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Partnerschaft trotz Dialyse 14 Nov 2007 23:04 #168293

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Hallo liebe Community.

Ich würde euch gerne nach euren Erfahrung mit euren Partnerschaften während der Dialyse fragen. Ich selbst bin 25 (männlich) und nun wieder seit knapp einem Monat an der Dialyse. Vor 8 Jahre hatte ich eine Transplantation, aber die Niere läuft nicht mehr. In dieser Zeit hatte ich mir keine großen Gedanken wegen der Nierengeschichte gemacht. Brav meine Tabletten genommen und ansonsten war ich gesund. Nun sieht es aber anders aus. Ich bin 3 x die Woche im KH, habe einen blöden Katheter aus der Brust hängen und die Tabletten sind auch mehr geworden. Zudem geht es mir nach der Dia nicht immer gut. Man muss mit dem Essen/Trinken aufpassen...

Nun frage ich mich, was eine Partnerin wohl darüber denken würde, dass ich an der Dialyse bin. Vor allem habe ich keine Ahnung, wie oder wann ich es ihr sagen sollte. Man kann ja auch schlecht so tun, als ob nichts wäre. Wie sind eure Erfahrungen? Wie sind die Reaktionen? Ich bin mir da total unsicher und habe aus diesem Grund auch Angst jemanden kennenzulernen.

Bin für jeden Tipp dankbar.

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 15 Nov 2007 08:09 #168294

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Hi Nius,

ich bin mit 23 Jahren das erste Mal an die Dialyse gekommen, mit 25 transplantiert, mit 32 wieder an die Dialyse.

Ein Jahr später hatte ich das große Glück, eine Frau kennen zu lernen, die sich in dem Wissen, dass ich Dialysepatient bin, in mich verliebt hat (und ich mich in sie). (und ich hatte jetzt nie einen besonderen Schlag bei Frauen, nur das eine oder andere Fistanölchen)
Mit dieser Frau bin ich jetzt seit über 8 Jahren zusammen und seit über drei Jahren verheiratet. Meine Frau hat mich in dieser Zeit durch schwierige Zeiten begleitet (diverse Krankenhausaufenthalte, OPs, 2 Herzinfarkte, im Mai aber auch endlich die erfolgreiche Transplantation) und mich sehr unterstützt. Wir haben aber auch immer darauf geachtet, dass wir uns im Rahmen des Möglichen das Leben schön machen und ich habe mich von der Dialyse so wenig wie möglich einschränken lassen.

Zum Thema kennen lernen: Ich bin mit meiner Dialysepflicht immer sehr offen umgegangen, sodass mein ganzer bekanntenkreis Bescheid wusste. Dadurch kam ich gar nicht in die Verlegenheit, wann ich einer potentiellen Partnerin etwas sage, sie hat es meist sowieso und automatisch mitbekommen. Ich hatte nie das Gefühl, dass diese Kenntnis eine Frau, die ansonsten für mich in Betracht gekommen wäre (und ich für sie) davon abgehalten hätte mit mir etwas anzufangen.

Bevor das ganze zu positiv wird muss ich allerdings auch sagen dass ich Mitpatienten habe, die mir in Alter. Bildungsstand, Berufserfolg und Lebensfreude ähnlich sind und bei denen sind Beziehungen an der Dialyse gescheitert und sie sind seitdem alleine. Es hat also auch mit dem Glück zu tun, den/die Richtige zu finden.

