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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 17 Jul 2020 12:06 #513913

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Einen wunderschönen Freitag Mittag,

Wie handhabt Ihr das denn mit der Tx-Nachsorge in Zeiten von Corona, im speziellen mit den Terminen im Tx-Zentrum?
Ich bin seit 03/2018 Niere/Pankreas transplantiert und hätte Anfang März meinen Routinetermin im Zentrum gehabt, den ich coronabedingt abgesagt habe.
(einige Tage später haben die angefangen, Patienten auszuladen, eine Woche später kam der Lockdown).
Der Termin war vorbereitet, alle Kontrolltermine + Befunden lagen vor, seitdem war ich hier dreimal beim Labor, einmal davon mit Ultraschall.
Weil mein HA Diabetologe und Nephrologe ist und bis 2016 nephrologischer OA eines Tx-Zentrums war, hat der auch die passende Kompetenz.
Gehe ich zu einem der besagten Routinetermine ins Tentrum, ist das, was da abläuft: Blut, Urin, Ultraschall, Abfrage einer Liste von Symptomen, Lesen der mitgebrachten Befunde, Klären eventueller Fragen. Also (fast) nix, was nicht mein HA kann.
Das Problem ist der DSA-Test, also der Test auf donorspezifische Antikörper. Dieser Labortest läuft über das HLA-Labor, wird bei der Routineuntersuchung mitgemacht, liegt im Aufgabenbereich des versorgenden Zentrums und kostet ein paar hundert Euro.
HA und Kfh lehnen den Test aus nachvollziehbaren Gründen ab, die Ärztin in der Ambulanz vom Zentrum sieht kein corona- oder sonstwie geartetes Problem, das mich am Besuch des Zetrums hindert und ist da auch nicht diskussionsbereit.
Ich habe also mit HA, Kfh, Krankenversicherung, HLA-Labor und vier Stellen im Zentrum telefoniert.
Unser System schein es jetzt so direkt nicht vorzusehen, Transplantationsnachsorge und Corona unter einen Hut zu bringen? Keiner konnte mir sagen, wie das ohne meine Anwesenheit im Zentrum machbar ist.
Die Mitarbeiteren der Krankenversicherung meinte, eventuell gäbe es die Möglichkeit des Dinglichkeitscodes, also ein mehrstelliger Code, den man auf eine Überweisung druckt, damit es direkt über die Kassenärztliche Vereinigung geht; müßte dann vom Zentrumsarzt kommen, aber wenn die es nicht einsehen?

Wie macht Ihr das denn gerade?

vG
Anja

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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 17 Jul 2020 13:48 #513914

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Hallo Anja,

ich selbst bin nicht transplantiert und kenne diese "donorspezifischen Antikörper" nicht. Aber ich kann das nachvollziehen, was du meinst. Ich nehme an, das dein Tx-Zentrum an einer Uniklinik ist, weil in einem Kreiskrankenhaus würden sie ja nicht transplantieren.

Ich bin jetzt auch in der Uni und gleiches Spiel, wie du beschreibst....Corona stellt kein Problem dar. Ich bekomme nächste Woche MabThera und habe ehrlich gesagt immer noch "Muffensausen", was das angeht. Der Arzt sieht da kein Coronaproblem, ich immer noch. Ich weiß zwar, dass man das mit meiner Niere nicht lassen kann....aber es ist ein wenig furchteinflössend in dieser Zeit. Das Thema Corona ist tiefenentspannt hingenommen, habe ich das Gefühl.....es hat sich zwar jeder dort an die Regeln gehalten: Mundschutz bei allen Personal und andere Patienten, auch an den Abstand....

Was haben die denn im Transplantationszentrum für Schutzmaßnahmen? Wenn es gar nicht gehen will, fällt mir nur ein, dass du dir einen besseren Mundschutz kaufst (ffp2), soll ja besser sein, wenn andere auf den Mund-Nase-Schutz pfeiffen, weil dieser Mundschutz dich dann trotzdem vor Viren schützen kann. Ich hab mir solche besorgt, gibt es mittlerweile in der Apotheke...Schaue nach, ob die zertifiziert sind und hinter dem CE eine vierstellige Nummer steht. Bei uns auf dem Land ist es furchtbar, was das Tragen eines MNS angeht, selbst in Arztpraxen und deshalb meine Entscheidung mir besseren Mundschutz zu besorgen. Sollen sie wegen mir doof gucken, dass ich hysterisch bin oder sonstwas. Ist mir egal. Am Ende würde keiner Mitleid haben, wenn man auf der ITS gelandet ist oder noch schlimmer.....

