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Kein Thema? 15 Dez 2011 21:38 #478398

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Mich wundert es etwas, dass das noch kein Thema bei DO ist: KLICK

Ich finde diese Entwicklungen schon sehr bedenklich, vor allem wenn man bedenkt, dass es 2011 einen drastischen Einbruch bei den Organspenden gegeben hat ...

VG
MaRIO

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Re: Kein Thema? 16 Dez 2011 09:00 #478401

  • Roland
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Hallo Mario,

das Thema stand schon vor Wochen in den News auf der Startseite, also Thema war es demnach schon, nur wurde nicht darüber diskutiert.

Worüber soll man da auch diskutieren, da kann man eigentlich nur den Kopf schütteln.

Ein anderer interessanter Aspekt zu dem Rückgang der Spenderzahlen, gibt Kirste als Information an den Tagesspiegel an, sind die häufig werdenderen Patientenverfügungen die oft eine solche Spende ausschliessen.

Und das musste ich auch feststellen.
Als ich eine Patientenverfügung bei meinen Notar habe aufsetzen lassen, wollte ich für mich lebensverlängernde Massnahmen im Falle einer tödlichen Erkrankung ausschliessen lassen.
Das ist ja ein verständlicher Wunsch den viele haben, und deswegen eine Patientenverfügung verfassen lassen.

Der Notar setzte daraufhin ein Dokument auf, anscheinend ein Standardtext der entsprechend individualisiert wird und siehe da, Organspenden werden in diesem Dokument ausgeschlossen.

Auf Nachfrage erklärt mir der Notar, daß ja um Organspenden zuzulassen, lebensverlängernde Maßnahmen durchgeführt werden müssen und deshalb muss er das ausschliessen, war ja schliesslich auch mein eigener Wunsch und er ist für eine wasserdichte Formulierung verantwortlich.

Hat er ja ja eigentlich auch Recht gehabt, nur war das ja widerum nicht mein Wunsch, aber diese Feinheit fehlte im Vorgespräch.

Und so oder so ähnlich wird es sich bei vielen Notaren abspielen, da fehlt es anscheinend an Aufklärung.

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Re: Kein Thema? 17 Dez 2011 02:34 #478416

  • Limo
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Hallo Roland,

das es sicherlich viele Gründe für den Rückgang der Organspenden gibt sollte allen klar sein. Erstaunt bin ich aber tatsächlich über das was Du da beschrieben hast. Da wäre ich im Traum nicht drauf gekommen.
So wie Du es beschrieben hast, klingt es logisch.

Nur auf der anderen Seite mal gefragt, wieviele Menschen haben denn eine Patientenverfügung? Ich kenne tatsächlich niemanden ausserhalb von DO.
Aber es ist schon überlegenswert.

Danke für den Hinweis.


Limo

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Re: Kein Thema? 17 Dez 2011 11:04 #478425

  • RIO
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Hallo Roland,

ich denke, dass diese Probleme bei der DSO schon ein wichtiges Thema sind. Sie zeigen doch ganz klar, dass diese zentralen Strukturen dringend geändert werden müssen hin zu dezentralen Strukturen. Der Vorstand der DSO betreibt aber genau das Gegenteil und will weiter mit einer Zentrale in bester (und teuerster) Frankfurter Lage die zentrale Struktur ausbauen. Da werden Gelder verpulvert, das ist unglaublich.

Die DSO hat ein Budget von etwa 40 Mill. Euro im Jahr. 2010 hatten wir 1182 postmortale Organspender. Das bedeutet, im Schnitt standen für jeden Organspender rein rechnerisch fast 34000 Euro!!! zur Verfügung. Da kann man nicht davon sprechen, dass zu wenig Geld im System ist, sondern es gibt einfach katastrophale Strukturen bei der DSO, durch die das Geld einfach nicht dort ankommt, wo es wirklich gebraucht wird – nämlich im eigentlichen Organspendeprozess.

Zum Thema Patientenverfügungen:
Als Patientenverein haben wir dieses Problem schon seit Jahren gesehen und bei verschiedensten Veranstaltungen versucht, Vertreter der Transplantationsmedizin und der DSO darauf hinzuweisen und dafür zu sensibilisieren. Das wurde von allen Seiten immer konsequent mit dem Hinweis abgetan, dass es zwischen Organspende und Patientenverfügung keine Widersprüche gibt. Man hat es also konsequent ignoriert und jetzt stellt man plötzlich überrascht fest, dass es da wohl doch ein Problem gibt. Da schwillt mir der Hals und alles was ich sonst noch habe …

Und für diejenigen, die ihre Patientenverfügung mit der Organspende in Einklang bringen möchten, hier eine Formulierung dazu. Wobei man auch bei dieser Formulierung wissen muss, dass man damit der Organspende gegenüber allen anderen Bestimmungen in der Patientenverfügung den Vorrang gibt. Man wird also beides so oder so nicht komplett in Einklang bringen können.

Die Formulierung:
„Es ist mir bewusst, dass Organe nur nach Feststellung des Hirntodes bei aufrechterhaltenem Kreislauf entnommen werden können. Deshalb gestatte ich ausnahmsweise für den Fall, dass bei mir eine Organspende medizinisch in Frage kommt, die kurzfristige (Stunden bis höchstens wenige Tage umfassende) Durchführung intensivmedizinischer Maßnahmen zur Bestimmung des Hirntodes nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und zur anschließenden Entnahme der Organe.„

LG
MaRIO

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Re: Kein Thema? 17 Dez 2011 16:49 #478435

  • silber
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Hallo Rio,

das hört sich tatsächlich ziemlich übel an. Das Problem der Geldverschwendung oder Mitarbeiterbeeinflussung gibt es sicher überall in den obersten Wirtschaftsetagen, nicht nur bei der DSO. In den Vorständen sitzen teils Personen, die keine genaue Ahnung davon haben, was im Unternehmen wichtig ist (behaupte ich mal) und es am Laufen hält, denn das wissen die Mitarbeiter an der Basis oft besser. Letztendlich sind es immer einzelne kompetente und mutige Menschen, die etwas bewegen und zum Besseren verändern, wie dieser Arzt Claus Wesslau, von dem die Rede in dem Artikel ist.
Weil wir gar nicht überschauen (ich zumindest nicht), was alles so schiefläuft im Gesundheitswesen bzw. der Organspende plädiere ich immer für die Eigenverantwortung eines jeden. Wer sich also zu Lebzeiten damit befasst, ob und in welchem Umfang er Organspender werden möchte und das auch in einem Ausweis dokumentiert, erleichtert im Falle des Falles nicht nur seinen Angehörigen eine Entscheidung sondern entlastet auch die Ärzte, die ein entsprechendes Gespräch führen müssen.
Wir haben keinen Einfluss auf die Schieflagen im System, aber auf unser eigenes Handeln.

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Re: Kein Thema? 19 Dez 2011 18:18 #478480

  • Roland
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Hallo Mario,

du hast natürlich Recht, im Grunde ist es ein wichtiges Thema, ich meinte nur es bringt wenig wenn wir darüber diskutieren da wir doch wenig Einfluss haben.
Eventuel sollten wir trotzdem in der jetzigen Situation mal versuchen als Patienten zu zeigen, daß uns das missfällt.
Gibt es dazu schon Initiativen?

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Re: Kein Thema? 08 Mär 2012 16:05 #480828

  • annas
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Hi :)