Viel Erfolg und viel Geduld wünscht

joe (hobbit)

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 15 Nov 2007 13:37 #168295

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also ich bin jetzt mit 22 seit april an der dialyse. war zu dem zeitpunkt seit 2 jahren mit meinem freund zusammen, der auch oft mit zu meinem nephrologen gegangen ist. trotzdem hatte ich panik, ob er mitzieht, wenn es wirklich zum dialysebeginn kommt. er war aber sehr zuvorkommend und hat nie irgendwelche anstalten gemacht, dass er damit nicht klar kommen würde. habe angefangen mit pd und jetzt seit zwei wochen über vorhofkathether hd, weil ich komplett überwässert war und ein halbes jahr nur probleme. was ich sagen will ist, obwohl wir nur probleme und einschränkungen hatten seit ich an der dialyse bin, hat sich unser verhältnis zueinander nicht geändert, weil ich meinen freund ab der ersten woche, in der wir zusammen waren miteinbezogen haben. ich wollte keinen haben, der mich nicht so akzeptiert wie ich bin.

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Re: Partnerschaft 15 Nov 2007 13:47 #168296

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Hallo Nius,

als ich meinen Partner kennengelernt habe, war er von Anfang an offen zu mir und hat mir in vielen langen klaren Gesprächen deutlich gemacht, was bei einer Zukunft mit ihm auf mich zukommen könnte.
Vieles davon ist auch inzwischen eingetreten, Dialyse, Transplantation.....
Ich fand es super von ihm, dass er so offen war (obwohl auch er Angst hatte, dass mich das abschrecken könnte) und mich von Anfang an mit einbezogen hat - und ich habe mich nicht von der Krankheit abschrecken lassen.

Letztlich fände ich es einem potentiellen zukünftigen Partner gegenüber auch unfair so etwas zu verheimlichen

Dir auf jedenfall alles Gute - und wenn DIE richtige kommt, wird die Krankheit die nunmal zu dir gehört hoffentlich kein Thema sein :-)

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 15 Nov 2007 15:52 #168297

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Hallo Nius, wie gut kann ich Dich doch verstehen. Als ich die Diagnose von meiner Iga Glomerulonephrits erhalten habe war für mich klar, dass ich das keinem Mann zumuten kann mit einer kranken Frau zu leben. Doch o Wunder habe ich meinen jetzigen Mann ca. 5 Monate später kennen gelernt. Bis zu unserer Heirat (bereits nach einem halben Jahr) habe ich es nicht für Möglich gehalten, dass mich jemand so wie ich bin liebt, mit meinen Macken und vor allem mit einer irgendwann bevorstehenden Dialyse. Auch hatte ich Kinder abgeschrieben. Jetzt habe ich 2 davon (12 + 7 Jahre alte Söhne). Die Schwangerschaften waren zwar nicht so toll und beide kamen zu früh, aber jetz ist alles oK mit ihnen. Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Partnerin findest, die alle Höhen und Tiefen mit Dir durchträgt, denn eine Beziehung ist auch bei Gesunden nicht nur rosarot und immer Sonnenschein. Viele liebe Grüße Silvia

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 18 Nov 2007 13:51 #168299

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Hallo,

meine Frau ist seit 18 Jahren transplantiert. Davor hat sie 5 Jahre Dialyse gehabt.

Als ich sie kennen lernte (vor 10 Jahren) ging es Ihr bestens. Nach einem Jahr habe ich sie geheiratet. Ich bin mir immer bewusst gewesen, daß dieser Zustand nicht ewig anhalten würde. Und in der Tat geht es ihr gesundheitlich seit knapp 5 Jahren immer schlechter.

Nun arbeitet ihre Niere immer schlechter und vor 3 Wochen wurde ihr wieder zur Vorsicht schon ein Shunt gelegt. D.h. in absehbarer Zeit wird die Dialyse nicht mehr vermeidbar sein und wir werden unser Leben entsprechend anpassen müssen. Na und?

Ich hätte auch verunglücken können und meine Frau hätte sich so um mich gekümmert, wie ich mich nun um sie kümmere. Wenn man sich wirklich,liebt, ist das absolut kein Problem.

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 02 Dez 2007 17:53 #168301

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Hallo,

ich bin jetzt vor kurzem 27 geworden- seit 5,5 Jahren erfolgreich transplantiert.
Dialysepflichtig war ich fast 10 Jahre (CAPD/Hämo). Doch auch in dieser Zeit hatte ich kurze Beziehungen (das diese auseinander gingen lag aber nicht an meiner Krankheit oder der Dialyse).

