THEMA:

Hallo,

welche Art der Punktion ist besser? Die Knopfloch-oder die Strickleiterpunktion? Welche macht ihr und was ist einfacher?

lg Uta

Hallo, Uta,
ich bevorzuge Strickleiterpunktion, habe aber auch eine recht lange Strecke zur Verfügung. Auch in den Zentren in Deutschland, die ich selbst kenne, wird die Strickleiter bevorzugt.
Ich war kürzlich in Holland, dort habe ich mit einem Patienten gesprochen, der auch Heimdialyse macht und Knopflochpunktion anwendet. Dabei muß man ca. 10 x mit einer scharfen Nadel die gleiche Stelle punktieren, danach brokelt man den Thrombus vom vorigen Mal etwas ab und schiebt eine stumpfe Kanüle durch den Kanal.
Dort hat man sich eher gewundert, dass ich Strickleiter punktiere.
Ich fand, daß dieser Patient doch recht deutliche Beulen am shunt hatte, was ich nicht habe. Ob das immer so ist, kann ich aber nicht beurteilen.
Nebenbei erwähnt hab ich den Eindruck, dass es meinem Shunt deutlich besser geht, seit ich nur noch selbst punktiere, im Zentrum hatten es früher verschiedene Ärzte gemacht, die sich dann nicht so an das Strickleiterprinzip hielten- war schlechter.
LG, Antonio

Hallo ,

ich habe nach gut einem Jahr Strickleiterpunktion auf Knopflochpunktion gewechselt. Mein Shunt ist sehr geschlängelt und ich habe schon ziemliche Beulen. In Schottland habe ich Shunts gesehen, die mit Knopflochpkt. echt gut aussahen. Die Schwestern haben mir das auch empfohlen und ich bin ganz froh mit dieser Methode.
Der wichtigste Faktor ist jedoch das man selbst punktiert. Seit ich dies tue, sieht meine Fistel deutlich besser aus.
Liebe Grü0e
Silky

Ich kenne keinen (hochrangigen) Shuntchirurg in Deutschland, der die Knopflochpunktion empfehlen würde.

Hallo, Rio,
ich frage mich nur, ob das eben eine regionale Besonderheit ist und auf Tradition beruht oder ob es wirklich sachliche Gründe gibt, z.B. das bei einer Art der Punktion häufiger Revisionen oder Neuanlagen notwendig werden etc.

LG, Antonio

Hallo Rio,

wieso sollte das denn der Chirurg empfehlen/beurteilen. Früßher hat man die Knopflochpunktion verteufelt, weil die Infektionen häufiger waren. In England und USA ist man aber inzwischen der Meinung, dass die Methode ihre Berechtigung hat und wendet sie häufiger an. Die Aneurysmen kommen bei beiden Methoden vor.
Was ist denn das Problem?
Schöne Grüße
Silky

Na Antonio,

Du solltest doch am besten wissen, dass in der Medizin Tradition und persönliche Ansichten von Kapazitäten meist mehr zählen als wissenschaftliche Evidenz. Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass es dazu Studien gibt.

Eine kurze Metager-Recherche dazu brachte nur Argumentationen, warum eine Strickleiterpunktion besser sein muss und eine Studie, die auf einer Fragebogen-Auswertung bestand und darstellte warum die Strickleiter im Alltag oft nicht verwendet wird. (Einen 76-seitigen Bericht der 1. Wilhelminienberger-Shunttage von 1995 habe ich abgespeichert, aber noch nicht gelesen.)

Gruß

jo(Ich habe echt nix gegen Mediziner)e

Man muss da unterscheiden. Bei einer PTFE Prothese ist es strickt verboden, die Knopfliochmethode anzuwenden. Bei einer nativen Fistel kann man beide Methoden anwenden. Das ist so eine Philosophie!

Hallo Antonio,

Habe heute gerade einen Artikel in einer Zeitschrift dazu gelesen:

Die Knopflochpunktion wäre nur dann sinnvoll, wenn immer 100 Prozent der gleiche Einstichwinkel und die gleiche Punktionsstelle getroffen werden. Praktisch kommt so etwas also nur für Selbstpunktierer in Frage. Weiterhin bestehe bei der Knopflochpunktion ein erhöhtes Infektionsrisiko da der Stichkanal nur von einem Thrombos verschlossen wird und nicht wie sonst von Haut. Daher auch, wie Tommy schon schrieb, für Prothesenshunts tabu.
Studien, was nun besser ist, kenne ich auch nicht.

VG
MaRIO

Hallo silky,

Bei richtiger! Knopflochpunktion sollten die Aneurysmen eigentlich weniger vorkommen. Zu den Problemen siehe Posting oben.

VG
MaRIO