THEMA:

Hallo an alle
Ich brauche mal ein paar Meinungen bzw evtl Erfahrungsberichte.
Bin letztes Jahr im Mai transplantiert worden.
Seitdem hatte ich laufend Harnwegsinfekte.
Seit Mai 2013 werde ich also quasi ununterbrochen mit Antibiotika behandelt.
Kurzfristig war alles weg.Und dann waren wieder massig Keime im Urin.
Und am schlimmsten ist,dass ich jetzt resistent bin,also dieses ESBL Phänomen habe.
Mein Nephro.möchte jetzt,dass ich stationär in die Urologie gehe,um da mal rumzustochern und nach versteckten Keimen zu suchen.
Ersten habe ich panische Angst vor Krankenhaus,zweitens fürchte ich,dass ich mir da höchstens noch mehr Keime zuziehe.
Zu erwähnen sei auch,dass bisher kein Antibiogramm gemacht wurde,sondern immer auf Gut Glück Antibiotika verordnet wurde.
Ich frage mich,ob man nicht erst mal dieses machen sollte.
Und ob zielloses Gestocher nicht eher schadet.
Und auf meine Frage,ob sich nicht mal ein niedergelassener Urologe hier vor Ort angucken könne,hieß es lapidar “Nein“
Ich will aber unter gar keinen Umständen ins Krankenhaus.
Kann mir hier jemand helfen?
LG Petra

Hallo Petra,

ich habe seit fünf Jahren das gleiche Problem und eine Dauermedikation mit Antibiotika. Das Ganze ist zu viel, um alles hier zu schreiben. Du kannst Dich gerne bei mir melden, meine Adresse findest Du über meine Userseite.

Liebe Grüsse
Marianne

GuMo Petra,
ich habe das Problem seit 3 Jahren auch.

Ich kann es auch sehr gut verstehen, dass dir der Sinn nicht nach KH steht.
Allerdings kann ich deinen Nephrologen nicht verstehen, da er so vehement dagegen ist, das du zu einem Urologen am Ort gehst.

Soll da etwa was vertuscht werden?

Michaela

Hallo Mizzy,
ja,das ist mir auch suspekt.
Werde aber auf jeden Fall stationäre Behandlung auf Verdacht ablehnen.
Da ich keine akute Infektion habe,wäre es fatal,in ein Krankenhaus zu gehen,in dem es vor Keimen nur so wimmelt!
Danke für deine Antwort(:P)

Hallo an alle Harnwegs-Geschädigten
Letzten Herbst (3 1/2 Jahre transplantiert) hatte ich einen Harnwegsinfekt nach dem andern. Zu guter Letzt wurde, nachdem immer Antibiotika auf gut Glück verschrieben wurden, ein Test gemacht und hoffentlich der richtige Keim erwischt. Jedenfalls habe ich sicherheitshalber meinen Heilpraktiker gefragt und der kannte das Problem. Er hat mir geraten, jeden Abend vor dem Schlafengehen einen Messbecher Dr. Jacobs-Basenmittel in 3 dl Wasser zu trinken. Weil er sagte, über Nacht übersäure der Blaseninhalt und das Basenmittel halte das Milieu basisch. Jedenfalls habe ich seither Ruhe, keine einzige Entzündung mehr. Dr. Jacobs Basenmittel ist deutschen Ursprungs, ihr solltet das ohne Probleme kriegen, was in meinem Fall nicht so ohne weiteres möglich war.
Viel Glück!
rubin

Man kann aber auch Vitamin C trinken, das soll den gleichen Effekt haben

Mein Heilpraktiker würde sagen, noch mehr Säure auf die saure Blase ...
rubin

Ich dachte immer, im sauren Milieu können sich Keime weniger gut halten.

