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EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 16:40 #86917

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Hallo,

in der FAZ erschien heute in der Rubrik Natur und Wissenschaft folgender Artikel (mußte ihn leider abschreiben, da ich ihn nicht digital bekomme):

Epo: Ein Pharma-Blockbuster mit Mängeln

Nach einer Nierentransplantation sterben mehr Patienten als erwartet, wenn ihre Hämoglobinwerte mit Erythropoietin angehoben werden.

Künstliches Erythropoietin oder Epo, das seit seiner Einführung vor 20 Jahren den pharmazeutischen Herstellerfirmen schon zweistellige Milliardenumsätze beschert hat, ist der Blockbuster unter den biopharmazeutisch hergestellten Substanzen. Zwar war das Hormon rasch als Radsportdroge geächtet und stets im Visier der Dopingfahnder. Aber seine Fähigkeit , die Blutarmut vieler Patienten ohne Bluttransfusionen behandeln zu können, verschaffte ihm gleichwohl den Ruf eines innovativen Medikaments, wenn auch eines, mit dem massiv Missbrauch getrieben wird. Allerdings kommen nun auch aus medizinischer Sicht Vorbehalte hinzu. Die Anwendung von Erythropoietin bei Kranken gehöre neu auf den Prüfstand, forderte jetzt Ellis Unger von der Food and Drug Administration FDA, der obersten Zulassungsbehörde für Medikamente in den Vereinigten Staaten (New England Journal of Medicine, Bd. 362, S. 189).
Erythropoietin ist eine körpereigene Substanz, die hauptsächlich in der Niere produziert wird. Inzwischen steht es als Oberbegriff für eine Vielzahl von Medikamenten, die mehr oder weniger dem natürlichen Erythropoietin ähneln und die korrekt als sogenannte Erythropoese stimulierende Agenzien bezeichnet werden. Sie treiben die Neubildung von Erythrozyten an, jenen roten Blutkörperchen, die im Blut mit Hilfe von Hämoglobin den Sauerstoff transportieren Als Normwerte gelten Hämoglobingehalte von 14 Gramm je Deziliter Blut bei Männern, 12 sind es bei Frauen. Sinken diese Werte, so kommt es zur Blutarmut oder Anämie, die sich oft in Abgeschlagenheit, Leistungseinbußen und Müdigkeit äußert. Vor allem chronisch Nierenkranke und Tumorpatienten stellen jenes große Kollektiv anämischer Patienten dar, denen vor der Epo-Ära nur mit Bluttransfusionen geholfen werden konnte. Ihre Hämoglobinwerte endlich verlässlich anheben zu können galt als Durchbruch, der den Erythropoietin-Präparaten in der Medizin mindestens soviel Reputation eintrug wie in der Dopingszene der Ausdauersportarten.
Daß Erythropoietin zwar Laborwerte normalisiert, aber dennoch eher schadet als nützt, wurde schon vor Jahren für chronisch Nierenkranke und Dialysepatienten nachgewiesen. Das Gefahrenpotential war seinerzeit so offensichtlich daß eine Studie sogar vorzeitig abgebrochen werden mußte. Jetzt zeigt sich, daß auch Patienten, die eine neue Niere erhielten, häufiger sterben, wenn man ihre zu niedrigen Hämoglobinwerte mit Erythropoietin korrigiert. Das hat eine Gruppe um Rainer Oberbauer, Nephrologe am Elisabethinenkrankenhaus in Linz und Leiter des österreichischen Dialyse- und Transplantationsregisters, herausgefunden. Nach 10 Jahren lebten noch 57 % der mit Erythropoietin behandelten Patienten, jedoch 78 % derer, die die Substanz nicht bekommen hatten (British Medical Journal, Bd. 339, S. b4018). Es gibt hierfür keine wirklich überzeugenden Erklärungen, aber vieles deutet darauf hin, daß sich die Gefahr der Blutgerinnselbildung vergrößert, weshalb es wohl auch zu mehr Herzinfarkten kommt.
Auch Tumorpatienten haben erfahren müssen, daß sich ihre Prognose unter Erythropoietin eher verschlechtert als verbessert. Sowohl eine Krebserkrankung an sich als auch die oft damit verbundene Chemotherapie lassen die Patienten oft anämisch werden, weshalb auch hier die Verwendung von Erythropoietin plausibel erschien. Es stellte sich jedoch heraus, daß Brustkrebspatientinnen eher sterben, wenn sie damit behandelt werden. Das gilt auch bei Lungenkrebs und Kopf-Hals-Tumoren. Vermutet wird, daß dafür auch die Wachstumsanreize dieses Hormons verantwortlich sind, die womöglich nicht nur auf die Neubildung roter Blutkörperchen stimulierend wirken, sondern ebenfalls auf Krebszellen. Stufenweise wurde daher von den Zulassungsbehörden die Anwendung von Erythropoietin-Präparaten ebi Krebspatienten eingeschränkt.
Erythropoietin ist damit zum jüngsten Paradebeispiel für die berechtigten Forderungen der evidenzbasierten Medizin geworden. Wie deren Verfechter gebetsmühlenartig wiederholen, ist die Normalisierung eines Blutwertes noch lange nicht gleichzusetzen mit der erfolgreichen Behandlung des Patienten. Wenn der Nutzen für den Patienten nicht ersichtlich ist, dann sollte sich die enthusiastische Nutzung eines Medikamentes von selbst verbieten. Es hat rund 15 Jahre gedauert, bis das erhöhte Sterberisiko von Krebspatienten unter Erythropoietin Konsequenzen zeitigte.
Angesichts dieser Erkenntnisse dürfte sich jede Naivität verbieten, wenn neue Anwendungsmöglichkeiten für Erythropoietin angekündigt werden. Alte herzschwache Patienten sollen jüngsten Studien zufolge ebenso von Erythropoietin profitieren wie Schizophrene und Patienten, die ein neues Hüftgelenk erhalten. Und am transgenen Mausmodell ist gezeigt worden, daß es den Blutzucker senkt, vor Übergewicht schützt und als Stoffwechselschutz gegen Diabetes dienen könnte.

