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Sinn des Lebens 08 Feb 2011 18:38 #143932

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Hallo liebe User,

ich hätte mal große Lust über den Sinn und Unsinn des Lebens zu diskutieren.

Ich selbst sage gerne: Das Leben ansich ist sinnlos, man muss ihm selbst einen Sinn geben. Wie viele von Euch wissen, bin ich selbst über 30 Jahre mit der Dialyse verbunden. Für mich ist sie alltäglich, das kann ich so sagen. Nur die vielen Nebenerkrankungen einschl. der psychischen Probleme lassen mir manchmal den Sinn der ganzen Prozedur und des Lebens, das dann nur noch Leiden ist abhanden kommen.

Ich denke manchmal über folgendes nach:
Wir wurden geboren, ohne, dass wir gefragt wurden. Darüber haben andere entschieden. Man sagt zwar leichtfertig, dass das Leben ein Geschenk sei. Aber schließlich freuen wir uns auch so nicht immer über jedes Geschenk.
Später müssen wir dann selbst entscheiden, wie wir unser Leben gestalten. Da sollen wir unseren eigenen Weg finden und selbst herausfinden, was wir wollen.
Aber dann im Alter und/oder bei schwerer Krankheit, wenn es um das Sterben geht, wollen wieder andere darüber bestimmen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Da müssen wir Rücksicht auf die Hinterbliebenen nehmen und haben nicht mehr das Recht, frei eine Entscheidung zu treffen, wann es Zeit ist zu gehen.
Findet ihr das in Ordnung oder gar gerecht???

Freue mich auf Eure Meinung.
Gruß. Anja

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 19:19 #143933

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Liebe Silber,

eine durchaus delikate Frage, die sehr kontrovers diskutiert werden kann - je nach Blickinkel desbetreffenden Menschen.

Ich halte es da für mh mit einer spirituellen Erklärung.
Wenn Dus als gane Geschichte nachlesen willst Ich bin das Licht von Neal Donald Walsh - nur scheinbar ein Bilderbuch für Kinder.

Da wird beschrieben wie ein kleine Seele sich selbst als Licht erfahren möchte - da um sie herum aber alles Licht ist, kann sie das nur, wenn jemand zu dem wird, was nicht Licht ist.
Eine andere Seele rklärt sich bereit, der kleinen Seele die Erfahrung zu ermöglichen.
Die Geschichte entwickelt sich sehr berührend weiter, Tenoist, dass wir uns sehr wohl entschieden haben hier zu sein, und ganz bestimmte Erfarhungen zu machen - auch wenn sich unser Ego nicht daran erinnern kann.

Das soll bitte nicht heißen, dass alles was uns wiederfährt gut sei, weil wir ja die ERfahrung machen wollten. Dies wäre zu weit gegriffen, dennoch macht dieser Grundgedanke mich zumindest ein ganzes Stück demütiger und Dankbarer dem Leben gegenüber - trotz Dalyse und den Folgen.

Gruss Parzival

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 19:42 #143934

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Hallo silber,
Du sagst -Wir wurden geboren, ohne, dass wir gefragt wurden-
Ich stell mir vor, Ei u. Samenzelle diskutieren vorher:
- was wird es
- wie wird es
- wer wird es und
wird es überhaupt!
Ich denke, es ist schon ganz gut, daß einige Dinge indiskutabel sind.
Ansonsten: Dieses Leben ist eines der Schwersten, aber es übt ungemein![cool][cool]
Jürgen

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 20:21 #143935

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Hallo Gourmet,

nicht Ei- und Samenzelle diskutieren :-), aber Mutter und Vater:

Soll es werden,
wann soll es werden,
wo soll es werden,
warum soll es werden
wird es überhaupt.......
und dann wird es doch ein Verkehrsunfall, vielleicht mit nem Liebhaber, ner Affäre.

Aber was habe wir mit all dem zu tun?

Gruß. Anja

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 20:57 #143936

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Hallo Anja,

ich musste bei Deiner Frage etwas schmunzeln. Ich werde nie vergessen, wie vor etwa 2 Jahren eine etwas autonom gekleidete junge Frau auf dem Fahrrad an unseren Infostand zur Organspende kam und mich fragte, worin denn überhaupt der Sinn des Lebens bestände. Sie suche seit langem eine Antwort auf diese Frage.

Ich war wie vor den Kopf gestoßen, weil ich auf so eine Frage überhaupt nicht vorbereitet war. Ich habe ihr dann einen Spruch gesagt den wahrscheinlich jeder kennt:
Der Weg ist das Ziel
Die junge Frau verließ dann wieder ziemlich nachdenklich unseren Stand. ;-)

Aber ich denke, das trifft den Nagel auf dem Kopf...

VG
MaRIO

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 21:07 #143937

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MaRIO, sorry,

welchen Weg meinst Du -
den der Spermien in die Eizelle? :-] (Das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.)

