THEMA:

N'Abend zusammen,

wie macht Ihr das eigentlich mit Sport und Bewegung in Coronazeiten?
Damals im ersten Lockdown waren die sozialen Medien voll von Tipps für Bewegung und Workaround gegen den körperlichen Verfall in den eigenen Wänden.
Einen Lockdown haben wir aktuell gerade nicht, theoretisch sind Sportstätten wieder geöffnet, aber es ist halt, wie es ist - man meidet sie lieber.
Muskeltraining ist zwar zuhause möglich, aber das für uns relevantere Kardiotraining leidet bei mir merklich.
Draußen Radfahren oder Joggen fällt bei mir aus verschiedenen Gründen aus. Was macht Ihr aktuell?

vG
Anja

Liebe Anja, seit einer Burn-out-Reha mache ich täglich Sport.

Der Sport in diesen Zeiten ist mir sehr wichtig. Noch als Transplantierte bin ich wöchentlich Tanzen gegangen, war viel auf dem Rad unterwegs.

Jetzt bin ich wieder an der Dialyse und brauche den Sport für ein gutes Körpergefühl und für gute Stimmung.

Ich fahre Bettfahrrad während der Dialyse, jeweils eine Stunde. An den anderen Tagen fahre ich Fahrrad (wenn es geht, von der Arbeit 16 km nach Hause) und gehe 1x in der Woche zum Schwimmen. Wenn es sehr kalt ist, walke ich .Aber jeden Tag Bewegung. Ich brauche Licht, Luft und das Erleben von Selbstwirksamkeit. Und was Corona betrifft, gibt es ein Gefühl von Freiheit.

Tanzen geht jetzt nicht nehr wegen Corona, aber auch, weil ich es kräftemässig nach der Dialyse nicht mehr nach Hamburg schaffe.
Das Funktionstraining im geschlossenen Raum habe ich gerade wieder aufgegeben.
Ich kenne viele Übungen, aber ich bin zu faul,mich zu Hsuse auf die Matte zu begeben. Obwohl das gut wäre.

Warum kannst Du draußen keinen Sport machen?

Alles Gute und bleib gesund, liebe Grüße, Ulrike

Ulineu schrieb: rauche den Sport für ein gutes Körpergefühl und für gute Stimmung.

ja. Ohne Wenn und Aber.

Ich hatte ~2014 bei meiner ersten Schlaganfall-Reha gemerkt, wie gut es mir tut. Mir war schon vorher klar, dass Schreibtischtätertum nicht gut für mich ist, aber ich hatte die Idee, es zu ändern, nie in die Tat umgesetzt. Dann hatte ich mich umgeschaut, es gibt einen Katzensprung entfernt eine orthopädische Reha, bei der man auch Vertragskunde werden kann - hatte ich dann gemacht. Erst unregelmäßig, dann 5x die Woche. Es ist keine Mucki-Bude, Team und die anderen Kunden/Patienten sind nett, ich konnte Stress abbauen und habe meine Ausdauer gesteigert, Win-Win. Dann kam Corona. Am Anfang sind wir hier noch täglich "marschiert", aber irgendwann nach einem Jahr war klar, dass es nicht reicht und wir haben einen Crosstrainer adoptiert. Aber meine Disziplin ist lausig und irgendwie laufen die Tage und die Arbeit anders als letztes Jahr. So, wie es aktuell ist, ist es Mist und kann so nicht bleiben.

Warum kannst Du draußen keinen Sport machen?

Das Problem ist nicht das Draußen, sondern diese beiden Sportarten.
Radfahren ist ein Problem geworden, weil der Gleichgewichtssinn gelitten hat, Joggen fällt aus, weil ich es nicht effizient ausführen kann - ich habe durch die Neuropathien ein reduziertes Fußgewölbe (die Nerven steuern die Muskulatur zur Erhaltung vom Fußgewölbe nicht korrekt an), die Füße werden fehlbelastet, die Bewegungskoordination ist... falsch. Ein Neurologe, der meinen gang begutachtet sieht das, ein Orthopädieschuhmacher, der meine Schuhe anguckt, sieht das. Kann sich durch die Transplantation theoretisch bessern, bei der letzten Mesung 2019 war es zumindest nicht schlimmer geworden.

aber ich bin zu faul,mich zu Hsuse auf die Matte zu begeben. Obwohl das gut wäre.

Das war bei mir der Grund für den Vertrag... ich laufe (ohne Corona) 5 Minuten zur Arbeit oder 5 Minuten zum Training; es gab also nie die Ausrede, es wäre zu weit, dauert zu lange hinzukommen etc pp Und wenn man dann schon mal da war, hat man auch etwas getan, auch wenns mal schlecht lief. Kommt halt vor und am nächsten Tag war ich ja eh wieder da. Zuhause fehlt die Trennung und offensichtlich brauche ich die.

Alles Gute und bleib gesund, liebe Grüße, Ulrike

Ich versuchs ;) Dito

vG
Anja