Hallo Willi,
ich probiere mal ein paar Worte der Aufmunterung, obwohl es mir im Moment auch nicht so gut geht. Du hast schon Recht, die User von D-O sind einem irgendwie ans Herz gewachsen. Der Austausch hier tut einem gut, auch, wenn man einfach mal Dampf ablassen kann. Du weißt ja, ich mache das ganze schon ewig lange und frage mich auch oft, besonders in letzter Zeit, was das noch soll.
Ich habe hier einen guten Psychologen gefunden, mit dem ich reden kann, der mir zuhört und der viel Verständnis zeigt. Ziemlich am Anfang sagte er mal den Satz Die Menschen leiden oft mehr unter dem, was sie nicht tun, als unter dem, was sie tun. Damit meinte er, dass man die Dinge, die man gerne tun möchte auch machen soll. Irgendwann könnte es zu spät sein. Es gibt doch bestimmt noch Dinge, die Dich erfreuen können. Auch, wenn es Kleinigkeiten sind - mache es einfach.
Wir werden immer wieder in depressive Phasen rutschen, der eine mehr, der andere weniger. Eine chronische Krankheit bedeutet oft Kampf und erfordert Mut und Kraft. Und auch nach einer erfolgreichen TX wäre man nicht gesund, die Probleme sind nur andere.
Wie wäre es mal mit einem Tapetenwechsel? Du warst doch schon einmal in Bad Bentheim wegen Deiner Schuppenflechte. Vielleicht kann Dir Dein Hautarzt nochmal einen Aufenthalt verordnen. Das wäre zwar erneut ein Klinikaufenthalt, aber mit Kurcharakter, bei dem die Erholung bestimmt nicht zu kurz kommt.
Ich plane das Gleiche vielleicht noch in diesem Jahr. Zwei Wochen Hautklinik bezahlt dort ja die KK und eine weitere hänge ich auf eigene Kosten an. Die Pso bekommt man in so kurzer Zeit nicht glatt, wie Du weißt.
Lass den Kopf nicht hängen. Die Löcher mögen zwar häufiger kommen, aber solange man es schafft, immer noch rauszukrabbeln, ist nichts verloren. Versuche doch mal, Dir Dein Leben als ein Pferd vorzustellen: Wie Du es sattelst, aufsitzt und davonreitest, irgendwohin wo es schön ist.
Ich finde, das ist ein schönes Bild, hoch zu Ross selbst die Geschwindigkeit zu bestimmen, zu galoppieren oder im Schritt zu gehen, aber im Sattel zu bleiben und sich nicht abwerfen zu lassen.
Mein Lebensgaul mag zwar schon etwas lahm sein, aber er ist immer noch wild im Herzen.
Ich wünsche Dir Kraft!