THEMA:

Guten Morgen,
ich habe hier mal gelesen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, das Abdrücken nach der Dialyse zu verkürzen - u.a. TipStop Pflaster von Hospal oder Spongostan oder Tabotamp (blutstillendes Tuch) oder Pflaster Tevafix von Teva, oder auch dass man Paracetamol auf die Punktionsstelle legen kann. Wer kann mir dazu mehr sagen?
LG Klatschchmohnalisa

Hallo Klatschmohnalisa,

bei uns werden einige der von Dir genannten Mittelchen und Methoden nur angewandt, wenn die Punktionsstelle viel länger nicht zuzubekommen ist als üblich.

Viele liebe Grüße
Hati

hallo, ich hatte mal zum probieren, die TEVAFIX externer Punktionsverschluss Pflaster/Druckpflaster benutzt. war alles in ordnung, nur wenn ich schwitzte löste sich das pflaster ein wenig und ich war unsicher.
wie gesagt war nur mal zum probieren, die dinger sind auch nicht billig und so richtig überzeugt haben sie mich nicht. da drücke ich lieber mit normalen kompressen ab.

schönen tag
tom

Also bei einer Gastdialyse, in der ich öfter mal bin, haben sie Tevafix. Ich habs mal ausprobiert, muss aber sagen, dass ich nicht das Gefühl hatte damit besonders viel kürzer Abzudrücken als ohne.
Hast Du denn generell Probleme, dass das Abdrücken zu lange dauert? Dann kann das auch an zuviel Gerinnungshemmer liegen...

Lieben Gruß, Bellymountain

Hallo Alisa,

das ist alles nicht zu empfehlen, meine Nephs lehnen es ab, blutstillende Mittel im Pflaster sollen angeblich krebserregende Stoffe enthalten. Was spricht denn gegen ein längeres Abdrücken? Die wenigen Minuten Zeit sollten sein.

Mach Dir doch im Vorfeld der Hämo nicht so viele Gedanken, das schürt immer mehr Ängste. Spring einfach, Du kannst nur gewinnen, nämlich mehr Wohlbefinden. Mut wird meistens belohnt. Ich gehe da voll mit meinem Psychologen: Die Menschen leiden mehr unter dem, was sie nicht tun, als unter dem, was sie tun.

Liebe Grüße
Anja

Hallo Anja,
ja, ich weiß ... und
Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.
Ich weiß, dass das Schlimmste an meiner Krankheit meine innere Haltung ist und die vielen Ängste, mit denen ich mich rumquäle. Ich arbeite seit Jahren - auch mithilfe der unterschiedlichsten Therapien daran, das zu verändern, aber es will mir einfach nicht gelingen.
LG, Klatschmohnalisa

augen zu und durch. angst produziert nur mehr angst. immer dran denken, wie viele das drumrum an der dia folgenfrei ueberstehen. lass es auf dich zukommen ohne vorbei alles durchzuspielen, was passieren koennte und eh nicht passiert. freu dich einfach und hab spass!

Hallo Alisa,

das ist Quatsch. Ich empfinde das Leben als schwer und anstrengend, es bereitet oft Schmerzen und auch ich leide nicht gerade wenig. Aber in seiner Vielfalt und als Gesamtpaket finde ich es trotz allem schön. Es gibt viele schöne Momente (alles ist einmalig und nur eine Momentaufnahme), die sich summieren. Ich habe z.B. jetzt einen Taxifahrer auf den freue ich mich, weil er mich so oft wie möglich zur Dialyse bringt und mich abholt. Was er mich vor allem durch sein Wesen lehrt, ist die Leichtigkeit des Seins. Wir singen manchmal zu POP-Musik und ich könnte mich kaputtlachen. Irgendwann ist der schöne Moment verflogen, aber ich weiß, es folgt (irgendwann) ein neuer, und der kann noch schöner sein. Aber auch schlechte Zeiten und Momente gehen vorbei. Es ist ein Naturgesetz, dass auf Regen wieder Sonne folgt.
Mein Psychologe ist ein ruhiger Vertreter. Manchmal motiviert er mich schon, indem er mich ernst nimmt und einfach zuhört, indem er auch mal von sich erzählt, Dinge, die davon berichten, dass bei ihm auch nicht immer alles rund läuft. Ich lerne, ich lerne z.Z. ganz viel über mich. Und ich bin dankbar, nach teilhaben zu können an den schönen Momenten. Vielleicht ist es meine Neugier darauf, was noch kommen mag, und das sind sicher noch viele positive Dinge.
Wenn ich einige Zeit zurückdenke, (und das kennen einige vielleicht noch aus dem Seelenspiegel), war ich auch oft anders drauf. Ich spüre deutlich mehr Selbstvertrauen, das Leben so zu nehmen wie es kommt und dem trotzdem nicht hilflos gegenüber zu stehen. Ich ganz allein bin der Meister meines Lebens und niemand braucht mir zu sagen, wo es darin entlang geht. Die Krankheit ist eine Herausforderung und ich bin dazu bereit, mich ihr zu stellen.

