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24 Prozent weniger Anmeldungen 29 Aug 2013 09:31 #494665

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Ich setze diesen Beitrag ganz bewusst ins Ethikforum.
Den ersten Absatz sollte man mal etwas genauer durchlesen...

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 30 Aug 2013 14:29 #494698

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Sehr interessanter Artikel, RIO.
Ich frag mich ja wieso weniger Patienten zur TX gemeldet werden? Welcher Teil der Patienten werden nicht mehr gemeldet, sind es die deren Aussichten auf eine erfolgreiche TX, aufgrund des Gesundheitszustandes sehr schlecht sind. Oder werden kranke Patienten erst später gemeldet, weil deren Gesundheitszustand zu gut ist?
Leider gibt der Artikel darüber keine Auskunft.

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 30 Aug 2013 19:08 #494710

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Hallo Roland,

Meiser führt dies nicht auf weniger Erkrankungen zurück, sondern auf eine genauere Prüfung durch die Ärzte: Es werde in den Kliniken in den vorgeschriebenen interdisziplinären Konferenzen intensiver über jeden Patienten diskutiert, sagt Meiser, Präsident der zentralen Organvergabestelle Eurotransplant.


Im Umkehrschluss bedeutet das in meinen Augen:
In den Vorjahren wurde nicht genau genug geprüft und viele Patienten auf die Warteliste gesetzt, für die es dafür keine Indikation oder vielleicht sogar eine Kontraindikation gab. Viel anders kann ich das beim besten Willen nicht verstehen.

Dazu gehören auch Deine beiden Fragen. Wenn ein Patient nach den geltenden Richtlinien noch zu gesund ist bestand eine Kontraindikation.
Wenn der Gesundheitszustand zu schlecht für eine aussichtsreiche TX ist, wäre das auch eine Kontraindikation.

2012 kamen auf die Warteliste

3522 Patienten für NTX
155 Patienten für PNTX
610 Patienten für HTX
1689 Patienten für LTX
435 Patienten für LungenTX

Das sind insgesamt 6411 Neuanmeldungen 2012. Wenn es also einen Rückgang von etwa 24 Prozent gab, reden wir hier über eine Größenordnung von über 1500 Patienten!!!

LG MaRIO

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 30 Aug 2013 21:07 #494716

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HI!

Vor vielen Jahren steckte (durfte er ja nicht laut sagen), mir ein Arzt, dass sich aus der Ärzteschaft kaum jemand traue, Patienten mit Hoffnungen auf ein neues Leben, die jedoch zu krank sind i.S. von Nebenerkrankungen, aufzuklären, dass ihnen eine TX nicht helfen werde und sie darum auf der LIste stünden.

Es ist natürlich nicht leicht für Ärzte, mit den hohen Erwartungen und verständlichen Hoffnungen von Patienten adäquat umzugehen. Jetzt gibt es Regeln, die machen es für beide Seiten einerseits leichter, aber natürlich auch schwerer, weil sie mit der Realität umgehen müssen und sie nicht verleugnen können.

Ulrike

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 31 Aug 2013 07:24 #494726

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Bei einem Patientenseminar in letzten Jahr frage ich die Chefärztin der Nephrologie ob denn mitlerweile alle Neupatienten a) aufgeklärt werden, b) ggf. gelistet werden und c)man mit den Voruntersuchungen beginnt.

Was teilweise bei mir damals gemacht wurde!

Zumal beide Häuser, das Krankenhaus mit der Nephrologie und die TX-Klinik Häuser der Uni Bochum sind und es dort auch personelle Mischungen gab.
Damals gehörte auch die KfH Dialyse zu dem Verbund!

Ich habe eher einen anderen Verdacht. Die Patienten bieten doch aufgrund der Sachkostenpauschale eine Lizenz zum Gelddrucken und selbst bei Kürzung der Pauschale steht die Listung quer zum wirtschaflichen Interesse der Dialyse.

Die Chefärztin meinte damals, dass dieses die angestrebte Lage sein würde. Allein mir fehlt de Glaube!

