THEMA:

Hallo,

Ich stehe kurz vor der katheterimplanation.

Eine Frage....wann soll ich die arbeitgeber informieren ueber meine Situation? An einer Seite, ich will die Arbeitgeber nicht in stich lassen, an die andere Seite, meine Arbeitgeber ist nicht gerade sehr Social. Ich kann mir vorstellen das die nicht sehr verstandnisvolle Damit umgehen.....

Wie habe ihr das gemacht?

LG
John

Hallo John
Es ist immer schwierig den richtigen Zeitpunk zu finden den Arbeitgeber zu informieren. Vorallem, wenn der Arbeitgeber nicht sehr sozial ist. Aber der Arbeitgeber hat auch ein Recht darauf über deine Situation aufgeklärt zu sein.
Deshalb empfehle ich Dir Deinen Arbeitgeber in den nächsten Tagen zu informieren.
Ich habe zum Glück eine sehr liebe Arbeitgeberin und habe sie deshalb auch schon sehr früh informiert.
Alles Gute und viel Kraft für das, was auf Dich zu kommt.

Kann nicht viel dazu sagen, wie ich das gemacht hab....denn bei mir stand das Nierenversagen erst fest, als ich wegen eines Lungenödems am eigenen Blut erstickt bin und auf die Intensivstation musste....dementsprechend hab ich die letzten Jahre vorher jeden Job verloren sobald ich während der Probezeit nicht mit den gesunden Arbeitnehmern mithalten konnte.

Aber ich möchte trotzdem paar Denkanstöße in den Raum werfen:
Als Dialysepatient steht dir eine Berufsförderung zu, müsste in Deutschland über die Krankenkasse zu beantragen sein.
Eine EU Richtline besagt, dass behinderten und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen eine Berufsförderung zum Ausgleich des Wettbewerbnachteils gegenüber Gesunden zusteht, dann zahlt die Kasse einen Teil deines Brutto-Lohnes. Dein Chef hat somit weniger Kosten, was ein Grund für ihn wäre dich trotz schlechterer Leistungsfähigkeit zu behalten.

Solltest du irgendwann das Gefühl haben, Arbeit und Dialyse funktioniert gemeinsam nicht, kannst du auch Rehabilitationsgeld beantragen. Ist ähnlich wie das Arbeitslosengeld eine Lohnfortzahlung in Höhe deines bisherigen Einkommens.

So oder so, mach dir keine Sorgen und erkundige dich bei deiner Krankenkasse, welche Möglichkeiten du hast.

Bin übrigens Österreicher, daher nehme ich mal an, dass man das alles bei euch auch über die Krankenkasse beantragt, könnte aber auch das Sozialamt sein.

Ich selbst hab meinen Arbeitgeber Ende 2018 über meinen aktuellen Gesundheitszustand informiert. Bei mir kam es ja von heute auf morgen. Da ich aber noch in Elternzeit bin, ist es für sie im Moment noch kein Thema.
Ich hatte damals um ein Gespräch gebeten, bei dem auch unser Betriebsrat und der Werksarzt anwesend waren. Sie waren alle ziemlich geschockt darüber.
Wenn es soweit ist und die Elternzeit zu Ende geht, werden wir gemeinsam überlegen wie es weiter geht.