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Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 16 Jun 2013 23:51 #493138

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Hallo,
in Spanien gibt es ja z.B. die Widerspruchsregelung, d.h. in Spanien bekommen Dialysepatienten viel schneller eine Niere als in Deutschland, stimmt`s. Nach welchen Kriterien verteilt Eurotransplant die Organe, ist das Europaweit? Wie funktioniert das ganze Verteilsystem.
LG., Chris

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 00:35 #493139

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Das steht auf der Seite von Eurotransplant:

Sobald ein Spender gemeldet wird, bestimmt Eurotransplant mit Hilfe eines komplexen Computerverfahrens für jedes verfügbare Organ eine Matchliste.

Vier allgemeine Prinzipien sind für die Zuteilung von Bedeutung: der erwartete Erfolg nach der Transplantation, die durch Experten festgelegte Dringlichkeit, die Wartezeit und die nationale Organaustauschbilanz. Das zu erwartende Ergebnis nach der Transplantation wird unter anderem anhand der individuellen Merkmale von Spender und Empfänger vorhergesagt.


Ich gehe nicht davon aus, dass das komplexe Computervefahren jedem komplett erklärt wird. Wie man aus dem zweiten Absatz entnehmen kann, geht auch die nationale Organaustauschbilanz mit ein, ich verstehe das so, dass auch berücksichtigt wird, wie viele Organe im jeweiligen Land gespendet werden.

Die Seite von Eurotransplant auf Deutsch

Grüße, Elena.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 07:52 #493142

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Das wurde mal im TV erklärt. Soweit ich mich erinnere, ist das ein Punktesystem. Ausgesondert werden zuerst natürlich die, wo die Blutgruppe und Übereinstimmung nicht passen. Unter den Passenden gibts dann Punkte u. a. für
- Alter des Patienten
- regionale Nähe zum Spender
- Übereinstimmungsmerkmale
- Dialysedauer
- und sicher noch etliches mehr

Tja, und wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Außerdem gibts noch gewisse Länderkontingente. dh. das Länder, die mehr Organe zur Verfügung stellen, auch dementsprechend zurückbekommen.

Welche Länder in Eurotransplant sind, verrät dir ganz einfach die Suchmaschine mit den 2 o. Sind aber gar nicht so viele. Ich glaub, Spanien ist da gar nicht dabei.

lg, A.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 08:21 #493143

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Hallo Chris,

Spanien ist nicht im Eurotransplant und außerdem gibt es dort auch die Non-Heartbeating-Donation. Also Spende bei Herztod.

LG
Sabine

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 09:20 #493144

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in Spanien gibt es ja z.B. die Widerspruchsregelung, d.h. in Spanien bekommen Dialysepatienten viel schneller eine Niere als in Deutschland, stimmt`s.


Nein, das stimmt nicht. Auch wenn es von den TX-Medizinern immer wieder behauptet wird und Patienten das gern glauben (dann kann man nämlich alles so schön auf die Politik schieben):
Die Widerspruchslösung führt nicht auomatisch zu mehr Organspendern!

VG MaRIO

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 11:53 #493145

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RIO schrieb:

> Die Widerspruchslösung führt nicht automatisch zu
> mehr Organspendern!

Und woraus schließt du das? Ich war jetzt zu faul, konkret für Spanien zu suchen (außerdem ist mein Spanisch zu schlecht dafür...), aber für Österreich (= ebenfalls Widerspruchsregel, allerdings nach Hirntod) hab ich geguckt.

Im Jahr 2011 hatte
Deutschland 14,7 Organspenden auf 1 Mio Einwohner
Österreich 23,2 auf 1 Mio EW

lg, a.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 12:13 #493146

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nur kurz ein Argument:
In Deutschland haperts schon an der Erkennung potentieller Spender in den Krankenhäusern weil sich etwa die Hälfte garnicht beteiligt. Das hat nichts mit der Widerspruchsregelung zu tun.

Aber das Thema hab ich schon mehrals ausführlich abgehandelt. Da hilft die Suchfunktion on DO.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 16:19 #493149

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Genau !
Es ist natürlich einfacher zu behaupten, es gäbe zu wenig potentielle Organspender in D.
Ich kann Dir keine Zahlen nennen, aber ich weiß, dass ein grosser Teil der Spender nicht erkannt wird oder die Organe nicht entnommen werden, weil ... der Gründe (Ausreden) gibt es viele. Das ist in Spanien oder Österreich eben besser organisiert. Da machen alle mit.
Mal ganz laienhaft ausgedrückt ...
Und wir hängen uns hier wie die Schafe an der Wartezeit auf, die noch nicht mal 50% bei den Vergabekriterien ausmacht. Da sind andere Faktoren wichtiger.