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 31 Aug 2013 22:48 #494750

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 01 Sep 2013 19:13 #494760

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Ich habe auch den Verdacht, dass sich die 24% auf bestimmte Organgruppen beziehen und der Artikel etwas ungenau ist. Bei Nieren ist es ja recht einfach, ab Dialysepflicht besteht in der Regel die Möglichkeit transplantiert zu werden und wenn der Patient Erkrankungen hat die eine TX ausschließen wird er NT gesetzt. Die Wartezeitregelung ist auch einfach, hauptsächlich zählen die Jahre in denen man Dialysepflichtig ist. HU Meldungen sind eher die Ausnahme. Nur bei Herzen und Lebern stellt sich die Situation so dar, dass vor allem die HU Patienten zum Zuge kommen und die anderen erst dran kommen wenn sie ebenfalls HU sind. Das hat natürlich den Effekt, dass diese Patienten auch weniger Erfolgsaussichten auf ein gute Transplantatergebnis haben, da deren Gesundheitszustand ja mittlerweile recht fragil geworden ist.
Früher war das anders, als ich meine Herztransplantation hatte, 1992, da wurde meiner Meinung nach noch mehr darauf geachtet, dass die Patienten gute Chancen auf eine erfolgreiche Transplantation haben, indem man auch viele Patienten abgelehnt hat.
Das scheint heute nicht mehr der Fall zu sein.
Aber wie soll man da auch entscheiden? Ist ein Leben weniger Wert wenn es statistisch nur ein Jahr überleben kann als wenn man statistisch mehr Jahre schaffen kann? Wer beurteilt das? Ein Leben kann ja seinen Wert nicht nur durch den Faktor Zeit definieren.

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 01 Sep 2013 19:33 #494762

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L.t. Eurotransplant wurden nach dem Skandal ca. 300 Leberkranke in Deutschland von der Liste genommen. Kann man in deren Statistik wunderbar nachlesen.

Aktuell sind es Aktuell 1545 und 2012 waren es 2004 Wartende. Bei der Niere ist es doch immer noch gleichbleibend.

>
> Ich habe eher einen anderen Verdacht. Die
> Patienten bieten doch aufgrund der
> Sachkostenpauschale eine Lizenz zum Gelddrucken
> und selbst bei Kürzung der Pauschale steht die
> Listung quer zum wirtschaflichen Interesse der
> Dialyse.

Daher lache ich immer wenn es heißt: Durch die Transplantation verdient der Arzt viel Geld.

> Die Chefärztin meinte damals, dass dieses die
> angestrebte Lage sein würde. Allein mir fehlt de
> Glaube!

Für die Ärzte denen es nur ums Geld geht schon.

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 03 Sep 2013 18:46 #494846

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Hallo,
kann mir vorstellen,daß vor allem bei der Lebertransplantation eher geschaut wird ob eine Transplantation medizinisch noch vertretbar ist. Ausserdem hab ich in den letzten Jahren immer wieder erlebt, daß Patienten noch auf die old for old Liste kamen, obwohl sie im hohen Alter ganz gut mit der Dialyse klar kamen. Über die Risiken und Nebenwirkungen der Transplantation waren die oft gar nicht informiert. Viele dachten sie wären danach wieder gesund und haben sich gewundert, daß dann ganz andere Probleme in den Vordergrund rückten. Dann hieß es oft: Wenn wir das gewusst hätten, uns ging es ja an der Dialyse gar nicht so schlecht Vielleicht wird da jetzt besser informiert und das für und wider abgeklärt. Einige sehen dann vielleicht ein, daß eine neue Niere nicht immer die beste Lösung ist.

Das ein Dialysezentrum gegen Transplantationen ist, weil ihnen dann ein Kunde abhanden kommt wäre zwar verständlich, habe ich aber in nunmehr fast 19 Jahren noch nie erlebt. In allen Zentren in denen ich war, wurden die Patienten, die sich transplantieren lassen wollten immer auch von den Ärzten unterstützt.
Gruß krischan

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 04 Sep 2013 00:24 #494854

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Hallo Krischan!

Ich muss mich deinem Posting anschliessen. Beide deiner Aussagen sind zutreffend.
Für viele ist die TX der heilige Gral. Der Wein daraus schmeckt halt auch nur nach Wein.

VG DK

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Re: 24 Prozent weniger Anmeldungen 04 Sep 2013 07:40 #494865

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und für manche scheint der Wein auch noch schal zu sein. (Für mich nicht. Für mich ist er suuuper).

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Hi :)