THEMA:

Hallo zusammen,

mein Papa hat eine Niereninsuffizienz, ist aber noch nicht an der Dialyse. Bisher wurde er immer im Dialysezentrum eines Krankenhauses in unserer Nähe behandelt und betreut, schon seit Jahren (Überwachung des Crea-Werts und allen möglichen Blutwerten etc.). Dort hat man ihm aber heute mitgeteilt, dass die Krankenkasse (im Zusammenhang mit dem neuen Gesundheitsfonds) diese Behandlung nicht mehr bezahlen würde.
Die Krankenkasse würde lt. KH erst wieder zahlen, wenn seine Nierenleistung unter 20 % gesunken ist (momentane Leistung ca. 23 %).
Was machen wir denn jetzt? Ist das nicht grob fahrlässig, jemanden der so schwer und chronisch krank ist mit so einer Krankheit zum Hausarzt zu schicken? Nichts gegen unseren Hausarzt, aber wofür gibt es denn Fachärzte und Spezialisten, wenn man nicht mehr hingehen kann?

Hat hier wer ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß, ob man was dagegen unternehmen kann und wenn ja, was?!

Vielen Dank für eure Hilfe!

LG Nima

Ich glaub nicht dass das etas mit dem Gesundheitsfond zu tuin hat. Würde mich aber interessieren wenn es so wär. Kann Dein Papa nicht zum Allgemeinarzt gehen und sich überweisen lassen?:-)

Die Behandlung besteht ja scheinbar erst einmal nur darin, die Blutwerte zu kontrollieren und wahrscheinlich den Blutdruck/die Ausscheidung medikamentös einzustellen, oder ? Ich denke es geht darum, dass er zu einem niedergelassenen Nephrologen wechseln muss, weil die Erkrankung noch keine Behandlung in einer Krankenhausdialyse rechtfertigt. Der Hausarzt wird ihn sicherlich in eine nephrologische Praxis überweisen müssen.

Hallo Nima,

gibt es bei Euch keinen niedergelassenen Nephrologen in der Nähe? Ich war ganz früher (vor 10 Jahren) auch immer 1 x im Quartal im KH zur Sprechstunde in der Inneren Ambulanz, da wurde nicht mal Blut abgenommen sondern nur die Blutwerte des Hausarztes angeschaut (mehr durften die mit meinem Schein nicht). Seit mein Nephrologe in eine Praxis gewechselt ist (und ich mit) war es gar kein Problem mehr, mit der normalen Überweisung des Hausarztes (ich hatte damals sogar noch eine bessere Nierenleistung als Dein Vater).

LG
Sabine

Das ist nicht neu, das war bei mir genauso.
Ich hatte nur das Glück, daß der Nephrologe aus dem Krankenhaus auch Dienst in dem Kuratorium hier vor Ort macht, so konnte er mich trotz höherer Nierenleistung weiterbehandeln.
lg Bina

Hallo Nima,

ich kann mich erinnern, dass ich nach meiner OP (2003) noch eine ganze Weile im Krankenhaus Dialysiert wurde obwohl ich längst aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Irgendwann kam von einem Doc der Hinweis dass es nicht mehr lange mit der Krankenhausdialyse gehe, weil es der Krankenkasse zu teuer würde und ich deshalb in eine Dialysestation wechseln müsse.
Also scheint das Finanzproblem in Krankenhüsern tatsächlich nicht wirklich neu zu sei.

Viel Glück

Limo

Danke für eure zahlreichen Antworten!
Ich habe nun schon etwas mehr in Erfahrung bringen können. Anscheinend ist es so, dass es im Umfeld dieser Nephrologischen Abteilung des KH von weniger als 30 km keine zweite geben darf, die dieselben Patienten behandelt. Dieses KH, in dem wir bisher waren, arbeitet mit einem KH etwa 20 km weiter zusammen, das die Patienten mit Nierenfunktion über 20 % behandeln darf. Folgerung: Mein Papa muss jetzt immer einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Was mich dabei wundert: in den beiden Krankenhäusern behandeln die gleichen Ärzte, die wechseln sich da wöchentlich oder so ab. Warum können wir dann nicht gleich wieder in das fahren, in dem wir bisher schon waren? Ich blick da nicht mehr durch