THEMA:

Ab nächste Woche gehe ich wieder voll arbeiten. War bisher in der Wiedereingliederung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt schaffe. An der Dialyse bin ich Mo,Mi und Fr von 17:30 bis 22:00 Uhr. Ich muß noch dazu sagen, dass meine Partnerin Krebs hat (wird nur noch palliativ betreut) :-(:-( Und ich kümmere mich um sie und ihren Sohn (8 Jahre).
Was kann ich tun, wenn ich die Belastung nicht schaffe? Ich kann doch nicht ewig Krankengeld beziehen. Und verkürzt arbeiten ist ein massiver finanzieller Einschnitt. :-(

Hi,
Du kannst natürlich verkürzt arbeiten, dafür gibt es das Teilkrankengeld. Erkundige Dich bei deinem Berater der Krankenkasse. Dein Arbeitgeber bekommt laienhaft formuliert Deinen Ausfall von der Krankenkasse bezahlt. Er muß den Ausgleich selbst beantragen. Näheres kann dir aber die Krankenkasse sagen.
Ich selbst bin seit 12/01 an der Dialyse und arbeite seit 06/02 Vollzeit. gerade am Anfang war es sehr anstrengend und auch heute kommt es noch vor, dass ich abends noch etwas esse und dann ins Bett falle. Aber man gewöhnt sich an alles. Ich mache übrigens von 16-22 Uhr Dialyse, das macht es leichter. 4,5 Stunden sind schon arg wenig, wenn man Vollzeit arbeiten geht (jedenfalls für mich)

Ich wünsche Dir/Euch auf jedenfall Alles Gute, Ihr schafft das schon.

Gruß Marc

Hallo Silke,

ich habe gerade kräftig geschluckt, als ich Deine Nachricht gelesen habe. Unter Seelenspiegel hätte ich keine Antwort gewusst, obwohl ich in solchen Momenten und bei solchen Nachrichten immer staune und bewundere, was Menschen überhaupt leisten können. Nur an den Nutzen, dass zu schreiben und kund zu tun , wie sehr ich an Dich denke, glaube ich nicht.

Unter Sozialrecht antworte ich Dir: Es fehlen entscheidende Informationen.

Wie hoch ist Dein EU-Rentenanspruch? Wie lange läuft Dein Krankengeld schon? Wie gut verträgst Du die HD? Was arbeitest Du? Hattest Du schon eine medizinische Reha? Hast Du schon über eine berufliche Reha nachgedacht? Handelt es sich um eine eingetragene Lebenspartnerschaft? Hast Du Sorgerecht oder Unterhaltspflichten für das Kind? (....to be continued....)

Was ich mit den vielen Fragen sagen will: Ich glaube, dass Deine Situation von einem Menschen alleine nur schwer oder gar nicht zu bewältigen ist. Aber wenn Du es versuchen willst, brauchst Du Zeit und Unterstützung. Und die wirst Du hier im Forum überwiegend im Form von seelischem Beistand bekommen. Wenn der Dir gut tut, gut. Wenn der Dir (wie mir) nicht weiter hilft, dann solltest Du Dich an jemanden wenden, der Dir konkrete (sozialrechtliche) Tips geben kann. Denn wenn Du merkst, dass Du es nicht schaffst, brauchst Du eine finanzielle Absicherung bis Dein Leben stabil ist oder die Situation sich geklärt hat.

Das sind meine Gedanken bei Deiner Nachricht. Sie werden heute Abend noch länger bei Dir sein. Wenn Du Deine Situation näher schildern magst, kann ich vielleicht den ein oder anderen konkreten Hinweis geben.

Nachdenklich

joe

Vielleicht kannst Du über die Krankenkasse Deiner Partnerin Pflegegeld beantragen oder eine Haushaltshilfe, hat Deine Partnerin schon eine Pflegestufe?,
dann schnell beantragen.
Sag wie jung seid ihr, auch wenn der Sohn erst 8 Jahre ist, wer hat denn noch das Sorgerecht außer Deiner Partnerin?
Liebe Grüsse Elvira.