LG, Luisa

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 16:49 #493150

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Hallo Anni,

so widersprüchlich sich das anhört, es ist „was dran“ an de These, dass eine Widerspruchslösung auch nicht mehr (oder nur unwesentlich mehr) Organspender hervorbringt.

In Spanien ist nicht die Widerspruchslösung der Hauptgrund für die Spitzenstellung im europäischen Vergleich, sondern die vorbildlichen Strukturen in den dortigen Krankenhäusern mit ihren Tx-Beauftragten. Es kommt in Spanien viel seltener vor, dass Organe nur deshalb verlorengehen, weil sich niemand angesprochen fühlt oder die finanzielle Vergütung für Explantation usw. infrage gestellt wird.

Im Übrigen werden auch in Spanien vor der Organ-Explantation die Angehörigen gefragt; Widerspruchslösung hin oder her.

Allerdings denke ich auch, dass der überwiegende Anteil der Angehörigen einer Explantation schon deshalb zustimmt, weil sie ja wissen, dass der Verstorbene diese Regelung ebenfalls kannte – und das Fehlen eines (aktiven) Widerspruchs wird dann als Zustimmung (vermutlicher Wille des Angehörigen) gedeutet – soweit meine ganz persönliche Überlegung…

Dass hier in Deutschland die Spendebereitschaft so gering ist, hat – auch hier meine Vermutung – natürlich – zumindest vordergründig - mit den aktuellen Organspende-Skandalen zu tun. Darüber hinaus ist aber gerade hier der Argwohn gegenüber allem möglichen besonders ausgeprägt. Es gibt viele Stimmen, die behaupten, dass der Tote gar nicht tot ist. Der Hirntod wird von den Gegnern der Organspende prinzipiell angezweifelt – und sie finden viele Anhänger in dieser Überzeugung. Da kommt der „Organspendeskandal“ gerade recht; dahinter lässt es sich gut verstecken.

Komisch finde ich hierbei nur, dass nach einem Lebensmittelskandal (Stichwort: Gammelfleisch) der Fleischkonsum insgesamt nicht abnimmt. Beim Organspendeskandal sind die Reaktionen allerdings schon zu spüren….

Gruß, Gerd
________________

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 22:02 #493158

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Hallo,
ich merke immer wieder, dass sich viele Menschen (Nachbarn, Bekannte), wenn sie auf einen Organspendeausweis angesprochen werden, hinter Gründen verstecken, so z. B. „ich bin zu alt (70 Jahre), oder ich habe vor einiger Zeit einmal Cortison bekommen, etc.” Ich könnte besser damit umgehen, wenn jemand sagt, dass er nicht Spenden möchte, nur sich hinter scheinbaren Gründen zu verstecken, könnte mich auf die Palme bringen.
L.G. Chris

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 17 Jun 2013 22:25 #493159

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Hallo kalledat,

es herrscht aucht die Meinung man wird ausgeschlachtet wenn man so ein Ausweis hat.
Ja dann muss ich ins Krankenhaus und die brauchen gerade ein Organ dann helfen die mir ja nicht....

@Gerd
Das liegt daran das keiner Betroffen ist b.z.w kein Einschränkungen hinnehmen muss.
Auf das geliegte Fleisch verzichten bisst du verrückt?
Beim Gemüse wurde wegen EHEC Tonnen vernichtet aber glaub nicht das das beim Fleisch, Zigaretten oder Bier passieren würd.
Bei der Organspende kann man dagegen sein ohne irgendwelche Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Das ist unser Moderner Protest. Bloß dafür nix tun/auf etwas verzichten.

Der Mensch ist nunmal seltsam.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 18 Jun 2013 02:23 #493160

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dazu kommt noch, wenn ich nicht irre, dass die Organspendezahlen seit es sowas gibt von Anfang an wesentlich höhher war als in Deutschland.
In Spanien scheint es ist diese Richtung trditionell überwiegend eine andere Einstellung bei vielen Menschen zu geben.

Limo

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 18 Jun 2013 02:32 #493161

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der Fachbegriff für Deine Suche im www lautet Allokation. Da findest Du von den verschiedensten deutschen TX Zentren mehr oder weniger gut gemachte Informationen. Vielleicht ja auch von Deinem nächst gelegenen.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 18 Jun 2013 04:02 #493162

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Auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit dem Thema zu tun zu haben scheint. Aber ......

