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Niere endoskopisch entnommen 17 Aug 2015 07:44 #505166

  • balou
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Moin moin,
ich habe gerade den Artikel: Lebendspender Niere endoskopisch entnommen im Ärztezeitung gelesen .
Wenn man schon etwas schreibt und bei DO einsetzt,sollte doch besser recheriert werden!
Meine Frau ist auch Lebendspenderin und die Niere wurde 2009 schon Lapraskopisch entnommen!


Zitat:
TÜBINGEN. Chirurgen am Universitätsklinikum Tübingen haben Spendernieren in Schlüssellochtechnik bei drei Lebend-Organspendern entnommen, teilt die Uniklinik Tübingen mit.

Dies sei, so die Universitätsklinik, das erste Mal, dass eine solche rein retroperitoneoskopische minimal-invasive Nierenentnahmen (Modi-Technik) in Deutschland durchgeführt wurde.

Es wäre ja mal Interessant,wieviele Ntx mit dieser Methode transplantiert wurden.

Balou

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Re: Niere endoskopisch entnommen 17 Aug 2015 07:47 #505167

  • balou
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Upps,
sollte in Boxbude und Trollwiese erscheinen.
Balou

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Re: Niere endoskopisch entnommen 17 Aug 2015 11:19 #505168

  • Gerd
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Hallo Balou,

den Artikel der Ärztezeitung habe ich verlinkt. Zufällig wohne ich 10 km von der fraglichen Uniklinik Tübingen entfernt (dort wurde die Niere entnommen und transplantiert - dort wurde auch ich vor über 20 Jahren transplantiert).

Ich habe nun mal im Schwäbischen Tagblatt (der hiesigen Lokalzeitung) nachgeschaut unfd folgenden Artikel gefunden:

________________________________

www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebing...iv-_arid,314044.html

(Rechtsklick - In neuem Tab öffnen)

14.08.2015

Wie durch ein Schlüsselloch

Bundesweit einmalig: Chirurgen entnahmen Nieren minimal-invasiv

Tübinger Chirurgen haben zum ersten Mal in Deutschland mit der sogenannten Schlüsselloch-Technik Nieren entnommen. Das Uni-Klinikum ist damit weltweit eine von wenigen Kliniken, die dieses Verfahren beherrschen. Organspender und -empfänger sind inzwischen ohne Komplikationen entlassen worden.

Tübingen. Für Dialysepatienten ist die gestern vom Uni-Klinikum Tübingen (UKT) verbreitete Nachricht besonders bedeutsam. Denn die Transplantation einer Niere ist für sie die einzige Möglichkeit, ihre Lebensqualität erheblich zu verbessern und längerfristig überleben zu können. Doch die Patienten müssen lange auf ein Organ warten. Daher wird die Nieren-Lebendtransplantation immer wichtiger. Schon rund 40 Prozent der Nierentransplantationen am Tübinger Transplantationszentrum werden „durch Lebenspenden realisiert“, teilte das UKT mit.

Die Privatdozentin Dr. Marty Zdichavsky, Expertin für minimal-invasive Chirurgie, hat schon im Juli mit dem Transplantationschirurgen Prof. Silvio Nadalin bei drei Organspendern Nieren schonend entnommen. Für die Spender bringt die diffizile neue Technik mit kleiner Schnittführung viele Vorteile: Sie erholten sich rascher, hätten weniger Schmerzen, könnten schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden, und es bleibe nur eine kleine Narbe zurück. Weil die Tübinger Chirurgen das Bauchfell nicht eröffnen mussten, minimierte sich das Risiko, Bauchorgane zu verletzten, ebenso wie das Risiko von Verwachsungen. Die Nieren wurden anschließend erfolgreich übertragen. Die Organspender konnten inzwischen mit guter Nierenfunktion und die Empfänger der Transplantate ohne Komplikationen aus der Klinik entlassen werden, so das UKT.