Ich wünsche Dir Kraft und den Mut dazu.

Liebe Grüße
Anja

Danke!

Hallo silber,

das hast du sehr schön und treffend formuliert. Außerdem freue ich mich, daß du wieder besser drauf bist. Es gab hier auch andere, traurigere und mutlosere postings von dir. Aber die Höhen und Tiefen müssen wahrscheinlich alle mitmachen. Wie heißt´s doch so schön: Aufstehen, Krönchen richten und weitergeh´n
Die schönen Momente in unserem Leben, lassen uns weiterkämpfen, denn es wäre einfach zu schade, wenn man die nicht mehr erleben könnte. Aus welchen Gründen auch immer. Du hast ja in deinem bisherigen Leben schon soviel mitgemacht....trotzdem kannst du dich auch an den kleinen, ruhigen Dingen des Lebens erfreuen. Es müssen nicht immer Gipfelwanderungen sein, auch ein fröhliches Liedchen mit dem Taxifahrer trällern, finde ich schön.

Mach weiter so....

viele Grüße Littlesmile

P.S. vielleicht kann Klatschmohnalisa, das auch irgendwann mal so sehen. Einfach die Dinge auf sich zukommen lassen...und dann entscheiden.

Hallo Littlesmile,
es ist nicht so, dass ich immer nur voller Angst bin. Ich lebe seit 25 Jahren mit Nierenversagen und habe inzwischen 11 Jahren Dialyse, 2 Nierentransplatationen (und viele schwere andere Erkrankungen) hinter mir und ich lebe tagtäglich mit unzähligen NebenSymptomen.
Trotzdem würden mich bestimmte viele meiner Freunde als lebenslustigen Menschen beschreiben. Wann immer es mir körperlich einigermaßen gut geht, versuche ich aus dem vollen zu schöpfen und mein Leben zu genießen. Ich habe auch solange es irgendwie ging einen selbständigen Beruf ausgeübt.
Es ist nur so, dass meine Ängste mit jedem Jahr eher mehr als weniger werden und dass es immer schwieriger für mich wird, alles was so auf mich zukommt, anzunehmen und mit Gleichmut und Vertrauen zu tragen ohne Angst und ohne Klagen ... manchmal möchte ich aufgeben und bin zutiefst traurig, wütend und verbittert, weil es immer nur noch schlimmer wird.
Und - nichts desto Trotz geniesse auch ich jeden Tag die kleinen Dinge des Lebens.
LG, Klatschmohnalisa

Hallo liebe Klatschmohnalisa,

Ich würde dir von ganzem Herzen wünschen, daß deine Ängste weniger mit der Zeit werden und nicht mehr. Aber darauf habe ich leider keinen Einfluß.
Wenn man neben der Dialyse auch noch die vielen Nebenbaustellen zu überstehen und auszuhalten hat, das kenne ich nur zu gut, dann ist man sicherlich nicht jeden Tag guter Dinge und jubelt. Es gibt gute Tage und es gibt schlechte Tage und es gibt Tage, da möchte man sich nur noch im Bett verkriechen und von allem nichts mehr wissen. So ist das nunmal und völlig normal, meiner Meinung nach.
Laß dich nicht unterkriegen!!!!

Alles Gute
Littlesmile

Danke ! :-)