THEMA:

Hallo!
ich hab da mal eine Frage, ich bin am 21.4. transplantiert, mir könnte es nicht besser gehen. Nun hab ich einen Garten und mir wächst so langsam alles über den Kopf. Wie seht Ihr das mit Gartenarbeit? Handschuhe können ja nicht wirklich viel nützen, würde es vielleicht was nützen, einen Mundschutz aufzusetzen? Und ab wann kann man wieder ganz normal Gartenarbeit machen??
Vielen Dank für Eure hoffentlich zahlreichen Tipps und Meinungen
Lexi

Hallo Lexi,
auch wenn es Dir sehr gut geht, Du befindest Dich wenigstens ein halbes Jahr nach NTX in einer Art Akutphase. In dieser Zeit der Anpassung ist Dein Körper extrem anfällig gegen Infektionen. Das heist im Klartext, in dieser Zeit würde ich keine Gartenarbeit machen! Wobei man da auch unterscheiden muß. Unter gefährlicher Gartenarbeit verstehe ich jede Arbeit, bei der Du mit Erde direkt in Berührung kommst (z.B. Unkraut ziehen). In der Erde sind bestimmte Keime (die Namen weis ich leider nicht mehr). Kommen diese Keime in Dein Blut, eventuell durch eine kleine Verletzung am Finger, hast Du ein echtes Problem. Allerdings weis ich nicht was gegen Gras mähen spricht. Man muß also auch hier etwas differenzieren.
Grundsatz nach NTX: Angst: Nein - Vorsicht: Unbedingt!

Viele Grüße und alles Gute von
MaRIO

Hallo Rio!
vielen Dank für Deine Antwort!! Also würde es doch vielleicht helfen, Handschuhe zu tragen?? Oder spricht sonst noch irgendwas dagegen??
Lexi

Ja, was soll ich dazu schreiben?
Du musst Dir über eines bewußt sein: Jeder Gefahr einer Infektion sollte man aus dem Weg gehen.
Letztendlich mußt Du selbst entscheiden, wo Du eine Infektionsgefahr siehst und wo nicht. Aber eines solltest Du dabei auch immer bedenken - ein Virus oder ein Bakterium welches für einen Gesunden völlig harmlos ist kann für Dich lebensgefährlich sein! Vor allem in den ersten Monaten nach der NTX.
Will man nun jeder Infektionsgefahr aus dem Weg gehen, hätte man sich nicht transplantieren lassen müssen. Das heist, man muß irgendwie einen Mittelweg finden.
Und ehrlich gesagt möchte ich hier nicht schreiben: ja, mit Handschuhen kein Problem.
Ich schreibe daher nur: ich habe es so gemacht... ;-)

Viele Grüße
MaRIO

Ich will es noch krasser als Rio ausdrücken: Lass es einsteweilen einfach bleiben. Das Risiko steht in keinem Verhältnis zu einem etwas verwilderten Garten! Also: Was ist mit der Narbe, welche Infektionsgefahren bei einer kleinen Schnittverletzung, z.B. bei Rosen schneiden o.ä. und und und......? Oder einfach eine Zecke, ein Bienenstich oder ..... wir hatten nach der NTX (Juli 04) unseren Garten für das ganze Jahr in Ruhe gelassen, weil uns einfach das Risisko zu groß war. Ich wünsch dir gute Erholung und viel Spass mit dem neuen nierchen hemago

ich hab die ersten 6 Monate auch nichts in die Richtung gemacht. lg Manu

Hallo Alexandra,
ich würde die Gartenarbeit auch nicht unbedingt machen (bin am 18.11.05 tx)
habe nur mal den Rasen gemäht.
Jetzt werde ich mich langsam mal mit Handschuhen an das Unkraut ranmachen.
Meine Mutter hat aber schon gewaltig vorgearbeitet.
Das Risiko einer Infektion ist einfach zu hoch.

Liebe Grüße Ulrike

Hi, ich hab im ersten Jahr nach TX auch die Finger vom Garten gelassen. Beim Umtopfen von Pflanzen bin ich jetzt wieder dabei. Aber zur Dauerbeschäftigung wird das eher nicht - zu grosses Risiko und meine Lieblingstätigkeit
[lol]
Grüsse

Meine Tochter hat etwa ab 7 Wochen nach der Transplatation immer im Garten gespielt, dort Unkrautsalat und andere Kuchen gebacken. Keiner der Kinderärzte hat uns das verboten, es gab keine Infektion und ich kenne auch keine Kinder, denen da etwas passiert ist und denen das Spielen im garten verboten wurde. Wichtigste Hygiene ist nach wie vor Hände waschen, sonst nichts!
Briber

Hallo lexi
ich habe ca. 3 Monate nach der Transplantation mit der Gartenarbeit wieder angefangen mir geht es gut und das seit 1991.
Gruss
Haluk

Bei Martin war es genauso. Er führt seit TX ein völlig normales Leben, wie andere Kinder auch, vielleicht einen Touch extremer. Mit Vorliebe buddelt er Erlöcher im Garten im Gemüsebeet oder Gewächshaus. Wurde ihm von den Ärzten auch nicht verboten. Außerdem hat er wie die meisten Jungs über den Sommer aufgeschlagene Knie. Die Hygiene ist im zarten Alter von 10 Jahren auch ein sehr schwieriges Thema: Er kratzt sich mit seinen stets dreckigen Fingernägeln an Mückenstichen (was mich in den Wahnsinn treibt), mal ganz abgesehen von Händewaschen etc. Ich halte ihn zwar immer dazu an, aber er denkt nicht wirklich daran. Bisher hatte er aber noch nie eine infizierte Wunde, es dauert nur alles länger bis es wieder verheilt, ich würde mal schätzen doppelt so lange wie früher.
Er ist diesen Sommer und war auch letzten bereits sehr oft beim Schwimmen im Freibad, incl. Tauchen und Wasserschlucken, ging auch problemlos.
Ich sehe das ganze natürlich immer mit gemischten Gefühlen, ich sehe förmlich die Keime im Wasser schwimmen. Andererseits freue ich mich natürlich, dass er jetzt alles ohne große Probleme und Schläuche und Stomaverkleben mitmachen kann.
Ich weiß aber nicht ob man Kinder mit Erwachsenen vergleichen kann bezüglich der Anfälligkeiten für Infektionen. Die Kinder haben ja meist nicht so lange und schwere Vorschädigungen wie Erwachsene durch die viel kürzere Wartezeit auf Organe.

Michi

Hallo Haluk,
das muntert mich ja jetzt doch ein bißchen auf. Danke! Ich werde auch noch ein bißchen warten, aber dann wieder loslegen, einen Zeckenbiß z. B. kann ich auch bekommen wenn ich im Wald spazieren gehe, von daher kann man den Gefahren eh nicht ganz aus dem Weg gehen. Vielen Dank Euch allen für Eure Meinungen!!
Gruß
Lexi

Also ich habe mir heute mal eine offizielle Meinung der TX-Ambulanz eingeholt. Dort sagten mir eine Ärztin und eine Schwester unabhängig voneinander, ich könne ruhig Gartenarbeit machen. Ich solle evtl. Handschuhe tragen, und ansonsten die ganz normalen Hygienemaßnahmen beachten. Fernhalten solle ich mich nur von Kompost und aller arten von Schimmel, die auch teilweise auf der Blumenerde von Blumentöpfen zu finden ist.
Gruß Lexi