Vor 6 Jahren lernte ich dann meinen jetzigen Mann kennen (sind uns im Internet über den Weg gelaufen). Die ersten paar Wochen sagte ich ihm einfach das ich öfters halt nachmittags weg war.

Ich hatte Angst ihm das zu sagen-> wie sollte ich ihm das sagen? Wie wird er es auffassen? Wird er mich gleich fallen lassen ala was will ich denn mit so einer? (Kurze anmerkung: damals kannten uns wir nur von schreiben und telefon und merkten aber das irgendwas zwischen uns ist).

Doch dann merkte ich, dass es so ja nicht ewig gehen kann. Also hab ich ihm das damals per sms geschrieben, dass ich ihm etwas wichtiges sagen muss.
Also hab ich ihm dann später das alles erzählt:
Meine Krankheit, das mit der Dialyse etc.
Und es gab keine Probleme? Er hat sich sehr dafür intressiert und es war auch nie komisch für ihn.

Dann haben wir uns nach kurzer Zeit getroffen (seitdem sind wir zusammen) und dann hat er mich öfters von der Dialyse abgeholt, dort besucht etc (und das bei einer Entfernung von ca 200km). Ich fand das super süss und war so froh wie er mit der ganzen Sache umging.

Als ich dann bald transplantiert wurde, war er auch super für mich da. Half mir meine tabletten zusammen zu stellen, begleitete mich zu den Untersuchungen so oft es ging.
Ich bin einfach hammer glücklich das meine Krankheit mit allem was dazugehört nie ein Problem und nie ein grosses Thema bei uns war/ist. Es gehört einfach zu uns.

Natürlich ist jeder Mensch anders- manche reagieren ängstlich, unsicher. Doch kann man dies denk ich ja niemand verübeln.
Ich habe auch freunde(kumpels) gehabt die damit nicht klar kamen und sich zurück zogen.

Ich denke, eine Sache wie Nierenkrank, Dialyse etc ist kein grund das man keinen Partner findet- es mag sich vielleicht etwas schwieriger gestalten-doch wenn ein Partner auch solche schweren zeiten mit einen durchsteht schweisst das gut zusammen.

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 14 Dez 2007 19:38 #168302

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Hallo,
ich bin auch nun das 2 mal an der Dialyse,ich habe eine tolle Frau,die es nicht
immer einfach mit mir hat,ich gebe mir mühe mein Leben mit ihr so schön wie moglich zu gestalten.
Es gibt auf dieser Welt viele vernünftige Frauen die sich einen lieben Mann wünschen,wenn die Liebe kommt,gibt es keine Hindernisse,schon gar nicht
die Dialyse.
Wünsche allen die noch súchen viel Glück bei der richtigen wahl.

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Re: Partnerschaft trotz Dialyse 06 Jan 2008 20:28 #168315

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hallo nius,
ich bin 28, mach seit 4 1/2 jahren dia. hatte viel pech mit männern. mein fehler war wohl, dass ich immer beim ersten date von der dia erzählt hatte. die meisten menschen können mit dem begriff dia nicht viel anfangen. nachdem ich es kurz erklärt hatte, waren die reaktionen immer die gleichen. es hat sich keiner mehr gemeldet.
seit 1 1/2 jahren bin ich jetzt in einer festen und super glücklichen beziehung. ich hab es anders gemacht. hab meinem freund erst nach dem dritten date von meiner krankheit erzählt. er sagte mir später einmal, dass er da schon so viel für mich empfunden hat, dass er bei mir bleiben mussste.
also, fall bloss nicht mit der tür ins haus. das schreckt viele leute ab. wer die dia nicht kennt, der hat einfach angst. wenn eine frau richtiges interesse an dir hat, wird sie auch deine krankheit akzeptieren.
lg jill

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Hi :)