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Was mich tief berührt... 18 Mär 2011 14:13 #144099

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...

Sie lag in ihrem Bett auf der Palliativstation, erst 36 Jahre jung. Der anfängliche Brustkrebs ergriff erstaunlich schnell und aggressiv ihren Körper. Plötzlich waren die Metastasen überall. Und sie wünschte sich ein würdevolles Sterben, ohne dass man ihr das Leben unnötig verlängerte. Sie war immer ein sehr offener und direkter Mensch, eine ehrliche Haut. Deshalb stand sie dazu, dass sie sterben wird und ging sehr lebendig damit um. Da sie in der DDR aufgewachsen war, kannte sie Gott nicht und konnte damit nichts anfangen. Später sagte sie nur: Es ist so, als sei ich auf einer Wolke. Sie beschloss, alle ihre Freunde, Verwandten und engste Angehörige mit einzubinden in ihren ganz persönlichen Sterbeprozess. Also bestellte sie alle zu sich ans Krankenbett. Trotzdem alle wußten, wie es um sie stand, waren sie doch sehr erschrocken, sie jetzt da so liegen zu sehen. Und als sie das Kopftuch abnahm und die Glatze hervortrat, da war es greifbar, dieses Thema. Sie fing an, ruhig und mit einem Lächeln offen, ehrlich und direkt zu sagen, wie es aussieht:

Ich werde bald sterben. Aber ich möchte, dass ihr alle bei mir seit die letzten Tage, die mir noch bleiben. Ich möchte jedem von Euch Aufgaben geben, die ich gern noch erfüllt haben möchte. Und ihr sollt mich begleiten, aber bloß nicht nur über die Krankheit reden. Wir wollen zusammen auch lachen und zurückblicken auf unser Leben. Ich möchte so Vieles noch tun, weiß aber nicht, ob ich das noch schaffe. Ich wäre sehr froh, wenn ihr mir dabei helft.

Fortan waren immer ein paar von diesen für sie wichtigen Menschen in ihrem Zimmer. Sie war nie mehr allein. Das war für sie das Wichtigste, nicht allein zu sein am Ende. Auch die Kinder, die zu diesen Menschen zählten, hatten selbt da noch diese Unbekümmertheit, dieses Denken an den Augenblick, was uns Erwachsenen doch viel zu oft abhanden kommt im Alltag. Und sie hatte begriffen, dass es gerade auch entscheidend mit dieser Aspekt war, der dazu führte, dass man viel zu oft das Gefühl hat, dass das Leben an einem vorbeiläuft, weil es ja noch dies und jenes, ach und das und das zu machen gibt...

Jetzt endlich, am Ende, da war plötzlich nichts mehr, was zu machen war. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Weich zu den Menschen zu sein und hart in der Sache, die man verfolgt, das war immer ihr Lebensmotto. Was hatte es ihr gebracht? War sie glücklich?

Kommt es nicht viel mehr darauf an, sich viel öfter nach einem normalen Tag abends hinzusetzen, den Augenblick zu nehmen, wie er ist, den Tag Revue passieren zu lassen und eben nicht an das Morgen zu denken? Die Kinder blicken einfach zum Himmel hinauf und sagen, dass Mami bald von dort oben hinunterschauen wird. Obwohl die Kinder nicht diese Ängste so bewußt klar und deutlich sagen, wie sie bei uns Erwachsenen durch Schweigen zum Ausdruck kommen, so sieht man ihnen dennoch ganz deutlich an, dass sie verstehen, was gerade passiert. Und warum sollte man sie davor schützen? Sie müssen doch wissen, was mit ihrer Mami passiert. Und sie müssen es sagen dürfen, was sie bewegt. Das hatte sie verstanden. Sie wollte ein Nachthemd für ihren Sarg nähen lassen, ein wunderschönes natürlich. Und feiern wollte sie, schließlich war sie ja erst 36. Und jede(r) konnte ungeniert seine Hand auf ihre Brust legen, ja sie hatte nur noch eine, und sie sagte dann: Spürt ihr diese harten Stellen? Das sind die Metastasen. Sie sollten alle teilhaben, hautnah,wie es ihr ging. Dadurch, nur dadurch, waren sie mitten im Leben. Und jeder, der das erlebt hatte, hatte noch niemals zuvor solche intensiven Momente in seinem Leben gehabt.

...

Wenn mir die Gelegenheit gegeben wird, so zu sterben, dann möchte ich die Kraft und den Mut haben, es so zu machen, wie diese Frau. Und ich möchte Menschen kennen, die auch diese Kraft haben, mich da zu begleiten.