Die retroperitoneoskopische Nierenlebendspende, wie es in der Fachsprache heißt, geht auf einen Spezialisten in Indien zurück. Prof. Pranjal Modi aus Ahmedabad entwickelte die inzwischen nach ihm benannte Technik. Allein an seinem Zentrum, so heißt es in der Pressemitteilung des UKT, „werden jährlich über 400 Nierentransplantationen durch Lebendspenden durchgeführt“. Zum Vergleich: In ganz Deutschland gibt es jährlich nur etwa 600 Nierenlebendspenden. Modi, der mittlerweile auch minimal-invasiv transplantiert, hat die ersten drei Organentnahmen in Tübingen begleitet und das Chirurgenteam bei diesem Teil der Operation unterstützt. ST

Fachleute aus vielen Abteilungen arbeiteten eng zusammen

Zum Erfolg der ersten minimal-invasiven Nierenentnahme zur Transplantation haben Ärzte aus anderen Abteilungen des UKT beigetragen: Privatdozent Dr. Nils Heyne und Dr. Martina Guthoff von der Sektion Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Innere Medizin IV, Prof. Stephan Clasen und Prof. Konstantin Nikolaou, Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie, und Prof. Christian Grasshoff, Klinik für Anaesthesiologie und Intensivmedizin. Das neue Verfahren soll künftig einen wichtigen Stellenwert in der Tübinger Transplantationschirurgie einnehmen. Unter Leitung von Prof. Alfred Königsrainer hat Tübingen einen internationalen Ruf als Transplantationszentrum für Leber, Niere und Darm bei Erwachsenen und Kindern.


14.08.2015 - 08:30 Uhr
______________________________

Möglicherweise unterscheidet sich das Tübinger Verfahren von dem, was bei deiner Frau angewendet wurde; ich weiß es nicht... Aber sie behaupten eben, das hier in Tübingen angewandte Verfahren sei erstmalig in Deutschland zum Einsatz gekommen...

Seis drum - die Organgewinnungsmisere bleibt - und das ist die entscheidende Nachricht. Hier in Tübingen werden bereits 40% der transplantierten Nieren durch Lebendspende gewonnen... Zu meiner Zeit waren das unter 5 %...

Gruß, Gerd
_______________

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Re: Niere endoskopisch entnommen 17 Aug 2015 13:27 #505169

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Da gibt es verschiedene Verfahren die sich endoskopisch oder laparaskopisch nennen. Meinem Mann sollte die Niere im März auch laparaskopisch entnommen werden. Er hätte dann 3 kleine Schnitte für das Endoskop im Oberbauch bekommen und einen Schnitt quer im Unterbauch. Durch diesen Schnitt hätte der Chirurg dann die losgelöste Niere mit der Hand entnommen. Das ist aber wohl ein ganz anderes Verfahren wie das, welches jetzt in Tübingen angewandt wurde. Allerdings hat es bei meinem Mann nicht geklappt und sie haben doch einen relativ grossen Schnitt und die herkömmliche Entnahme machen müssen. Kann man nur die Daumen drücken, dass die Entwicklung vorwärts geht und die Entnahme für den Spender leichter wird.

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Re: Niere endoskopisch entnommen 18 Aug 2015 05:31 #505172

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Hallo Edel,

wie geht es dir? Ich habe mir deine website angeschaut. Unter dem Stichwort Transplantation habe ich keinen aktualisierten Eintrag gefunden... Ich hoffe, die Tx ist gut verlaufen.

Gerd
_________

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Re: Niere endoskopisch entnommen 19 Aug 2015 08:38 #505180

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Hallo Gerd,
ich hab wohl ein Kreuzchen bei online vergessen und der Text ist jetzt auf Seite 2. Im Moment muss ich immer noch 1x/wöchentlich an die Plasmapherese, aber ich reagiere ganz gut und die Eiweißausscheidung ist stabil. Ich nehme immer noch 12mg Prograf am Tag und 10 mg Kortison. Die Beschwerden die ich immer noch habe, schlecht laufen können und Magen/Darmprobleme, schiebe ich auf die Medikamente. Alles in allem, nachdem ich auch viel vergessen musste was alles passiert ist, bin ich froh das alles so geklappt hat. Kai geht es gut und das ist für mich erstmal das wichtigste. Ich muss mich in Geduld üben, denn ich werde länger brauchen als geplant bis ich wieder gut belastbar bin. Wenn jetzt die Abstände zwischen den Maschinenterminen länger wird, können wir mal richtig entspannt in Urlaub fahren und darauf freue ich mich sehr.
Vielen Dank der Nachfrage und immer gut unterwegs:-)
Edel

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Re: Niere endoskopisch entnommen 19 Aug 2015 08:57 #505181

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Edel: schrieb: ...denn ich werde länger brauchen als geplant bis ich wieder gut belastbar bin....


