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Miese Werte nach TX 09 Nov 2017 22:31 #508262

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Hallo ihr Lieben,

ich bin seit knapp einem Jahr transplantiert. Und habe 12Jahre auf ein Organ gewartet
Mitten in der Nacht kam der Anruf 1.30uhr....bitte seien sie um 7Uhr in der Klinik. OK.
Es wurden dann noch ein paar Tests gemacht zwecks Antikörper, Impfung etc. Aber Alles OK.
Um 15 Uhr war dann erst das Organ im Zentrum und um 18.30 ging die OP los.
Verlief erstmal alles ordentlich soweit. Doch von der Niere kein Muks. Auch das hatte ich schon gehört. Am 2.Tag wurde dann ein Ultraschall gemacht und festgestellt, das der Blutzugang schlecjt gemacht war. Also war die Niere über mehr als 2 Tage ohne volle Versorgung.

Nach ca 3Wochen prodzierte ich wieder Urin über den Katheter.
Meine Werte waren nicht wirklich toll. Aber man beruhigte mich das wird schon
JAJA.
1/4 Jahr später kam dann die Schiene raus und man bekam das Krea noch 190 bzw 2,14.
Auch Harnstoff und das Blutbild waren schlechter als Dialyse.

Mittlereile ist knapp ein Jahr vergangen und mir geht es schlechter als mit Dialyse.
Krea bei 340 bzw 3,84. Blutbild ist immer auf dem selben tiefen Stand. Leider kann ich auch kein Aranesp oder Epo nehmen, weil die Niere 4x übernormal produziert aber dies nicht angekommt.
Ich friere sehr oft. Habe fast eine A4 Seite mit Medikamenten.

Jetzt mal zu eurer Meinung.

Ob das Alles so richtig verlaufen ist, mit der Wartezeit bis zur OP.
Mit der eigentlichen TX?
Oder hätte man mir lieber sagen müssen... nee Herr xxxx das ist kein gutes Organ.

Wenn ich das Organ jetzt länger als 1 jahr in mir trug, Fange ich mit der Wartezeit wieder bei null an.
Ist das der Sinn einer TX? Ich bin 48j und wollte gern noch etwas mehr durchstarten.

ZZ ist mein Standpunkt....wir transplantieren auf biegen und brechen und Hauptsache die Kohle kann der gewinnoptimierenden Uniklinik zu Gute kommen.

mvlG gdbusch
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Miese Werte nach TX 10 Nov 2017 12:05 #508264

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Hallo gdbusch,

es tut mir leid für dich, dass deine Erwartungen so sehr enttäuscht wurden. Das, was du schreibst, deutet schon darauf hin, dass vieles schon zu Beginn nicht optimal verlaufen ist. Die lange Ischämie-Zeit der Tx-Niere könnte mit ein Grund dafür sein, dass die Werte so mager ausfielen, schon gleich von Anfang an. Dazu kommt wohl, dass schon nach NTx die Blutzufuhr zur Niere nur mangelhaft war; das darf einfach nicht sein.

Wo deine "Schuld" bei all dem sein sollte, kann ich nicht erkennen. Du als Patient wirst doch zunächst mal den Ärzten vertraut haben, und das ist auch richtig so. Ich kann deine Enttäuschung gut verstehen. Eine vernünftige Antwort auf deine Fragen fällt mir auch nicht ein; ich fürchte, da gibt es eher keine.

Ich hoffe für dich, dass sich noch eine Besserung ergibt - viele Grüße von mir,
Gerd

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Miese Werte nach TX 15 Jan 2018 15:41 #508421

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Hallo gdbusch,
Das erinnert mich sehr an meine eigenen Transplantationserfahrungen.
Ich wurde nachts um 2:30 angerufen nach 7 Jahren Wartezeit. Das war 2001.
Die Niere war um 7:00 im Transplantationszentrum, dann musste ich nochmals 3 Std dialysieren und das Crossmatch wurde gemacht.
Um 15:00 wurde ich langsam nervös, auch weil der Professor dort immer unruhiger umher lief.
Da es ein Montag vor einem Feiertag war gab es wohl Probleme mit dem OP Saal. Genau um 17:00 wurde ich dann in den OP geschoben.
Die Niere sprang sofort an und produzierte Urin.
Nach 2 Wochen ging es aber mit den Werten nicht weiter runter. Das Krea blieb bei ca 300. Eine Punktion ergab kein klares Ergebnis. Auch eine Kortison Stoßtherapie brachte keine Verbesserung, so daß ich nach ca 6 Wochen mit Krea 300 entlassen wurde.