Mein Gott, *schäm*, bei dem ernsten Thema :)

Gruß. Anja

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Re: Sinn des Lebens 08 Feb 2011 21:36 #143938

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Hallo Anja,

natürlich wurden wir nicht gefragt! Warum auch? Wenn jedes Paar die Fortpflanzung hinterfragen würde, bzw. sich fragen würde ob die Babys überhaupt geboren werden wollen......., wären wir dann nicht ziemlich schnell ausgestorben.........:-p?

Meine Schwester wurde mit einem schweren Herzfehler geboren! Wer denkt sich sowas aus? Wer hat sich gedacht, das kleine Kind lassen wir mal richtig leiden! Meine Eltern haben das nicht gewusst und wollten das mit Sicherheit auch nicht! Sie haben dann 3einhalb Jahre später mich bekommen, mit einem schweren Nierenschaden! Wer hat sich das ausgedacht? Irgendjemand hat sich gedacht, den Bengel machen wir mal richtig fertig........! Hat nicht geklappt.......;-)!

Und wo liegt da der Sinn drin? Wo liegt der Sinn darin, dass ein Paar, das sich zusammen gefunden hat, zwei schwerkranke Kinder bekommt! Einfach so!

Da gibt es keinen Sinn!

Und den Sinn des Lebens kann bestimmt keiner mit Sicherheit erklären!

Warum werden Kinder mit dem sogenannten Goldenen Löffel im Mund geboren und andere fressen (entschuldigung) den Kitt vom Fensterrahmen! Ergibt keinen Sinn, oder?

Diese Beispiele kann man noch Ellenlang fortsetzen und man wird zu keinem Ergebnis kommen!

So ist das nun mal leider......... :-( !

Nachdenkliche Grüsse!

Michi!

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Der Sinn des Lebens liegt im Tod? 08 Feb 2011 22:39 #143939

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hallo ihr alle, die sich derzeit über dieses thema den kopf zerbrechen.
ihr könnt mich, wenn ihr wollt für verrückt erklären, aber jetzt bin ich fast 60 jahre alt und meine, dass nach dem leben das paradies auf uns wartet?????
der sinn im leben liegt darin, dass man sich bewährt und den platz im paradies nicht geschenkt bekommt und alle die auf erden sehr viel leid erleben müssen, dieses paradies auf jeden fall erleben werden!!!!
ich glaube an meinen gott, nicht an den gott, der von den auf erden bestehenden religionsgemeinschaften vorgeschrieben wird!
das universum, hat mir schon des öfteren geholfen und auch meine niere habe ich mir so sehr gewünscht vom universum und habe sie auch bekommen als ich nicht mehr wusste, wie es weitergehn soll!! ich kann sagen, ja ich glaube und das hilft mir immer wieder das leben zu meistern und am besten ist, man fragt sich nicht immer wieder über den sinn des lebens, sondern versucht den platz auf den man hingestellt wurde so gut als möglich auszufüllen, auch wenn es sehr oft nicht leicht ist oder war!!!

schönen abend noch und eine erholsame nacht
wünscht euch allen winnimaus

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 05:20 #143940

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Ein sehr philosophisches Thema, über das - so meine ich zumindest - sehr viele Menschen seit Menschengedenken mal mehr, mal weniger nachgedacht haben. Wie Ihr Euch denken könnt, ich auch.

Obwohl ich immer nach der richtigen Antwort gesucht habe, bei dieser Frage finde ich sie bislang nicht. Früher hat mich das sehr gestört, doch mittlerweile bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass jeder Mensch für sich selbst darauf seine eigene Antwort finden kann, wenn man sich denn damit auseinanderetzen will oder muß (kann). Hinzu kommt, so jedenfalls meine Meinung zum derzeitigen Erkenntnisstand, dass dann noch die momentan scheinbar für einen selbst richtige Antwort sehr situationsbezogen ist und oft, manchmal täglich, recht verschieden ausfallen kann.

Aber ist das so verkehrt? Muß es denn auf Alles eine Antwort, noch dazu eine vermeintlich für alle Lebenssituationen richtige Antwort, geben? Mitnichten! Oder?

Aber Du wolltest wissen, wie ich das für mich persönlich momentan sehe:

Nun, jetzt neige ich dazu, folgende kleine Geschichte zu erzählen:

Eine Reportage im TV berichtete mal über eine Truckerin aus den USA, die ihr Leben lang die Staaten durchkreuzte. Als man sie fragte, worin der Sinn ihres Lebens besteht, sagte sie: I do it. (Für nicht dem Englisch Sprechenden: Ich tue es.)

Gefragt, ob und wenn ja, was sie denn mal auf ihrem Grabstein stehen haben möchte, antwortete sie: I did it. (Ich tat es.).