MARTINA LENZEN-SCHULTE


Liebe Grüße
Sabine

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 17:48 #86919

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na prima !!!! schon wieder eine studie [lol][lol][lol]seit es epo gibt überleben allerdings die diapatienten viel länger --und sie sind wesentlich agiler !!!
vielleicht ging es den transplantierten die epo brauchten sowiesowegen irendwas anderm schon schlecht ???????man kann absolut JEDE noch so verrückte idee mit irgendeiner studie belegen ! hätte es früher schon epo gegeben wäre mir und ach so vielen anderen die hep b infektion erspart geblieben ---kann man alles gegenrechnen .......lg taffi

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 18:31 #86921

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Ja, genau, und lieber Epo als Bluttransfusionen, die ja vermieden werden sollen wegen der Antikörperbildung.

Ich bin tx und profitiere auch von Epo, und wenn ich eher sterbe, was eh niemand nachweisen kann, dann habe ich mich wenigstens bis dahin fit gefühlt. Denn mit einem Hb von 6 Komma nochwas kam ich keine Treppe mehr hoch ....

Bei Diapatienten sollte der Hb-Wert nicht zu hoch gemacht werden, und ich passe auch als Txlerin auf, dass er nicht weit über 12 geht.

Ciao, Ulrike

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 18:33 #86922

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Hallo Uli und taffi,

ich war auch gleich geteilter Meinung, als ich den Artikel las. Die Autorin hatte wahrscheinlich noch nie eine Anämie und sich schwach gefühlt. Ich denke auch, das EPO kann schon ein Segen sein, man sollte allerdings den HB-Wert unter strenger Kontrolle halten.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 18:35 #86923

