THEMA:

Hallo zusammen.
Ich hätte da mal die folgende Frage: Meine Uni will ab dem Wintersemester Studiengebühren einführen, die ich dann ab dem nächsten Sommersemester auch bezahlen müsste. Kennt sich jemand aus, ob man mit einem Schwerbehindertenausweis (z.Zt. 60%) dem vorbeugen kann?

In den Richtlinien zu den Studiengebühren ist das ziemlich schwammig formuliert: die Studienzeit verlängernden Auswirkungen einer Behinderung oder einer schweren Erkrankung

Wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

LG, Data.

Ich studiere in Göttingen und habe 100% Behinderung. Die normalen Studiengebühren muss ich trotzdem bezahlen. Nur von den Langzeitstudiengebühren kann ich mich befreien lassen.

Das wäre auch schon was!!! Die bezahle ich nämlich inzwischen schon seit ein paar Semestern :-( Und normal werden die Gebühren nicht mehr sein... 500€ haben die sich ausgesucht... + meine Langzeit... das tut weh.

Hast du da zufälligerweise eine Quelle für mich, die ich im Sekretariat vorlegen könnte?

LG, Data.

Mir haben sie nen Merkblatt geschickt auf dem steht das man bei unbilliger Härte ( soll heißen Behinderung, schwere Krankheit etc. durch die das Studium länger dauert) von den Langzeitstudiengebühren befreit werden kann.
Also nen Härtefallantrag stellen. Ansonsten sich mal beraten lassen. z.B. beim Asta deiner Uni.

Hallo Data!

Ich zahle - ebenfalls in NRW - seit 4 Semestern Langzeitstudiengebühren (650 EUR zum normalen Studentenbeitrag von 235 EUR hinzu). Es war ähnlich (oder genauso?) formuliert: Krankheit/Behinderung per se zählt nicht, sondern durch ein selbst zu veranlassendes Gutachten (demgemäß dann wohl auch selber finanziert) muß sozusagen der zeitliche Umfang der Einschränkungen belegt werden.

Die Überlegung, mich darum zu bemühen, war damals übrigens meine erste Frage hier im Forum. Ich habe dann gekniffen, immerhin hätte ich nicht mit viel mehr als der Anämie argumentieren können. Aber wieso hast Du damals verzichtet, Du hättest doch bestimmt Schonfrist bekommen?

Zweite Frage: Werden Langzeitstudierende etwa von den demnächst angesetzten Studiengebühren noch mal (also zusätzlich) betroffen? *schlotter*

Freundliche Grüße,
fabienne

Sicher wurde bei dir der Härtefallantrag nicht bewilligt weil du noch prädia bist. Ich bin an der Dia und war in den letzten drei semestern alles in allem drei monate im KH ( nie in den Semesterferien). Ich denke da ist die Begründung leichter.
Auch Data dürfte es bei ihrer Geschichte leichter haben nen Härtefallantrag durchzubekommen.
Du hast ja noch keine Einschränkungen (ist nur ne vermutung nicht beleidigt sein) durch ständige diabesuche oder Krankenhausaufenthalte. deswegen ist ja dein Studienverlauf wohl auch noch nicht durch die Krankheit behindert worden!

Hallo klausi!

Sicher wurde bei dir der Härtefallantrag nicht bewilligt weil du noch prädia bist.

Ich schrieb ja, daß ich letztlich gar nicht versucht habe, für die Ausnahmeregelungen anerkannt zu werden.


Auch Data dürfte es bei ihrer Geschichte leichter haben nen Härtefallantrag durchzubekommen.

Das denke ich auch.


Du hast ja noch keine Einschränkungen [...] deswegen ist ja dein Studienverlauf
wohl auch noch nicht durch die Krankheit behindert worden!

Aus der Sicht von Schwerbehinderung und Dia aus betrachtet ist das sicher anzunehmen. Im direkten Vergleich mit gesunden KommilitonInnen habe ich da einige Zweifel (-;

Freundliche Grüße,
fabienne

Deswegen habe ich ja auch geschrieben das dies nur ne vermutung von mir ist. sicher bist du gegenüber einem gesunden beeinträchtigt sonst hättest du ja keinen behindertenausweis

sonst hättest du ja keinen behindertenausweis

(-; Den hab ich ja auch gar nicht (beantragt)



PS: Ein(e) Mitstudent(in) ist auf dem Weg zur Gechlechtsumwandlung und hat aufgrunddessen mehrfach Bafög-Verlängerungen durchbekommen. Ärztlich aufwendiger als Prädia ist das nach den Erzählungen auch nicht und existentiell seelisch Achterbahn fahren auch chronisch Nierenkranke (immer mal wieder). Deshalb würde ich Dir nicht pauschal zustimmen, daß ein Antrag auf jeden Fall ins Leere gelaufen wäre. Für mich war damals in hohem Maße mit ausschlaggebend, daß ich solche nervenraubenden und kräftezehrenden behördlichen Verhandlungen wegen der Erkrankung später noch unendlich oft und dann unausweichlich werde führen müssen (Krankenkasse, Arebeitsgericht (?), Rente etc.). Darum formulierte ich es oben als gekniffen.


