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Noch eine Frage an Transplantierte: Vermeiden von Infektionen 30 Aug 2001 10:33 #56430

  • johanna
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Meine Mutter ist letzte Woche transplantiert worden. Es war der 2. Versuch. Der 1. Versuch vor 10 Jahren wurde nach wenigen Wochen abgebrochen, deshalb keine Langzeiterfahrung. Ich bin im Internet über eine Patienteninformation der Transplantationschirurgie Innsbruck gestolpert. Die darin geschilderten Massnahmen, um Infektionen zu vermeiden, sind recht drastisch (während Spitalaufenthalt nach der Transplantation: limitierte Anzahl Besuche, Zähneputzen nur mit destill. Wasser, Zimmer nicht verlassen usw.). Die Massnahmen beziehen sich allgemein auf Transplantierte nicht nur auf Nierentransplantierte. Im Spital, in welchem meine Mutter jetzt ist, gibt es solche Massnahmen nicht und hat es auch vor 10 Jahren nicht gegeben. Ich nehme an, dass die Strenge der Massnahmen stark davon abhängt, welches Organ transplantiert wurde. In den letzten Jahren hat sich in den Spitälern betreffend Vermeiden von Infektionen auch einiges geändert (z. B. Reinigungsverfahren).

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, wie habt Ihr das gehandhabt in der Zeit nach der Transplantation und danach über die Jahre?

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Re: Noch eine Frage an Transplantierte: Vermeiden von Infektionen 30 Aug 2001 20:44 #56433

  • baerli
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Hallo Johanna,
liebe Grüsse an Deine Mutter, ich habe zwei Wochen gewartet bis meine Niere loslegte, aber jetzt habe ich schon fast zwei Jahre lang spitzenmässige Werte. Die Zeit bis sie ansprang war echt hart, aber ich hoffe, dass sie immer wieder Menschen hat, die Ihr Mut zusprechen.
Mit Infektionsschutz wurde nicht übertrieben. Ich lag schon am ersten Tag in einem normalen Zimmer, nur Blumen durften nicht im Zimmer stehen. Ansonsten gab er überhaupt keine Hygienevorschriften.
Ich drück Deiner Mutter ganz fest die Daumen, dass die Niere bald anfängt zu arbeiten.
Liebe Grüsse

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Re: Noch eine Frage an Transplantierte: Vermeiden von Infektionen 30 Aug 2001 21:19 #56434

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Hallo Johanna, meine Transplantation liegt mittlerweile 6 Jahre zurück und die Niere hat leider nur drei Jahre gehalten. Ich bin in der MHH Hannover transplantiert worden. Dort bin ich nach einer Nacht Intensivstation sofort auf
eine Normalstation gekommen. Angeblich soll das eine Halbintensivstation sein.
Es konnten sofort alle Besucher rein, auch Kinder. Keiner brauchte Kittel anziehen. Ich bekam v?­er Tage nach OP die Windpocken, ob es Zufall war, weiß ich nicht. Dieser Infekt hat mein Leben und auch die Niere in Gefahr ge-
bracht. Rausgenommen wurde sie mir vor drei Jahren in Göttingen. Und dort
verlief alles ganz anders. Da liegen Transplantierte die erste Woche auf Halbintensivstation und Besucher müssen sich anmelden und auch desinfizieren u. Kittel anziehen. Kinder dürfen nicht rein. Darüber wird es ver-
schiedene Ansichten geben. Aber da man ja gerade in den ersten Tagen eine erhöhte Immunsupression hat, sollte das zum Wohle des Patienten u. des Organs schon ernster genommen werden. Viel Glück für Deine Mutter...

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Re: Noch eine Frage an Transplantierte: Vermeiden von Infektionen 03 Sep 2001 19:13 #56465

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Hallo Johanna,
herzlichen Glückwunsch für deine Mutter. Ich wurde mitlerweile 4mal transplantiert und jedesmal waren die Hygienevorschriften anders. Die ersten 3 hatte ich in Berlin. 1978 musste ich 10 Tage isoliert liegen. Kein Besuch, nicht aus dem Zimmer und wer rein kam musste Kittel, Haube und Mundschutz tragen. 1981 waren noch 5 Tage Knast angesagt. 1993 waren auch noch zwische 3-5 Tage Knast angesagt und 1999 war überhaupt keine Hygienevorschrift angesagt. Allerdings wurde ich da auch in der MHH Hannover transplantiert. Ob die Hygienevorschriften eine so grosse Rolle spielt weiß ich nicht. Ich weiß nur eins, das die 4. Niere jetzt endlich funktioniert, im Gegensatz zu den anderen 3 Transplantate.
Alo, weiterhin alles Gute für deine Mutter. Gruß Caro

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Hi :)