Theoretisch hilft beides:
Der hauptsächliche Verursacher von Blasenentzündungen ist Escherichia coli und deren pH-Optimum liegt bei pH = 7, also neutral. Sowohl Alkalisierung als auch Ansäuerung könnten daher helfen. ( E.coli kann, je nachdem was noch an Salzen und so da ist, allerdings schon von pH 4 bis gut über 8 existieren.)
Bei normaler Ernährung liegt der pH so zwischen 4,5 und 7,5, ist tendenziell also eigentlich eher sauer als basisch (ein pH < 7 fördert die Entstehung von NIerensteinen, dauerhaft basischer Urin scheint mir also auch nicht erstrebenswert)

@scout: ich verstehe, dass Du nicht unbedingt in ein Krankenhaus willst. Häufige Blasenentzündungen können aber auch ein Hinweis für andere Erkrankungen, zb diverse vaginale Infekte sein, deswegen scheint mir zumindest ein Besuch beim Urologen (Blasenspiegelung?) sinnvoll.....
Wenn Du einem Urologen vor Ort mehr vertraust, dann geh da doch einfach mal hin und guck, was der dir zu sagen hat.

gute Besserung auf jeden Fall
Bellymountain

mist, ich meine natürlich pH > 7 kann Nierensteine fördern....

Ja, hab mich grade schon gewundert ;)

Hallo an alle,
erst mal Danke für die vielen Posts.
Also,ich habe mich geweigert,ins Krankenhaus zu gehen.
Habe dann einen Termin bei einem hiesigen Urologen wahrgenommen.
Die erfolgte Blasenspiegelung zeigte keinerlei Entzündung und es gibt auch keinen Reflux in die neue Niere.Alles ok also (:P)
Der Urologe meinte,es Bestände derzeit kein Grund,weiterhin Antibiotika zu nehmen.
Das würde nur auf lange Sicht eher noch mehr Resistenzen hervorrufen.
Außerdem soll man beim Urin abgeben nicht in ein Töpfchen oder Becher p...,sondern den Urin direkt mit einer Spritze aufziehen.
Sonst käme es oftmals zu Kontamination durch unsauberen Umgang mit diesen Behältern.
Soweit von mir.
@Marianne: Danke für das informative Telefongespräch.
LG Petra

Hallo Petra,

wenn ich das alles richtig verstehe, hast Du praktisch ununterbrochen mit Keimen seit Deiner NTX zu tun und solltest daraufhin zur Abklärung ins KH. Da Du aber auf keinen Fall ins KH willst, hast Du Dir einen Termin beim niedergelassenen Urologen geholt, der hat eine Blasenspiegelung gemacht und alles für okay befunden. Nun freust Du Dich, dass DU Recht hattest mit der Weigerung ins KH zu gehen. Vielleicht setzt Du jetzt auch noch auf anraten des Urologen das Antibiotika ab?

Meine Meinung dazu:
Du spielst ein gefährliches Spiel. Niedergelassene Äzte sind oft nicht in der Lage, die Besonderheiten von Transplantierten richtig einzuschätzen - gerade was die Behandlung mit Immunsuppression angeht. Das wird oft unterschätzt. Mir scheint auch, dass Du die Gefährlichkeit von Keimen bei Transplantierten selbst unterschätzt. Aus einer kleinen Infektion, und sei es in der Blase, kann sich für einen Transplantierten schnell eine gefährliche, um nicht zu sagen, lebensgefährliche Situation entwickeln.
Wenn ich in meiner TX-Zeit etwas gelernt habe, dann das, möglichst IMMER bei Problemen, gerade bei Infektionen, ins TX-Zentrum zu gehen und mich keinesfalls auf die Meinung niedergelassener Ärzte zu verlassen.

Dir alles Gute...

VG MaRIO

Hallo scout,

ich kenne es von meiner Zeit als Transplantierte nur so: Egal was für ein Symptom, Störung oder was auch immer, auftritt... Keine Experimente, sondern sofort ins TX-Zentrum.
Da dies jedoch schon einige Jährchen her ist, kann sich ja mittlerweile was geändert haben.

viele Grüße Littlesmile

Geändert hat sich daran nix.

Ich habe einen niedergelassenen Urologen, einen niedergelassenen Nephrologen und das Tx-Zentrum.
Und wenn ich etwas uroogisches habe, dann hält mein Urologe Rücksprache mit den Nephrologen.
Ich habe auch immer mal wieder Bakterien im Urin. Mittlerweile wird ein Infekt bei mir nur noch behandelt, wenn ich auch Leukos im Urin habe bzw. wenn ich Beschwerden habe.

Ich als Patient, achte selbst darauf, dass mein Nephrologe stets informiert ist. Ich nehme auch nicht einfach neu verschriebene Medis ohne Rücksprache ein.

