Wir reden hier von einem Schwein, dessen HLA genetisch durch menschliche HLA ersetzt wurde. Allerdings nicht exakt die HLA vom Spender, darum wird Immunsuppression auch weiterhin benötigt.
Es handelt sich also um eine Niere die genetisch halb-Mensch und halb-Schwein ist.
Die Produktion des Organs hat inklusive Planungsphase länger gedauert, als du aktuell wartest.
Und es gibt -noch- keine Abstoßungsreaktion, aber sehrwohl eine komplexe Immunsuppression.
Die Empfängerin ist selbst Hirntot und hat ihren Körper der Wissenschaft gespendet. Sie wird die Transplantation nicht überleben, Das ist ein Experiment um die Grenzen der Machbarkeit von Transplantation und Immunsuppression zu testen, aber dass der Patient nicht schon am OP-Tisch gestorben ist, ist das eigentliche Wunder. So eine Schweine-Niere wurde bisher abgestoßen bevor sie überhaupt zu Arbeiten begonnen hat. Wenn der Patient in einer Woche noch einen Herzschlag hat, wärs eine Meisterleistung und ein Machbarkeitsbeweis, tot ist sie ja eigentlich schon lange.
The recipient was a brain-dead patient with signs of kidney dysfunction whose family consented to the experiment before she was due to be taken off of life support, researchers told Reuters.
www.aol.com/u-surgeons-successfully-test...35397-054429403.html
Der Patient wird außerdem künstlich beatmet. Alles ein heikles Thema, weil der Patient schon lange künstlich beatmet wird. Könnte jederzeit allein deshalb versterben.
Die Angehörigen hatten dem Abschalten der Lebenserhaltung bereits zugestimmt, wurden aber von den Ärzten überredet, an diesem Experiment teilzunehmen. Für einen Organspender wäre der Körper bereits zulange an der künstlichen Lebenserhaltung.
Aber das Wunder ist, normalerweise ist die Abstoßungsreaktion so stark, dass nochnie ein Patient fertig zugenäht werden konnte, bevor ihn die Schweineniere umgebracht hätte und nochnie ein Mililiter Urin mit einer Schweine-Niere produziert werden konnte.
Über soetewas sollte man als Dialysepatient übrigens nicht zuviel mit der Öffentlichkeit plaudern. Der Wiederstand von Tierschützern ist bereits jetzt stärker als das öffentliche Interesse am Experiment.
Schweinderl sind halt süßer anzuschauen als Dialysepatienten. Und wieviele Tiere müssen wir quälen bevor der erste Mensch seinen Nutzen aus der Behandlung ziehen kann. Sollten wir uns nicht auf künstliche Alternativen und synthetische Organe konzentrieren, die vermutlich früher zur Marktreife gebracht werden können.
Da gibt es in Deutschland vielmehr Gegner als bei der Wiederspruchslösung, da verbrennt man sich die Finger wenn man öffentlich darüber redet, weil die Forscher so nicht in Ruhe arbeiten können.
Man hat jedenfalls schon recht viel Erfahrung diese Schwein-Mensch-Hybrid-Nieren in Affen einzusetzen, wo sie einige Monate halten. (chronische Abstoßung garantiert.) Für den Menschen sind schlechtere Ergebnisse zu erwarten.
lg
Chris