THEMA:

Mein LG wurde am 29. März transplantiert. Es geht ihm soweit ganz gut und er darf hoffentlich zum Wochenende nach Hause.

Was mich nur irritiert ist, dass im Krankenhaus so überhaupt keine besondere Hygienevorschriften zu herrschein scheinen.

Schon auf der Intensivstation lag er mit einem Mitpatienten im Zimmer und Besucher mussten sich nur die Hände desinfizieren. Kein Mundschutz, kein Hinweis, dass man nicht mit Infektionen etc. zu dem frisch transplantierten soll - weder für mich noch für Besucher des anderen Patienten.

Jetzt liegt er auf einer Normalstation mit 2 weiteren Patienten zusammen und auch hier gibt es überhaupt keine Vorschriften. Mir scheinen die Schwestern manchman nicht mal zu wissen, was mein LG hat. Neulich sollte eine die Naht mit einem wasserabweisenden Pflaster zupflastern, damit er duschen kann und sie frage Was wurde da denn gemacht?!!!

Wir waren vor 1 Woche schon spazieren und er musste keinen Mundschutz tragen...

Wollen die ihn schon abhärten? Von anderen Patienten, die in der Klinik transplantiert wurden, weiß ich, dass sie dort früher sehr viel strenger waren und Besucher Mundschutz tragen mussten und der Patient in einem Einzelzimmer lag und alles so, wie ich mir das vorgestellt habe und wie ich das auch von Tübingen kenne.

Bisher wurde ihm auch noch überhaupt nichts mitgeteilt, wie er sich zu verhalten hat, wenn er nach Hause kommt. Ich lese viel, informiere mich und hab ihm auch schon ein Buch gebracht aber er kümmert sich da relativ wenig, weil er meint, er will sich da nicht so verrückt machen.
Ich bin mal gespannt, was sie ihm noch sagen, bevor er entlassen wird.

Wie war das bei Euch?

Geli

Hallo geli,

ich lag mit einer anderen Patientin zusammen im Zimmer. Mundschutz musste ich nie tragen. Ich drufte ganz normal nach draußen und auch ins Kaffee gehen. Besucher mussten sich auf der Station melden, einen Kittel überziehen und sich die Hände desinfizieren. Kinder durften nicht af die Station.Wenn eine Schwester erkältet war, kam sie mit Mundschutz zu einem, sonst immer ohne. Das waren die Regeln in meinem Zentrum vor 9 Jahren.

Für zu Hause bekam ich keine Regeln mit.

Ulrike

In Bochum habe ich erlebt, dass überall auf der Station Hinweisschilder waren. In die Zimmer der TXler kam man nur mit Mundschutz und bei den ganz frischen war Kittelzwang! Handdesinfektion war eh obligatorisch!

Werner

Hallo Geli,

als ich in dunkelster Steinzeit (1984 [lol]) das erste mal transplantiert wurde, war ich noch 2 Wochen von allem isoliert! Ich durfte nicht aus dem Zimmer und Besuch durfte ich nur von meinen Eltern und meiner Schwester haben! Allerdings war ich auch erst 14, also mehr oder weniger noch ein Kind! Da läuft das noch etwas anders!

Bei der 2. TX war ich ja schon 20! Da bin ich von der Intensivstation gleich mal in ein 6er-Zimmer gekommen (1990)! Nix mit isoliert, oder Infektanfälligkeitsvorsorge, oder irgendwas in der Richtung! Habe da auch etwas sparsam geguckt ;-)! Aber andererseits war ich ganz froh, dass es nicht so war! Passiert ist mir dabei auch nichts! Also, das ist von KH zu KH unterschiedlich, wie das so gehandhabt wird!Nimm es mal so locker, wie Dein Lebensgefährte, der macht sich auch nicht verrückt! ;-)! Wobei das für die Angehörigen immer alles viiiiel schlimmer ist........:-)!

VG und alles gute für Euch beiden!

Michi!!! [cool]

Das scheint schon ganz schön unterschiedlich gehandhabt zu werden.

Ja, ich mach mich wirklich verrückt mit der Sache und les zuviel. [augenroll]

In dem Krankenhaus ist halt vor 4 Jahren eine Bekannte von uns nach der NTX an einer Infektion gestorben, die sie nicht in Griff bekommen haben. Das macht mich einfach etwas nervös.

Hallo Geli,

da habe ich noch eine wunderschöne Schauergeschichte für dich:

Ich bekam damals, frisch transplantiert, eine junge blinde Dame aufs Zimmer, die schreckliche Magenprobleme, verbunden mit ständigen Brechreizen, hatte.
Sie hätte ja auch theoretisch einen schrecklichen Magen- Darmvirus haben können... Zu dem Zeitpunkt wusste das noch niemand und ich hatte meine Niere gerade mal zwei Wochen. Sie wurde dann am nächsten Tag bereits wieder entlassen und der folgenden Patienten war nur der Magen hochgerutscht, nix Ansteckendes [augenroll]

Übrigens sterben jedes Jahr ca. 20.000 Patienten (jeglicher Art und Erkrankung) am Krankenhausvirus.
Da musst du dir über euer zu Hause keine Gedanken machen. Wer das Krankenhaus überlebt hat, hat das Gröbste diesbezüglich überstanden.
Ganz normale Sauberkeit zu Hause (wie immer) ist völlig ausreichend, seid nur am Anfang etwas vorsichtig bei größeren Menschenansammlungen. Das erste Jahr ist das kritischste. Einen Mundschutz hatte ich nie getragen, aber ich habe mir oft die Hände gewaschen, im Krankenhaus ständig desinfiziert.

Ich habe es trotz schwerer Abstoßung gut hinter mich gebracht und mir gehts blendend.

Alles wird gut. Ich drück die Daumen
chrisi

Hallo Geli!
Erst mal Glückwunsch zur neuen Niere,möge sie lange,gut laufen!
Mit den Hygienevorschriften scheint man es tatsächlich überall anders zu handhaben.
Mein Mann wurde im Oktober 09 transplantiert(Leipzig-Uni).Auf der ITS nur Kittel,Mundschutz,Handschuhe .Auf der Normalstation einige Tage Einzelzimmer(dasselbe Prozedere).Dann ein Zweibettzimmer,aber auch dort(er lag mit einem nicht TX-ler zusammen),bis kurz vor der Entlassung-Kittel,Mundschutz,Handschuhe.
Jetzt lag er ein paar Mal wg. Fieber im Krhs. Man hat immer drauf geachtet,das niemand mit irgend etwas ansteckendem mit im Zimmer lag.Man soll ja ne gewisse Zeit besondere Vorsicht walten lassen.Aber,wo sind da die Grenzen,und wie lange grenzt man sich ab? Ich denke, das muss jeder für sich selbst rausfinden.Man möchte das neu geschenkte Leben ja auch genießen,aber auch icht gefährden.
Karla