Ein nachdenklicher Björn

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Re: Was mich tief berührt... 18 Mär 2011 15:54 #144107

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>Wenn mir die Gelegenheit gegeben wird, so zu sterben, dann möchte ich die Kraft und den Mut haben, es so zu machen, wie diese Frau. Und ich möchte Menschen kennen, die auch diese Kraft haben, mich da zu begleiten.<

Ja, Björn,

so eines Tages mein Leben zu vollenden, das stelle auch ich mir so ähnlich vor.

....und ich bin im Dezember, als ich nicht wusste wie es weitergehen wird, noch einen Schritt weiter gegangen:
Ich habe alles für meine Bestattung und vor allem auch für die Trauerfeier festgelegt. Die Musik die dann gespielt werden soll, und der Spruch den ich mir so sehr wünsche. Eine Trauerfeier die auch für die Hinterbliebenen schön sein soll, die dann auch noch etwas über mich aussagen soll, keine Rede von irgendjemand, der mich eh nicht kannte.
Die Überführung in meine Heimat Berlin und dort auf eine Stelle, die nicht gepflegt werden muß aber wo man auch Blümchen pflanzen darf wenn man möchte.
Diese Stelle guck ich mir bei meiner nächsten Fahrt nach Berlin an.....dann weiß ich wie es eines Tages um mich herum aussieht.

Ich kann das alles weil ich einen sehr tiefen und unerschütterlichen Glauben an meinen Gott habe (aber keiner Glaubensgemeinschaft angehöre) und für mich der Tod genauso zum Leben gehört, wie eben das Leben.

lieber Björn, und doch hoffe ich daß wir alle noch lange auf dieser Erde sein dürfen.

liebe Grüße
Marion

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Re: Was mich tief berührt... 18 Mär 2011 20:52 #144121

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Man weiss nicht was man sagen soll. Das gelesene verursacht Gänsehaut, weil es zwar traurig ist, aber es auch zum nachdenken anregt. Hat man selber irgendwann diese Stärke? Man selber beschäftigt sich einfach zu wenig mit dem Thema sterben. Es geht einem gut, warum drüber nachdenken. Meine Tochter arbeitet auf einer Palliativsation in einem Altenheim. Sie erzählte mir wie sie die alten Menschen, aber auch viele junge pflegebedürftige Menschen begleiten. Ganz liebevoll...so möchte ich auch irgendwann mal gehen. Behütet, beschützt und voller Achtung.


Wünsche euch ein schönes WE mit vielen hellen Gedanken


Cosima

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Re: Was mich tief berührt... 20 Mär 2011 16:12 #144140

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Hallo,

es ist eine berührende Geschichte. Wir tun gut daran, uns rechtzeitig auch mit dem Sterben auseinander zu setzen, weil der Tod eben mit zum Leben gehört. Irgendwann trifft er uns alle, daran kommt niemand vorbei. Aber wem kann man es verdenken, dass er dieses Thema weit von sich schiebt. Es nahe an sich heranlassen kann schließlich sehr schmerzhaft sein. Denn wir alle wollen doch leben! Wir wünschen uns, noch viele Jahre dabei zu sein und wenigstens manchmal auch ein wenig glücklich.
Und wenn wir es uns ähnlich vorstellen wie diese junge krebskranke Frau einmal aus dieser Welt zu gehen, so sollten wir jetzt schon beginnen, andere Menschen zu lieben, zu achten oder zumindest sie zu akzeptieren.
Je älter ich werde um so wichtiger erscheint es mir, gute zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Alles Materielle ist so unwichtig! Es sind die Menschen, die einen bewegen, die einen aufbauen und weiterbringen. Es sind Menschen, die lachen und lieben und trösten. Und sie sind es letztendlich, die einem die Hand halten und nur sie können es schaffen, einen zu begleiten in den letzten Stunden. Einsam zu sterben muss schrecklich sein, genauso wie einsam zu leben.
Es lohnt sich, die Liebe, Freundschaften und familiäre Beziehungen zu pflegen, auch wenn es manchmal harte Arbeit bedeutet. Nur die Menschen sind es, die uns nachhaltig glücklich machen und uns so etwas wie Seelenheil beschehren können. Daran glaube ich und auch das läßt mich nicht verzweifeln!

Ich wünsche Euch liebe Menschen in Eurem Umfeld!
Liebe Grüße. Anja

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Re: Was mich tief berührt... 20 Mär 2011 19:47 #144144

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Dies wünsche ich Dir ebenso aus vollsten Herzen, alles Gute Albertine

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Re: Was mich tief berührt... 21 Mär 2011 17:58 #144156

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Ich danke Euch sehr für Eure Teilhabe und die Zeit, die Ihr Euch genommen habt, meine Gedanken zu lesen und zu spüren.