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Hallo Sabine,
die Studie ist nicht neu. Wenn ich mich recht erinnere, sollte der HK unter EPO nicht über 36 % ansteigen, um genau diese Folgeerscheinungen auszuschließen. Dies gilt aber für Dialysepatienten und Transplantierte gleichermaßen.
Ich z.B. habe auch als Transplantierte bei einem guten Eisenwert immer einen schlechten HK und muss weiterhin Aranesp spritzen. Da gibts auch keine Alternative, genausowenig wie es Alternativen für Immunsuppression oder andere Medis gibt. Alle haben Nebenwirkungen. Ich könnte natürlich auch mit HK 25 (oder evtl. weniger) leben, aber ob das meine Lebenserwartung verlängern würde? Mein Neph. verschreibt mir nicht aus purer Lust Aranesp.
Im Grunde genommen sind die Patienten, seit es EPO gibt, fitter, arbeitsfähiger, gesünder und haben eine bessere Lebensqualität. Wenn ich da an die 70er-Jahre denke, als Dialysespatienten Zombies ähnlicher waren als lebenden Menschen. Da war an arbeitsfähige Diapatienten gar nicht zu denken. Ich erinnere micht an meinen dialysepflichtigen Nachbarn, der nur 10 Jahre an der Maschine überlebt hat. Deshalb war Dialyse für mich auch so ein Albtraum. Mit EPO hat sich das sehr viel verändert. Wer aber als Leistungssportler auf solche Präparate zurückgreift, darf sich nicht wundern, wenn irgendwann Ketchup statt Blut durch seine Adern fließt.

Viele Grüße
chrisi

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 18:53 #86925

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Es gibt übrigens verschiedene EPOs. Ich meine, von ähnlichen EPO-Problemen auch schon mal gehört zu haben. Ich weiß gar nichtmehr, ob die alten noch auf dem Markt sind.

Ich bekomme inzwischen eines, das ich mir nur alle 4 Wochen spritze. Seitdem fühle ich mich gut. Darum geht es doch!

Ulrike

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Re: EPO nach Transplantation 03 Feb 2010 23:34 #86931

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Viele andere langjährige Diapatienten und ich waren an bereits der Dia ohne Epo und mußte alle 3 Wochen zur Bluttransfusion mit der Gefahr Hep zu bekommen und u.U. auch HIV. Ich schlurfte mit einem HB von max. 6,5 rum, manchmal auch nur mit 5. Was war dann das für ein neues Gefühl, als ich in die Studie des Epos 1990 aufgenommen wurde, es war eine 100%ige Steigerung und ich fühlte mich wieder wie ein Hochleistungssportler. Bin aber auch nie transplantiert in 22 Jahren. In der Zwischenzeit dialysiere ich jedoch so gut, dass ich nur 1x in 4 Wochen Aranesp benötige, achte aber sehr darauf, dass ich mit dem HK und HB nicht über 11 komme, da mein Shunt sonst wieder Zicken macht. Mit 10,5 HB lebe ich gut, man gewöhnt sich mit der Zeit an einem niedrigeren Wert. Auch mein Nepohn ist damit einverstanden. Schönen Abend Albertine

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 00:39 #86933

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Hallo Uli,

habe bisher nie gehört, dass TX´ler EPO bekommen. Das kann doch bei geglückter TX keineswegs die Regel und von Dauer sein - oder?

Gruß
trockengewicht

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 07:50 #86934

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Doch! Meine Niere hat es über 8 Jahre ohne EPO geschafft, danach sank der Hb-Wert stetig ab, was auch für die Niere nicht gut ist auf Dauer. Die Niere schafft diese Aufgabe nicht mehr. Dann muss in der Regel EPO gegeben werden. Das neue, was ich jetzt habe, stimuliert die EPO-Rezeptoren im TRansplantat. Man spritzt es sich alle 4 Wochen.

Es kann sein, dass selbst sonst gut funktionierende TRansplantate EPO-Hilfe benötigen. Dann muss man es auf Dauer geben. Meine Freundin hatte immer einen Krea von 1,1-1,3, brauchte aber EPO.

Lilebe Grüße, Ulrike

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 09:01 #86935

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Hallo Chrisi,

ja, ich frage mich auch, welche Alternative hat man denn, wenn der Körper selbst nicht genügend EPO produziert?

Aber was ich immer weniger verstehe, diese Sportler die sich das Zeug (und wahrscheinlich noch Schlimmeres) ohne medizinischen Grund spritzen, haben doch echt ihr Hirn an der Garderobe abgegeben oder? Ich weiß ja nicht, was die betreuenden Ärzte denen erzählen aber das ist doch lebensgefährlich was die da treiben.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 09:30 #86936

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Hallo sabine,

ich möchte mich den vorhergehenden Beiträgen anschliesen.