Das scheint für meine konkrete Lebenssituation momentan die passende Antwort auf Deine Frage zu sein. Frei übersetzt, man sollte das Leben nutzen im Sinne von carpe diem - Nutze den Tag! Und das eigene Gestalten des Lebens, und zwar jeden Tag, also das aktive Tun, gibt ihm einen Sinn. Dann kann auf dem Grab auch stehen: Ich tat etwas. Und zwar mein Leben lang.

Es kommt meines Erachtens nicht so sehr darauf an, was man tut, sondern dass es für einen selbst etwas bringt und einem in der konkreten Lebenssituation hilft. Für Außenstehende scheint es unverständlich, während es für einen selbst sehr sinnerfüllt ist.


LG von Björn
beuteltier.

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 05:59 #143941

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An dem Sinn habe ich schon mehrmals ernsthafft gezweifelt. Wie letztens beschriebn wer ich bis Mitte der 90er Jahre körperlich fit und gesund. Danach kamen fast in Jahrensrhythmus medizinische Rückschläge die fast einzen gereicht hätten einen umzuhauen!

Wie in dem alten Songtitel Aber immer wieder aufstehen, immerwieder sagen es geht doch bin ich nimmer aufgestanden und habe weitergemacht! Nur mit dem Aufstehen ist es nun schwieriger geworden!

Ein Grund warum ich mir durch die TX eine Trendwende erhoffe!

Werner

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 09:04 #143942

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Guten Morgen Anja,

ich denke Deine Frage lässt sich ganz einfach vor dem Hintergrund der Evolution beantworten.

Der Sinn des Lebens ist die Reproduktion und die Erhaltung der Art

dafür sorgt, wie Mario in einer Antwort so schön geschrieben hat: der Lebenswille.

Ich finde Schopenhauer hat das gut beschrieben:

er verstand die Welt als dynamischen Prozess bestehen aus Wille und Vorstellung. Wobei der Wille die Triebkräfte darstellen und die Vorstellung den Verstand..

Daraus folgerte er, dass auch der Mensch mit seinem Körper Wille ist. Als wichtigstes, der Wille zur Fortpflanzung.

Wille als die energetische Ladung der Materie, als die Lebens-Kraft.

Die Vorstellung suchte immer schon nach einem Überbau, den er im Glauben oder der Philosophie fand, z.B. im Existentialismus= das Leben ist Sinnlos.

dazu : KLICK bitte Ex. anklicken.

Ich liebe das Leben!

peter

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 09:21 #143943

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Der Sinn des Lebens? Oder der Sinn meines Lebens.
All die Jahre hatte ich ein spirituelles Weltbild, das - zumindest für mich - sehr Sinn stiftend war. Als ich aber vor einigen Monaten nach 11 Jahren TX wieder zurück an die Dialyse musste, ist mir das - einfach so - flöten gegangen.
Und ich frage mich, welchen Sinn das haben kann: Ich bekomme Geld vom Staat, um mir tagsüber Nahrung zuzuführen, und ich bekomme Geld von der Krankenkasse, um diese Nachts wieder aus meinem Körper rauszufiltern. D.h. ich bin weder in der Lage, mir selbst Essen zu besorgen, noch bin ich in der Lage, es ohne maschinelle Hilfe wieder auszuscheiden ... Und trotzdem werde ich mit allen Mitteln am Leben gehalten. Und ich will das auch so, denn ich will leben.
Also, vielleicht ist der Sinn des Lebens ganz einfach - leben.
Klatschmohnalisa

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 10:00 #143944

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Den Sinn des Lebens kann jeder nur für sich selbst suchen.
Für mich ists:

Ein bisschen mehr Freude (Peter Rosegger 1843-1918)

Ein bisschen mehr Freude und weniger Streit,
ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,
ein bisschen mehr Wahrheit, das wär doch was!
Statt soviel Unrast ein bisschen Ruh,
Statt immer nur ich bisschen mehr du,
statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
und Kraft zum Handeln, das wäre gut.
Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,
kein quälend Verlangen, ein froher Verzicht,
und viel mehr Blumen, solange es geht,
nicht erst auf Gräbern, denn da blühn sie zu spät.

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 11:27 #143945

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Auf einen kurzen Nenner gebracht :

Der Sinn des Lebens ist der Lebenswille!

Solang man den hat, gibt man dem Leben einen Sinn.

Gefährlich sind die Augenblicke, in denen man ihn verliert,
deshalb sollte man soviel wie möglich tanken, um dann eine Wegzehrung zu haben.