Freundliche Grüße,
fabienne

dann mach das mal
du solltest alle deine möglichkeiten ausschöpfen

dann mach das mal du solltest alle deine möglichkeiten ausschöpfen

Das wurde hier schon oft diskutiert: Die Möglichkeit kann ebensogut auch ein Hindernis sein. Und wenn ich den Ausweis erst besitze, könnte ich gezwungen sein, darüber auch zu informieren.

Ich weiß ja noch gar nicht, wie es nächstes Jahr weitergeht (Studienende). Viel vordringlicher als ein Behindertenausweis beschäftigt mich die Frage, ob ich (wie ich es am liebsten möchte) weiterlerne in Richtung Doktortitel und mich somit noch auf unbestimmte Zeit von Semester zu Semester mit in jedem Fall eher geringen Finanzmitteln weiterhangele. Oder ob ich tunlichst schnellstmöglich eine - soweit es so etwas heute gibt - sichere Stelle anstrebe (wird schwierig genug), um kräftig in Rente usw. einzuzahlen und Rücklagen anzusparen (wie es wohl die Vernunft oder jedwede Realitätsbezogenheit gebieten?), damit durch eine in unbestimmter Zukunft eingeschränkte oder gar frühzeitig endende Arbeitsfähigkeit nicht das finanzielle Totaldesaster ausbricht - von weiteren unguten Änderungen im Gesundheitssystem mal ganz zu schweigen.


PS: Ein(e) Mitstudent(in) ist auf dem Weg zur Gechlechtsumwandlung und hat aufgrunddessen mehrfach Bafög-Verlängerungen durchbekommen. Ärztlich aufwendiger als Prädia ist das nach den Erzählungen auch nicht und existentiell seelisch Achterbahn fahren auch chronisch Nierenkranke (immer mal wieder). Deshalb würde ich Dir nicht pauschal zustimmen, daß ein Antrag auf Zuerkennung weiterer Semester im Prädiastadium auf jeden Fall ins Leere gelaufen wäre. Für mich war damals in hohem Maße mit ausschlaggebend, daß ich solche nervenraubenden und kräftezehrenden behördlichen Verhandlungen wegen der Erkrankung später noch unendlich oft und dann unausweichlich werde führen müssen (Krankenkasse, Arbeitsgericht (?), Rentenversicherer etc.). Darum formulierte ich es oben als gekniffen.


Freundliche Grüße,
fabienne,
die sich bei Data für das Entern ihres Threads aufrichtig entschuldigt (-;

Wobei ein Behindertenausweis auch hilfreich sein könnte wenn man einen job sucht da man dann ja über die quotenregelung bei vatter staat oder großen firmen leichter unterkommt.

Zu deiner zweiten Frage: soweit ich das bis jetzt verstanden habe: JA!!! Heißt also ca. 1200€ im Semester.

Zu der ersten Frage: ich hatte keine Schonfrist bekommen... ich werde aber zusehen, dass ich mich demnächst an die Behindertenvertretung an der Uni wende. Ich bin zwar zur Zeit transplantiert, aber wie ich in der letzten Woche ja mitbekommen habe, kann es sehr schnell gehen... Muss mich mal nach der anstehenden Prüfung da drum kümmern. Hatte vorher mal im Studentensekretariat gefragt gehabt und die meinten, Schwerbehindertenausweis reicht nicht.
Aber bei solchen Gebühren (s.o.) habe ich auch viel mehr Antrieb die Sache anzugehen.

Ich werde dann auf jeden Fall berichten, was dabei rauskommt.

LG, Data.

