THEMA:

Hallo zusammen,

neulich im Supermarkt...

aktuell bin ich noch ohne Maske im Supermarkt, aber ich werde das demnächst wieder beginnen (Erkältungszeit).
Ist man mit Einkaufwagen unterwegs, kann man die Abstände zu den umherwandernden Bakterienmutterschiffen (Mitmenschen) nach vorne und nach hinten an der Kasse recht gut steuern.
Vor einigen Tagen steh ich nur mit zwei Teilen ohne Wagen an der Kasse, halte meinen Abstand, bei dem ich mich wohl fühle nach vorn und dann steht hinter mir jemand, der mir ohne Not so dicht auf die Pelle rückt, dass es mir auch als kerngesunde, nichttransplantierte unangenehm aufgefallen wäre (Menschen haben wie
Stachelschweine einen gewissen Wohlfühlabstand).
Ich hatte ein paar Wochen vorher eine ähnliche Situation und es mit Logik versucht (transplantiert, bitte a bissl Abstand etc) und es kam ein "dann müssen sie zuhause bleiben" - bestehende Logik, wenn sie auf meine Bitte hin einfach nur etwas Abstand hätte halten brauchen, aber jeder ist halt sich selbst der nächste und aus nachvollziehbaren Gründen auf direkte Bitte zwei Schritte Abstand zu halten, ist auch mal eine Ungeheuerlichkeit.

Was macht ihr in solchen Situationen?
Herzhaft in ein Taschentuch husten/röcheln, umdrehen und "'tschuldigung, sie sollten vllt nicht so dicht rankommen"? Knoblauchkaugummi auspacken, umdrehen und ausatmen? Etwas lauter "ich bin schon verheiratet, sie müssen mir nicht so auf die Pelle rücken"?

Was macht ihr?
vG
Anja

Fragen ob er/sie kuscheln will.
Das klappt aber besser wenn man ein Mann ist.

Und mein Mörder-Katzen-T-Shirt hält sowieso die meisten Menschen auf Abstand.
Hab ein T-Shirt mit einer Katze drauf, die ein blutverschmiertes Messer in der Hand hält.
Wenn ich nicht gerade im Totenkopf-Look unterwegs bin. Hab soviele Pullis mit Totenkopf-Motiv.

lg
Chris

P.S.
Das hab ich auf meinen Katzenshirt oben:

Christian schrieb:

Fragen ob er/sie kuscheln will.

Hat schon jemand mit "ja" geantwortet?

Ich bin nie ohne gut sitzende FFP2 in irgendein Gebäude gegangen, in dem "Keimmutterschiffe" unterwegs waren, als ich noch selber das Haus verlassen konnte, und wieder Maske zu tragen, ist bei den zur Zeit aus den Abwasserdaten zu vermutenden Infektionszahlen eine gute Idee.
Masken schützen natürlich viel besser, wenn alle sie tragen, aber das geht ja in D nicht mehr, von wegen "Freiheit" und so....

Skjaldbaka schrieb:

Ich bin nie ohne gut sitzende FFP2 in irgendein Gebäude gegangen, in dem "Keimmutterschiffe" unterwegs waren, als ich noch selber das Haus verlassen konnte, und wieder Maske zu tragen, ist bei den zur Zeit aus den Abwasserdaten zu vermutenden Infektionszahlen eine gute Idee.
Masken schützen natürlich viel besser, wenn alle sie tragen, aber das geht ja in D nicht mehr, von wegen "Freiheit" und so....

Corona ist eine Sache, Herbst, Erkältungs- und Grippezeit eine andere. Der Preis dafür, dass ich die Welt noch nerven darf, sind die Immunsuppressiva, die ich nehme.


Something completely different: Samstag hatte ich den Brief von meinem Jahres-TÜV in der Tx-Ambulanz im Briefkasten und die letzte Seite sind immer die Impfempfehlungen nach Tx, da steht nun auch die Covid19-Auffrischimpfung aufgelistet.
Der Impfstoff ist nicht spezifiziert, aber gibt es inzwischen welche, die bei Patienten mit Mycophenolateinnahme anschlagen? Ansonsten wär die Empfehlung ja wirklich fürn Hasen.

vG
Anja

Moin Anja,

Mycophenolateinnahme ist mir "nur" bei den Impfempfehlungen für Rheumakranke begegnet, und da wird eindeutig Covidimpfung mit mRNA-Impfstoffen (Booster jeden Herbst mit an den aktuell zirkulierenden Stamm angepaßtem Impfstoff) empfohlen, eig. ohne Dosisanpassung des Medikaments. Die Immunantwort soll insgesamt gut sein.
Hast Du denn mal nach Impfung eine Kontrolle der Antikörper bekommen und überhaupt nicht auf die Impfung angesprochen?