Humor, Liebe und eine Arbeit ,die ich liebe ,sind für mich die unterstützenden Faktoren.

lg Bina

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 16:42 #143946

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Hola,

in Per Anhalter durch die Galaxis von Dauglas Adams rechnet der Computer Tiefer Gedanken 7,5 Jahre und kommte mit dem Satz ..das wird euch nicht gefallen... zu dem Ergebnis
42

Die englische Komikertruppe Monty Phyto hat einen ganzen Film zu dem Thema gemacht. Ihr Ergebnis : Also, nun kommt der Sinn des Lebens. Nun, es ist wirklich nichts Besonderes. Versuch einfach, nett zu den Leuten zu sein, vermeide fettes Essen, lese ab und zu ein gutes Buch, lass dich mal besuchen, und versuch mit allen Rassen und Nationen in Frieden und Harmonie zu leben.“

In dieser ernsthaften Diskussion diese beiden Einwürfe.
Sie zeigen eine Richtung. Mann/ Frau soll das Leben ernst nehmen aber keinen tiefern Sinn darin sehen.
Gib deine DNA weiter und/oder sei Nützlich für andere Menschen.
Schaffe dir so viel Arbeit und eigene Problem an, dass du gar keine Zeit hast, über den tieferen oder weitergehenden Sinn deines Lebens nachzudenken.
Oder schaffe dir einen großen Freundeskreis -> der versorgt dich schon mit Problemen und Zeitmangel.

Meine Buch Empfehlung dazu:

Richard David Precht
Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise.
Goldmann, München 2007, ISBN 3-442-31143-8.

gerdgerd

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 20:29 #143947

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hallo beuteltier,
ich finde deinen beitrag sehr gut!!!!!!!!!!!

schönen abend noch winnimaus

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 20:31 #143948

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viel glück und alles gute, wünscht dir winnimaus

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 20:34 #143949

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es ist schön dein gedicht und zum nachdenken geeignet

lg winnimaus

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 22:25 #143950

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Hallo Anja,

vermutlch hat jeder schon mal über diese Frage nachgedacht. In stillen Stunden oder wenn es mir nicht gut ging habe ich auch öfters üerlegt.

Letztendlich bin ich nie zu dem einen konkreten Ergebnis gekommen. Irgendwann liefen die Gedanken immer im Kreis. So habe ich für mich festgelegt was für mich der Sinn des Lebens ist bzw. sein soll.
Viele von Euch haben es mit ihren Worten beschrieben. Z.B. Der Weg ist das Ziel, mir selber Gutes zu tun (klingt im ersten Moment sicherlich sehr egoistisch) denn nur wenn es mir gut geht (was natürlich auch sehr unterschiedlich sein kann) kann ich für mein Umfeld und andere gut sein (wie auch immer). Die/oder meine Reproduktion war/ist für mich niemals auch nur der Hauch eines Gedankens

Kurz gefasst: Ich versuche mein Leben vernünftig zu leben.

Limo

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Re: Sinn des Lebens 09 Feb 2011 22:28 #143951

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Hallo,

ich denke der natürliche Sinn eines jeden Lebewesen auf dieser Welt ist:
sich fortzupflanzen um die Art zu erhalten.
Aber der Sinn ist für mich als Mensch auch: in der Zeit wo ich lebe etwas zu geben und etwas zu hinterlassen wenn ich nicht mehr auf dieser Welt bin.
Aber auch mein Leben so zu gestalten daß es mir Freude macht.

Ich habe einen tiefen Glauben an meinen Gott, gehöre aber keiner Glaubensgemeinschaft an.

Warum werden wir krank, welchen Sinn hat das......diese Frage habe ich für mich so beantwortet:
Als ich 20 war begann mein Rheuma und ich war verzweifelt und ich fragte mich warum? Und da begann ich an meinen Gott zu glauben. Ich bin davon überzeugt daß er mir diese Krankheit gegeben hat damit ich Menschen, denen es schlecht geht, verstehen kann, damit ich Mitgefühl habe und nicht ein oberflächlicher Mensch werde.
Und nun die Nierenerkankung, zwischenzeitlich kurz vorm Nierenversagen, eine lebensgefährlich Krankheit.
Warum, was soll ich lernen ? Was anders machen ? Was soll es mir zeigen ?
Habe ich den Sinn des Lebens aus den Augen verloren als ich in den letzten Jahren immer mehr auf die Schnellspur geraten bin ?
Jedenfalls hat mein Gott mich in die Knie gezwungen, mich tlw. zur Untätigkeit gezwungen, zum Nachdenken....

Und dann habe ich auch darüber nachgedacht:
Wenn er mich jetzt zu sich nimmt, habe ich meinen Sinn erfüllt ? habe ich mein Leben so gestaltet daß es mir Freude machte, bin ich meinen Weg gegangen ?