Eckardt,einer der schärfste Kritiker der totalen Anämiebesetigung wurde in der letzten Dialyse aktuell zitiert:

Auch wenn bislang also kein Morbiditäts- und Mortalitäts-Benefit nachgewiesen werden konnte, hat die Anhebung des Hämoglobinwerts möglicherweise Auswirkungen auf die Lebensqualität. Hinweise hierauf geben verschiedene prospektive Studien [6], [7]. Gesicherte Daten zum Effekt auf die Lebensqualität werden aber erst weitere Auswertungen der TREAT-Studie liefern können.

Die Frage nach der optimalen Höhe des Hämoglobinwerts bleibt also ein Abwägungsprozess. Der Erfolg einer Anämietherapie hängt nicht allein von der Anhebung des Hämoglobinwerts ab, sondern von vielen unterschiedlichen patientenspezifischen Faktoren. Und so muss es Eckardt zufolge zukünftig verstärkt darum gehen, die ESF-Therapie zu individualisieren. So ist neben der Höhe des Hb-Werts beispielsweise auch das Ansprechen auf Erythropoese stimulierende Faktoren für die Prognose der Patienten von Bedeutung

Ich lese das so, dass langsam begonnen wird vom Dogma Hb nicht über 12 g/dl abzugehen.

vG Peter

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 10:54 #86937

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Welche Alternative, den Tod! Oder eben Blutkonserven mit div. Begleierscheinungen!
Aber bitte vergleiche nicht Äpfel mit Birnen, Kranke mit Sportler.

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 11:01 #86938

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Vielen Dank für deine Ausführungen, da wir hier aber kein medizinisches Fachforum sind, möchte ich dich in Zukunft bitten, deine hochtrabenden Ausführungen auch für die normalen User einzustellen. Wir wissen, das du studiert hast! Im Übrigen mag ich auch keine Ärzte die vor mir fachchiesissch palabern!
Danke!

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 11:45 #86939

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Es hat sich im Laufe der Jahre eine sehr aktive Gemeinschaft gebildet die mit Einfühlungsvermögen, Herzlichkeit, Sachlichkeit und Kompetenz kaum eine Antwort schuldig geblieben ist.

Selbsthilfe im besten Sinne des Wortes!!

Zitat aus der Startseite des Dialyse-Online Forum

Ich vermisse in Deinem Beitrag einige der o.g. Punkte. Wenn Dich Knutpeters Beiträge stören, lies sie doch einfach nicht. Er hat ein Zitat gebracht und sich selbst dazu in keinster Weise hochtrabend geäußert, sondern klar und verständlich dargelegt, wie er es versteht. Ich finde, Du hast nicht das Recht, irgendjemandem der sich korrekt hier verhält, einen Maulkorb anzulegen.

MaWa

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 11:52 #86940

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Hola,

Zustimmung!


gerdgerd
Kassenwart des Knutpeter-Fan Clubs;-);-)

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 12:00 #86941

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Hallo GerdGerd,

ich finde es nicht gut, dass Du unser Geheimnis verraten hast.

Aber bei der Gelegenheit, wieviel ist denn in der Kasse? Reicht es für Tenneriffa, wollte doch mit Euch gerne kaimana Blümchen bringen.

herzlichst Peter

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 13:40 #86942

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Löst Du mich nun als Prügelknabe ab?

Werner

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 15:39 #86943

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Na - aber, wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich habe mich sogar für den Beitrag bedankt und doch nur gebeten(da bin ich nicht der erste und einzige User hier) die Beiträge auch verständlich für die normalen User zu verfassen! Ist das jetzt ein Problem? [lol]

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 16:06 #86944

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Kommunikation für Anfänger Kaitel 31:

Ein Dank der mit

...da wir hier aber kein medizinisches Fachforum sind, möchte ich dich in Zukunft bitten, deine hochtrabenden Ausführungen auch für die normalen User einzustellen. Wir wissen, das du studiert hast! Im Übrigen mag ich auch(1) keine Ärzte die vor mir fachchiesissch palabern! (Hervorhebungen zum besseren Verständnis durch mich.)

weitergeht, kommt möglichweise nicht als Dank an.

