THEMA:

Hallo,

seit einiger Zeit steigt mein CyA-Spiegel an, obwohl ich nach und nach die Dosis reduziere (vorher hatte ich eher das umgekehrte Problem). Ich habe gegrübelt und gegrübelt, was ich verändert habe: Der Spiegel steigt,
seitdem ich täglich Rotbuschtee (Roibos) in größeren Mengen trinke. Von Johanniskraut ist eine Beeinflussung des Spiegels ja bekannt, aber Rotbuschtee? Wer hat eine ähnliche Erfahrung gemacht? Ciao, Uli

Hallo Uli.
auch mein cyA-Spiegel hat ständig geschwankt, ist aber jetzt 2 Jahre nach der Transplantation seit ca. 1/2 Jahr stabil. Auch ich trinke täglich Roiboshtee, daran kann es also eigentlich nicht liegen. Johanniskrauttee müsste den Spiegel senken und nicht erhöhen

Grüße Lina.

Hallo, Lina, danke für deine Antwort. Inzwischen glaube ich auch nicht mehr, dass es der Tee ist. Das Problem scheint ganz anders zu liegen: Ausser in meinem Dialysezentrum werde ich zwischendurch im Tx-Zentrum untersucht . Schon zwischen den beiden unterschiedlichen Laboren scheint keine Vergleichbarkeit zu herrschen. Jetzt gehe ich zwischendurch auch noch zu meinem Hausarzt, da ich zum Dialysezentrum sehr weit fahren muss - hier scheint das Labor wieder ein anderes Messverfahren anzuwenden. Gibt es denn keine Einheitlichkeit und somit Vergleichbarkeit? Oder kann man sowieso nur eine Tendenz nach oben oder nach unten feststellen???? Weißt Du etwas darüber oder hat jemand anderes eine Ahnung?

Ciao, Uli

Hallo Ulli und lina,
mein Arzt hat mir gesagt, dass es immer zu Laborabweichungen kommen wird, daher schickt er meine bei ihm genommenen Proben immer an das Labor meines Tx-Zentrums. So können wir sicher sein, dass es sich nicht um laborbedingte Schwankungen handeln kann.
Gruß, Dani

Da kann aber auch ein problem auftauchen. Die erste Zeit haben wir das auch so gemacht, aber bis ich dan den CyA- Spiegel hatte, war eine 1/2 Woche vergangen. Und ich glaube, das das auch nicht so gut für die Niere ist. Egal ob der Wert gerade hoch oder niedrieg ist. Ich lasse jetzt den Wert immer bei mir hier besteimmen. Wir haben einfach mal 3-4 Abnahmen synchron laufen lassen. Dabei stellte sich heraus, das der Unterschied beider Labore gar nicht so unterschiedlich sind. Und wenn Du dein CyA-Spiegel nach deinem Heimatlabor Einstellst ist es doch in Ordnung, du darfst nur nicht mal nach dem Labor und mal nach dem Labor gehen. Gruß Caro

Mein Doktor hat jetzt rausgefunden, dass das Labor von meinem Hausarzt nicht nur das OriginalCyA misst, sondern auch die Abbauprodukte im Blut, was den Wert höher sein lässt. Wir haben auch Synchronmessungen gemacht und können so in etwa die Werte vergleichen. Da mein Dialysezentrum weit weg liegt (ich habe vor der TX CAPD gemacht) und ich beruflich sehr eingespannt bin, haben wir abgemacht, dass ich zwischendurch zu meinem Hausarzt gehe.
Übrigens, seit ich den Rotbuschtee ganz weggelassen habe, sinkt mein Spiegel rapide ab. Ob es daran lag, weiß ich nicht - ist auch egal, wenn sich der Spiegel nur endlich wieder normalisiert....-das macht mir echt Angst.
Ciao, Ulrike

Leider hat meine Recherche etwas Zeit in Anspruch genommen, wegen der Feiertage habe ich aber heute eine Antwort von einem Labormediziner erhalten, die ich gerne im Origial veröffentlichen möchte:

In der Tat ist es so, daß die Vergleichbarkeit von Ciclosporin-Werten unterschiedlicher Laboratorien dadurch eingeschränkt wird, daß der Meßwert methodenabhängig ist. In unserem Labor setzen wir den AxSYM Cyclosporin Assay der Firma Abbott ein, ein sog. FPIA (Fluoreszenzpolarisationsimmuno-assay). Darüberhinaus stehen z.B. auch noch HPLC, RIA oder EMIT zur Verfügung, für die - meßmethodenabhängig - unterschiedliche therapeutische Bereiche angegeben werden. Eine direkte Vergleichbarkeit der Werte ist somit also nicht gegeben, es kann lediglich eine Beurteilung der Werte unter Kenntnis der jeweils angewandten Meßmethode erfolgen.
Erwähnen möchte ich noch, daß die o.g. unterschiedlichen Methoden durchaus gleichberechtigt nebeneinander stehen und qualitätsgesicherte, reproduzierbare Ergebnisse liefern.

Ich hoffe dass damit, trotz des unbefriedigenden Zustands der unterschiedlichen Ergebnisse in Abhängigkeit von der Messmethode für alle Beteiligten nun Klarheit besteht: Nicht der Absolutwert ist entscheidend, sonder der Wert im Verhältnis zum Normwert der jeweiligen Methode.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

Danke, Herr Dr. Grieger, für die Information! Das hilft mir, das Ganze zu verstehen und einzuordnen. Schöne Grüße! U. Bergmann