Für mich hoffe ich, dass ich nicht so oft zur Kontrolle dahin muss, dann auch noch mit dem Zeug intus.....da kriege ich auch gleich ein unwohles Gefühl in der Magengegend.
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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 17 Jul 2020 15:09 #513915

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Hiho in die Runde,

bei uns im Spital werden die Coronaregeln immer seltsamer.

Beim Haupteingang dürfen keine Patienten hinein, nur Personal.
Beim Dialyseeingang nur Dialysepatienten.
Normale Patienten werden bei der Rettungseinfahrt empfangen und von dort mit 3 Meter Sicherheitsabstand auf die notwendige Abteilung aufgeteilt.


Eure Spitäler verhalten sich einfach ausgedrückt, leichtsinnig.
Was alles passieren kann, hat man beim TX-Spital von Wien gesehen.
Dort ist seit März die Warteliste gesperrt. Seit die gesamte Anesthesie-Abteilung erkrankt war(gemeinsamer Pharma-Kongress als Ursache), haben sich zahlreiche weitere Corona-Cluster gebildet.
Ärzte wurden von Spital an Spital verliehen, wurden krank, während der 1ten Corona-Welle konnten alle Wiener-Spitäler keine Operationen mehr durchführen, es starben mehr Menschen an den geschlossenen Abteilungen als an Corona selbst. Für die interessiert sich aber niemand. (Als die letzten gesunden Anesthesisten auch krank wurden, war irgendwann keiner mehr verfügbar. Könnt ihr gern googeln.)

Von daher, immer schön vorsichtig sein. Österrreich nimmt seine Lockerungen jetzt schrittweise zurück und neue Lockerungen kommen nicht, solange die 2te Welle täglich stärker wird.

Und nicht vergessen, als Transplantierter habt ihr zwei KEINE Chance, dass euer Immunsystem Corona erfolgreich bekämpfen kann.
Mag sein, dass man Corona auch mit Plasma behandeln kann und es theoretisch gut heilbar ist, aber fremdes Plasma ist immer sehr scheiße fürs Transplantat.
Wenn ihr Corona bekommt, wird es wohl auf Tod durch das Virus oder schweren Transplant-Schaden wegen der Plasma-Behandlung hinauslaufen.
Also besser gesund bleiben oder ihr steht wieder auf der Warteliste oder steht garnicht mehr auf.

Euren Ärzten wiederrum wird durch Corona nicht viel passieren....deren Gleichgültigkeit ist gleichzusetzen mit Dummheit.

Die größte Herausforderung der Corona-Kriese wird es sein, länger als der Rest der Gesellschaft durchzuhalten.
Soziale Distanzierung, Hygiene, Schutz der Atemwege und Schleimhäute, ganz diszipliniert. Erst wenn der letzte Undisziplinierte sein Corona hatte, werden die Risikogruppen irgendwann wieder Ruhe finden.



lg
Chris

P.S.
In Österreich wird die Gruppe der Corona-Verweigerer immer größer....unsere Politiker machen medienwirksam vor, wie man sich nicht verhalten sollte, die Schafe machens nach.
z.B. die Vorsitzende der SPÖ fordert Wiedereinführung der Maskenpflicht, verkündet gleichzeitig ihren Zypern-Urlaub.....damit hat sich der Gehorsam für diesen Sommer erledigt.

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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 17 Jul 2020 16:31 #513916

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Hi Anja,

ich bin ja Ende November zum 3. Mal transplantiert worden und war von Mitte Februar bis zum 05.03 in Reha. Und bei mir wurden im Januar auch DSA festgestellt.

