THEMA:

Hallo,

ich schreibe jetzt hier mal als Erwachsene, die bereits als Kind erkrankt ist und möchte mal ein Lob an die Mütter anregen, die viel Zeit, Kraft und Liebe gegeben haben, um uns kranken Kindern den Weg ins Leben zu ebnen.
Mit 12 Jahren bin ich ohne große Vorwarnung sozusagen von einem Tag auf den anderen Dialysepatientin geworden. Ich war das einzige Kind zu Hause, nach einem Jahr Dialyse wurde ich transplantiert, die Niere hielt etwa 1 1/2 Jahre, und kurze Zeit später verstarb mein Vater.
Meine Mutter hat es sich nie anmerken lassen, wie sehr sie gelitten hat, aber ich weiß, dass sie viel Stärke bewiesen hat, mit solchen Schicksalsschlägen fertig zu werden. Berufstätig zu sein, den Tod des eigenen Mannes zu verkraften und ein schwer krankes Kind zu haben ist gewiss nicht leicht. Sie musste viel zurückstecken und hat auf eigene Wünsche verzichtet. Heute bin ich froh, dass es ihr jetzt im Rentenalter noch gut geht und sie auch an sich denken kann.
Manchmal ist es nicht einfach für sie, auch die m.E. nach nötige Distanz zu wahren, denn man bleibt doch ein Leben lang irgendwie das kranke Kind.
Aber ich bemühe mich, das zu verstehen, und finde gute Gründe, meiner Mutter dankbar zu sein!
Was meinen denn die anderen alten Hasen dazu?

Viele Grüße. Anja

Ich lebe ja mit meiner Mutter zusammen (nein, nicht im Hotel Mama), weil auch sie krank ist und wir uns beide stützen!

Aber ohne sie hätte ich längst irgend eine Dummheit gemacht und würde nicht mehr leben! Insbesondere nach der xten Shuntoperation!

Doch sie kann mich manchmal mit Witz und gesundem Menschenverstand aus Krisen rausholen! Und sie es nur, dass sie die Künste des Pflegepersonals in Bezug auf die Verpackung des Demerskatheders kommentiert, so dass wir beide vor Lachen Bauchschmerzen bekommen!

Und sie hat mich dazu gebracht Dialyseurlaub in der Türkei zu machen! Allein wäre ich nie au die Idee gekommen!

Meine Mutte hat mir eine Niere geschenkt, etwas was ich ewig wertschätzen werde und wofür ich ihr unendlich dankbar bin. Ich weiss, sie hat es für mich und sich selbst getan, weil sie mich glücklich sehen möchte.Ich weiss gar nicht wie ich es beschreiben soll, ein tolles Gefühl.

Hallo Anja,

ich denke genau wie du. Ich bin meinen Eltern, insbesondere meiner Mutter sehr dankbar, für das, was Sie alles getan hat. Und was für mich als Kind immer das wichtigste war, sie war immer da und hat mir damit Sicherheit gegeben. Später hat sie mir mal erzählt, dass Sie ganz schön Bammel hatte, als sie mit mir das erste Mal in die Medizinische Hochschule Hannover sollte. Aber sie hat mich das nicht merken lassen. Auch nicht wieviel Angst sie hatte, als ich mit 16 Jahren das erste Mal transplantiert wurde. Ich erinnere nur, dass sie da war, als ich aus der Narkose aufwachte und das war sehr wichtig für mich.
Und gerade, weil ich als Erwachsene erst wirklich begriffen habe, wie wichtig es war, dass sie immer für mich da war, kann ich heute lächelnd darüber hinwegsehen, dass sie mich auch heute manchmal noch wie ein Kind behandelt. Ich bleibe irgendwie doch immer ihr krankes Kind. Aber ich bin stolz darauf und dankbar dafür, dass ich so eine tolle Mutter habe und ich bewundere hier alle Eltern, die im Forum Eltern nierenkranker Kinder schreiben und mit wieviel Kraft sie für ihre Kinder da sind.

Liebe Grüße
Bärbel

Hallo Anja.

Auch ich als krankes Kind bin meinen Eltern dankbar. Dankbar dafür, dass sie mich trotzdem normal aufwachsen haben lassen, mich nicht in Watte eingepackt haben, mich zur Selbstständigkeit erzogen haben. Und auch meinen Geschwistern, die auch viel zurückstecken mussten, weil Mama und Papa nun mal zeitweise jedes Wochenende ins Krankenhaus fahren mussten.

Gruß

Hallo Anja
ich bin zwar kein krankes Kind aber zum Thema Mütter würde ich dennoch gerne
etwas äußern.. Hier ist es anders herum.. Meine Muter ist krank und ich bin die
gesunde und trotzdem ist sie so selbstlos und rücksichtsvoll.. Ich meine sie muss
Dialyse, Haustiere und Hausarbeit schmeißen und hat auch noch Verständnis wenn
ich von der Arbeit komme und nicht mehr kann.. Ich bin unglaublich stolz auf sie und

sehr dankbar so einen Engel als Mutter zu haben !

...da kann ich mich nur anschließen. Ich bewundere meine Mutter auch, wie sie das seit 30 Jahren so toll schafft. Sie war und ist immer für mich da und hat alles für mich gemacht. Ich versuche, ihr soviel wie möglilch zurückzugeben und ich glauben wir sind ein super Team. Inzwischen bin ich auch seit 4 Monaten an der Dia und sie sagt immer, ich soll mich ausruhen, aber ich will, dass sie sich ausruht. Jetzt sind wir halt gegenseitig für uns da.
Ich bin sowas von stolz auf sie und sehr dankbar, dass ich so eine tolle Mutter habe!!!

Hallo Anja,

ich bewundere meine Mutti auch. Wie sie Anfang der 70er Jahre meinen Vater betreut hat und dann die Mitteilung über meine Erkrankung weg gesteckt hat. Wie sie mich immer unterstützt hat, auch wenn ich erst als Erwachsene richtig krank wurde. Aber obwohl sie auch sehr krank ist, hat sie immer für mich ein offenes Ohr gehabt. Und sie hat auch in der Vorbereitung auf meine Transplantation mit mir gefiebert und gelitten und ihre Probleme immer hinten an gestellt.Dafür liebe ich meine Mama.
Auch mein Kind, jetzt schon 30 wußte von klein auf über meine Krankheit bescheid. Sie hat schon mit 10 Jahren für ihre Mutter Tee gekocht und Bei der Nierenkolik den Notarzt gerufen. Es ist einfach nur toll wenn man eine Familie hat die einen immer auffängt wenn man mal die ohren hängen läßt.


Ein schönes WE wünscht Cosima