THEMA:

Hi,

heute war ich beim Augenarzt. Es geht um regelmäßige Glaukomvorsorge wegen Kortisontherapie. Der Mensch will mir partout eine Laser-Spezialuntersuchung HRT (Heidelberger Retina-Tomografie) aufs Auge drücken. Das kostet 85,-€. Er hat mir gesagt, sonst müsse er mich nach Hamburg schicken, ob ich das wolle.

Nun hatte ich mich bei der KK erkundigt. Die Augenärztin dort sagte mir, es reichten die von der KK bezahlten Untersuchungen völlig aus: Sehnerv anschauen, Augenhintergrund, Augendruck messen, Gesichtsfeldmessung. Ohne z.B. eine regeläßige Gesichtsfeldmessung reiche auch die HRT nicht aus.

Gesichtsfeld-Untersuchung ist bei mir vor 10 Jahren das letzte Mal gemacht worden. Auch den Druck hat er heute nicht gemacht (ich habe mich nicht getraut, danach zu fragen, denn meine Verweigerung von IGEL-Leistungen hat mir schon oft Unfreundlichkeit in dieser Praxis eingebracht).

Hat emand Erfahrungen mit diesen Dingen?

Ich werde jetzt versuchen, Termin bei einem anderen Arzt zu bekommen.

Danke, Ulrike

Hallo Uli,
gestern abend war in NDR 3 Visite ein Beitrag zu Igelleistungen beim Augenarzt. Ich kann ihn im Moment leider nicht runterladen und weiß nicht so genau, ob es um Deine Problematik ging. Vielleicht hilft es Dir weiter.
Liebe Grüße
MaWa

Hallo Uli!

Wenn Ärze oder deren Praxispersonal auch nur ansatzweise auf IGEL-Leistungen herumreiten, war das mein letzter Besuch in der Praxis. Daß bei Dir heute die Augen-Innendruckmessung unter den Tisch gefallen ist, finde ich schon bezeichnend für das Gesamtkonzept Deines Behandlers.

Wenn Sehnerv anschauen, Augenhintergrund, Augendruck messen, Gesichtsfeldmessung allesamt unauffällig sind, würde ich das Laser-Gedöns (HRT) weglassen. Falls es Auffälligkeiten dabei gibt - also sich ein erster Hinweis auf Grünen Star ergibt - könnte man diese Untersuchung erwägen, um den Status als Beurteilungsgrundlage für die zukünftige Behandlung festzuhalten. Ob das Ergebnis dann für die Behandlung überhaupt hilfreich ist (verwertbare Zusatzinformationen liefert), würde ich einen anderen Augenarzt fragen. Bei einer Therapie (meine Großmutter hat Grünen Star) ist es ja doch der Augeninnendruck (bei ihr vierteljährlich bestimmt), anhand dessen festgelegt wird, wie die Medikamente für die Augen dosiert werden.

Was hat es mit Hamburg auf sich?

Freundliche Grüße,
fabienne

Liebe MaWa, danke für den Tipp. Ich habe es mir gerade im INternet angeschaut, aber meine Problematik ist dann doch eine andere. Morgen versuche ich, für das nächste Quartal einen Termin bei einem anderenArzt zu bekommen (hier ist es ziemlich eng, was Augenärzte betrifft).



Liebe GRüsse, ;-), Ulrike

LIebe Fabienne, genau, wenn es Veränderungen am Sehnerv geben sollte, würde ich mich auf die Untersuchung einlassen, aber es sieht alles gut aus.

Was er mit Hamburg meint, habe ich ihn auch gefragt, ob er damit die Uniklinik meine. Ja, so sei es. Das ist natürlich Quatsch. Warum soll er mich nach HH schicken müssen, wenn er in seiner Praxis alle Gerätschaften hat? Er hat wohl gedacht, den langen Weg nimmt die nicht auf sich, wenn sie es hiereinfacher haben kann - keine Ahnung ..... Ich war so perplex, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte. Hinterher fällts mir immer ein. Dann meinte er noch, es werde in Zukunft alles noch schlimmer mit den Krankenkassen.

Wenn ich einen anderen Arzt gefunden habe, mit dem ich zufrieden bin, dann hat er mich heute zum letzten Mal gesehen.

Weißt Du oder jemand von den Leser/innen hier, wie oft man eine Glaukomuntersuchung machen lassen sollte bei Kortisondauertherapie?