Die Deutschen haben auf eine gewisse Art ein gespaltenes Verhältnis zum eigenen Staat.

Auf der einen Seite wird von vielen quasi bei jedem Kleinscheiss nach dem Staat gerufen, so in etwa nach dem Motto wo denn der Staat nur wieder bliebe, alles muss man selber machen und um alles muss man sich selber kümmern. Und dann will der Staat auch noch immer mehr von uns ach so armen und braven Bürgern; nicht nur alle möglichen Daten will der Staat (was die meisten im Alltag gar nicht stört weil sie es vllt. nicht mal merken, aber wehe sie wollen meckern, aber dann....), sondern ja auch noch immer mehr Steuern usw. Wenn man aber von seinem Staat einmal im Leben was will ... päh, Pustekuchen, nix kommt da! Und wenn man dann auch noch diese Politiker ansieht. Nee also wirklich, die wirtschaften doch sowieso alle in die eigenen Taschen und machen nur für sich selbst gute Gesetze und dann müssen wir dafür auch noch immer mehr Steuern zahlen und die die kriegen immer mehr Diäten ...... usw.!

Aber wehe die Löhne sind zu niedrig, oder die Miete zu hoch, oder die ganzen Ärzte bei denen man niemals nie nich ran kommt, dann ist in den Ferien noch nicht mal richtig Sommer (wieso verschieben die die Ferien nicht einfach, der klaine Mann auf der Strasse braucht wohl keine Sonne mehr? Hab ich tatsächlich schon so gehört.), oder der eigene Steuerberater hat falsch gerechnet, oder der Waschmaschinenfitze hat besch..... (wieso verbietet der Staat sowas nicht?) usw. und sofort.

Auf der anderen Seite jedoch, ...... also was sich die (wer auch immer) gerade wieder leisten also nee, Sowas wäre bei uns in Deutschland ja nie möglich. Und dreckig ist das da also ... haste geseen, da hat der einfach seinen Aschenbecher auf den Geweg gekippt; Nicht mal richtige Wurst könn die hier machen und deutsch könn die hier ja auch alle nicht und das obwohl Deutschland schon soviel Geld ...... usw. usw. usw. Bei uns ist sowieso alles besser, schöner, grösser, grüner und überhaupt, die Snne scheint bei uns irgendwie auch heller. Und wir sind sowieso immer pünktlich, arbeiten besser, unsere Schulen sind auch viiieeel besser und unsere deutsche Wurst erst, da könn die sich hier ne Scheibe von abschneiden. Achja und verschlafen tun wir auch nie und fleissiger sind wir sowieso ...... und überhaupt.

Oft genug habe ich jedenfalls den Eindruck, das der/die Durchschnittsdeutsche eben das erwähnte gespaltene Verhältnis zum Staat = Obrigkeit hat. Und ich bin mir sicher, dass jeder von Euch noch viele weitere Beispiele nennen kann.

Und nun kommt schon wieder der Staat und will jetzt auch noch meine Organe. OK. es gibt einen wesentlichen Unterschied zu allen anderen Dingen die dieser Staat so alles tut. Er fragt mich auf einmal. Nie hatte ich Vorteile vom Staat, und in meinem Tot will er auch noch meine Organe. Nee, kann er vergessen. Das tut mir zwar total leid für die armen Socken die so krank sind. Aber ich schenke dem Staat nichts. Der hat mir auch nie was geschenkt, nicht mal ne vernünftige Rente bekommt man hier. Das tut mir jetzt zwar total leid für Dich aber so ist das nunmal. Meine Olle kriegt noch nicht mal nen Termin beim Röntgen und da soll ich spenden? Ich spende nie und jetzt auch nicht. Vielleicht findest Du ja noch jemand anderen.

Habt Ihr solche oder ähnliche Sprüche noch nie gehört? Ich behaupte nicht, dass die Masse der Bevölkerung so redet! Aber die meisten reden gar nicht darüber. Dazu komen dann natürlich auch immer wieder die gleichen Argumente die bestimmt auch alle hier kennen. Hirntotdiagnostik unklar, bin auch nicht gesund, ob da nicht Organe verschoben werden? und überhaupt, total fehlende Transparenz. usw. usw.