Hallo Edel,

es freut mich sehr, zu hören, dass es bei dir - insgesamt gesehen - bergauf geht. Rechne mal mit einem Jahr. Solange hat es bei mir gedauert, bis ich die Kurve nach Tx gekriegt habe. Und auch dann sollte man, reisemäßig gesehen, mit kleinen Portionen anfangen... In 2, 3 Jahren bist auch du wieder auf großer Fahrt (tu).

Ich fliege in 2 Wochen nach New York, dann einige Tage in der Stadt, anschließend mit dem Mietauto from coast to coast bis nach San Francisco - von dort dann wieder nach Hause - insgesamt 7 Wochen werde ich wieder mal unterwegs sein...

Dir und deinem Mann alles Gute weiterhin,

Gerd
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Re: Niere endoskopisch entnommen 22 Aug 2015 09:46 #505198

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Hallo Gerd,

Fakt ist doch, das solche oder ähnliche Meldungen über angeblich neue, schonendere, risikoärmere Methoden, über die 100ste, die 500ste, die 1000ste Transplantation, über die Verpflichtung eines Spitzenmediziners, oder was auch immer, in regelmäßigen Abständen von fast allen Transplantationszentren herausgegeben werden.

Es herrscht unter den Transplantationszentren ein Kampf um die Patienten, weil die Transplantationsmedizin in einer tiefen Krise steckt. Wir haben immer noch die gleiche Anzahl an TX-Zentren, aber viel weniger postmortale Organe und man kann deshalb immer weniger transplantieren. Um ihre Existenz zu rechtfertigen bzw. zu sichern, MÜSSEN die TX-Zentren auf die Lebendspende setzen. Das ist für die sozusagen existentiell. Dafür müssen sie aber eben auch Lebendspender gewinnen. Das wird mit solchen Meldungen versucht.

Natürlich ist in einer solche Lage für die TX-Zentren Marketing das A und O. Und solche Meldungen sind nichts weiter als Marketing, Werbung um die Patienten. Und es ist das Vorgauckeln von fast risikolosen (Stichwort Restrisiko) Eingriffen. Wir dürfen uns aber niemals darüber hinwegtäuschen lassen, dass es NIEMALS einen risikolosen Eingriff geben wird. Alle diese verschiedenen Eingriffe haben Vor- UND Nachteile.

Ob man das Marketing durch Verbreitung in einschlägigen Foren noch mit unterstützen muss...

VG MaRIO

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Re: Niere endoskopisch entnommen 22 Aug 2015 19:10 #505202

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RIO: schrieb: Es herrscht unter den Transplantationszentren ein Kampf um die Patienten, weil die Transplantationsmedizin in einer tiefen Krise steckt. Wir haben immer noch die gleiche Anzahl an TX-Zentren, aber viel weniger postmortale Organe und man kann deshalb immer weniger transplantieren. Um ihre Existenz zu rechtfertigen bzw. zu sichern, MÜSSEN die TX-Zentren auf die Lebendspende setzen. Das ist für die sozusagen existentiell. Dafür müssen sie aber eben auch Lebendspender gewinnen. Das wird mit solchen Meldungen versucht.


Hi Mario,

ich gebe dir doch recht in obiger Aussage.

Ich hatte ja schon in meiner Antwort (17. 08.) an den user balou gerschrieben:

Seis drum - die Organgewinnungsmisere bleibt - und das ist die entscheidende Nachricht. Hier in Tübingen werden bereits 40% der transplantierten Nieren durch Lebendspende gewonnen... Zu meiner Zeit waren das unter 5 %...

Insofern gibt es doch eine völlige Übereinstimmung mit deiner Ansicht.

Genauso unterstreiche ich deine Aussage:

Rio: schrieb: Wir dürfen uns aber niemals darüber hinwegtäuschen lassen, dass es NIEMALS einen risikolosen Eingriff geben wird. Alle diese verschiedenen Eingriffe haben Vor- UND Nachteile.


