THEMA:

Hallo Community,
oben schon die Frage:
Wie habt ihr das gehandhabt? Shunt noch drin? Shunt raus?
Ich habe nächste Woche mein 1jähriges mit Renate, von Anfang an völlig komplikationslos, keiner infekte, nichts (nach 7 Tagen aus dem KKH raus), Krea durchgehend 1,3.
Jetzt meinte mein Neph. das es studien gibt wonach die Nieren-Funktion nach Shunt Entfernung zurück gehen kann?
jemand negative Erfahrungen nach Entfernung gemacht? oder Positive?
danke euch schon mal,
grüße
Paul

Die Nierenfunktion kann sich immer reduzieren, wenn sich der Blutdruck verändert.
Dass eine Shunt-Entfernung den Blutdruck positiv beeinflussen kann und die Nierenleistung deshalb zurückgeht ist nur logisch, aber nichts schlimmes.

Lieber weniger Nierenleistung und dafür weniger Belastung auf die Blutgefäße. Weil eine Niere mit gesunden Blutgefäßen nutzt sich weniger schnell ab und hält länger, als eine Niere die unter Überdruck läuft.

Dass du den Shunt bis zur nächsten Dialyse in 5-10 Jahren oder so behältst ist unrealistisch, weil der bildet sich zurück je weniger er genutzt wird, Verschluss nach 2-3 Jahren wahrscheinlich. Da hast du mehr Kontrolle über die Situation wenn du ihn gleich selber entfernen lässt.

Ich würd an deiner Stelle bis zum 3ten Geburtstag der Niere warten und wenn alles immernoch ideal und keine Dialyse in Aussicht ist, dann lass wegmachen.

Mein Shunt läuft auch noch im 21. Jahr nach NTX. Er ist wie eine Versicherung, falls ich irgendwann wieder an die Dialyse muss. Einen Nachteil (ausser der Gefahr bei Verletzung des Shunts) habe ich bislang nicht feststellen können. Es ist m.E. auch eine schwierige Entscheidung, einen (guten) Shunt nach NTX entfernen zu lassen, da man ja nicht weiss, wann man ihn wieder benötigt. Allerdings habe ich bis jetzt noch nie davon gehört, dass sich die Nierenfunktion wegen Shuntentfernung verschlechtert. Es geht nach meinem Wissensstand bei Shuntentfernung vor allem darum, dass Herz zu entlasten und die generelle Gefahr, die von einem Shunt ausgeht, zu eliminieren.

Hallo,

ich würde einen gut funktionierenden Shunt nur schließen lassen, wenn es wichtige medizinische Gründe dafür gibt. Ich habe inzwischen mehrere Patienten kennengelernt, bei denen es problematisch war, eine Möglichkeit für einen Shunt zu finden. Zwei haben in Wiesbaden bei Professor Krönung einen Oberschenkelshunt als letzte Möglichkeit bekommen. Einen funktionierenden Shunt aufzugeben bedeutet eine Chance vertan zu haben.

Viele Grüße
MaWa

Wobei es ja Alternativen zur HD über einen Shunt gibt.....dass man auch gut mit HD-Katheter leben kann stelle ich ja laufend unter Beweis.

Und ebenso ist PD eine Option, sofern das Bauchfell nochnicht vorbelastet ist.

Ob die HD über einen Shunt in 10 Jahren noch dem aktuellen Stand der Medizin entsprechen wird, lässt sich auch nicht sicher sagen. Vielleicht hat sich bis dahin der implantierbare Hemofilter durchgesetzt.

grundsätzlich, ist so ein shunt ja aber auch fürs herz nicht optimal, oder? vorallem da mein shunt EXTREM gut läuft :D
auf die gefahr hin das ich jetzt gleich von allen seiten prügel beziehe, ich mache mir auch aufgrund des sturzrisikos beim moped fahren sorgen (oder eben auch jeder anderen sturz, schnitt-gefahr) - wenn ich davon aus gehe das meine renate noch mindestens drölf jahre so gut weitermacht, steigt dieses risiko exponentiell :D
habe morgen jahresuntersuchung, werde mal sehen was die docs meinen - aber meinungen von mitpatienten sind halt auch immer schön zu hören
danke für euer feedback,
grüße
Paul

Hallo Paul,
nach meiner 1. TX lief mein Shunt 10 Jahre brav weiter und ich konnte problemlos ohne weitere OP wieder mit der Dia beginnen und der Shunt hat nie Probleme gemacht. Nach der 2. TX lief er auch brav weiter, aber 5 Jahre später war er mittlerweile so groß, dass mein Herz doch sehr belastet wurde und es sollte lediglich der Durchfluß reduziert werden, nach der OP ging er aber leider ganz zu.
Einen gut laufenden Shunt, der keine Probleme macht, würde ich ein Jahr nach TX noch nicht entfernen lassen, obwohl ich dir natürlich eine gaaaanz lange Zeit mit Renate wünsche. Wenn med. Gründe dafür sprechen, ist es was anderes.
Alles Gute für dich.
Bärbel