THEMA:

Hatte nach meiner TPL vor exakt 4 Monaten keinerlei Ernährungsberatung; bei meiner Entlassung wurde mir lediglich eine Mappe mit Informationen überreicht. Darin und hier im Internet habe ich nun einige Informationen gefunden, aber es bleibt eine große Unsicherheit. Was darf ich und was nicht? Das einzige was ich genau weiss, ist, dass ich keine Grapefruit und Johanniskraut darf.
Ich bin schon sehr pingelig und sauber. Ich habe aber das Gefühl, dass jeder kleine Keim mich meine Niere kosten kann. Ich trau mich schon wieder gar nix mehr. Eine großartige Köchin war ich noch nie, jetzt wird es mir noch schwerer. Könnt ihr mir Ratschläge geben? Wie ist es z.B. mit Diätlimonaden?
Danke im voraus, Oppossum

Hallo Oppossum,

ich persöhnlich finde immer wieder gut die Roche-Empfehlungen: Ernährung nach der Transplantation. Siehe hier

vG Peter

Johanniskraut und Grapefruit vermeiden, genau. Im ersten halben Jahr kein Rohmilchkäse, rohes Fleisch vermeiden sowieso. Und ansonsten pingelige Hygiene. Gesunde Ernährung. Dann kann nichts passieren.

Was die Diätlimo betrifft, da sagte man uns damals in der Reha, dass niemand weiß, wie gesund Süßstoffe seien. Ich vermeide sie seither und auch diese Darmjoghurts. Aber das ist wohl Glaubenssache.

Genieß Dein neues Leben und mach Dich nicht verrückt! Liebe Grüße, Ulrike

KNUTPETER schrieb:

> Hallo Oppossum,
>
> ich persöhnlich finde immer wieder gut die Roche-Empfehlungen:
> Ernährung nach der Transplantation. Siehe

Ich zitiere (und kommentiere) aus der empfohlenen Seite:

Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie gelegentlich ein Glas Bier oder Wein trinken
dürfen

Jeder, der mal auf einem DO-Usertreffen war (oder auch nur die Beiträge dazu durchließt), muss schon hier laut lachen.


-Essen Sie Fleisch immer gut durchgegart oder durchgebraten und verzichten Sie auf Austern, Sushi und rotes Roastbeef.
-Essen Sie keine (Süß-)Speisen, die rohe Eier enthalten können, z.B. Cremes, Softeis und selbst hergestellte Mayonnaise.

Ich selber verzichte zwar darauf Cremes zu essen, insbesondere, wenn es sich um Hand- Fuß- oder Gesichtscremes handelt. Aber alles andere aufgeführte esse ich leidenschaftlich gerne, mit Ausnahme von Softeis. Die Vorstellung, ein schönes (und im Übrigen ja auch teures) Filetsteak durchzubraten, erscheint mir regelrecht als Barbarei. Das kann nur jemand fordern, der sein Fleisch sowieso im Supermarkt kauft oder sein Leben hasst. Ich frage mich immer, ob die Schlaumeier, die solche Texte formulieren, sich wohl selber dran halten würden.

Die Tipps, auf Hygiene zu achten und Lebensmittel aus zweifelhaften Quellen zu meiden, sollten auch für den nicht transplantierten gelten. So würde ich in bestimmten Läden tatsächlich kein Sushi kaufen, aber meinem Stammdealer vertraue ich.

Das sind aber natürlich nur meine 10 Cent dazu und im Übrigen habe ich natürlich mal wieder in Teilen politisch inkorrekt formuliert.

Gruß
joe

Hallo joe,


> Das sind aber natürlich nur meine 10 Cent dazu und im Übrigen
> habe ich natürlich mal wieder in Teilen politisch inkorrekt
> formuliert.

aber nett. Die von Roche wissen schon, dass wir alle nur Menschen sind.

Aber im Ernst, immer wieder warnt das BfR vor mikrobielle Risiken bei Lebensmitteln.

vG Peter

geniese dein neues, anderes leben, dazu gehört auch essen und trinken.

warum sollte eine tx sein und ich dannach noch wenger leben als an der waschmaschine. ich finde es furchtbar irgendwelche mediziner oder pharmaunternehmen hier als DIE richtlinie zu nehmen. lebe einfach dein leben, esse und trinke was dir schmeckt, die beiden genannten sachen ausgenommen.

ich esse fleisch in welcher form auch immer, ich esse ab und an ein mettbrötchen oder einen tatar, ich esse ab und an sushi, ich trinke bier und wein und brandy und whisky.

und noch ein kleiner tipp wegen der keime, du weisst das es sie gibt und was kannst du dagegen tun ? ? ? ? ganzkörperkondom???