Im Übrigen war der Text gerade mal 4 Zeilen lang und bestand auch nicht aus Bandwurmsätzen oder 27 Fachausdrücken. Also wo war das Problem?

Nur mal so dahin gesagt Herr Nachbar..
joe

(1) Das auch kann ja wohl nur meinen, dass Du Knut-Peter nicht magst. (Wer lesen kann ist klar im Vorteil.)

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Re: EPO nach Transplantation 04 Feb 2010 18:53 #86945

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hallo deejay !!!hast dich wohl ein bißchen mißverständlich ausgedrückt --besser wäre gewesen :beiträge -R-einstellen ins forum :-)----für meine begriffe schreiben die leute hier aus ganz verschiedenen beweggründen :einige wollen anderen helfen ,andere suchen sich zu profilieren .....und wenn man sich spaßeshalber mal die mühe macht,so ein fachchinesisch zu übersetzen ...da sind gar manche hochgebildetwörter sogar noch falsch verwendet [lol]--lg taffi

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Re: EPO nach Transplantation 05 Feb 2010 09:13 #86949

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Wo bitte habe ich etwas verglichen?

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Re: EPO nach Transplantation 06 Feb 2010 15:35 #86969

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Hallo sabine,
nachdem der Artikel ins Internet gestellt wurde habe ich folgenden Leserbrief geschrieben, Leider nur 1250 Zeichen:

Sehr geehrte Frau Dr . Lenzen-Schulte,

Als langjähriger Dialysepatient hat mich Ihr „EPO“-Artikel enttäuscht. EPO im 20 Jahrhundert herbeigesehnt, im neuen Millennium verteufelt ? Und das wegen mangelhafter Studien. Für Dialysepatienten trotzdem ein Segen !
Von Nephrologen wird die Thrombosegefahr der mangelnden i.V. Eisensubstitution zugeschrieben.
Als Risikofaktoren für eine relative Thombozytose wird der Rückgang der TSAT und ein niedriges Ferritin beschrieben. So werden in der TREAT-Studie nur 1,4% der Patienten mit Fe iv. behandelt, Was zu einem Ferritin von 130 µg/l, und einer TSAT von 23 % führt. EPO braucht Eisen damit es funktioniert. Auch von H.J. Erhardt, einem der schärfsten Kritiker, wird eine verbesserte Lebensqualität unter EPO und hohem Hb zugestanden, auf dem Nephrologen – Kongress in Göttingen sagte er, dass das HB individualisiert werden sollte.
Warum soll also gerade das kranke Herz eines HD-Patienten, das selbst einen hohen Sauerstoffbedarf hat, weniger bekommen?
Wenn es gelingt, mit EPO, Eisen und Vitamin D sowie einer optimalen Herz-/Hochdrucktherapie die Mortalität zu senken wäre viel für die Patienten gewonnen, denn eine gute Lebensqualität und reduzierte Mortalität sind die wichtigsten Eckpunkte für einen CNI-Patienten.

Mit freundlichen Grüssen
Peter Gadischke

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Re: EPO nach Transplantation 06 Feb 2010 18:41 #86972

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Hallo Knutpeter,
das hast du gut geschrieben. Ich denke, wir sind eh gehandicapt, da müssen wir nicht auch noch schlapp durch die Lande schlurfen. Wie sich ein Hb von 7,2 anfühlt, das weiß ich noch genau. Im Hinblick auf eine Transplantation dauernd Blutkonserven zu geben und damit Antikörper zu züchten , das ist auch nicht gut.
Wenn sich gesunde Leute EPO spritzen, weil sie die Tour de France gewinnen wollen, ist es deren Risiko, wir brauchen EPO, damit wir überhaupt erst mal aufs Rad kommen!
Und wie gesagt, mit Studien ist es so eine Sache: bei Menschen wird man nie die gleichen Bedingungen haben, denn wir sind nun mal keine gleich-gezüchteten Labormäuse, sondern wenn eine Studie beginnt, haben wir alle verschiedene Vorgeschichten.
Natürlich werden wir mit EPO auch sterben, aber wahrscheinlich viel später als ohne!
Gruß quetsch

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Re: EPO nach Transplantation 07 Feb 2010 13:16 #86985