Wir wissen aber auch, dass es innerhalb der D-O-Gemeinde eine Reihe von Betroffenen gibt, die aus lauter Verzweiflung über die schier endlos lange Wartezeit, auch weil es ihnen unter den Bedingungen der Dialyse im Laufe der Jahre nicht unbedingt besser geht, und, nicht zuletzt, weil ihre Sehnsucht auf ein Leben (dem einzigen, das sie – so wie wir alle – haben) ohne Bindung an eine Maschine im Laufe der Zeit nicht weniger, sondern mehr wird, und die sich dann irgendwann (notgedrungen!) mit dem Thema „Lebendspende“ beschäftigen.

Und wenn sich der Partner zu einer Lebendspende entschließt, dürfte es letztendlich keine Rolle mehr spielen, welche OP-Technik genau zur Organentnahme angewandt wird. Sicherlich ist die Vorstellung einer „Knopfloch-OP“ mit wenig(er) postoperativer Wundheilung angenehmer als ein großer Bauchschnitt – aber entscheidend für Bereitschaft zur Lebendspende dürfte das nicht mehr sein.

Insofern ist deine Kritik „Ob man das Marketing durch Verbreitung in einschlägigen Foren noch mit unterstützen muss...“ in gewisser Weise vergleichbar mit der ebenfalls von dir vor einigen Monaten vorgetragenen Kritik an der Verlinkung eines anderen Artikels von mir, wo es um die Buchveröffentlichung eines Organkäufers (Organhandel) ging - der Artikel stand in der „Ärztezeitung“ (!) damals.

Auch damals warst du der Meinung, dass solche Artikel geeignet seien, andere user hier bei „Dialyse-Online“ mit dem schlechten Beispiel „in Versuchung zu führen“. Ich glaube aber, dass die D-O-Gemeinde informiert genug ist und dass diese Gefahr nicht besteht.

Das könnte man jetzt diskutieren. Vielleicht gibt es Betroffene, die mit dem Thema durch eigene Erfahrung vertraut sind und die sich dazu äußern wollen. Es würde mich interessieren, wie das die anderen sehen.

- Soll man Artikel, die evtl. als Verharmlosung der Thematik (Lebendspende, Organhandel) missverstanden werden könn(t)en, hier verlinken oder soll die „Selbstzensur“ rigoroser einsetzen?

Viele Grüße, Gerd
______________

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Re: Niere endoskopisch entnommen 22 Aug 2015 22:39 #505204

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Hallo Gerd und RIO,

Fakt ist, dass die Transplantationsmedizin in einer Krise steckt (und niemand weiß, ob sie dort je wieder heraus kommt) und Fakt ist ebenso, dass jeder medizinische Eingriff, insbesondere jede Op, mit einem Risiko verbunden ist. Fakt ist aber auch, dass ein minimalinvasiver Eingriff risikoärmer vonstatten geht. Durch die nur kleinen Schnitte kann man wenigstens von einem verminderten Infektionsrisiko ausgehen.
Ich finde, das ist für jemanden, der sich mit der Möglichkeit einer Lebendspende beschäftigt, durchaus eine informative Aussage.

Wir sollten nicht voraussetzen, dass Menschen generell dumm oder gutgläubig sind. Gerade die User von D-O beschäftigen sich teilweise bereits seit langem mit der Thematik und können solche Informationen einordnen. Ich denke nicht, dass mit der Weitergabe dieser das Marketing der Transplantationskliniken unterstützt wird.
Jede Art von Information trägt zur Meinungsbildung bei. Und sei es, dass wir erkennen, dass wir so nicht handeln wollen oder Ähnliches.
Also immer her mit den Postings!

Das gesamte Gesundheitswesen ist nun mal ein Wirtschaftsbetrieb in dem es natürlich auch um Kosteneinsparung und effizientes Wirtschaften geht. Ich weigere mich allerdings, sämtlichen Medizinern nur darauf ausgerichtetes oder gar unethisches Handeln zu unterstellen. Es soll tatsächlich noch Ärzte geben, die vorrangig den Menschen und seine Leiden bzw. seine Gesundheit im Blick haben und für die im Vordergrund steht, zu heilen oder wenigstens Leiden zu lindern.

