sterben kann sehr wohl schlimm sein. Der Tod an sich macht mir keine Angst, nur die Angst wie ich diesen erlange. Deine Frage an sich ist schon falsch.

Und außerdem lieber knutpeter: Du bist doch ein gebildeter intelligenter Mensch. Wieso zitierst du immer nur andere? Das ist deren subjektive Einschätzung, deren Meinung, deren Lebenseinstellung. Das muss aber nicht die meinige bzw. unsrige sein. Wieso äußerst du dich nicht mal als Individuum? Als Knutpeter, der du bist? Dazu solltest du doch in der Lage sein oder?

VG
chrisi

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Wasaist so schlimm am sterben ? 02 Apr 2010 23:19 #449262

  • Anonym
  • Anonyms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Hallo chrisi,

ich glaube bevor das wieder die Runde macht muß ich mich auch mal verdeidigen,

geschrieben habe ich :

Ich habe auch Probleme damit wenn einem kranken, alten Menschen z.B. ein Herz transplantiert wird, und er damit eine kurze Zeit unwürdig lebt. Das kann für mich nicht der Sinn von Medizin sein.

Ist das keine Meinung ?

Im übrigen finde ich eine Argumentation muss sachlich sein und eine Lösung des Problems muss auf den Argumenten aufbauen. Wenn das so geschieht, gibt es das Problem der eigenen Meinung eher nicht. Und auch die eigene Meinung kommt irgendwo her, auf das man/frau in ihr tunneln kan. Der sogennante Ego-Tunnel.

Schöne Ostern wünscht peter

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Wasaist so schlimm am sterben ? 03 Apr 2010 18:28 #449269

  • chrisi
  • chrisis Avatar
  • Offline
  • Benutzer ist gesperrt
  • Benutzer ist gesperrt
  • Beiträge: 1886
  • Dank erhalten: 0
Hallo Knutpeter,

du schreibst, du hättest auch Argumente.

Ja.. das stimmt. Den 90-jährigen Herz-Transplantieren hast du selbst argumentiert. Das wirkliche TX-Leben aber weniger oder ist der 90-jährige die Realität? Ich glaube, eher nicht.
Und was den Egotunnel angeht. Den hat jeder, egal auf welcher Ebene, in welcher Form auch immer - jede Selbsthilfegruppe, jede Partei, jede Firma, jede Familie, jeder Patient, jeder... such dir selbst noch ein paar aus. Gesunder Egoismus ist überlebenswichtig und jeder handelt nach seinen Interessen oder der Interessen anderer. Egal wie, irgendwelche Ziele stehen immer dahinter. Aber es ist mein Tunnel und nicht die der anderen, die irgendwo im Internet verlinkt sind.

Und dann noch abschließend an alle: Ich wollte hier niemanden zu Nahe treten, deren Freund eine Niere bekommen hat. Ich wollte das auch nicht kaputt reden. Und ich weiß, wie überschwenglich die Freude sein kann und verstehe das auch. Ich habe ja selbst eine Niere bekommen.
Aber ich weiß auch, wie hochsensibel das Thema ist und dass Spendegegner ein paar pikante Sätze sofort als Anlass nehmen, alles in Frage zu stellen. Die kennen ja die Gemütszustände der Patienten und Angehörigen nicht... oder wollen sie nicht kennen. Auf jeden Fall reichen kleinste unüberlegte Sätze aus... das erleben wir ja selbst hier im Forum (und das ist noch harmlos) hautnah und deshalb habe ich drauf aufmerksam gemacht.

Ich wünsche jedem Transplantierten wirklich alles alles Gute. Das ist auch im Sinne des Spenders und dessen Angehörigen. Man kann sich ja auch auf der verlinkten Seite dafür nochmal gesondert bedanken. Das ist wirklich eine tolle Möglichkeit, die teewee und tina dort eingerichtet haben.

Frohe Ostern für alle und mal einfach geistig loslassen. Das tu ich jetzt und beendet hiermit für mich das Thema.
Chrisi

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Re: Wasaist so schlimm am sterben ? 06 Apr 2010 09:25 #449288

  • beuteltier
  • beuteltiers Avatar
  • Offline
  • Hyperaktiv
  • Hyperaktiv
  • Beiträge: 666
  • Dank erhalten: 21
Ich bin der Meinung, solche höchst emotionalen und sehr tiefgehenden Fragen, die den Kern unseres Lebens als Mensch betreffen, sind immer sehr individuell und von Jedem für sich selbst zu beantworten und aus jeder einzelnen subjektiven Sicht, aber auch aus der momentanen persönlichen Situation heraus richtig oder falsch zu beurteilen. Es ist auch nicht verkehrt, wenn man die Ansicht vertritt, dass es für manche Fragen unseres Lebens kein Richtig und kein Falsch gibt. Und aus meiner jetzigen Sicht ist genau das so eine Frage, übrigens genau so wie die Frage nach dem Pro oder Kontra zur Organspende.

Ich selbst vertrete derzeit folgende Ansicht:

Ich habe gelernt, zu unterscheiden zwischen den Begriffen Tod und Sterben. Der Tod ist ein Zustand wie das Leben selbst, philosophisch betrachtet, Ende und Neubeginn je nach Weltanschauung. Vor einem Zustand, den man als Mensch dann nicht mehr wahrnehmen kann, kann man keine Angst haben, weil Ängste mit Gefühlen und Emotionen zu tun haben, die nicht mehr da sind.

Anders kann es sein beim Sterben. Denn das Sterben an sich ist ein Prozess, d.h. es dauert eine gewisse Zeitspanne. In diesem Zeitraum ist der Mensch aber meist bei Bewußtsein. Wenn das so ist, nimmt er also Gefühle war, auch wenn er sie u.U. nicht ausdrücken kann. Folglich kann er Angst empfinden. Ob man nun selbst beim Sterbeprozess Ängste empfindet, mit sich im Reinen ist, weil das eigene Leben erfüllt war oder anders empfindet, entscheidet jeder für sich allein. Ich selbst denke, dass man dieses Gefühl erst dann beurteilen kann, wenn die Zeit gekommen ist. Nur was ich jetzt schon sagen kann ist, dass ich sehr große Angst davor habe, bei diesem Prozess allein zu sein mit mir.

LG
Björn, das beuteltier.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
Hi :)