Ja, ich habe mir meinen lebenslangen Wunsch erfüllt und habe ein kleines altes Haus und Grundstück, eine Zeit lang viele Tiere (was jetzt nicht mehr geht).
Ich habe mir erschaffen was ich ersehnte. Und wenn ich es jetzt nicht mehr kann, dann ist es auch ok. Denn ich habe es eine Zeit lang gehabt.
Ich habe mein Leben nicht aufgeschoben, ich habe es jetzt gelebt
Und habe ich meinen Sinn erfüllt, denn Gott für mich erwählt hat ? Einen Teil sicher. Und wenn ich alles erfüllt habe, dann ist meine Zeit auf dieser Welt vorbei und er wird seinen Arm um mich legen und mich mit heim nehmen.

Ja, was ist der Sinn...für mich ist er : mich Gott zum Wohlgefallen zu verhalten.
Wenn mir das auch nicht immer gelingt, aber ich lerne ja noch ;-)

Grüßel Marion
Unglück hat mich gelehrt Unglücklichen zu helfen

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 03:10 #143952

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Danke!

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 09:34 #143953

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Hallo MarionB,

ich beneide dich ernsthaft um deinen Glauben.

Leider bin ich Atheist und mir ist es unmöglich, an Gott zu glauben.

Je älter ich werde, um so mehr empfinde ich dies als einen verlust.

Ich habe vielen grund dankbar zu sein für das Leben, dass ich führe. Und keine Adresse für eine spirituelle Dankbarkeit.

Danke für deinen Beitrag

Gerdgerd

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 12:24 #143954

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meiner Vorstellung nach verfolgt irgendwer mit der Einrichtung Welt einen Plan. Darin hab ich meinen Platz und meine Aufgaben und bringe mit meiner Person und meinen Erlebnissen und Taten alles ein winziges Stück weiter. Auch wenn ich manchmal die Nase voll habe ist diese Grundeinstellung immer da und lässt mich weiterkämpfen. Wenn sie einmal fehlt bin ich entweder krank zum Beispiel auch depressiv ider einfach fertig und darf gehen. Leider kann man als Kranker nicht unbedingt unterscheiden in welchem Stadium man ist. Dshalb entscheiden dann Andere ob man stirbt oder nicht. a big problem

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 18:22 #143955

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Hallo Michi,

es gibt wohl kaum Eltern, die Kinder in die Welt setzen, nachdem sie sich gesagt haben, wir müssen dafür sorgen, dass Die Fortpflanzung gesichert ist, damit die Menschheit weiterbesteht. ;-)
Wenn Kinder aus Liebe gezeugt werden, mit dem Vorsatz, ihnen die eigenen Werte und Einstellungen zu vermitteln und sie zu verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen, um sie später einmal gestärkt und mit Selbstvertrauen ausgestattet in die Welt loszulassen, ist es fast egal, ob sie behindert oder nicht geboren werden wie ich denke. Dann besteht die Chance, dass sie mit Liebe groß werden und einen guten Start ins Leben haben.
Vielfach stecken aber auch rein egoistische Gründe der Eltern dahinter. Schlimm, wenn es geschieht, um die Beziehung zu kitten, das Kindergeld zu kassieren oder nicht arbeiten gehen zu müssen oder eben unverhütet durch einen Verkehrsunfall in zu jungen Jahren. Sicher können auch diese Kinder gut aufwachsen, aber sie haben schlechtere Startbedingungen.
Als ich krank wurde, war ich 12 Jahre alt, gerade an der Schwelle zur Pupertät. Da war es vorbei mit der unbeschwerten glücklichen Kindheit, das war wie ein Schlag ins Gesicht, ich habe mich zurückgezogen und wurde verschlossen und frech.
Meine Mutter wurde damals alleinerziehend, weil mein Vater fast zum selben Zeitpunkt verstarb. Sie war damals wohl genauso überfordert mit der Situation wie ich. Sie hat mich gelassen, wollte mein bestes, sicher!
Es ist gewiss falsch, sich zu fragen, warum wurde ich überhaupt geboren. Das Leben stellt einem manchmal die sinnlosesten Fragen und trotzdem wünscht man sich eine Antwort...

Viele Grüße. Anja

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 18:59 #143956

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Hallo,

ich glaube die Frage nach dem warum führt ins nichts, da es doch recht unwahrscheinlich ist, daß jedes Leben einen Zweck erfüllen muss.

Einen echten Sinn des Lebens kann ich nicht erkennen und ich finde das auch nicht schlimm.

Viel wichtiger ist es doch, sich zu Fragen ob man zufrieden ist mit seinem Leben.
Denn was nutzt ein Sinn wenn er nicht zufrieden macht?

Ich selbst bin auch seit kleinster Kindheit mit schweren Krankheitsphasen konfrontiert worden, die nicht ohne Spuren an Geist und Körper an mir vorbei gegangen sind.

Und immer wieder gab es auch Krisen wo man sich dann fragt: warum Ich und macht das alles Sinn usw.