Klar, haben manche von uns, so auch ich, einiges durch- und viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mit dem Thema Transplantation bin ich im Prinzip durch. Trotzdem sehe ich die Lebendspende angesichts der immer längeren Wartezeiten auf ein Organ als eine Chance an für diejenigen für die Dialyse wirkliches Leid bedeutet.
Wir dürfen uns nicht anmaßen, zu beurteilen, wie andere Menschen empfinden. Wir sollten froh sein, dass die Niere doppelt angelegt ist und daher ausnahmsweise (Lebendspende sollte die Ausnahme bleiben), wenn beide Nieren gesund sind, eine verschenkt werden kann, wenn in einer Partnerschaft darüber Einigkeit herrscht.

Liebe Grüße
Anja

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Re: Niere endoskopisch entnommen 23 Aug 2015 16:30 #505211

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Hallo Gerd und Rio,

es gibt Informationen, die ich nicht ganz teile oder die eher Werbebedingt sind und deshalb bestimmte Aspekte außen vor lassen. Aber welcher Gott entscheidet, was man veröffentlichen darf oder nicht, nur weil es für dies oder jenes wirbt?.

Man kann doch seine Meinung, sein Wissen und Erfahrungen dagegen stellen, letztendlich wer eine Niere spenden will, einem geliebten Menschen, muss sich dann eben da durch lesen und sich seine Meinung inkl. Konsequenz bilden.

Also wer Bedenken hat bzgl. Lebendspende soll sie hier äußern können, aber auch wenn Kliniken meinen,besonders erfolgreiche Methoden zu haben, kann man ggf. sich dagegen und dafür äußern. Nur entsprechende Meldungen zu unterdrücken, warum, wer, wieso weshalb und wer hat die übergreifende Lizenz dafür?Ich bin für die Auseinandersetzungen,aber gegen selbsternannte Zensoren, die meinen entscheiden zu dürfen, womit ich mich auseinandersetzen darf.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Niere endoskopisch entnommen 23 Aug 2015 20:17 #505213

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Moin Moin Gerd ,
Ich habe mir den ganzen Artikel von Dir durchgelesen und es handelt sich bei uns,um die gleiche operatotionweise wie bei Birki und somit handelt es sich in Tübingen doch um eine neue Operationstechnik.
Es ist schon eine reife Leistung von den Ärzten ,die diese Technik beherrschen .
Wir sind damals froh gewesen,das wir auf die Möglichkeit der lapraskopischen Op hingewiesen wurden und nutzten.

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Re: Niere endoskopisch entnommen 02 Sep 2015 04:24 #505252

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Ich bin ja nun kein Journalist, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ein guter Journalist öfter mal in diesem Dilemma steckt.

Angenommen, der Journalist hat völlig freie Hand bei dem was und wie er schreibt. Und er muss auf keinen Chefredakteur oder Herausgeber oder Verleger etc. hören. Er bräuchte also nur seinem eigenen Gewissen folgen.

Ein konstruiertes Beispiel:

Es gab einen Verkehrsunfall mit 2 Verletzten. Einer schwer und der andere leicht. Die Strasse ist kurvenreich, es gibt viele Strassenbäume, das Wetter war wechselhaft.
Das ist erstmal das offensichtliche. Ein Rettungswagen wurde anonym gerufen und der fand die Situation so vor.


Aber immer wieder steht der Journalist vor dem selben Dilemma: Schreibt er nur die Nachricht, oder fügt er seine Meinung hinzu.
Angenommen er entscheidet sich dafür nur die Nachricht zu schreiben. Dann muss er aber erst einmal herausfinden was tatsächlich die Nachricht ist.
Da er evtl. bei einem konkreten Ereignis nicht selber dabei war, ist er auf andere angewiesen die ihm den Vorgang schildern. Wiewiele Zeugen befragt er nun um den tatsächlichen Vorgang zu ermitteln. Wobei er beachten muss, dass jeder Zeuge seine eigenen Gedanken zum Vorfall hat und schon wird er evtl. seine Beschreibung entsprechend einfärben.

Nach mehreren befragungen stellt sich dem Journalisten das Bild in etwa so dar wie oben beschrieben. Aber nur in etwa. Er hat nämlich erfahren, dass der schwerverletzte Fahrer auf der Gegenfahrbahn einen Baum gestreift hat. Ein anderer Zeuge weist ihn darauf hin, dass dieser schwerverletzte wohl ein jugendlicher Raser war der den Unfall selbst verschuldet hat. Er hätte das so gehört vielleicht von einem Rettungsassistenten, ist sich aber nicht mehr ganz sicher.