@ MarionB:

Würdest Du so nett sein und mir den Spruch für Dich mir persönlich zu mailen? Meine Mail-Adresse findest Du auf meiner User-Homepage hier bei DO! Danke vorab!
Übrigens sehr mutig und engagiert wie Du das für Dich geregelt hast. Ich denke, das hat Dich unheimich befreit und Dir Vieles leichter gemacht. Ich wünschte, ich könnte das auch!

...Irgendwann vielleicht einmal...


Björn, das beuteltier.

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Re: Was mich tief berührt... 21 Mär 2011 21:14 #144159

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Beeindruckend, in der Tat!

Ich habe mir seit langem Gedanken über den eigenen Tod gemacht und entsprechend mit der Familie darüber geredet! Auch über die Folgen!

Es soll keine Beerdigung geben und kein Grab, es gibt ne anonyme Beerdigung (ganz in der neueren Familientradition), denn nirgends wird so gelogen wie am offenen Grab. Es soll auch keine Anzeigen geben! Verwandte und Bekannte wissen eh was los ist und der Rest ...... Die Freunde werden ne Party feiern so wie wir immer gefeiert haben, nur einmnal kommt ein Song für mich: Its Only RocknRoll von den Rolling Stones.

Den Grundgedanken habe ich von meinem Vater, der ganz konkrete Anweisungen gegeben hat! Und das hat sich bewärt! Mutter will es genau so und ich auch!

Werner

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Re: Was mich tief berührt... 21 Mär 2011 22:13 #144162

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Hallo Werner,

ja, ich wollte auch ein anonymes Begräbnis in Berlin, meiner Heimat. Aber da auf meinem Friedhof gibt es nur sogenannte halb-anonyme....hat aber eigentlich mit anonym nix mehr zu tun. Aber ich möchte halt genau dahin und nun habe ich es so angenommen.

Und ausserdem habe ich gemerkt wie schwer es für meine Mutter war daß mein Vater eine Seebestattung hatte und sie kein Grab von ihm hatte. Ich hoffe zwar daß ich meine Mutter überlebe aber für manche ist es schwer.

Und da meine Schwester nun durch meine Erkrankung auch wieder Kontakt zu mir hält ist es so oki für mich.

Wichtig finde ich daß es ein Grab ist daß nicht gepflegt werden muß. Es ist eine Reihe wo nur Gras wächst und ein jeder bekommt den gleichen kleinen Stein darauf gelegt, nur mit Namen und fertig.

Und da ich weiß wie schwer es für meine Verandten wäre sich um alles kümmern zu müssen und der ganze Papierkram da habe ich alles vorbereitet und so haben sie es ganz einfach alles zu regeln.
Ausserdem wollte ich mir alles selber aussuchen: den Sarg, chön hell,
den Sargschmuck für mich als Naturmensch eben ganz anders und eben alles andere gaz individuell.
Ich möchte die wenigen Worte auch selber aufschreiben, die gesagt werden sollen und die richtige Musik möchte ich noch aufnehmen, es ist Bluegrass-sacred-music.
Hatte erstmal auf die Schnelle eine andere Musik, die ich schon auf CD habe gewählt.

Alle Kündigungsanschriften habe ich aufgeschrieben.....das war nicht so leicht, ein seltsames Gefühl....aber da ging es mir auch noch schlechter.

Auch wenn ich das alles geregelt habe so lebe ich doch gerne und möchte noch lange leben, mindestens solange mein Hund lebt.
Und meinen Humor und Frohsinn , den behalte ich auch :)

liebe Grüße
Marion

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Re: Was mich tief berührt... 21 Mär 2011 22:14 #144163

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Hallo Björn,

ja, ich schreibe dir in den nächsten Tagen eine email.
Jetzt ist es schon spät und ich muß morgen so früh aufstehen.....zur Blutkontrolle.

liebe Grüße
Marion

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Re: Was mich tief berührt... 22 Mär 2011 19:27 #144164

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Hallo Marion,

weiter oben hat Limo schon geantwortet, was NNN bedeutet.
Aber ich wollte Dir hier antworten. Finde es gut, wenn jemand alles so für sein Ende vorbereitet, dann haben es die Angehörigen später auch leichter.
Ich denke zwar auch öfter darüber nach, habe aber noch nichts festgelegt.