Hallo Data!

soweit ich das bis jetzt verstanden habe: JA!!! Heißt also ca. 1200€ im Semester.
Da mein Studiengang im ganzen der Hochschulfusion geopfert worden ist, würde ich eh nach dem WS 2006/2007 zwangsexmatrikuliert. Insofern kann ich aufhören zu schlottern. Aber solche Dimensionen sind ja dann langsam aber sicher endgültig unpackbar )-: Die Unwägbarkeiten mit dem aktuellen Gewusel um das Transplantat mal außen vor lassend: Wie lang bräuchtest Du denn ansonsten ungefähr noch?

Zu der ersten Frage: ich hatte keine Schonfrist bekommen...
Ich habe noch mal rausgesucht, wie es damals formuliert war:

Unter bestimmten Umständen kann die Hochschule auf Antrag sogenannte Bonusguthaben
gewähren: [...]
4. studienzeitverlängernde Auswirkungen einer Behinderung oder schweren Erkrankung
Als Nachweis ist ein fachärztliches Attest vorzulegen. Der Nachweis soll Aussagen zu Schwere und Zeitraum der Behinderung bzw. Erkrankung enthalten und soll auch Angaben dazu enthalten, in welchem Umfang und Zeitraum die Studierfähigkeit eingeschränkt ist. Die Kosten für die Erstellung des fachärztlichen Attestes werden durch die Hochschule nicht erstattet.

Wenn nicht einmal Du etwas anerkannt bekommen hast, dann müssen die Entscheidungen des Bafög-Amtes wohl ganz wesentlich nachsichtiger sein...

nach der anstehenden Prüfung
Alles Gute dafür und für alles übrige ohnehin!

Ich werde dann auf jeden Fall berichten, was dabei rauskommt.
Ja bitte.

Freundliche Grüße,
fabienne

Nur ein Schwerbehindertenausweis reicht sicher nicht aus da man so einen ja z.b. bekommt wenn man ne neue hüfte hat und sowas schränkt einen ja (wenn alles glatt gegangen war) im Alltag nicht ein!

Wieso zwangsexmatrikulation??? Bei uns werden die Diplom-Studiengänge auch durch Master ersetzt, aber deswegen können die Diplom-Leute trotzdem zu ende studieren... sowas dürfte es eigentlich nicht geben, dass man dann aufhören muss!

Bei solch einer Formulierung frag ich mich immer, wie mein Arzt das den bitte feststellen soll, wie sehr mich die Krankheit den nun einschränkt? Anämie, ja... also oft müde, Konzentrationsschwierigkeiten usw... Probleme mit dem Transplantat... Gedanken eher daran als an den Stoff... Gelenkschmerzen und anderes durch Medikamente... Alles da, aber trotzdem, wie soll ein Arzt dann sagen, zu so und so viel Prozent ist man im Studium durch die Krankheit eingeschränkt.

Nun ja, mal sehen, was ich da noch rausfinden kann.

LG, Data.

P.S.: ich hoffe, dass ich in 3-4 Semestern inklusive Praxissemester fertig bin.

Hallo Data!

Wieso zwangsexmatrikulation??? Bei uns werden die Diplom-Studiengänge auch durch Master ersetzt, aber deswegen können die Diplom-Leute trotzdem zu ende studieren... sowas dürfte es eigentlich nicht geben, dass man dann aufhören muss!

Mein Studiengang wird nicht umgewandelt, sondern eliminiert. Das wurde 2002 beschlossen und zwar zeitlich so geregelt, daß der letzte Jahrgang genau 14 Fachsemester (Regelstudienzeit 9 Semester) Zeit hat. Ich bin im vorletzten Jahrgang. Zum WS 2006/2007 dürfen wir letztmalig Diplomarbeiten anmelden. Zum Glück bin ich seit kurzem an der Diplomarbeit dran (wenn auch noch nicht angemeldet *g*). Aber wenn noch irgendwas dazwischenhaut...


Bei solch einer Formulierung frag ich mich immer, wie mein Arzt das den bitte feststellen soll, wie sehr mich die Krankheit den nun einschränkt? Anämie, ja... also oft müde, Konzentrationsschwierigkeiten usw... Probleme mit dem Transplantat... Gedanken eher daran als an den Stoff... Gelenkschmerzen und anderes durch Medikamente... Alles da, aber trotzdem, wie soll ein Arzt dann sagen, zu so und so viel Prozent ist man im Studium durch die Krankheit eingeschränkt.

Ja logisch, das ist ja der Sinn einer solchen Wortwahl, unterstelle ich )-:


ich hoffe, dass ich in 3-4 Semestern inklusive Praxissemester fertig bin.

Uups, das kommt teuer. Der Mathematik steht übrigens Mitschuld an meiner Langzeit zu! (-;

Freundliche Grüße,
fabienne