alles klar, ich bin wahrscheinlich nicht der Kontakt, den Du Dir wünscht, aber ich kann deine Fragen beantworten:
1) Nahrungsergänzungsmittel: also ich supplementiere mit Proteinpulver (Shake nach dem Training) für Muskelaufbau. Generell ist aber Vorsicht mit Ergänzungsmitteln geboten. Oft enthalten sie Schadstoffe und besonders mit eingeschänkter Nierenfunktion würde ich da sehr aufpassen. Wenn Du anhand der Inhaltsstoffe nicht völlig sicher sein kannst, dass es nicht schädlich ist, lieber den Nephrologen fragen. Wenn Du konkrete Fragen zu einem bestimmten Mittel hast, kannst Du auch hier fragen, vielleicht hat jemand damit Erfarhung.
2) Parathormonwert: insgesamt ist da die Regulation physiologisch ziemlich kompliziert, daher hier die Schnellversion (für eine genaue Erklärung einen Physiologen fragen oder hier nochmal schreiben, ich kanns zusammenfassen): beim gesunden Menschen werden Phosphat- (zb über Ausscheidung) und Calciumlevel (Herstellung der Stoffe, die für Calciumaufnahme nötig sind) über die Niere im Gleichgewicht gehalten. Bei einem Dialysepatienten passiert das nicht bzw sehr unzureichend. Das Parathormon dient zur Calciumbereitstellung (zb aus Knochen), wenn Calciumlevel zu niedrig sind und ist daher bei niedrigem Calcium- und hohem Phosphatlevel erhöht. Die Therapie besteht hier also in der Einstellung der Phosphat- und Calciumlevel. Bei Phosphat geht das über Phosphatbinder und die Ernährung, bei Calcium kriege ich zb Calcitriol (das hilft, Calcium wieder aus der Nahrung aufzunehmen). Theoretisch solltest du irgendwas davon auf deinem Mediplan haben, wenn nicht, sprich doch nochmal den Nephrologen an.
3) Herzrhythmusstörungen: Es gibt keine (wissenschaftliche) Studie, die einen Effekt von Ginko auf Herzrhythmusstörungen zeigt. Da ich sowas generell nicht auf die leichte Schulter nehmen würde, sind eventuell keine Experimente angebracht. Warum ?enau willst Du kein Marcumar nehmen? Bei mir in der Dialyse kriegen es einige und keiner scheint damit größere Probleme zu haben. Welcher Aachener Arzt ist denn dagegen? und warum? (Wenn ein Arzt dagegen ist, aber 500 dafür, würde ich mich erstmal auf Seiten der Mehrheit schlagen. Außer es gibt eine Studie. Gibt es eine? ich finde keine....)
4) Alternativmedizin (und damit meine ich nicht: Kräutertees bei Erkältung oder so. Das ist natürlich cool und sinnvoll): Der allergrößte Teil dessen, was sich unter Alternativmedizin zusammenfasst, ist nicht wissenschaftlich bewiesen. Das kann einem gerne völlig egal sein, wenn es um Erkältung, Kopfschmerzen, etc geht. Aber chronisches Nierenversagen und Dialyse sind ernst. Wenn das nicht ausreichend behandelt wird, dann stirbt man (und das ist nichtmal übertrieben). Deswegen sind wahrscheinlich die allermeisten Nephrologen vorsichtig, was nicht-evidenzbasierte-Medizin angeht. Wenn Du unterstützend irgendwas alternatives nehmen willst, wird dir das keiner verbieten, aber eine Theraphie dafür aussetzen, die erwiesenermaße hilft, wird kaum ein Arzt eine gute Idee finden.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Liebe Grüße, Bellymountain