THEMA:

Hallo,
manchmal denke ich, ich wurde zu früh transplantiert. Meine Ärzte wollten mich schon zur Dialyse schicken, aber ich bekam dann einen Nieren von meinem Mann. Damals sagte man mir, je eher man anfängt desto besser geht es einem hinterher. Bzw. wenn der Körper schon auf Null ist dauert es länger sich zu erholen. Jetzt 3 Monate nach TX fühle ich mich nicht besser als vorher. Außerdem habe ich täglich depressive Phasen, Darmprobleme, ect., das war früher nicht so! Mit dem Spender kann ich darüber nicht sprechen, weil er ein großes Opfer für mich gebracht hat.
Wollte nur mal los werden was auf meinem Herzen liegt.

Oh, das ist schade und traurig.... Vielleicht gibt es in deiner Gegend eine Interessengemeinschaft Nieren-TX? Da könntest du dich doch mit Gleichgesinnten treffen und Erfahrungen tauschen.
Verstehe ich es richtig, dass sich deine Leistungsfähigkeit nach TX nicht verbessert hat? Wie äußern sich die Darmprobleme?
Ach mensch, das tut mir so leid....
Gibt es nichts, was dir Freude macht?

Ich wünsche mir für dich Glücksgefühle und Zuversicht!!!!
Alles Liebe von mogline/Barbara aus Berlin

Hallo drea,

ein zu früh gibt es glaub ich nicht. Du hast dir damit die Dialyse erspart. Trotzdem kann ich dich ein Stück weit verstehen. Ich bin jetzt seit 2 Jahren TX und es geht mir nur bedingt besser als zuvor. Ich muss nicht mehr 3 mal die Woche zur Dia und kann trinken wie ich will. Ansonsten habe ich mehr Baustellen als vorher und die Psyche spielt auch verrückt. Nun habe ich mich endlich durch gerungen in eine Psychosomatische Klinik zu gehen. Unser Familienleben leidet unter meinen Macken die ich an den Tag lege. Vielleicht ist es für dich auch eine Option, damit du mal mit einem Aussenstehenden über deine Sorgen und Ängste sprechen kannst, ohne das es gleich heißt Du musst doch dankbar über das Geschenk das dir gemacht wurde sein So einfach ist es halt nicht. Ich komm damit auch nicht wirklich klar und weiss nicht einmal warum.
WAs hast du für Probleme mit dem Darm? Durchfälle, Blähungen und Bauchweh? Ich reagiere nach Fleischgenuss (Schwein und Rind) so darauf. Seitdem esse ich nur noch Geflügel oder Lamm oder Kaninchen. Meistens esse ich aber Gemüse, Ei, Quark und Kartoffeln. Fleisch sehr selten. Seit dem habe ich nicht mehr solche massiven Probleme.

Ich wünsche dir gute Besserung und das du für dich einen Weg findest wieder glücklich und ganz gesund zu werden.

Liebe Grüße Cosima

Liebe Drea,

ich hab neulich bei der Kontrolle mit einer Frau geplaudert, die ist in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Die hat vor einem Jahr auch vor Dialysebeginn eine Niere von ihrem Mann bekommen. Und fühlt sich jetzt auch nicht besser als vorher; eher schlechter, weil sie dauernd Infekte hat.
Das wird dir jetzt nciht viel weiterhelfen, aber wenigstens siehst du, dass du nicht die einzige bist, die so empfindet. (ich hatte vor dem ganzen Theater auch immer die Sorge, mir würde es jetzt nur bedingt besser gehen; zum Glück empfand ich meine kurze Dialysezeit aber dermaßen besch*****, dass jetzt einfach alles besser ist!)

Hast du schon mal über Psychotherapie nachgedacht? So eine TX ist eine große Sache, da kann man ruhig fachlcihe Hilfe in Anspruch nehmen. Und du solltest trotzdem mit deinem Spender reden, wie du empfindest. Ich meine - das ist den Mann; der bekommt doch sowieso mit, dass/wenns dir schlecht geht. Aber dann weiß er wenigstens, warum. Probleme vor dem Partner verbergen funktioniert niemals gut.

lg, Anni

Hallo Drea...ich kann Dich sehr gut verstehen...ich bin seit 5 Jahren transplantiert und habe von Jahr zu Jahr immer mehr Darm-Magen-Probleme...meine Liste an Nahrungsmittel, die ich vertage, wird immer kleiner. Die depressiven Phasen werden auch immer häufiger, aber ich versuche es mit Yoga, Walken, Hobbys und andere Dinge, die meine Stimmung aufhellen, etwas zu mildern. Aber ich bin trotzdem froh eine Niere bekommen zu haben und genieße jeden Moment meiner Freiheit. Die negativen Nebenwirkungen habe ich gelernt anzunehmen und das Beste daraus zu machen.
Alles Gute für Dich!!!!
liebe Grüße Alex