Du kannst es nicht wissen, mein Lebensgefährte, der auch viele Jahre Dialysepatient war, zusätzlich aber auch herzkrank, verstarb vor gut einem Jahr. Seitdem ist vieles anders. Wir haben ihn vor Warnemünde in der Ostsee bestatten lassen. Er hatte sich eine Seebestattung gewünscht. Für mich ist es eine schöne Vorstellung, ihn auf dem Meeresgrund zu wissen. Die Meere sind alle miteinander verbunden. Er hat Kroatien sehr geliebt, vielleicht ist ein Teil von ihm jetzt dort. Wenn ich auf das Meer schaue, ist er mir immer irgendwie ganz nahe. Vergangenes Jahr war ich auf Norderney, da habe ich das besonders gespürt. Seine Familie hat zusätzlich einen kleinen Gedenkstein auf das Familiengrab setzen lassen, so können auch sie trauern.

Ich finde es auch eine schöne Idee, seinen Sarg zu Lebzeiten bemalen zu lassen mit dem was einen ausmacht, nach eigenen Vorstellungen.
Ich würde gerne meinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen, damit Studenten daran lernen können. Ich glaube, so ein vielgeschundener Körper dürfte interessant für den medizinischen Nachwuchs sein. So wäre ich noch nach dem Tode nützlich. Eine Bestattung findet dann etwa 2 Jahre später auch anonym statt und es wird den Angehörigen jährlich bei einer Gedenkstunde die Möglichkeit zum Trauern gegeben, soviel ich weiß.
Man schiebt immer alles auf, aber es ist besser, es rechtzeitig zu regeln.

Lieben Gruß
Anja

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Re: Was mich tief berührt... 22 Mär 2011 19:50 #144165

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Liebe User,

den Leseratten unter Euch möchte ich hier noch ein Buch empfehlen, das ich schon vor einigen Jahren las, angesichts der Thematik mir aber erneut vornehmen werde: Veronika beschließt zu sterben von dem Erfolgsautor Paulo Coelhos.

Eine junge unglückliche Frau will sich das Leben nehmen. Angesichts einer tödlichen Diagnose blüht sie allerdings neu auf und entdeckt wie schön das Leben sein kann, wenn man darum kämpft und etwas riskiert. Eine wunderbare Hommage an das Leben, über die nötige Prise Verrücktheit und den Mut, den es manchmal braucht. Eine Liebeserklärung an das Glück in jedem von uns.

Gibt es übrigens auch als DVD, heute gesichtet! :-)

Lieben Gruß
Anja

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Re: Was mich tief berührt... 23 Mär 2011 09:58 #144166

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liebe Anja,

es tut mir leid daß du deinen Lebensgefährten verloren hast *drückdich*

es ist schön daß ihr an seinen Wunsch gedacht habt und ihn auf See habt bestatten lassen.

Ja, jeder Mensch ist da anders. Ich habe meiner Mutter auch immer wieder gesagt:
Geh in die Natur, da überall wirst du ihn finden aber nicht jeder kann es so.

Letzendlich können wir doch mit dem Menschen, der schon vorausgegangen ist, überall verbunden sein.

Mh, den Sarg bemalen mit Motiven , die den Menschen ausgemacht haben....das ist eine schöne Idee. Aber dfür hab ich kein Geld, ich müsste es selber machen (bin ja Malerin, Tierporträts usw.), aber dann müsste ich den ja hier stehen haben [augenroll]

Ich finde es sehr gut daß du deinen Körper der Medizin zur Verfügung stellen möchtest,*Hut ab davor*

Ich wünsche dir einen schönen Frühlingstag
Marion

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Re: Was mich tief berührt... 24 Mär 2011 17:05 #144167

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Hallo Marion,

danke für Deine mitfühlenden Worte und für das *Drück Dich*.
Ja könnte schwierig sein, wenn man ständig seinen eigenen Sarg vor Augen hat. Aber so schön bemalt ist es ja irgendwie auch ein Kunstwerk, und wenn man den Platz hat, evtl. in einem eigenen Atelier.... Sorry, klingt schon makaber, soll ja Leute geben die sogar im Sarg schlafen. [schock]

Wünsch Dir noch eine schöne Woche
Anja

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Re: Was mich tief berührt... 24 Mär 2011 17:27 #144168

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Weißt Du, wie man das gesetzlich regeln kann?
In der Patientenverfügung ist schon klar. Aber genügt das?
Kann man eine Klinik aussuchen, die den Körper kriegt?

Ich hab nach meiner Abstoßung versucht, mich in der Klinik zu erkundigen. Da vertröstete man mich von einem zum anderen.
Gibt es in Kliniken einen Ansprechpartner für diese Regelung?
Die Sachbearbeiterin in der Verwaltung fühlte sich überfragt.
Es müsste sicher einen Vermerk in der Patientenakte geben, damit man nicht schon verfallen ist, bevor alles geregelt ist. Oder etwas ähnliches wie einen Organspendeausweis (einen Körperspendeausweis).