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Hallo, Quetsch,
genau um den letzten Satz geht es. Leben wir wirklich länger mit EPO?
Der Artikel in der FAZ scheint sich auf ein Editorial und einen Artikel im Britisch medical journal, englisches Pendant zum Ärzteblatt, zu beziehen. Das Editorial ist kostenpflichtig.
In dem Artikel ging es um eine retrospektive Datenbankauswertung von 1794 österreichischen Nierentransplantierten, die mit EPO behandelt wurden. Hier zeigte sich eine höhere Sterblichkeit bei Patienten mit einem Hb von über 12,5 mg/dl, signifikant bei über 14 mg/dl.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei Hb über 12,5 mg/dl nicht mit EPO behandelt werden sollte.

Es geht also nicht darum, das Kind mit dem Bade auszuschütten und niemandem mit einer Anämie mehr EPO zu geben. In unser aller Interesse geht es um den optimalen Einsatz von EPO unter Berücksichtigung der Risiken. Die PHarmaindustrie wiederum hat ein großes Interesse daran, die Verordnungsgebiete auszuweiten.

Eine ähnliche Problematik hat man ja bei der Hormonbehandlung bei Wechseljahresbeschwerden gesehen, als man jahrzehntelang begeistert mit Hormonen behandelt hat; vielen Ärzten, aber auch Patientinnen, fiel es schwer, die Einschränkungen in der Behandlung zu akzeptieren, nachdem sich durch große Studien eine erhöhte Krebsrate unter der Hormonbehandlung gezeigt hatte.

LG Antonio

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Re: EPO nach Transplantation 07 Feb 2010 17:12 #86987

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Hallo Antonio,

also, ich bemühe mich seit über 15 Jahren um ein Hb über 13,5 vor Dialyse. Ich lebe immer noch und gut.

Der Artikel in BMJ, ist er das Papier wert auf dem er gedruckt wurde? Und Hörl als Mitautor hat gerade erst mit den führenden deutschen Nephrologen ein Konsenspapier über
Eisen-Management bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz mitverfasst und geschrieben:

Vor Beginn einer Behandlung mit ESA sollte ein Eisenmangel ausgeschlossen
sein bzw. korrigiert werden.Optimale Voraussetzung für ein Ansprechen
auf ESA sind ein Ferritin>200 ng/ml und eine TSAT >20%.

Nichts davon in BMJ.

Wie in meinem Leserbrif an die FAZ bereits ausgeführt. Ohne Eisen läuft mit EPO nichts.

Du schreibst: Die Pharmaindustrie wiederum hat ein großes Interesse daran, die Verordnungsgebiete auszuweiten. Das ist sicher richtig. Aber die meisten EPO-Studen wurden von der Pharmaindustrie bezahlt.

Im Diatra Journal 4/09 findest Du eine umfangreiche Arbeit von mir zu diesem Thema und den Studien. Ich sehe es so, dass CNI- Patienten die totale Anämiebeseitigung brauchen. Aus BMC-Nephrology:

Das Langzeit-Überleben von Hämodialyse-Patienten war durch eine relativ hohe Hämoglobin-Ebene betroffen, durch eine moderate intravenöse Eisen-Verwaltung, und von Indikatoren für die Angemessenheit des Eisen.Es war ungünstig durch einen niedrigen Hämoglobinwert beeinflusst und von Indikatoren für Eisenmangel.

Aus BMC Nephrology:Die Bedeutung von Eisen für das langfristige Überleben von Hämodialyse-Patienten mit Epoetin alfa behandelt und intravenöse Eisen: Analyse von 9,5 Jahren prospektiv erhobenen Daten.

vG Peter

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Re: EPO nach Transplantation 07 Feb 2010 19:53 #86994