2 Wochen später stellte man bei der Routinekontrolle ein Krea von 430 fest und übernahm mich wieder stationär.
Eine erneute Punktion erbrachte, das höchstwahrscheinlich eine Nierenbeckenentzündung vorlag. Ich wurde daraufhin über 14 Tage im Krankenhaus mit allen möglichen Antibiotika behandelt, ohne das dies eine wesentliche Verbesserung der Werte brachte. Auch eine erneute Punktion ergab keine eindeutigen Ergebnisse. Man sagte mir, das auch ein Krea von 300 nicht unbedingt schlimm sei, so lange es sich bei diesem Wert konstant halte.

In den folgenden anderthalb Jahren ging es mir eigentlich ganz gut, das Krea hielt sich, der niedrigste Wert war so ca 270.
Dann begann die Niere Eiweiss auszuscheiden. Erneute Punktion ohne konkretes Ergebnis.
Ein weiteres Jahr später war ich wieder an der Dialyse.
Der Professor meinte nur lapidar, er habe nicht damit gerechnet, das das Transplantat überhaupt so lange ( zweieinhalb Jahre ) durchhält

Wiederum ein Jahr später musste die Niere dann entfernt werden, wobei ich fast innerlich verblutet wäre. Eine Bluttransformation nach der anderen. Was man durch die Adern hinein laufen ließ, sammelte sich im Bauchraum um dort zu gerinnen.
Durch diese ganze Prozedur bin ich jetzt extrem hoch immunisiert mit über 85%

Am Tag der Entlassung wurde mir eröffnet, das bei der Gewebeuntersuchung der entnommenen Niere ein bösartiges Karzinom gefunden wurde, was unter Umständen auch auf andere Organe meines Körpers gestreut haben könne. Ich könne jetzt erst einmal 3 Jahre nicht erneut transplantiert werden und müsse in regelmäßigen Abständen zur CT.

Ein Glück hatte nichts gestreut und ich kam 2008 erneut auf die Warteliste, wobei mir die 4 Jahre seit Dialysebeginn wieder angerechnet wurden.
Allerdings auf eine Sonderliste ins "Acceptable Missmatch Programm". Niemand konnte oder wollte mir erklären, was das für Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Erkrankung, der eventuellen Wartezeit und der Qualität einer erneuten Transplantation bedeutet.

Dann wurde nach einer überstandenen Erkrankung "versehentlich" vergessen mich wieder transplantabel zu melden, so das ich zwischenzeitlich zwei Jahre NT gemeldet war, ohne das ich oder mein behandelndes Dialysezentrum das wusste.

Inzwischen weis ich, das ich höchstwahrscheinlich keine Chance habe noch einmal eine Niere zu bekommen, die zu meinem hoch immunisierten Organismus passen wird und die Erfolgsaussichten auch nicht so besonders sind.
Außerdem hab ich in der Zwischenzeit Sekundärerkrankungen entwickelt, die auch durch eine Transplantation auch nicht mehr besser werden. Momentan bin ich NT wegen zahlreicher anderer Baustellen.
Ich hoffe, das diese bis Sommer behoben sind. Dann werde ich nochmals ein ausführliches Gespräch im Transplantationszentrum suchen.
.
Auch habe ich keine Kraft mehr nach nunmehr 23 Jahren Warten auf ein neues Organ erneut Hoffnungen aufzubauen, die letztendlich nicht erfüllt werden.
Mit nunmehr 53 Jahren ist mein Leben ruiniert, für einen Neuanfang nach einer Transplantation mit all ihren Problemen fehlt mir die Kraft.
Innerlich hab ich mich bereits darauf vorbereitet, das ich mich wohl damit abfinden muss, das ich bis an mein Lebensende zur Dialyse gehen muss.

Entschuldigt bitte, das ich mich mal "auskotzen" musste.
Ich will auch keinen runter bringen. Jeder Fall ist anders und ich wünsche natürlich allen Mittpatienten, das sie eben nicht dieses Pech haben, das mich von Anfang meiner Nierenerkrankung an ständig verfolgte.
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Hi :)