NIX nur leben und leben.

gruß
tom

ich finde ,man kann auch leben,ohne daß man die geschenkte niere unnötigen gefahren,sprich eventuell stark keimbekastetem essen aussetzt [augenroll]gibt doch nun wirklich noch genug andere sachen ......aber natürlich muß das jeder für sich selber entscheiden ..1000 mal geht das meiste ja gut :-)..lg taffi

Hallo Uli,

was verstehst du unter pingeliger Hygiene? Jeden Tag die Bude putzen und desinfizieren? Also... wer das Krankenhaus ohne jegliche eingefangene Keime überlebt hat (und das als TXler), dem kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Selbst wenn mein Bad ein halbes Jahr nicht geputz wäre, würde ich mir dort nicht soviel holen können wie dort... wo ich... aber das gilt mittlerweile ja fast für alle Krankenhäuser in Deutschland - ist bekannt. Die Putzfrauen haben halt nur noch 5 Minuten pro Zimmer und das sieht man. Die können aber nix dafür.
Ich war übrigens noch nie ein Putzteufel und halte die ganzen Empfehlungen für maßlos übertrieben. Ich halte meine Wohnung ganz normal sauber, sowie alle anderen das auch tun (oder tun sollten). Niemand hat mir je etwas anderes empfohlen. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass es seelisch und damit körperlich höchst ungesund ist, nur noch voller Ängste und Vorschriften durchs Leben zu laufen. Ein bisschen Gelassenheit (natürlich im vernünftigen Rahmen) könnte vielen Menschen nicht schaden, denn oft passiert diesen Menschen viel weniger als jenen, die alles unters Mikroskop legen, bevor sie es zu sich nehmen.

Zum Thema essen: Wie Hobbit schon schrieb: Lieber würde ich auf Steak und Entenbrust, etc. ganz verzichten, als einen strohtrockenen Pappdeckel zu essen. Ich wohne, esse und lebe ganz normal bis auf den Verzicht von Grapefruit und Johanniskraut. Zudem sind die zuletzt genannten bei vielen anderen Medis auch nicht so günstig. Wie auch immer - letztendlich habe ich mich transplantieren lassen, um normal leben und essen zu können. So hab ich es allerdings auch schon während meiner 10-jährigen Diazeit gehalten und so halte ich es weiterhin. Komischerweise fahre ich bis heute sehr gut damit.

@ Oppossum: Ich ruf dich, wie versprochen, diese Woche noch an. Ich war letzte Woche zeitlich ein wenig eingeschränkt. Da können wir ja mal reden, wenn du magst. Vielleicht kann ich dir ja ein paar (verständliche) Ängste nehmen.

Alles Liebe
chrisi

Oh, da habe ich mich ungenügend ausgedrückt. Ich meine das lediglich für die Küche.

Pingelig in dem Sinne, dass man Obst und Gemüse wäscht, das Messer, mit dem man soeben das Hühnchenfleisch zerteilt hat, danach nicht zum Zwiebelschneiden benutzt und dass man Auftauwasser von Gefriergut wegschüttet. So etwas. Aber solche Sachen sollten auch Gesunde beherzigen. Sind allgemeinde Standards.

Ich putze meine Wohnung nicht öfter als früher und bestimmt nicht öfter als andere Leute. Das meinte ich nicht. Was Keime etc. betrifft, gehöre ich bestimmt nicht zu den Ängstlichen. UNd wer es nicht weiß, kriegt nicht mit, dass ich zu den TXlern gehöre.

So long, Ulrike

Vielen lieben Dank an alle für die Antworten. Ich merke schon, dass ich wohl doch alles richtig mache, wie auch schon vor der TPL und es stimmt wohl auch, dass man sich nicht verrückt machen darf. Ich hatte mir durch die TPL ja auch ein freieres Leben erhofft und nicht noch mehr Einschränkungen. Die habe ich ja auch durch meinen Diabetes schon (Pankreas musste wegen Entzündung ja leider wieder raus).
Ich bin euch allen sehr dankbar und mache mich in Zukunft locker. Eins noch: Wie haltet ihr es mit Räucherlachs und eingelegten Heringen? [augenroll]

Ganz herzliche Grüße,
Dagmar

axo... dann bin ich ja beruhigt. Ich sah dich schon, bewaffnet mit Kopftuch, Mundschutz, Schürze, Desinfektionsmittel und mit dem Wischmop wedelnd, jeden Tag in der Wohnung stehen (obwohl ich ja gar nicht weiß, wie du aussiehst) ;-)

Alles Liebe
Chrisi

P.S. Hygiene beim Essen sollte für alle !!! Menschen selbstverständlich sein, denke ich.