Aber immer wieder wenn ich darüber nachdenke nach allem begutachten und nachdenken komme ich immer wieder zu dem Schluss :

Das ist mein Leben und da gibt es in jeder noch so schlechten Situation positive Momente und viele gute Erlebnisse und vor allem gibt es all das nur in diesem Paket wie ich es eben erleben darf und wenn ich das nicht will dann gibt es auch nicht das Gute von meinem Leben, dann gibt es nämlich gar nichts aus meinen Leben.

Und das will ich dann auch nicht und bin dann eigentlich mit mir im reinen.

Und ich muss dann einsehen, das ich zufrieden mit meinem Leben bin so ganz ohne Sinn.

Niemals würde ich mein Leben gegen ein anderes tauschen wollen, denn entweder ganz oder gar nicht.

Liebe Grüsse Roland

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Re: Sinn des Lebens 10 Feb 2011 20:21 #143957

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Hallo Roland,

Warum gerade ich? -das habe ich mich nie gefragt, aber ja älter ich werde, desto mehr Zweifel habe ich, vor allem Selbstzweifel.

Sinn macht das Leben nur, wenn man zufrieden ist. Ich stehe wirklich manchmal vor der Frage, will ich überhaupt leben oder nicht!?

Dann frage ich mich, wozu soll ich weiterleben, für wen, für mich allein?
Aber sterben darf ich auch nicht. Damit mache ich mich schuldig. Damit verletze ich Menschen, die mich mögen, damit werfe ich ein gut gemeintes Geschenk einfach weg.

Dieses Gesamtpaket, wie Du es nennst, zerfällt irgendwie, das sind nur noch Bruchstücke, die ich irgendwie nicht mehr zusammenbekomme.
Oder sagen wir mal wie eine Porzellanfigur, die schon oft gebrochen ist und immer wieder zusammengeklebt, aber an den Bruchstellen immer empfindlicher wird. Ich denke oft so: Wenn jetzt noch einmal was geschieht, irgendetwas gesundheitliches, menschliches oder sonstwie dramatisches, dann haut es mich um, dann ist da überhaupt nichts mehr zu reparieren.

Aber es MUSS eben weitergehen und dieses MUSS hält mich davon ab zu leben.
Ich möchte nicht immer nur MÜSSEN, ich möchte WOLLEN und DÜRFEN.
Dieser ewige Kampf macht müde und mürbe.
Und ich weiß, das ist eine Sache, bei der mir niemand helfen kann, das kann ich nur ganz allein.

Entweder ganz oder gar nicht.....eben!

Liebe Grüße
Anja

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Re: Sinn des Lebens 11 Feb 2011 13:50 #143959

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Hallo Anja,

so habe ich das mit dem Ganz oder Gar nicht nicht gemeint.
Ich meine egal wie mir das Leben zusetzt gibt es immer wieder schöne Momente und die gibt es eben nur mit den schlechten Momenten im Paket.
Das soll heissen wenn ich jetzt all das Doofe ausklammere ist das schöne auch weg, da es untrennbar miteinander verbunden ist.
Beides gehört zu meiner Biographie und das Schöne wäre ohne das Doofe nicht möglich, bzw nicht da.
Und aus dieser Erkenntnis heraus kann ich mein Leben als ein zufriedenes annehmen.
Und dann gibt es auch eine spirituelle Ebene in meiner eigenen Auffassung vom Leben und die besagt, daß es da einen Schöpfer gibt, der zwar nicht alles in der Hand hat, aber der immer nach seinen besten Möglichkeiten die Hand über mich hält und auf den ich mich in schlimmsten Zeiten verlassen kann.

Und wenn Du mal in Dich hinein gehst, gibt es doch auch schöne Momente auf die Du dich freuen kannst, und wenn es nur der nächste Sommer ist, sind diese Momente nicht all die Strapazen wert?
Und wenn man dann nachdenkt, worauf man sich so freut da kommt einiges zusammen an kleinen Momenten die zusammen dann wieder ganz gross sind, oder?
In diesem Sinne :-)

Liebe Grüsse Roland

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Re: Sinn des Lebens 11 Feb 2011 19:00 #143960

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Hallo Roland,

ja, aber andererseits geht es eben nur ganz oder gar nicht: Entweder ich nehme mich an mit allen meinen Fehlern, Krankheiten und sonstigen Unzulänglichkeiten oder ich werde mich mein ganzes Leben lang quälen und hinterfragen und dadurch ist es eigentlich kein Leben mehr, nur noch ein existieren. Wenn ich mich für letzteres entscheide, habe ich eh schon verloren, also bleibt nur dieser eine Weg, den wir beide meinen.