Masken schützen vor all diesen Erkrankungen, z.T. natürlich um die entsprechende Impfungen ergänzt. Da Covid meine Lungen schwer angegriffen hat, habe ich die Empfehlungen meiner Ärzte umgesetzt und zusätzlich zur jährlichen Covid- und Grippeimpfung noch einmalig Pneumokokken- und Arexvyimpfung bekommen.
Ich hatte keine Erkältung mehr, seit "meine" Zeit mit Maske angefangen hat

Ich hatte unter immun Therapie tatsächlich keinerlei immun Antwort nach 4 Impfungen. Nach Infektion dann top antikörper :D
Also ich werde keine Auffrischung machen, nicht weil ich ein quirrulant bin, sondern weil es bei mir offensichtlich keinen Sinn macht :D

Die Immunantwort könnte aber nach Infektion besser ausfallen.
Vllt. zumindest versuchen?
Sich immer wieder zu infizieren birgt hohe Risiken und ist sicher keine gute Idee...

Ich wurde auch 4x geimpft, 1x mit Mycophenolat pausieren. Dann hatte ich Covid. Nach der Infektion hatte ich Antikörper. Dann wurde ich wieder geimpft, genau in der Hoffnung, dass das Immunsystem jetzt vielleicht auf die Impfung anspricht. Aber die Tests haben dann ergeben, dass die Antikörper von der Infektion einfach gleichmässig abnahmen und durch die Impfung keine Erhöhung/Verlangsamung festzustellen war.
ABER das heisst nicht, dass die Impfungen nichts gebracht haben. Man hat bei mir nur die Antikörper gemessen. Im Immunsystem gibt es noch die T-Zellen und wie die durch die Impfungen und die Infektion beeinflusst wurden, weiss man nicht.
Nebenbei hat man mir noch gesagt: Mycophenolat behindert die Antikörper. Tacrolimus die T-Zellen.

Alles laienhaft ausgedrückt, wie ich es in Erinnerung habe.

"Sich immer wieder zu infizieren birgt hohe Risiken und ist sicher keine gute Idee... "
Das wäre eine sehr schlechte Idee, nicht nur für uns Gefährdete. Die Viren mutieren ja laufend und was man dann erwischt und wie sich das auswirkt ist wohl ziemlich unberechenbar.

Hallo kohana,

kohana schrieb:

Ich wurde auch 4x geimpft, 1x mit Mycophenolat pausieren.

Pause oder Reduzierung? Und wie lang?
Und wie waren die DSA-Tests danach?

Nebenbei hat man mir noch gesagt: Mycophenolat behindert die Antikörper. Tacrolimus die T-Zellen.

Jup.

So wie MMF die Antikörperbildung gegen Covid behindern kann, könnte Tacrolimus auch den T-Zellschutz gegen Covid beeinträchtigen.
Leider wird das nicht getestet, weil es zu teuer ist und Transplantierte als Zielgruppe zu klein und zu uninteressant sind.

Das wäre eine sehr schlechte Idee, nicht nur für uns Gefährdete. Die Viren mutieren ja laufend und was man dann erwischt und wie sich das auswirkt ist wohl ziemlich unberechenbar.

Ja, die Viren mutieren. Aber Coronaviren verhalten sich wie alle Viren: Der größte evolutionäre Vorteil liegt nicht darin, besonders krankmachend zu sein, sondern sich am besten verbreiten zu können.
Das bedeutet, dass weniger krankmachende Varianten sich auf lange Sicht besser durchsetzen.

Es gibt Stimmen, die die Virologenvon Corona und Grippe inzwischen ähnlich einstufen.
Aber auch an Grippe sterben noch Menschen, während sie für andere unproblematisch ist und auch bei Grippe wird die [wirksame] Impfung für Risikogruppen empfohlen. (wobei MMF Nutzer wohl auch da schwächer drauf antworten).

Ich hatte etwa zur selben Zeit Covid19 wie Christian und ein Kollege von mir. Alo vermutlich hatten wir dieselbe Variante.
Christians Vorgeschichte und Verlauf kennen die meisten hier, meine Vorgeschichte auch; mein Kollege ist Mitte 40, nicht sportlich, anfällig für alles ansteckende, das jemand mit ins Büro bringt, geimpft.
Ich hatte das gröbste nach zwei Wochen hinter mir und hab mich dann noch zwei Wochen wieder auf die Füße gekrabbelt, mein Kollege hing länger durch, Christian hatte die volle Breitseite.
Was die Covidnachwirkungen betrifft, sehe ich einen deutlichen zeitlichen Zusammenhang zum Covidende (und meinen Hauptsymptomen).

Also alles mal komplett anders, als man es vllt vorher vermutet hätte.

vG
Anja

Liebe Anja,

bin jetzt nochmal zurück zu Deinem ursprünglichen Post.
Ich kann - auch ohne TP - sehr gut verstehen, wie sehr es nervt, wenn Andere so distanzlos unterwegs sind.

Habe mir angewöhnt laut, deutlich und sehr direkt zu sagen: „Möchten Sie hier stehen - sonst wahren Sie bitte etwas Abstand.“ Bislang hat es tatsächlich bis auf wenige Ausnahmen geholfen.

Liebe Grüße
Birdie

Anja schrieb:

Pause oder Reduzierung? Und wie lang?
Und wie waren die DSA-Tests danach?