Danke und viele Grüße, Ulrike

Liebe Ulrike,
bei mir wurde bei so einer HRT angeblich ein Niederdruckglaukom nur auf dem rechten Auge festgestellt - ich wusste vorher aber nicht, dass die HRT eine IGELleistung ist (unterschreiben musste ich hinterher!). Ich kannte auch die Ergebnisse der Routineuntersuchungen (volles Programm) nicht so genau.
Das Bild der HRT lässt aber schon erkennen, dass der Sehnerv rechts stark verdünnt ist. Keiner weiß, warum, denn der Augeninnendruck ist immer zw. 12 und 14, also sehr gut.
Ich muss so ca. alle 4 Monate zur Untersuchung und bekomme Betablocker als Augentropfen ( leider nicht sehr gut verträglich).

Ich habe aber auch den Verdacht, dass der Augenarzt mich als Melkkuh verwendet (privat versichert), denn jetzt will er im Mai eine Untersuchung der Hornhautdicke machen, weil er angeblich nur dann den Augeninnendruck richtig interpretieren kann.
Diese HRT wurde von der KK übernommen; der Arzt fand die Untersuchung erst dann notwendig, als er sich gemeinsam mit einem Kollegen so ein Gerät angeschafft hatte.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Ich bin relativ verunsichert, weil er mir die Diagnose Glaukom recht schwammig erklärt hat und auf der ersten Rechnung Verdacht auf Niederdruckglaukom stand.
Er verteidigt alle seine Maßnahmen mit meiner Nierenerkrankung (Vorsorge).
Kortison habe ich nie genommen, außer als Hautsalbe.

Sorry, wurde ein langes Posting!
LG nephroline

Hallo Nephroline,

es gibt zwar Niederdruckglaukome, aber es kommt mir doch auch recht seltsam vor, was Du erlebst. Denn wie mir die KK-Ärztin erklärt hat, ist ein HRT erst bei mehreren Untersuchungen aussagekräftig (und nur in Verbindung mit anderen Untersuchungen), weil man erst bei einer Reihung indiviuelle Veränderungen ekennen kann.

Hast Du schon einmal überlegt, Dir eine Zweitmeinung einzuholen? Man kann das doch nicht pauschal mit der Nierenerkrankung erklären. Zumal Du kein Kortison nimmst, und das ist ja gefährlich für unsere Augen wie auch Diabetes.

LIebe Grüße, Ulrike

Hallo, Uli,

die Augendruckmessung kann nur als Vorsorgeleistung als IGEL abgerechnet werden.
Wenn konkrete Vorbelastungen da sind, muß es kassenärztlich abgerechnet werden - ist dann allerdings in der Grundpauschale (EBM Ziffer 16211) drin, d.h., ob der Augenarzt die Untersuchung macht oder nicht, bringt im keinen Cent mehr.
Man kann auch davon ausgehen, dass die Helferinnen, die ja das organisatorische managen, den Unterschied gar nicht kennen und grundsätzlich auf IGEL-Bezahlung bestehen.
Aus meiner Sicht ist eine gelegentliche Augendruckmessung unter Dauertherapie mit Cortison, oder auch L-Dopa u.a. Medikamenten, eine Notwendigkeit im Rahmen der Sorgfaltspflicht.
Man hat dann aber die Auseinandersetzungen beim Arzt.
Rückendeckung kann man sich von der kassenärztlichen Vereinigung holen, die zu solchen Dingen Auskunft geben kann.

LG Antonio

Hallo, mein Augenarzt misst jedes Jahr einmal bei mir den Augeninnendruck, und zwar als Kassenleistung. Langjährige Cortisontherapie ist eine der Indikationen, bei denen die Kasse die Kosten der Messung übernimmt.
Viele Grüße
Margit

Hallo,
genauso meinte ich das auch, (falls ich mich ungenau ausgedrückt habe).

LG Antonio

Danke! Bin nun beruhigt. So wäre es auch für mich okay. Mal sehen, ob ich dem ärztlichen Werben für die tolle Spezialuntersuchung auch das nächste Mal noch widerstehen kann ;-). LG, Ulrike

hallo habe seid sechs Jahren den grünen Star der läßt sich nicht op. ,lieber mache ich die Untersuchungen, weil ich noch ein bischen sehen will .Vor4 Jahren zahlte ich 60 € vor zwei tagen 85 € für die Nerven-Faser Analyse . Für einen Tank Benzin zahlst du auch soviel und er bringt dir nicht ?

Gruß gunne

Hallo Gunne, es geht mir nicht ums Geld. Mir geht es darum, den Sinn von Untersuchungen nachvollziehen zu können.

Diese mir vom Arzt angediente Laseruntersuchung alleine hat nur unter bestimmten Bedingungen Sinn. Ich zahle dem Arzt aber nicht die Amortisation seiner Maschine, für eine Untersuchung, die mir (noch) nichts bringt.

Er hat das Recht, mir dies anzubieten - ich habe das Recht, Nein zu sagen.

Eine Tankfüllung ist für mich etwas anderes, sorry.

LG, Urike