Lieben Gruß
Anja

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Re: Sinn des Lebens 11 Feb 2011 19:23 #143962

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Hallo Björn,

wie schon eingangs gesagt, ich finde, einen Sinn im Leben muss jeder für sich selbst finden, der steckt in jedem von uns und so unterschiedlich die Menschen sind, umso unterschiedlich wird auch die Antwort auf diese Frage sein.
Ich habe es mal so formuliert: Man sollte versuchen, jeden Tag so zu leben als sei es der letzte, aber gleichzeitig, als wenn man unsterblich ist. Also einerseits im hier und jetzt, aber andererseits sollte jeder auch Ziele verfolgen und seine Wünsche und Träume nicht außer acht lassen. Dazu immer auch andere Menschen nicht vergessen und am eigenen Leben teilhaben lassen.
Und es tun, natürlich, es tun, wenn ich herausgefunden habe, was ich möchte.
Jeder wächst auch an seinen Aufgaben und die geben dem Leben auch einen Sinn.

Viele Grüße
Anja

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Re: Sinn des Lebens 12 Feb 2011 17:22 #143971

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Hallo,

ich danke Euch allen für die rege Beteiligung und Eure interessanten Meinungen und Ansichten.
:-)

Liebe Grüße
Anja

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Re: Sinn des Lebens 13 Feb 2011 06:46 #143973

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Vielen Dank!

Björn, das beuteltier.

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Re: Sinn des Lebens 13 Feb 2011 19:36 #143975

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Hallo Anja, hallo all,

jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Wer mich kennt, weiß das wird lang. Aber ich gebe mir Mühe mich kurz zu fassen. Eine Bemerkung vorweg: Alles was ich schreibe basiert auf meinem Weltbild als Agnostiker. Ich akzeptiere andere Weltbilder und habe vor den meisten sogar hohen Respekt, aber das ist nunmal meines.

silber schrieb:

> Hallo liebe User,
>
> ich hätte mal große Lust über den Sinn und Unsinn des Lebens zu
> diskutieren.
>
> Ich selbst sage gerne: Das Leben an sich ist sinnlos, man muss
> ihm selbst einen Sinn geben.

Da bin ich völlig bei Dir. Die Welt ist da, einfach weil sie da ist. Sie ist (irgendwie) unendlich groß und (irgendwie) unendlich immer. Wir Menschen sind in dieser Welt nur eine von unzähligen Erscheinungen und ich als einzelner Mensch bin noch weniger. Aber für die Menschen sind die Menschen nun mal das Zentrum, das Wichtigste, das Ein und Alles. Und für mich bin nun mal ich total wichtig.

Aus der Tatsache dass die Welt so unendlich ist, folgt schon rein mathematisch, dass alles, was passieren kann, egal wie unwahrscheinlich es ist, auch passiert. Außerdem erscheint es nach dem was wir über die Welt wissen, oft rein zufällig zu passieren. Das ist – um an eine Debatte in einem anderen thread anzuknüpfen – aus menschlicher Sicht absurd und außerdem extrem ungerecht, denn Krankheiten und Katastrophen passieren einfach, ohne zu fragen, ob die Menschen, die es betrifft, das „verdient“ haben. Andererseits ist es, aus natürlicher Sicht extrem gerecht, denn es kann jeden treffen.

Wenn ich denn jetzt für mich so wichtig bin und objektiv so unwichtig, dann kann doch nur selber ich meinem Leben Sinn verleihen, indem ich entscheide, welche Handlung, welcher Glaube und welcher Weg für mich richtig sind. Die Deterministen würden einwenden, dass ich das gar nicht entscheide, weil alles durch Gene und Umwelt vorgegeben ist, aber in der Annahme des Zufalls steckt eben auch eine gewisse Freiheit, die ich mir erschleiche. (Im Übrigen glaube ich, dass auch die Deterministen auf der emotionalen und alltäglichen Ebene fühlen, sie würden eigene Entscheidungen treffen. Sie würden das sonst nämlich gar nicht aushalten.)

Wenn das was ich denke aber so stimmt, warum gibt es dann Religion und die Suche nach dem (höheren) Sinn. Ich glaube – und vieles aus der psychologischen Forschung spricht dafür – dass Menschen genau diese Unsicherheit und Ungerechtigkeit nicht gut vertragen, deshalb stellen sie die Frage nach dem Sinn und entwickeln Religionen und Ideologien und wollen Gerechtigkeit herstellen. Und dabei hauen sie sich dann die Köpfe ein. Ich persönlich finde gerade diese Unsicherheit spannend und lebenswert.

Mein Sinn lautet also: Sei neugierig, stell Fragen, wunder Dich, hadere nicht und genieße es. Und darüber hinaus: Versuch in der menschlichen Welt Dein eigenes Handeln ein bisschen an Gerechtigkeit auszurichten, einfach weil sich das so gehört und weil gesellschaftliches Leben dann besser funktioniert, aber verzweifle nicht, dass die Welt ungerecht ist. Du kannst Dich und Dein Handeln ändern, aber nicht andere.

