THEMA:

Hallo zusammen,

gibt es Beamte hier, die berufstätig und dialysepflichtig sind?
Mich interessiert, wie ihr arbeitet und wie das mit eurem Gehalt geregelt ist. Krankengeld gibt es bei uns ja nicht.

Ich bin nach einem schweren Unfall, der dann auch zu meiner Niereninsuffizienz führte, momentan nur zu 50% dienstfähig eingestuft (befristet zunächst auf zwei Jahre). Ich bekomme daher 50% des normalen Gehalts plus einen kleinen Zuschlag für die Teil-Dienstunfähigkeit. Insgesamt ist das natürlich deutlich weniger als 100% Gehalt.
Ich denke, dass die Einstufung auf nur noch 50% dienstfähig nicht (nur) wegen der Dialyse erfolgte, sondern hauptsächlich aufgrund der anderen Unfallfolgen und meines sehr schwachen Allgemeinzustandes. Jetzt geht es mir aber Stück für Stück immer besser und ich denke, dass ich nach Ablauf der Zwei-Jahres-Frist mehr als 50% arbeiten kann. 100% gehen jedoch aufgrund der Dialysezeiten und auch kräftemäßig nicht.
Wie ist das bei euch? Seid ihr auch nur noch begrenzt dienstfähig? Oder seid ihr zu 100% dienstfähig bei vollem Gehalt und seid für die Dialysezeiten krank geschrieben? Ich habe einen Bettnachbarn (allerdings Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft), der 100% Gehalt bekommt und der die Dialyse über Krankschreibung regelt.

Welche Möglichkeiten gibt es für Beamte?

Danke schon mal im Voraus für eure Hilfe!

Moin, ich bin ein dialysepflichtiger Beamter. Zu deiner Frage kann ich dir aber leider nicht sehr viel sagen, da ich trotz der Dialyse voll dienstfähig bin und auch in Vollzeit arbeite. Ich habe mich sehr früh für die Heimhämodialyse entschieden. Das ermöglicht mir, mich einfach nach der Arbeit an das Gerät zu hängen. Wenn andere Leute am Abend auf dem Sofa liegen und fernsehen, dialysiere ich eben. Natürlich ist das keine Lösung, die zu jedem passt. Für mich ist das aber aktuell der mit Abstand beste Weg.
Hast du einen Schwerbehindertenausweis? Die Schwerbehindertenvertretung ist in solchen Fällen sicher hilfreich.

Vielen Dank für deine Antwort!

Wow, das finde ich beeindruckend, wie du eine Vollzeit-Stelle und Dialyse managest!

Leider kommt die Heimhämodialyse eher nicht in Frage für mich. Ich glaube nicht, dass ich mich selbst punktieren könnte (trau mich nicht) und mein Shunt liegt in der Oberarm-Innenseite und direkt neben der Arterie, die Dialyseschwestern meinten, dass da eine Selbstpunktion nicht möglich ist. Das ist selbst für die Schwestern immer knifflig...

Wie oft pro Woche dialysierst du dann? Nur dreimal oder täglich und wie lange?

Einen Schwerbehindertenausweis werde ich demnächst beantragen... Ich arbeite selbst im Versorgungsamt, sitze also an der Informationsquelle ;-)

Liebe Grüße und schöne Weihnachtsfeiertage!