THEMA:

Mein Freund wurde nach einer Gastdialyse, bei der er mit dem HDF-Verfahren dialysiert wurde, von einem Pfleger in seinem hiesigen Dialysezentrum darauf hingewiesen, dass Eurotransplant (angeblich) Schwierigkeiten machen würde, wenn Patienten, die auf der Transplantations-Warteliste stehen, regelmäßig mit HDF dialysiert werden. Er solle daher darauf achten, nicht zu häufig im HDF-Verfahren zu dialysieren.

Ist jemand eine derartige Einschränkung durch Eurotransplant bekannt?

Dies ist eine Ente. Im Grunde ist die HDF mit einer Infusion von Blutsalzen (Elektrolyten) gleichzusetzen. Dadurch werden mehr höhermolekulare Substanzen entfernt und oft eine stabilere Kreislaufsituation erzielt. Manchmal kann man auch hohes Phosphat positiv verändern. Häufige Bluttransfusionen können aber zu erhöhten Antikörpern im Blut führen und so den Immunstatus des Patienten verändern, das passiert jedoch durch die HDF nicht. Andererseits muss man sich aber fragen, warum HDF durchgeführt wurde. Gab es dazu medizinische Gründe?

MIt freundlichen Grüßen

Dr. Manfred Grieger

Hallo Herr Dr. Grieger,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Warum überhaupt HDF, das konnte mein Freund auch nicht beantworten.

Wobei sich mir allerdings in letzter Zeit die Frage stellt, ob HDF nicht evt. sogar die für ihn geeignetere Dialyseform wäre. Er hat einen eher niedrigen Blutdruck, der am Ende der Dialyse meistens auf bis zu 85/65 mm/hg (oder niedriger) absinkt, wodurch er inzwischen oft an erheblichem Schwindelgefühl leidet. Die Kreislaufprobleme wurden damit begründet, dass sein Trockengewicht zu niedrig sei. Und obwohl dieses seit Beginn der Probleme bereits mehrmals um insgesamt 2,5 kg erhöht wurde, ist keine Besserung in Sicht.

Könnte hier HDF eine Lösung sein?

In der Tat ist die HDF bei vielen Patienten oft weniger Kreislauf belastend. Das kann man aber meines Erachtens bei einer gut geführten normalen Hämodialyse in der Regel auch erreichen. Zunächst muss das Trockengewicht stimmen. Es gibt Möglichkeiten über die Weite der unteren Hohlvene im Bauchraum mittels Ultraschall dies zu klären. Dann muss bekannt sein, wieviel Flüssigkeit in welcher Zeit entzogen wird. Auch hier kann ein zu großer Entzug zu Kreislaufstörungen führen, egal welche Dialyseform gewählt wird. Auch die Einnahme von Blutdruckmedikamenten kann hier noch mitentscheidend sein.
Normalerweise sollte der Nephrologe Ihres Freundes dies weiter abklären, damit Ihr Freund wieder mehr Lebensqualität hat. Übrigens: Ich hatte selbst einen Patienten, der in der schlimmen Phase der Urämie (Harnvergiftung) 15 kg weniger wog als nachher an der Dialyse. Ich hatte ihn erstmals zu seiner ersten Dialyse gesehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Manfred Grieger

Gruß mannHallo Christine, kannst Du mir bitte mal kurz erklären, was HDF-Dialyse ist? Gruß Manne

Hallo manne,
HDF bedeutet Hämodiafiltration und ist eine Kombination von Hämofiltration und Hämodialyse. Dieses Spezial-Dialyse-Verfahren soll Kreislaufschonender sein als die normale Dialyse vorallem bei großen Gewichtsabnahmen. HDF ist aber auch erheblich teurer.
Frag Deinen Arzt, der kann es Dir sicher besser erklären.
Gruß
Uwe