> Aber dann im Alter und/oder bei schwerer Krankheit, wenn es um
> das Sterben geht, wollen wieder andere darüber bestimmen, wann
> der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Da müssen wir Rücksicht
> auf die Hinterbliebenen nehmen und haben nicht mehr das Recht,
> frei eine Entscheidung zu treffen, wann es Zeit ist zu gehen.
> Findet ihr das in Ordnung oder gar gerecht???

Das ist ein anderer Punkt. Aber wenn ich denn im menschlichen Rahmen ein bisschen zur Gerechtigkeit beitragen will, dann kann ich bis zu einer Grenze ja auch im Todesprozess an andere denken. Diese Grenze muss halt jeder finden, wie alles andere auch.

Danke an alle, die bisher gelesen haben. Für mich ist diese Weltsicht viel entlastender als jeder Versuch einen tieferen Sinn zu finden. (Und ich glaube, man würde sich weniger die Köpfe einhauen, wenn alle sie teilten.)
Denn sie heißt, ich bin für mich und mein Handeln verantwortlich, aber ich brauche gar nicht erst zu versuchen, die Welt zu retten oder die absolute Wahrheit zu vertreten. Oder mit Konstantin Wecker: „Nur du hast das Recht, dein Richter zu sein.

Besten Gruß
joe

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Re: Sinn des Lebens 14 Feb 2011 19:23 #143994

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Hallo joe,

ehrlich gesagt, habe ich auf Deinen Senf dazu noch gewartet. ;-)
Ganz im Ernst. Du mit psychologischer Vorbildung, mit Menschenkenntnis und Weitblick, wie ich behaupte, hattest Dir, wie ich mir dachte, bestimmt schon Gedanken dazu gemacht.
Ich weiß zwar nicht, was genau Agnostiker bzw. Deterministen sind, aber mir gefällt Deine Sicht der Dinge.
Ja, das würde ich durchaus so unterschreiben.

Liebe Grüße
Anja

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Re: Sinn des Lebens 14 Feb 2011 20:51 #143997

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Hallo Anja,

ich fühle mich geschmeichelt und etwas zu unrecht gelobt.

Agnostiker = jemand der nicht glaubt. Im Gegensatz zum Atheisten, der sicher isr, dass es keinen Gott gibt, weiß es der Agnostiker nicht oder findet es - wie ich - nicht wichtig.

Deterministen = alles ist determiniert, das heißt durch (Natur-)Gesetze vorbestimm, das heißt es gibt keinen freien Willen.

HTH
joe

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Re: Sinn des Lebens 15 Feb 2011 10:33 #144007

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Dann bin ich auch Agnostiker, wieder was gelernt.

Danke
Sabine

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Re: Sinn des Lebens 16 Feb 2011 05:34 #144023

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Soll ich mir nun selber das Etikett oder die Schublade aussuchen?

Ich glaube an einen Gott, der ein merkwürdiger Vogel sein muss, ... aber als Geier hab ich Verständnis..... nur mit seinem Bodenpersonal komm ich nicht zurecht!

Ich habe mal in eiem Krankenhaus einen Klosterbruder kennengelernt unf irgendwie war ich neidisch auf die Ruhe die er in sich und seinen Glauben hatte!

Ich habe die Bibel und den Koran öfters als Buch und nicht als Heilige Schriften gelesen. Bei der Bibel bekome ich schon nach wenigen Seiten Probleme (wie hieß die Frau vor Eva? Bzw. wo bleb die erste Frau?) und das Versmaß des Korans ist auch nicht einfach! Ob die Autoren bewußt solche Hürden eingebaut haben?

Werner

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Re: Sinn des Lebens 16 Feb 2011 07:58 #144024

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Wem zu glauben ist, das kann ich dir sagen: Glaube dem Leben; es lehrt besser als Redner und Buch.

Wilhelm Busch

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Re: Sinn des Lebens 16 Feb 2011 20:23 #144042

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Hallo Werner,

wichtig ist, an sich selbst zu glauben. Vielleicht siehst Du einen merkwürdigen Vogel darin. Ich würde mir nicht anmaßen, einen Gott in mir selbst zu suchen. Der sei den Religionen vorbehalten.
Aber ich weiß, ich habe eine Freundin in mir, die kennt mich ganz genau, die weiß, was ich brauche und die wird mir jederzeit beistehen, bei dem was ich mir vornehme. Ich finde sie nicht immer, vielleicht ist sie ja gerade verreist, aber irgendwann kommt sie garaniert zurück und hilft mir wieder klarer zu sehen.
Du hast bestimmt auch diesen Freund in Dir, der sagt doch z.B. zu Dir, dass Du Dich auf eine TX freuen kannst. :-)

Lieben Gruß
Anja

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Hi :)