Mai 2024: keine DSA im Serum

Myfortic-Pause
bis dahin 3x geimpft, keine Antikörper
Dezember 2021 Prozedur mit 3.5 Tagen Myfortic-Pause. 4. Impfung am 2. Tag der Pause
nach der Pause Myfortic wieder aufgenommen, aber aus mehreren Gründen nur noch halbe Dosis, 2x360mg tägl. - bis heute so
Juni 2022 Evusheld, weil immer noch keine Antikörper feststellbar
Juli 2022: Corona positiver Test
Dezember 2022: Antikörper über 8000 AU/1200 BAU noch warten mit Booster Evusheld
Januar 2023: Corona Impfung, um zu schauen, ob jetzt Antikörper von der Impfung gebildet werden, aber, wie oben geschrieben, nahmen die Evusheld-Antikörper gleichmässig ab. Kein Einfluss der Impfung feststellbar.

Im Moment ist noch keine Corona-Impfung geplant (nur Grippeimpfung). Wenn ich mich jetzt mit Corona anstecken würde, würde dann entschieden, ob ich antivirale Medikamente erhalten würde und welche.

Ich bin nicht transplantiert, aber Stadium 5 und lieber vorsichtig.

In den Öffentlichen trage ich immer Maske. Im Supermarkt jetzt, zur Wiesnzeit und danach, also wahrscheinlich den ganzen Winter über, auch.

Auf das Verständnis von Mitmenschen zähle ich nicht. Das ist vergebliche Liebesmüh und ärgert einen nur.

Letztens war ich mit Maske auf einem Konzert. Ich war die einzige in der Halle, von 15.000 Menschen circa? Es war mir egal, so konnte ich beruhigt sein.

Naja hat jeder sein eigenes Verhältnis zu Masken.

Ich bin der einzige Patient auf meiner Dialyse, der vom Dialysespital selbst eine Maskenbefreiung vom Primar erhalten hat.
Grund ist, dass mir während Corona der linke Lungenflügel kollabiert ist und sich ein starkes Emphysem entwickelt hat.
Hab auch 2 eigene Sauerstoffgeräte, einen Sauerstoff-Generator der den Sauerstoff aus der Atemluft zieht und ein tragbares Gerät zum Mitnehmen.
Den Generator teil ich mir mit meiner Mutter, die seit ihrem Lungeninfakt täglich auf den Sauerstoff angewiesen ist.
Bei mir ist das etwas komplizierter, weil wegen der mangelnden Harnmenge mein Emphysem zu einem Ödem wird, täglich.

Bei K95/FFP2 Masken zieh ich mir nur schneller das Wasser in die Lunge durch den Atemwiederstand, wird dann total verschleimt und fängt schneller zum Krampfen an wenn ich ausatme.
Bei normalen MNS-Masken ist nichts, aber die schützen nicht sonderlich.

Ich für meinen Teil würde gerne malwieder Silvester feiern können, das konnte ich die letzten 2 Jahre nicht, 2022 hatte ich Grippe und 2023 ja Corona.

Und klar ist mir nach meinen Erlebnissen unwohl, wenn jemand in meiner Nähe hustet. Aber in Angst zu leben ist schlimmer. Wenn ich das nächste mal Corona krieg, dann wach ich hoffentlich nicht nochmal auf, sich aus dem Rollstuhl ins Leben zurück zu kämpfen ohne Zukunftsperspektiven ist einfach kein 2tes mal mehr drinnen.

lg
Chris

Christian schrieb:

Bei K95/FFP2 Masken zieh ich mir nur schneller das Wasser in die Lunge durch den Atemwiederstand, wird dann total verschleimt und fängt schneller zum Krampfen an wenn ich ausatme.
Bei normalen MNS-Masken ist nichts, aber die schützen nicht sonderlich.
Ich für meinen Teil würde gerne malwieder Silvester feiern können, das konnte ich die letzten 2 Jahre nicht, 2022 hatte ich Grippe und 2023 ja Corona.
Und klar ist mir nach meinen Erlebnissen unwohl, wenn jemand in meiner Nähe hustet. Aber in Angst zu leben ist schlimmer. Wenn ich das nächste mal Corona krieg, dann wach ich hoffentlich nicht nochmal auf, sich aus dem Rollstuhl ins Leben zurück zu kämpfen ohne Zukunftsperspektiven ist einfach kein 2tes mal mehr drinnen.

lg
Chris

Ein MNS ist sowohl Fremd als auch Eigenschutz.
Ein normaler gut sitzender MNS schützt den Träger sehr gut vor Tröpfcheninfektionen und damit vor der Hauptübertragung.
Wenn du das gut verträgst könntest du dich damit zu einem grossen Teil schützen.

Noch ein Tipp. Die Menschen mit denen du zusammenlebst sind bezüglich Infektionen die gefährlichsten für dich. Also deine gesamte Umgebung durchimpfen, Grippe , RSV etc.
Corona natürlich nur, wenn es für die Person empfohlen wird. Die Impfung ist nicht ohne und schützt nicht allzu gut vor Übertragung.