Danke für die Info´s. Wegen Teilkrankengeld werde ich mich mal erkundigen, auch wegen Pflegegeld und Haushaltshilfe. EM-Rente möchte ich noch nicht beantragen, da ich ja noch arbeiten kann. Bin Angestellte im öffentlichen Dienst. Habe allerdings viel Kundenkontakt. Für den Junior haben seine Mama und sein Papa das Sorgerecht. Ich werde also zwei Menschen verlieren. :-(

Hallo.

und Hut ab, dass Du für alles (für Dich, den Partner etc.) die Kraft aufbringst bzw. bringen möchtest.

Das mit dem Teilkrankengeld ist natürlich eine gute Idee. Hat bei mir aber leider nicht so gut hingehauen, da ich angeblich die erste Patientin meiner BKK bin, die sowas beantragt hat. Nach vielen hin und her mit der BKK wollten die mich in die Nachtdialyse zwingen, was ich aus familiären Gründen nicht wollte.

Ich habe auch erst kürzlich meine Wiedereingliederung beendet und mache jetzt Teilzeitarbeit. Gehe nur noch 4 Tage hin á 4 1/2 stunden (18 Std. die Woche). Möchte aber gerne 3 Tage á 6 Stunden hingehen. Hab da aber noch was mit der Chefin zu klären.

Zusammen mit der teilweisen Erwerbsminderungsrente (ähnlich der damalige BU-Rente) und der Rente von der VBL habe ich fast haargenau mein altes Gehalt.) Vielleicht auch eine Alternative?

Weiterhin viel Kraft.

Liebe GRüße
ladymaya

Hallo Silke und Konny

Ich bin seit 27 Monaten(07/06) an der Hämodialyse.
Seitdem gehe ich auch Vollzeit arbeiten 5:45-14:00 5 mal die Woche 8 Stunden. An Dialysetagen gehe ich 1 Stunde früher von Arbeit los. Meine Dialyse beginnt 14:45 und endet gegen 20 Uhr.
Seit mein Hämoglobin auf 13g/dl ist bin ich auch wesentlich leistungsfähiger unter 12 bin ich Abends fertig.

Um nicht zu viele Minusstunden zu sammeln habe ich für meinen Arbeitgeber einen Antrag auf Zuschuss wegen Minderleistung gestellt.

Damit werden meine 13 Minusstunden/Monat abgegolten und mein Stundenkonto wird nicht belastet. Gestellt wird der Antrag beim Versorgungsamt/Integrationsamt . Am 1.10.08 wurde mein Antrag rückwirkend zum Antragstellungstermin bewilligt. Mein Arbeitgeber erhält erstmal 1 Jahr 180 Euro Zuschuss das er mich weiterbeschäftigt. Bezahlt wird damit der anteilige Bruttolohn und die Arbeitgeber-Sozialabgaben.


meickel61

Hallo, ewig wirst Du kein Krankengeld beziehen können, die KK wird dich nach einer gewissen Zeit auffordern einen Reha Antrag zu stellen und der kann in einen Rentenantrag umgewandelt werden.
Ich gehe halbtags arbeiten und werde demnächst vermutlich eine Teilrente beziehen.
Solange es noch geht, kann man vermutlich auch Vollzeit arbeiten gehen (Nachtdialyse), aber man sollte seine eigenen Grenzen im Bezug auf seine Leistungsfähigkeit nicht zu hoch einschätzen.
Arbeiten ist sicherlich eine gute Möglichkeit Soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und auch den Kopf mal wo anders zu haben, aber um so mehr mann sich in ein Korsett aus Arbeit und Dialyse zwängt umso belastender ist es.
Man hat nämlich nicht die Möglichkeit sich eine Woche frei zu nehmen und gar nichts zu machen.