Den Termin am 09.03 konnte ich noch ganz normal wahrnehmen, bei dem wurde auch die "Menge" des DSA noch mal gemessen. Eigentlich war ich zu dem Zeitpunkt noch alle zwei Wochen abwechseln zur Kontrolle, hier hatte man aber gewünscht, mich doch zwei Wochen später im TX-Zentrum zu sehen.

Dies wurde dann kurzfristig abgesagt und auch geraden, zu dem Zeitpunkt nicht zum niedergelassenen zu gehen (was später dann als "Missverständnis" gedeutet wurde). Was dann erst Anfang April bei meinem niedergelassenen Arzt mit all den Schutzmaßnahmen, die man treffen sollte (Mundschutz, Händedesinfektion). Da ich das am vorher eh noch getan hatte, nichts Neues.

Es hatte sich dann ergeben, dass ich wöchentlich beim Arzt war, da der Krea langsam aber kontinuierlich stieg. Nächster Termin im TX-Zentrum am 23.04: ich wurde von der Ambulanz an der Information angemeldet, dass ich einen Termin habe. Mit Mundschutz und Händedesinfektion konnte ich dann in Köln Merheim zur TX-Ambulanz gehen. Da war außer mir kein anderer Patient anwesend. Wie du schreibst: Blutabnahme, Urin, Ultraschal... aber halt auch der DSA-Test wurden gemacht.

Wegen dem steigenden Krea wurde entschieden eine Punktion zu machen und ich bekam den Termin gleich eine Woche später am 30.04. Musste dafür einen max. 4 Tage alten, negativen Test vorweisen. Auf Station sollte man nach Möglichkeit im Zimmer bleiben, sogar Kaffee zwischendurch wurde gebracht. Konnte dann am nächsten Tag wieder gehen und die Nachbesprechung mit dem Oberarzt ging über Videokonferenz.

Nächsten Termin habe ich jetzt am Montag, 20.07, und habe am Mittwoch da angerufen, wie die Situation aktuell aussieht. Natürlich weiterhin Mundschutz und Händedesinfektion, an der Information wird man aber nicht mehr aus einer Namensliste rausgestrichen. Man muss denen nur sagen, wohin man geht. Soweit ich weiß, soll dann auch wieder ein DSA-Test gemacht werden.

Ich weiß jetzt nicht, in welchem TX-Zentrum du bist, aber meine Besuch in Merheim waren in der Corona-Zeit gut organisiert und ich empfinde einkaufen zu gehen gefährlicher (vom Gefühl her) als das TX-Zentrum aufzusuchen.

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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 17 Jul 2020 20:54 #513917

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Ich war gerade Mitte Juni im TX-Zentrum. Am Eingang wurde man durch ein Zelt gelotst. Wächter haben gefragt, ob man ERkältungssymptome hat. Fieber haben sie, glaube ich, nicht gemessen. Der Arzt hat mich vorgezogen, weil ein Patient später kam. Er meinte, auch aus Infektionsschutzgründen. Ich war im NUllkommanix raus. Mir wurden auch DSA abgenommen. Es war also ganz wichtig, sonst wäre ich nicht wieder auf die TX-Liste gekommen.

Alle haben MNS getragen. Vor der S-Bahnfahrt, wo sich manche die Maske nach dem Einsteigen unters Kinn gezogen haben, hatte ich viel mehr Angst als in der UK.

Ich bin auch bei uns im KH gewesen zur Magen -und Darmspiegelung. Da hatte ich auch überhaupt keine Angst.

LG, Ulrike

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Tx-Nachsorge, Corona, Passierschein A38 19 Jul 2020 20:32 #513963

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Hallo zusammen,

Frage nach Erkältungssysmptomen oder Fieber messen? Guter Witz. Am infektiösesten sind ist man ein bis zwei Tage vor Auftreten irgendwelcher Symptome. Wenn da sowas abgezogen wird, ist es Theater zur Beruhigung, weil solche Aktionen schlicht zu spät sind. Oder messen die auch die Temperatur für zwei Tage in die Zukunft?? :lach:

Christian: Weil gerade solche Veranstaltungen Cluster fördern und deshalb die Präsenzfortbildungen gerade ausfallen müssen, sind in Deutschland die Nachweise der CME-Punkte ausgesetzt.

vG
Anja

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Hi :)