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Hallo Antonio,
ich denke, mehr als den Normwert zu erreichen, sollte nicht sein. Man sollte das erreichen was ein Durchschnittsgesunder an Werten hat, aber bestimmt nicht nach dem Motto, viel hilft viel.
Bei uns läuft das so ab: wenn EPO auf den Plan steht, dann gibt es das. Die wenigsten schauen auf den Wert. Irgendwann habe ich es fertiggebracht, dass bei mir jedesmal BGA gemacht wird, dann habe ich ein aktuelles Hb dabei und wenn es über 12 ist, dann lehne ich das EPO ab. Basta.
Ich bin sehr froh, dass wir hier manche Problematik und Zusammenhänge diskutieren, sonst wäre ich schon mit Schuh und Strumpf verloren gewesen.
Ich habe zum Beispiel am Anfang calciunhaltige Phosphatbinder bekommen, sie fleißig genommen, hatte gleichzeitig einen Fastverschluß im rechten Bein.
Hätte ich im Nierenpatient nicht gelesen, dass das kontraindiziert ist, würde ich sie heute noch nehmen. Als ich unseren Doktor darauf hingewiesen habe, wurde es schnell umgestellt. Aber es ist eigentlich als Patient nicht meine Aufgabe daran zu denken, oder? Trotzdem . Trau Schau Wem
Ich denke mit dem EPo ist es ebenso. Bei Patienten, die zu Shuntthromben neigen, dürfte ein etwas niedrigeres Hb von Vorteil sein und so sollte das Ganze individuell gehandelt werden. Patienten sind Individuen und was für den einen gut ist, bekommt einem anderen vielleicht gar nicht.
quetsch

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Re: EPO nach Transplantation 07 Feb 2010 21:55 #86997

  • Antonio
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hallo, quetsch,

genau dies ist die Problematik - wie übersetzt man Studienergebnisse in den Alltag?
Ich finde dein Epomanagement gut. Bei mir ist es ähnlich, nur von der anderen Seite her, ich muß gelegentlich ein Schlauchsystem mit Blut verwerfen, wenn der Hb zu hoch wird (Zystennieren). Ich hatte eigentlich immer schon einen Hb um 12 bis 13 g/dl. Mit verbesserter Dialysequalität (Heimdia) steigt das Hb eher noch über 13 g/dl, das ist mir (und meinen Ärzten) zuviel.
Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, dass individuell geschaut wird, was richtig ist.....


@knutpeter:
Es hat sich bei der zitierten Studie ja nur um eine rückwirkende Auswertung eines Transplantiertenregisters in Österreich gehandelt. Daten zu Eisenwerten etc. waren da wahrscheinlich gar nicht vorhanden. Mehr kann die Studie ja gar nicht hergeben als Epo-Behandlung mit Überlebensraten in Beziehung zu setzen, dies korrigiert nach Morbiditiät und anderen dort genannten Kriterien. Wie es zu diesen Beobachtungen kommt, ist ja Gegenstand der Diskussion.
Wann Epo und bei welchen Eisen- und Ferritinwerten am besten wirkt, kann eine solche Studie gar nicht klären - ist aber sicher eine sehr interessante Frage.
Studien behandeln halt oft nur ganz spezielle Fragen, sozusagen Ausschnitte eines größeren Problems, das dann erst wie ein Mosaik zusammengesetzt werden muß.
In meinem ersten Dia-Jahr erhielt ich noch Eisen iV., jetzt bei verbesserter Dialysequalität (und Wechsel der Dia-Einrichtung) ist mein Arzt mit möglichst niedrigen Eisen und Ferritin werten zufrieden, wie gesagt, bei Hb über 12g/dl.
Mich würde interessieren, wie dein Hb NACH Dialyse und Flüssigkeitsentzug ist, wenn du vorher schon über 13 g/dl liegst.

VG Antonio

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Re: EPO nach Transplantation 07 Feb 2010 22:45 #86999

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Hallo Antonio,

mein Hb liegt zwischen 14,0-14,5.

Ich glaube ich habe mich nicht richtig ausgedrückt,

es geht darum, das ein erhöhtes EPO [über 12] ohne Frage zu erhöhter Mortalität führt, weil es eine funktionelle Throbozytose verursacht und die Ursache ist ein Eisenmangel. Durch den Eisenmangel wird ebenfalls zuviel EPO gegeben. Im übrigen hat ein erhöhtes Hb nichts mit Shuntverschlüssen zutun sondern ausschlieslich mit einer besseren Sauerstoffversorgung des Körpers insbesondere des Herzens. Den Tod der Patienten verursacht nicht EPO sondern das mangelhafte med-Wissen,

vG Peter

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Hi :)