DANKE für eure Anteilnahme, es hilft schon wenn jemand die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
Psychotherapie (wegen etwas anderem) habe ich schon mal gemacht hat nix gebracht. Vertrauen dazu ist weg.
Schönes Wochenende.
Drea

Hallo Drea, du schreibst, dass dein Spender - also in deinem Falle dein Mann - ein großes Opfer für dich gebracht habe. Ich möchte dir eine andere Sichtweise aufzeigen, vielleicht hilft sie Dir. Meine Frau hat nicht aus Mitleid oder aus Opferbereitschaft mir gespendet. Das hätte ich gar nicht annehmen wollen und können. Aber sie sagte mir, dass mindestens die Hälfte ihrer Motivation egoistischer Natur sei. Sie hoffe, dass durch die Spende sie mit mir noch einige aktive Jahre verbringen kann und dafür ist sie zu einem begrenzten Risiko bereit. Wenn andere menschen meine Frau bewundern, wie toll doch ihr Opfer sei, erklärt sie es jedem so. Natürlich spielen Mitgefühl und Liebe eine Rolle, was auch auf Gegenseitigkeit beruht, umso stärker der egoistische Wunsch, seine Liebe auch leben zu können. Ds zu klären und zu erfahren, hat es mir leicht gemacht, mit meiner Frau auch ber schlechte Werte zu sprechen . Dir alles Gute hemago

Danke für deine Worte.
Er hat es ja auch für unsere Familie getan (Tochter ist gerade 6) u n d
er empfindet es ja nicht als Opfer sondern ich.
Habe mir nämlich einiges über Spender im TV angesehen denen es nicht gut geht. (Was bei uns nicht zutrifft)
Es ist halt zur Zeit nur so, dass ich bei jedem kleinen Grund zu weinen anfange. Aber jetzt bin ich guter Ding, dass sich dies bald ändern wird, wenn die Medis weniger werden. Ende Nov. sind es 3 Monate.
Gruß
Drea

Liebe Drea,
es ist nun mal so, dass viele Medis nicht nur den Körper verändern, sondern auch die Psyche. Ich vermute mal, dass Du auch Cortison nehmen musst. Und das ist in höherer Dosierung nicht ohne.
Ich musste im Sommer wieder eine Cortison Therapie machen, in Kombi mit Myfenax, das hat mich unheimlich aggressiv gemacht, bei der der geringsten Kleinigkeit bin ich hochgegangen, mein armer Göttergatte musste viel erdulden. Ist sonst ganz und gar nicht meine Art. Cortison ausgeschlichen und ich war wieder die alte. Bei meiner ersten Cortison Therapie war es anders, da wurde ich auch depressiv und hab viel geheult. Mag sein, dass die unterschiedliche Wirkung auch von der inneren Einstellung abhängig ist. Beim ersten Mal hab ich mich noch sehr als Opfer gefühlt, das war kurz nachdem ich die Diagnose bekommen habe, hatte auch jede Menge Ängste und noch wenig Informationen, war auch nicht auf die Veränderungen vorbereitet. Dieses Mal wusste ich schon, was auf mich zukommt und dass ich da durch muss, hab den Kampf aufgenommen, vielleicht deshalb auch die Aggressivität.
Ich an Deiner Stelle würde auf jeden Fall mit meinem Mann darüber sprechen. Er muss es verstehen können, warum Du jetzt so bist. Versuch es als vorübergehende Phase anzusehen, da musst Du jetzt durch.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir
Sabine

Hallo drea,

und trotzdem würde ich Dir dringend raten psychologische Begleitung zu suchen. Dein TX Zentrum ist dafür der Ansprechpartner.

Was ist wenn sich Dein Hoffnung nicht erfüllt bei weniger Medis? Bist Du bereit Deine Familie aufs Spiel zu setzen?

Ich kann Dir nur dringend empfehlen Dir entsprechende fachliche Hilfe vom TX Zentrum einzufordern. Vielleicht ist auch eine Art Familientherapie gut in dem Fall.
Ich habe keine Ahnung von solchen Dingen und beschreibe nur mein Bauchgefühl.


Alles Gute

Limo

Hallo Drea,
ich denke auch, dass das vor allem die Medis sind. Natürlich wird es vielleicht nicht mehr komplett so, wie mit gesunden Nieren, aber ich denke nach einiger Zeit, wird sich deine Gemütslage einstellen. Das hoffe ich sehr für dich und glaube auch fest daran. Cortison bereitet nicht nur immer Nebenwirkungen bei hoher Dosierung, auch beim Ausschleichen kann es besch........sein.
Du kommst da durch. Alles Gute für dich!
Mina