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Re: Was mich tief berührt... 24 Mär 2011 18:05 #144169

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Hallo beri,

habe es vor einigen Jahren bei der Uni Rostock probiert, direkt angeschrieben bzw. telefoniert. Ich bekam umfassendes Infomaterial zugeschickt.
Was mich damals bewogen hat, die Sache sein zu lassen, war ein Überweisungsträger mit dem Hinweis 600 Euro SOFORT zu zahlen! Da fragte ich mich, warum es nicht möglich ist, dieses Geld nach dem Tod von den Erben einzuholen bzw. ist es schließlich möglich, testamentarisch festzulegen, dass diese Summe an das entsprechende Institut geht. Es ist Geld für die spätere Beisetzung, mit dem schon jetzt (Jahre vor dem Ableben!) gearbeitet wird. Ich fand das damals reichlich unverschämt.
Ich denke, heute wäre es mir egal. Es ist schließlich mein ganz persönlicher Wunsch so nach dem Tod behandelt zu werden. Ich werde mal einen Versuch bei der Uni Lübeck starten.

Lieben Gruß
Anja

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Re: Was mich tief berührt... 24 Mär 2011 18:35 #144170

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Hast Du eine Ahnung, wie es gehandhabt wird, wenn man es einfach nur beim Eintrag in der Patientenverfügung belässt?
Oder wenn man Sache erst festmacht, wenn es kurz davor ist (Tage oder Stunden). Ist es dann zu spät?
Ich will überhaupt keine Beisetzung zwei Jahre später. Mein Mann wird meinen Ehering und was Persönliches auf unserem alten Friedhof beisetzen, zeitpunktnah. Muss ja kein Grab sein (wegen den Genehmigungen). Einfach unter einem großen Baum.
Dafür wird es ja wohl keine Strafe geben, wenn man einen Ring und eine Kleinigkeit vergräbt?
Was will er denn nach zwei Jahren noch mit ein paar Zähnen und Knochen oder einer Büchse voll Asche? Ist ja blödsinnig.

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Re: Was mich tief berührt... 24 Mär 2011 21:58 #144171

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naja, Anja,

so richtig Platz hätte ich für so ein großes Teil nicht. Ich hatte ja gefragt ob ich nicht einen Kindersarg nehmen kann, weil ich doch bloß 1,50 kurz bin.
Aber das geht nicht, naja.
Ja, bissel makaber ist es und nicht jeder kann damit umgehen, ich schon.

Aber bis es soweit ist wird das Ding wohl Schimmel ansetzen, davon schreib ich gleich.

schöne Frühlingstage wünsch ich dir

Marion

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Re: Was mich tief berührt... 25 Mär 2011 19:12 #144181

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Nee, hab sonst von nichts eine Ahnung. Möchtest Du keine würdevolle Beisetzung, auch wenn es irgendwo ist? Möchtest Du vielleicht nur in einer Mülltonne landen? Bist Du Dir selbst so wenig wert? Und ist das (Be-)grüßen hier jetzt nicht mehr üblich?

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Re: Was mich tief berührt... 25 Mär 2011 20:14 #144182

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Guten Abend, Anja!
Ich fühle mich genug geehrt, wenn man meiner im nahen Zeitabstand zu meinem Tod gedenkt und ich einen schönen Platz kriege, für liebe Erinnerungen an mich als lebender Mensch.
Und nein, meine körperlichen Reste sind mir nichts wert, können im Restmüll entsorgt werden.
Falls mein Mann nach zwei bis drei Jahren ein neue Partnerin gefunden hat, fände ich den Gedanken sehr befremdlich, dass die vor Jahren verstorbene Ehefrau dann noch bestattet werden soll.
Einen schönen Abend wünscht freundlich beri

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Re: Was mich tief berührt... 26 Mär 2011 02:56 #144184

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Seit dem Tod meines Vaters ist nun abgemacht, dass wir anonym begraben werden wollen.

Wir waren/sind keine Friedhofsgänger und nen grünen Daumen kann man uns auch nicht nachsagen. Und wenn man den Verstorbenen eh nicht im Herzen trägt sind Grabarbeiten eh Heuchelei!

Ganz abgesehen davon, dass sich kaum jemand Gedanken darüber macht, was Friedhöfe heutzutage für Probleme machen, da ist ein Feld mit Aschenurnen ein aktiver Beitrag zum Umwltschutz!

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Hi :)