Michaela

RIO: schrieb: ...Aus einer kleinen Infektion, und sei es in der Blase, kann sich für einen Transplantierten schnell eine gefährliche, um nicht zu sagen, lebensgefährliche Situation entwickeln.

Wenn ich in meiner TX-Zeit etwas gelernt habe, dann das, möglichst IMMER bei Problemen, gerade bei Infektionen, ins TX-Zentrum zu gehen und mich keinesfalls auf die Meinung niedergelassener Ärzte zu verlassen.

Hallo Mario,

den ersten Abschnitt deines postings kann ich uneingeschränkt unterschreiben und möchte ihn stark bekräftigen, nicht zuletzt aus eigener leidvoller Erfahrung (schlagartig aufgetretene Uro-Sepsis vor ziemlich genau 8 Jahren mit Einweisung in die Intensiv-Station eines südamerkanischen Krankenhauses - weil ich dort grad war... ::o- ein sehr detaillierter Bericht findet sich auf meiner HP).

Allerdings würde ich nicht soweit gehen und bei allen Infektionen die unbedingte Notwendigkeit eines Besuchs des Tx-Zentrums als absolut unabdingbar postulieren, wie du es im zweiten Absatz tust.

Ich hatte schon auf Reisen das ein oder andere Mal eine Harnwegsinfektion - und da bleibt dir nicht viel anderes übrig als die Selbsteinschätzung und letztendlich auch die Selbstmedikation (da es auf diesem Planeten zu viele Orte gibt, deren Krankenhäuser du lieber nicht kennenlernen möchtest...

Jede(r) soll das halten wie er/sie es möchte - oder so, wie er/sie sich am wohlsten dabei fühlt. Ich fühle mich, wenn ich zu Hause bin, bei meinem Hausarzt bisher immer gut - und sogar sehr gut (!) aufgehoben.

Falls ich einen Infekt habe, egal welchen, suche ich zuerst ihn auf.

Viele Grüße aus den USA, Gerd
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PS: Und für Sabine (und andere Interessierte) gibs im Anhang noch ein vor einigen Tagen aufgenommenes Bildlein vom Mount St. Helens im Nordwesten der USA - der Vulkan, hier zunächst mal from a distance...)
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Danke Gerd,

sieht echt super aus. Die Explosion muß echt Wahnsinn gewesen sein.

LG
Sabine

Sabine: schrieb: Die Explosion muß echt Wahnsinn gewesen sein.

Hi Sabine,

sie war es, in der Tat. Dass vordere Drittel wurde glatt abgesprengt und der Berg war hinterher insgesamt um einiges niedriger.

Die Natur ist dabei, es wieder zu rchten. Wir waren vor 18 Jahren schon mal da. Damals waren die Verwüstungen noch viel deutlicher sichtbar (der Ausbruch war 1980). Mittlerweile wächst schon wieder Gras darüber....

de.wikipedia.org/wiki/Mount_St._Helens

Das angehängte Bild zeigt, wie die Landschaft ringsum heute ausschaut. Die Druckwelle mit anschließender Hitzewelle hatte die Bäume entweder wie Streichhölzer einfach umgehauen oder sie blieben als verkohlte Stümpfe stehen. Mittlerweile wächst neuer Wald nach...

Gruß, Gerd
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Hallo Rio
vielen Dank für deinen Post.
Also,der Urologe steht im Kontakt mit meinem Neph.
Ich habe die Antibiotika ja schon auf dessen Anraten nicht mehr genommen,um die Sache urologisch abzuklären.
Insofern ist auch das TX Zentrum im Bilde.
Natürlich nehme ich die Sache ernst.Aber durch die andauernde Behandlung ist der Keim resistent gegen die meisten bzw.fast alle Antibiotika.
Der Urologe meinte,ohne eine akute Infektion sollte man nicht weiter Antibiotika nehmen,weil das die Sache eher noch verschlimmern würde Naja,und ich bestehe ja nicht nur aus Körper,sondern auch aus Seele.
Und wenn es mir seelisch so große Angst macht,im Krankenhaus zu sein,ist das auch nicht gut für mein körperliches Befinden.
LG Petra