Dass die Organtransplantation in Deutschland nicht das Geringste mit irgeneiner staatlichen Stelle zu tun hat und das selbst die ganzen Vorschriften und Regelungen von privaten Interessengruppen sind, ist in der Öffentlichkeit nicht bekannt (behaupte ich jetzt mal).
Und wenn der Öffentlichkeit über die Medien sogar von Medizinern (Risiken bei Organtransplantationen kann man vernachlässigen, sie sind minimal), von Dialysepatienten (als Dialysepatient darf man kein Fleisch und keine Wurst essen) und von Transplantierten (nach einer TX ist man wieder gesund) zum Teil der grösste Müll erzählt wird.
Und wenn selbst langjährige Dialysepatienten nicht wissen, was bei der Dia so abgeht oder z. B. wofür die Nieren überhaupt da sind etc. .....Und das sind keine kleinen Kinder oder 109 jährige und tüddelige Senioren die nicht mehr wissen das sie noch leben! Dann bekomme ich auch manchmal das grosse Kopfwackeln.

Und wenn sich selbst vele Betroffene nicht wircklich mit ihrer eigenen Situation und dem Drumherum befassen, warum sollten es andere tun?

OK. Der letzte Satz hat jetzt nichts mit dem Thema zu tun. Aber zurück zum Thema.

Ich habe die Zahl vergessen, aber der grösste Teil der Bevölkerung in diesem Staat lebt als Single; sagen jedenfalls die Statistiker. Viele Menschen haben nur noch einen zum Teil sehr losen Kontakt zu ihren Familien und Verwandten.
Soweit mir bekannt ist, ist das z. B. in Spanien wesentlich anders. Da ist sehr oft der Kontakt selbst im Bereich der Grossfamilien meist noch sehr eng (auch wenn sie nicht immer im gleichen Haus oder Dorf leben) Wenn da einer aus einer Grossfamilie dialysepflichtig wird, steht in kürzester Zeit die halbe Grossfamilie als Spender bereit. Und sie spendern eben auch für andere. Nach dem Motto: ... und ein noch anderer spendet bestimmt für meinen Verwandten. Und interessanter Weise klappt das sogar.

Vor geraumer Zeit habe ich mal einen Bericht über genau diese Thematik gesehen und in den verschiedenen Gesprächen mit deutschen Wissenschaftlern und spanischen Transplantationsfachleuten wurden genau diese beiden Komplexe als die Hauptgründe herausgearbeitet, die die Frage dieser Diskussion beantworten.

Leider habe ich für das Selbe wieder viel zuviele Worte gebraucht. Sorry.


Limo

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 23 Jun 2013 10:37 #493256

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Wenn die Daten eines Organspenders an Eurotransplant mitgeteilt werden, dann werden für jeden
Patienten, der auf der Warteliste als transplantabel gemeldet ist und der eine passende Blutgruppe
hat, fünf Faktoren ermittelt:

Wie ist die Übereinstimmung in den Gewebegruppen zwischen Spender und Empfänger (HLAMatch)?
[maximal 400 Punkte]

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für einen Patienten, jemals ein gutes HLA-Match zu
erreichen?
[maximal 100 Punkte bei niedriger, 0 Punkte bei hoher Wahrscheinlichkeit]

Wie lange wartet der Patient schon auf eine Nierentransplantation?
[50 Punkte pro Jahr in Deutschland, 33,3 Punkte in den anderen Ländern]

Wie weit müßte die Niere zu diesem Patienten transportiert werden?
[maximal 200 Punkte in Deutschland, 300 Punkte in den anderen Ländern]

Aus welchem der Mitgliedsländer sind Spender und Empfänger?
[Zusatzpunkte, um die nationalen Bilanzen auszugleichen]

Für die Antworten auf diese fünf Fragen erhält jeder Patient einen bestimmten Punktwert. Dieser
Punktwert fällt um so höher aus, je günstiger die Antwort ist. Wenn z.B. eine volle
Übereinstimmung in allen Gewebemerkmalen besteht, wird die höchste Punktzahl vergeben, wenn
gar keine Übereinstimmung besteht, gibt es Null Punkte. Transplantiert wird dann der Patient mit
der höchsten Punktzahl.
In allen Mitgliedsländern kann ein Patient also nach sechs Jahren maximal 1000 Punkte zuzüglich
nationaler Bilanzpunkte erreichen. Wartet er/sie länger als sechs Jahre auf eine Niere, dann erhöht
sich die Punktzahl weiter.

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Re: Fragen zu Eurotransplant - Verteilsystem 08 Jul 2013 14:40 #493583

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Hallo Gerd, ich denke, es liegt auch an der Einstellung zum Glauben und die Nächstenlieb, die besonders in den südlichen Ländern ausgeprägt ist.

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Hi :)