Niemand der anwesenden kann sagen von wo der Rettungswagen war und wohin (zu welchem KKH) er fuhr.

Da der Journalist ja auch seine eigene Meinung zu vielen Dingen hat (schliesslich ist er ja auch ein denkender Mensch) besteht zusätzlich noch die Gefahr, dass er diese in seinen eigenen Text mit einfliessen lässt.

Jetzt hat er aber plötzlich keine Zeit mehr, denn 1. ist in einem Nachbardorf eine Scheune in Brand geraten und 2. hat seine Frau angerufen und mitgeteilt, dass das essen fertig sei und wenn er heute wieder zu spät käme ziehe sie wieder zu ihrer Mutter und nähme die Kinder mit.

Was steht also am nächsten Tag in der Zeitung: Auf der Strasse gab es dort wo die Bäume am Rand stehen, einen Unfall mit 2 Verletzten, eine Scheune in der Nähe hat gebrannt und dazu finden sie weitere Angaben in einer der nächsten Ausgaben.


Es könnte auch etwas ganz anderes in der Zeitung stehen: Am ........ gab es um ........ auf der Strasse ........ einen schweren Verkehrsunfall der letztlich für fast alle halbwegs gut ausging. Einem PKW Fahrer kam auf seiner Fahrbahn ein nicht angeleintes Hausschwein entgegen. Beim ausweichen geriet er versehentlich auf die Gegenfahrbahn und touchierte leicht einen entgegenkommenden PKW. Beide Fahrer konnten ihre Fahrt fortsetzen nur das tote Schwein musste vom Schlachter abgeholt werden.

PS: Eine wichtige Mitteilung von Schlachter Müller: Morgen hat er ganz frische Blut- und Grützwurst im Angebot.


Ein Redakteur einer überregionalen Zeitung ist auf der Suche nach einem kleinen Beitrag aus der Umgebung, weil er auf einer Seite noch etwas Platz hat.
Allerdings formuliert er ihn absolut minimalst um. Und so bekam der überregionale Leser folgendes zu lesen:


TYPISCH: UNSERE HEUTIGE JUGEND

Wie ein rasendes Wildschwein war auf einer Strasse durch den Wald ein offenbar stark alkoholisierter Jugendlicher im Auto seines Vaters unterwegs. (Den Wagenschlüssel hast er dem Vater heimlich aus dessen Jackentasche geklaut.)
Eine entgegenkommende junge schwangere Frau wurde schwer verletzt. Deutschland hofft jetzt auf ein medizinisches Wunder für das Baby (2. Monat) und die junge Mutter.
Der stark alkoholisierte jugendliche aus einer Asyl suchenden Familie wurde von seiner Mutter abgeholt.

Freundlicherweise setzt der überregionale Journalist auch noch den Namen des Schreibers des originalen Beitrages drunter.


Was haben wir jetzt erfahren? Und was bleibt von der Nachricht? ganz einfach: Es gab einen Unfall auf einer Strasse.
Der grosse Rest ist bla, bla und Blödsinn.

Als interessierter Leser bin ich jetzt in einer blöden Situation. Was stimmt denn nun? Das ist eine Frage, die andere Frage kann ich mir nur selbst beantworten indem ich eine Weile beide Zeitungen (und vielleicht noch eine dritte?) lese und dann selber entscheiden muss, was mir eher liegt.


So auch bei diesem Thema. Egal ob neues oder nicht ganz so neues Verfahren ..... . Wenn ich über solch eine Problematik nachdenken würde, würde ich mehrere Informationsquellen nutzen. Und dabei würde ich mir (wie wohl auch anderen halbwegs vernünftig gebildeten Menschen) sicherlich nicht die Apotheken Zeitung als Info Quelle nutzen. Und wenn doch, ..... . Schuld eigene .....


Limo

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Re: Niere endoskopisch entnommen 08 Sep 2015 20:26 #505275

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Hallo Limo,

Du solltest unter die Journalisten gehen bei Deiner Fantasie oder zumindest Schriftsteller werden.

Lieben Gruß
Anja

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Hi :)